Nostalgie Die gute Stube..................
Re: Die gute Stube..................
Einverstanden
Als ich Kind war, hatten wir auch eine gute Stube. Es war zwar nicht so, dass die abgeschlossen war, nein, aber wochentags hielten wir uns im Esszimmer auf.
Das Christkind stellte den Weihnachtsbaum in der guten Stube auf, und dann war sie für zwei, drei Tage abgeschlossen.
Aber sonntags und wenn wir Gäste hatten, assen wir in der schönen Stube.
An der Wand hing ein riesiger, handgestickter Goblin, auf dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab.
Die Polstergruppe sowie das Buffet aus Kirschbaumholz existieren immer noch. Meine Mutter benützte sie bis zu ihrem Tod und vermachte sie meiner Tochter, die diese Möbelstücke wie ihren Augapfel hütet.
Das Christkind stellte den Weihnachtsbaum in der guten Stube auf, und dann war sie für zwei, drei Tage abgeschlossen.
Aber sonntags und wenn wir Gäste hatten, assen wir in der schönen Stube.
An der Wand hing ein riesiger, handgestickter Goblin, auf dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab.
Die Polstergruppe sowie das Buffet aus Kirschbaumholz existieren immer noch. Meine Mutter benützte sie bis zu ihrem Tod und vermachte sie meiner Tochter, die diese Möbelstücke wie ihren Augapfel hütet.
Schön, wenn die alten Dinge so zu Ehren kommen!
Leider, ich habe durch einen Brand alles verloren, aber die Gedanken sind ja nicht verbrannt, und da sind sie noch existent.
Weihnachten wurde bei uns auch die gute Stube geschmückt. Schon drei Wochen vorher war das Zimmer von Geheimnissen umgeben, es wurde getuschelt und gewerkelt, und die Spannung stieg. Nichts ging mehr, und das Gucken durchs Schlüsselloch brachte auch nichts, weil von der anderen Seite etwas davor gehängt wurde.
Alles unter Hochspannung.............
Leider, ich habe durch einen Brand alles verloren, aber die Gedanken sind ja nicht verbrannt, und da sind sie noch existent.
Weihnachten wurde bei uns auch die gute Stube geschmückt. Schon drei Wochen vorher war das Zimmer von Geheimnissen umgeben, es wurde getuschelt und gewerkelt, und die Spannung stieg. Nichts ging mehr, und das Gucken durchs Schlüsselloch brachte auch nichts, weil von der anderen Seite etwas davor gehängt wurde.
Alles unter Hochspannung.............
Nach dem Krieg war die Wohnungsnot groß. Unserer Familie wurden 2 Schlafzimmer und 1 Wohnküche zugewiesen. Diese Wohnküche wurde unsere gute Stube, in der wurde gekocht und gegessen, gespielt und Hausaufgaben erledigt, diskutiert und auch gestritten, vorgelesen und gesungen, es gab ja weder Radio noch Fernseher.
Es war eine richtig "gute" Stube für uns, an die ich gerne zurück
denke.
opti
Es war eine richtig "gute" Stube für uns, an die ich gerne zurück
denke.
opti
meine eltern haben 1941 geheiratet und im selben jahr kam mein
bruder zur welt. da beide "nichts hatten", konnten sie nur einen
spärlichen haushalt gründen. 1948 kam ich dazu.
als mein vater 1951 starb, konnte meine mutter die miete für unser haus nicht mehr aufbringen. mein bruder kann sich nicht daran erinnern, ob es damas eine "gute stube" gab. eher nicht, denn sonst wüsste er es noch.
damals war die wohnungsnot auch noch sehr gross, aber die gemeinde
hatte ein einsehen und meiner mutter im ehemaligen armenhaus 2 zimmer zugewiesen. die zimmer waren nicht miteinenader verbunden.
die küche war alles - wohnzimmer, küche, spielzimmer, samstags auch badezimmer. alles sehr beengt, schmal und länglich, ohne wasser, kein radio und schon gar kein fernseher. das schafzimmer war eine spur breiter, sodass gerade noch ein sofa plaz hatte, auf dem mein bruder schlafen konnte. ich war dazu verdonnert, bei mutter im ehebett zu schlafen.
