Neue Wohnformen Kleines Häuschen mit Garten
Ein solches kleines Häuschen besitze ich seit 1960 - und teile es seit anno 1966 mit meiner Frau. Bis vor einem Jahr stellte ich noch die Auszugsleiter an und inspizierte spazierend das Dach. Aber nur wenn Frau gerade auswärts bei ihren Kaffeefrauen war!
Ich gönne wirklich jedem sein Häuschen im Grünen (oder seine Doppelhaushälfte, wo man sich dann mit Nachbarn arrangieren muss) und seine Freude daran.
Trotzdem ist es eine Wohnform der Vergangenheit, ganz einfach, weil auch in Deutschland der Platz zum Wohnen immer rarer und kostbarer wird und immer mehr Menschen auf wenig verfügbarem Platz unterzubringen sind.
Das hängt auch damit zusammen, dass mittlerweile sehr viele Menschen als Single leben und die gottlob nicht alle auch noch von einem Häuschen im Grünen träumen.
Ferner muss die wachsende Mobilität derMenschen betrachtet werden. Heute funktioniert das nicht mehr, dass jemand seine erste berufliche Position in seinem Heimatort (oder nahe daran) in jungen Jahren antritt und dort lebenslang bleibt. Berufliche Wechsel, oft verbunden mit Wohnungswechsel sind dann erforderlich und das geht einfacher ohne diesen schönen Immobilienbesitz, der in solchen Fällen auch ein Klotz am Bein sein kann.
Ich wohne in einem Haus mit 10 Parteien an einem schönen, oberbayerischen See. Ich habe einen grossen Balkon und vor diesem ist ein grösseres Gartengelände mit Bäumen und Hecken, Vögeln und Blumenbeeten. Da vermisse ich gar nichts - nur muss ich mich nicht darum kümmern, wenn es um die Pflege geht usw.Ich geniesse das alles sehr, eingebettet in die positiven Verhältnisse, die ein 'Vermieter, der eine Bauunternehmung hat, so bietet. Angefangen von moderner Heizung bis hin zu PV-Anlage auf dem Dach u.v.m. Das passt auch noch im Alter, wenn die Kräfte schwinden und man dann leichter Hilfe findet, wenn mehrere Parteien in einem Haus leben, mit denen man in einem guten Verhältnis steht.
Passen Sie auf auf sich auf ,wenn Sie auf Dachrinnen steigen usw. - ein Sturz in unserem Alter ist eine sehr unangenehme Sache, wo man dann auf vieles später verzichten muss, was einem heute noch als selbstverständlich vorkommt.
Auch der viele Platz, den Sie sicherlich im Gegensatz zu mir und meiner 53qm-Wohnung haben, kann verführen: ich sammle seit vielen Jahren nicht mehr so viele Dinge um mich rum und bei jedem meiner Umzüge (und es waren einige) habe ich vorher sortiert und ausgemistet und entsorgt. Da sieht man dann so wirklich, was man braucht und auf was man getrost verzichten kann.
Alles Gute und weiterhin viel Freude. Olga
Liebe Olga!
Herzlichen Dank für deine Stellungnahme, die ich nach den von dir geschilderten Umständen durchaus verstehen kann. Eine Wohnung am See mit wenig Mitmietern zu haben, wäre wohl der Traum vieler Menschen, aber obwohl sie nicht sehr groß ist, scheint sie mir für den Durchschnittsverdiener nicht leistbar.
Wieviel Unnötiges man im Laufe der Jahre sammelt, merkt man besonders bei einem Umzug; bei Menschen über 70 ginge es dann wahrscheinlich um den letzten Umzug. Lebt man alleine und hat keine Kinder, egal aus welchen Umständen, wiegt der Verlust vieler Gegenstände schon deshalb mehr.
Ich selbst besitze zu meinem großen Glück ein eigenes Bibliothekszimmer, das speziell im Alter ständig steigende Bedeutung erlangt, da schon einges, wie z.B. verschiedene Sportarten, Reisen und lustig feiernde Gäste, der Vergangenheit angehört.
Einen Garten vor Augen zu haben, aber darin nicht arbeiten zu müssen, ist im Allgemeinen wahrscheinlich ebenso selten wie das Vorhandensein eines Bibliothekzimmers. Aber wir sprechen, so glaube ich, nicht von uns, sondern den älteren Menschen schlechthin. Dazu nehme ich schon an, daß die Arbeit im Garten auch sehr viel Positives bewirkt, einerseits dient sie zumindest teilweise der Beweglichkeit, fördert das Gefühl, noch etwas zu Wege zu bringen und es macht jeden Gartenbesitzer absolut glücklich und stolz, die Früchte (Blumen) seiner Arbeit) zu sehen.
