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Netzwelt Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus

olga64
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von olga64
als Antwort auf eliza50 vom 17.08.2010, 15:36:17
"Riemen auf die Kaffeemaschine"? Ist dies das neuesten Modell von Jura? Gehe doch davon aus, dass in der Weltfirma, geleitet von Eliza, nur dieses Modell anzutreffen ist? Olga
kirk
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von kirk
Regierung lehnt Gesetzeentwurf zu Google Streetview ab laut einem Bericht auf Heise.de

Die Begründung ist ebenso einfach wie (hoffentlich) auch einleuchtend.

Würde das vorgeschlagene Gesetz so gültig, düften z.B. auch die Fernsehsender keine Berichte aus Hochwassergebieten mehr bringen ohne vorher alle Hausbesitzer/Mieter um Erlaubnis zu fragen. Es geht also auch und vor allem um die Pressefreiheit.

Geplant ist aber weiterhin ein Gesetz generell zu den Geodiensten (nicht nur zu Google wie bisher geplant). Denn auch Microsoft hat so etwas wie Streetview, man braucht nur nach Bing zu suchen oder etwa sightwalk.de eine deutsche Variante von Streetview das sogar schon aktiv im Netz zu finden ist.

Ein nicht ganz ernst gemeintes Bild, das zeigen soll, wie Google die Häuser darstellt, bei denen Widerspruch zur Veröffentlichung eingereicht wurde, zeigt diese bei Twitter verlinkte Bild

Verpixeltes Haus bei Google Streetview
Mitglied_5ccaf87
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.08.2010, 15:23:01
Ich nehme an, dass biometrische Pässe nicht vom gesamten, deutschen Volk angeschafft werden (für Mallorca braucht man ja nicht mal mehr den Ausweis): dieser Pass ist für USA-Reisen erforderlich - fährt dorthin wirklich das gesamte, deutsche Volk?

Meines Wissens eine Legende. Um in die USA zu kommen brauchst du einen gültigen Führerschein und einen bezahlten Rückflugschein. Wenn beides nicht vorgewiesen werden kann, wirst du zur Einwanderungsbehörde geschleust. Oder hat sich das geändert?

Und wo finde ich Widerspruch gegen die anderen Dienste, die sich eingeschlichen haben und die bereits seit langem Ähnliches praktizieren?

Mach dich hier kundig: http://www.vorratsdatenspeicherung.de/ Das Seltsame daran ist, das falls man deren Aktionen verlinkt, kaum eines der Mitglieder des ST dafür Zeit verschwendet. Sie zanken sich viel lieber in einem der dümmlichen Treads und waschen dort uralte schmutzige Wäsche.

Am 11.09. ist wieder überall Großdemo http://blog.freiheitstattangst.de/ oder hattest du ernstlich erwartet das Aigner, de Maizière, Schäuble, Zierske, Bosbach und UvdL das für dich organisieren?

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kirk
kirk
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von kirk
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.08.2010, 22:18:02
Um in die USA zu kommen brauchst du einen gültigen Führerschein und einen bezahlten Rückflugschein. Wenn beides nicht vorgewiesen werden kann, wirst du zur Einwanderungsbehörde geschleust. Oder hat sich das geändert?


Als ich 1985 das erste Mal nach San Francisco geflogen bin, wollte man meinen Reisepass mit gültigem Visum (damals brauchte man tatsächlich noch ein Visum) und natürlich mein Rückflug Ticket sehen. Nach einem Führerschein hat niemand gefragt. Wäre auch problematisch gewesen. Sowas besitze ich auch heute noch nicht.
kirk
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von kirk
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 17.08.2010, 10:56:00

wer braucht diesen technischen käse denn wirklich. Was hat dieser schnick schnack mit "kultur" zu tun. Wer das zur kultur erhebt in meinen augen tief gesunken ist.
carlo
geschrieben von pecado


Dann sinke ich gerne sehr tief.