darin blieb ich, bis ich dieses ehebett gegen mein eigenes eingetauscht habe.
ich bin heute noch ein "küchenmensch", d.h., am liebsten halte ich mich in einer gemütlichen wohnküche auf, am liebsten in meiner.
hg ulfhild
bruder zur welt. da beide "nichts hatten", konnten sie nur einen
spärlichen haushalt gründen. 1948 kam ich dazu.
als mein vater 1951 starb, konnte meine mutter die miete für unser haus nicht mehr aufbringen. mein bruder kann sich nicht daran erinnern, ob es damas eine "gute stube" gab. eher nicht, denn sonst wüsste er es noch.
damals war die wohnungsnot auch noch sehr gross, aber die gemeinde
hatte ein einsehen und meiner mutter im ehemaligen armenhaus 2 zimmer zugewiesen. die zimmer waren nicht miteinenader verbunden.
die küche war alles - wohnzimmer, küche, spielzimmer, samstags auch badezimmer. alles sehr beengt, schmal und länglich, ohne wasser, kein radio und schon gar kein fernseher. das schafzimmer war eine spur breiter, sodass gerade noch ein sofa plaz hatte, auf dem mein bruder schlafen konnte. ich war dazu verdonnert, bei mutter im ehebett zu schlafen.
darin blieb ich, bis ich dieses ehebett gegen mein eigenes eingetauscht habe.
ich bin heute noch ein "küchenmensch", d.h., am liebsten halte ich mich in einer gemütlichen wohnküche auf, am liebsten in meiner.
hg ulfhild
Re: Die gute Stube..................
Wohnküchen! Ich liebe sie.
In meinem letzten Zuhause hatte ich auch eine große Wohnküche, in dem sich eigentlich das Leben abspielte, und ich habe diesen Raum geliebt.
Obwohl, ich bin ja keine Hausfrau, wie man sich die so vorstellt, ich kann besser Nägel in die Wand kloppen oder was bauen, Küche ist eigentlich nicht so meine Welt, Wohnküchen schon, aber ohne kochen
Nach dem Krieg...ich glaube, wir hatten Einquartierung für ein paar Jahre. In unserer Strasse war alles zerstört, nur noch wenige Häuser waren intakt, und eine Familie aus einem der kaputten Häuser wohnte bei uns. Aber daran kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß nur noch, da war ein kleiner Junge, der unglaublich schöne Sachen schnitzen konnte. Holz gab es genug im nahe liegenden Wald, und so bekam ich meine erste Puppe. Sie passte genau in meine Schürzentasche, und so schleppte ich die überall mit. Irgendwann, beim spielen, habe ich sie dann verloren.
Tagelang habe ich die Puppe gesucht, die Familie wohnte schon nicht mehr bei uns, aber ich fand sie nicht.
Was einem so alles wieder einfällt
In meinem letzten Zuhause hatte ich auch eine große Wohnküche, in dem sich eigentlich das Leben abspielte, und ich habe diesen Raum geliebt.
Obwohl, ich bin ja keine Hausfrau, wie man sich die so vorstellt, ich kann besser Nägel in die Wand kloppen oder was bauen, Küche ist eigentlich nicht so meine Welt, Wohnküchen schon, aber ohne kochen
Nach dem Krieg...ich glaube, wir hatten Einquartierung für ein paar Jahre. In unserer Strasse war alles zerstört, nur noch wenige Häuser waren intakt, und eine Familie aus einem der kaputten Häuser wohnte bei uns. Aber daran kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß nur noch, da war ein kleiner Junge, der unglaublich schöne Sachen schnitzen konnte. Holz gab es genug im nahe liegenden Wald, und so bekam ich meine erste Puppe. Sie passte genau in meine Schürzentasche, und so schleppte ich die überall mit. Irgendwann, beim spielen, habe ich sie dann verloren.
Tagelang habe ich die Puppe gesucht, die Familie wohnte schon nicht mehr bei uns, aber ich fand sie nicht.