Vielen Dank übrigens für deine Ermahnung bezüglich meiner Klettereien, aber es ist fast unmöglich, jemand zum betreffenden Zeitpunkt zu finden. Auf einen Termin zu warten, kann aber viele Probleme verursachen, die ich nicht unbedingt haben möchte. Aber natürlich muß eine Lösung gefunden werden .....
In Österreich erfreut sich der Erwerb von Baugrundstücken nach wie vor großer Beliebtheit. In vielen Fällen kaufen die Eltern den Grund und die Jungen bauen, wobei durch die extrem hohe Scheidungsrate dann oft ein Teil wieder in die Stadt zieht oder das verschuldete Haus sogar verkauft werden muß. Aber auch der ständig wachsende Wohnungsbau vernichtet grüne Flächen in rasantem Tempo. Der Wunsch nach einem eigenen Stückchen Grün zwischen den Häuserschluchten ist schon verständlich
Daß Firmenwechsel heute zum Berufsleben gehört - früher machte das keinen sonderlich guten Eindruck -, muß nicht unbedingt mit Wohungswechsel verbunden sein. Noch gibt es genug Verkehrsmittel.
Dieses Thema wäre einen eigenen Beitrag wert!
Auch durch Corona bekam das "Homeoffice" beachtlichen Zulauf.
Liebe Grüße Lydia
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Würdest du dich leicht davon trennen können?
Bisher mache ich alles alleine.
Erst jetzt fällt mir auf, daß Sie mich in Ihrem Schreiben per Sie ansprechen. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich Sie per Du anredete, aber ich dachte, das Du wäre in diesem Club allgemein üblich.
Muß aber auch gar nicht sein.
Tut leid und viele Grüße Lydia
DAnke fürIhren interessanten und freundlichen Beitrag. Sie fragen mich, ob ich mich von diesem Schmuckstück trennen könnte?
Da ich nie Ambitionen in diese Richtung hatte (mein Traum wäre es z.B. immer gewesen, ein Penthouse in einer tollen Stadt zu besitzen, wo ich dann z.B. im 15. Stock recht ruhig gelebt hätte, auch umgeben von Pflanzen und Bäumen, die mir dann ein Gärtner dorthin gepflanzt hätte).
Aufgrund meiner mobilen Lebensverhältnisse war aber auch das nichts für mich und so lebe ich nun seit fast 16 Jahren zu einer sehr erschwinglichen Miete an einem schönen See mit netten Leuten und Vermietern in einem gepflegten Haus mit grossem Garten.
Ich lebte insgesamt 30Jahre nicht mehr in meinem geliebten Bayern, sondern zog beruflich bedingt durchs In- und Ausland, was mir nie schadete. Als ich dann meine Berufstätigkeit aufgab, zog ich zurück und bin froh, dies getan zu haben.
Ich erlebte es in der eigenen Familie mit,wenn Onkel oder Tanten am Schluss die Einzigen waren, die noch in grossen Einfamilienhäusern lebten, weil Partner weg und Kinder ebenfalls. Ein Onkel konnte nur noch im Erdgeschoss leben, weil er so mobilitätseingeschränkt war, dass er nicht mehr in den ersten Stock kam -er zog dann in ein Altenheim um,verstarb nach einigenJahren und die Kinder, die das Haus erbten,vermieteten es anfangs noch ,aber als immer kostspieligere Sanierungen nötig waren, erfolgte Abriss und Verkauf des Grundstückes, das dann mehr Geld einbrachte.
Auch hier in dieser schönen Gegend von Oberbayern verkaufen zB. Witwen ihre Häuser, um sich dann das Augustinum leisten zu können (eine luxuriöse Variante der Unterbringung für Senioren); a uch deren Kinder leben längst anderswo und haben dies auch zu akzeptieren.
Ein Bibliotheks-Zimmer wäre auch für mich eine traumhafte Vorstellung. Ich kaufe seit einigen Jahren nur noch wenige Bücher und entleihe sie (ich bin begeisterte LeserIn) in der sehr gutgeführten Gemeindebücherei fast kostenlos. Die wenigen Erscheinungen, die ich noch kaufe, landen auf dem E-Reader, weil sie dort keinen grossen Platzaufwand erforderlich machen.
Ich wünsche Ihnen noch sehr lange viel Freude in Haus und Garten und uns allen wünsche ich, dass wir noch sehr lange recht selbstständig unserLeben führen und gestalten können, ob nun im Einfamilienhaus oder der Mietwohnung - . Olga
Liebe Olga!
Herzlichen Dank für Ihre netten Wünsche, die ich von ganzem Herzen erwidere. In Bayern zu leben, könnte ich mir auch gut vorstellen; ein schönes Land mit sympathischen Leuten.
So ist für uns beide zu hoffen, auf die jeweilige Art noch lange gesund und zufrieden leben zu können.
Viele Grüße Lydia
Genau das wünsche ich uns und allen anderen - Grüsse aus dem Nachbarland Bayern nach Österreich. Olga