Netzwelt Technologie und Geisteswissenschaft zusammen sind vonnöten
RE: Technologie und Geisteswissenschaft zusammen sind vonnöten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Elko, Dein Kommentar verwirrt mich.
Nachdem ich die beiden Beiträge gelesen hatte, und auch mir Zeit nahm, den Sinn zu verstehen, und diesen Sinn auf mein bisheriges Berufsleben als Informatiker abzubilden, kann ich nur sagen:
Es wird Zeit, uns sehr schnell und sehr bald auf neue Zeiten einzustellen.
Ein Punkt aus den Beiträgen:Sinnvoll? Nein, sie waren nie sinnvoll, und sie sind es auch heute nicht. Technokraten verhindern das bisher 'erfolgreich'. Allerdings würde ein Menschenleben mittlerweile nicht ausreichen, alles über-disziplinar zu erlernen, es müsste also spezialisiert werden. Und damit entstehen spezielle Fachgebiete. KI (Künstliche Intelligenz) wäre also schon lange notwendig, um eben nahtlos Erkenntnisse verschiedener Disziplinen kombinieren und bewerten -selbst inerhalb einer Disziplin- zu können. Noch wird KI allerdings als 'Bedrohung' aufgefasst - obwohl sie eines Tages gang&gäbe sein wird. Es geht gar kein Weg daran vorbei.
Denkt man diesen Gedanken konsequent zu Ende, stellt sich die grundsätzliche Frage, wie sinnvoll starre Grenzen zwischen den Fachgebieten im Zeitalter multidisziplinärer und sich ständig wandelnder Jobprofile überhaupt noch sind?
Sinn schaffen?
Das würde bedeuten, daß das GESAMTE (Aus)bildungswesen von Grund auf und von Anfang an total umgekrempelt, neu gestaltet werden müsste.
Genau das -was schon lange dringendst nötig wäre- scheitert nicht an den betroffenen (zukünftigen) Informatikern, sondern an den Technokraten. An den jetzigen Technokraten, Regulierern, Bedenkenträgern, die ihre Felle wegschwimmen sehen. Die sich an den gewachsenen, aber überholten Strukturen bremsend festkrallen - mit Mitteln, auf die der eigentliche aktive Informatiker keinen Einfluss hat.
Ein Informatiker wird immer das BestMögliche mit seiner Arbeit erreichen mögen. Und dazu gehört der Mammon, wie es ihm vorgespielt wird. Ein Technokrat dagegen wird versuchen, genau das zu verhindern. Sprich die Entwicklung zB KI wird gebremst durch Technokraten.
Deswegen dürfte es ein wenig daneben sein, Informatiker über Ethik aufzuklären. Der richtige Ansatz wäre, Technokraten die Augen zu öffnen für Angelegenheiten, die der Menschheit nützlich sind. Und die InformatikTechnik möglich macht. Aber ein Ansatz wäre wenigstens gemacht. Ich frage mich allerdings cui bono zur Zeit?
Es gibt durchaus auch heutigentages Menschen (Philsophen), die sich sehr intensiv mit ComputerEthik befassen; zZt allerdings eine brotlose Kunst. Die angedachten Sponsoren - welche wirkliche Absicht haben sie? Warum können sie sich so eine Angelegenheit überhaupt finanziell leisten? Sie hätten es doch gar nicht nötig. Hoffen wir das Beste, lieber Leser.
Fest steht (für mich jedenfalls), dass mit der Technik noch viele Dinge möglich werden, auch wenn sie keinen Nutzen oder keinen Sinn ergeben.
Das Ergebnis dieses an sich hehren Vorhabens werden wir beide wohl nicht erleben. Falls es je ein Ergebnis geben sollte. Aber -wie geschrieben- ein Ansatz wäre es. Und wenn's nix kostet (Sponsoren vor!), dann um so besser.
@digizar schrieb:
Elko, Dein Kommentar verwirrt mich.
Nachdem ich die beiden Beiträge gelesen hatte, und auch mir Zeit nahm, den Sinn zu verstehen,
und diesen Sinn auf mein bisheriges Berufsleben als Informatiker abzubilden, kann ich nur sagen:
Es wird Zeit, uns sehr schnell und sehr bald auf neue Zeiten einzustellen.
Genau das -was schon lange dringendst nötig wäre- scheitert nicht an den betroffenen
(zukünftigen) Informatikern, sondern an den Technokraten. An den jetzigen Technokraten,
Regulierern, Bedenkenträgern, die ihre Felle wegschwimmen sehen. Die sich an den gewachsenen,
aber überholten Strukturen bremsend festkrallen - mit Mitteln, auf die der eigentliche aktive
Informatiker keinen Einfluss hat.
Verachte mir die Technokraten nicht, sonst werden die noch durch Politiker ersetzt, wäre der wahre Supergau!
Gut, dass es dich verwirrt! Für mich ist es ein Merkmal, dass du der Denkschrift von Mitchell Baker
etwas abgewinnen kannst, ganz im Gegensatz zu mir! Ohne jetzt korrekt gekennzeichnete Zitate
aus dieser Schrift in Fülle einzubringen, meine Lesart, das ist letztlich ein Referat für ein Seminar,
sonst nichts!
In einem bestimmten Abschnitt meines Berufslebens hatte ich das Pech oder Glück, je nach
Standpunkt, häufig zu Seminaren geschickt zu werden. Teils gehalten von hochrangigen Dozenten,
so Referenten aus Ministerien und Mitarbeiter von namhaften Stiftungen.Das schult ungemein,
aber meist nicht im Sinne der Seminarveranstalter.
Auch da der Tenor „ Jetzt endlich mit dem zu beginnen, was schon lange nötig wäre“
Nichts davon traf letztlich ein! Änderungen entstanden im Laufe der Zeit immer nur durch
eine rätselhafte Eigendynamik der Realitäten und die waren ganz anders als theoretisch angedacht.
Apropos Realität, bei Mitchell Baker wird ein Geisteswissenschaftler im Superformat beschrieben.
Ich zitiere aus dem besagten t3n Bericht von Jörn Brien:
..eine Mischung aus Soziologie, Anthropologie, Psychologie, Philosophie und Ethik sein – und dieser
Mix könnte dann Teil der künftigen Mint-Ausbildung werden.
Wenn diese Lichtgestalt einem Informatiker helfend zur Seite gestellt würde, was bliebe
dann dem Informatiker für ein Jahresgehalt? Würde der überhaupt mit seinen Programmierungen
fertig werden?
Nein, ich denke zu simpel, jetzt reift in mir die Erkenntnis, dieser grandiose Geisteswissenschaftler
agiert auch noch als Informatiker selbst. Hut ab!
Entschuldige die Ironie, aber die hat einfach Spaß gemacht. Jetzt zur Realität, du möchtest doch
bestimmt wissen wie mein Halbsatz
"Das erklärt doch einiges…"
zu Ende geht.
hier gehts weiter
"..insbesondere warum die Firefox Anteile ins Bodenlose sinken."
Der Ruf nach einem Geisteswissenschaftler wird offensichtlich immer lauter!
Peter