Was einem so alles wieder einfällt
Wir hatten auch eine "Einquartierung", muss so 1947 gewesen sein - ich erinnere mich nur daran,dass dieser "Zimmerherr" (es war ein einzelner Mann, von dem meine Mutter noch jahrelang schwärmte) mir immer Schokolade usw. gab - allerdings hatte ich dann die Wohnung für einige Stunden zu verlassen und durfte im Hof spielen. Warum wohl? Die Wahrheit erfuhr ich nie.
Ich kenne aber auch negative Seiten von "Stuben". Da damals ja noch die Prügelstrafe der Eltern gegenüber ihren Kindern weit verbreitet war und nicht strafrechtlich sanktioniert wurde gab es die Fälle, wo die Fenster verschlossen wurden, um das SChreien der geprügelten Kinder draussen nicht zu hören. Die gute alte Zeit war dies sicher nicht. Olga
Ich kenne aber auch negative Seiten von "Stuben". Da damals ja noch die Prügelstrafe der Eltern gegenüber ihren Kindern weit verbreitet war und nicht strafrechtlich sanktioniert wurde gab es die Fälle, wo die Fenster verschlossen wurden, um das SChreien der geprügelten Kinder draussen nicht zu hören. Die gute alte Zeit war dies sicher nicht. Olga
Re: Die gute Stube..................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir hatten auch eine "Einquartierung", muss so 1947 gewesen sein - ich erinnere mich nur daran,dass dieser "Zimmerherr" (es war ein einzelner Mann, von dem meine Mutter noch jahrelang schwärmte) mir immer Schokolade usw. gab - allerdings hatte ich dann die Wohnung für einige Stunden zu verlassen und durfte im Hof spielen.[/color][/b] Warum wohl? Die Wahrheit erfuhr ich nie.
Ich kenne aber auch negative Seiten von "Stuben". Da damals ja noch die Prügelstrafe der Eltern gegenüber ihren Kindern weit verbreitet war und nicht strafrechtlich sanktioniert wurde gab es die Fälle, wo die Fenster verschlossen wurden, um das SChreien der geprügelten Kinder draussen nicht zu hören. Die gute alte Zeit war dies sicher nicht. Olga
Sag mal,Olga
schämst du dich eigentlich nicht,
deine verstorbene Mutter in aller Öffentlichkeit derart zu diffamieren?
Pfui Teufel!
Gudrun
Diffamieren? Ich weiss doch gar nicht, ob da was lief - ich war ja noch ein Kleinkind und konnte dies gar nicht beurteilen. Aber wenn Frau Mutter Spass hatte - wer sollte es ihr missgönnen? Diese jungen Frauen mussten ja im Krieg auf sehr viel verzichten. Mein Bruder und ich zumindest tun dies nicht und andere sollten sich kein Recht nehmen, dies beurteilen zu wollen - auch wenn der erste Vorname Gschaftlhuberin lauten sollte. Olga
Re: Die gute Stube..................
Wir hatten auch eine "Einquartierung", muss so 1947 gewesen sein - ich erinnere mich nur daran,dass dieser "Zimmerherr" (es war ein einzelner Mann, von dem meine Mutter noch jahrelang schwärmte) mir immer Schokolade usw. gab - allerdings hatte ich dann die Wohnung für einige Stunden zu verlassen und durfte im Hof spielen.[/color][/b] Warum wohl? Die Wahrheit erfuhr ich nie.
Ich kenne aber auch negative Seiten von "Stuben". Da damals ja noch die Prügelstrafe der Eltern gegenüber ihren Kindern weit verbreitet war und nicht strafrechtlich sanktioniert wurde gab es die Fälle, wo die Fenster verschlossen wurden, um das SChreien der geprügelten Kinder draussen nicht zu hören. Die gute alte Zeit war dies sicher nicht. Olga
Sag mal,Olga
schämst du dich eigentlich nicht,
deine verstorbene Mutter in aller Öffentlichkeit derart zu diffamieren?
Pfui Teufel!
Gudrun
Liebe Grudrun,
ich bin überwältigt was ein nicht einmal 2 jähriges Kind so alles wahrnehmen kann. Fantastisch!
Dir einen netten Abend
LG
Holger