Weil nämlich dieser "technische Käse" Leben retten kann.
Es gibt da ein Blog, in dem die Entwicklung und der Einsatz einer Software beschrieben wird (Ushahidi) mit der mit Hilfe von Google Maps und Google Earth lokale Probleme auf den entsprechenden Karten dargestellt werden. Hilfskräfte können gezielt zu diesen Orten geleitet werden und Hilfe leisten.
Der erste Einsatz dieser Software erfolgte bei den gewalttätigen Unruhen in Kenya nach den letzten Wahlen.
Seitdem wird diese Software weltweit eingesetzt. Die Helfer bei den Erdbeben in Haiti und Chile haben davon profitiert, Bei den Waldbränden in Italien und auch jetzt in Russland leistet sie große Hilfe.

Bei allen diesen Einsätzen spielen die im Netz verfügbaren Karten- und Satellitenbilder-Dienste eine große Rolle.
Es gibt keine anderen Kartendienste, auf die jedermann zu jederzeit praktisch zum Nulltarif zugreifen kann und mit denen man u.a. Hilfe organisieren kann.
schorsch
schorsch
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von schorsch
als Antwort auf kirk vom 17.08.2010, 22:58:54
Du meinst also, dass bei einer vielleicht mal noch kommenden Hungersnot dank google Street View die Samariter meine Strasse schneller finden und damit mein Leben gerettet werden könnte?

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ursula_j
ursula_j
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf schorsch vom 18.08.2010, 09:31:43
Ich habe nichts zu verbergen, finde trotzdem Google-Street-View schrecklich und wundere mich sehr, dass es anscheinend kaum jemand etwas ausmacht. Jeder der meine Adresse aus irgendwelchen Gründen von mir bekommt, kann mit einem Klick sehen wie ich wohne, ob Baracke oder Villa. Wer weiß heute wofür Google-Street-View einmal "gut sein wird".

Hier ein Artikel aus der SZ

Stellen wir uns vor, der Staat machte so etwas. Stellen wir uns vor, die CIA führe im Einverständnis mit den deutschen Behörden und im Zuge des Anti-Terror- Kampfes mit Kameraautos durch die deutschen Straßen, um "Schläfer" aufzuspüren. Oder: Das Bundesinnenministerium betriebe als Ergänzung zur Volkszählung eine Hauszählung, genannt "optische Hauserfassung", und zu diesem Zweck führen durch die Straßen diese Autos, auf denen die Kameras montiert sind, die jede Fassade, jeden Bürgersteig und jede Garage abfotografieren.

Es käme zu einem Volksaufstand. Im Internet wäre der Teufel los. Das Verfassungsgericht würde mit Klagen bombardiert. Stellen wir uns weiter vor, es würde bekannt, dass im Zuge der optischen Erfassung (die Behörden bezeichnen das als Panne) im Vorbeifahren Daten aus privaten Wlan-Netzen abgesaugt worden sind. Karlsruhe würde dem Spuk mit einer Eilentscheidung ein Ende machen.

Das Projekt heißt in Wirklichkeit nicht "Hauserfassung", sondern "Street View". Es wird nicht vom Staat, sondern (samt der erwähnten Panne) vom Internet-Konzern Google verantwortet. Es handelt sich um eine Totalerfassung des öffentlichen Raums zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die einzelnen Aufnahmen als solche sind rechtlich wenig problematisch; das ist Fotografie, sie ist zulässig, solange die Privatsphäre geachtet wird.

Das Problem der Aufnahmen ist ihr Umfang, ihre Bündelung, globale Verbreitung und Unauslöschlichkeit. Google macht seine Straßenschau nicht für die innere Sicherheit, sondern für kommerzielle Zwecke. (...) Die von Street View aufgenommenen Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden zwar meist unkenntlich gemacht; aber Googles Umgang mit den Rohdaten ist undurchsichtig, und Googles Auftreten in der Öffentlichkeit ist selbstherrlich; das Gebaren trägt imperiale Züge.

Google fotografiert, bei Google Earth hoch vom Himmel; oder Google fährt, bei Street View, in den Straßen umher wie ein Hoheitsträger. Google nimmt für sich in Anspruch, der Öffentlichkeit einen Mehrwert zu verschaffen. Ein Teil der Öffentlichkeit empfindet dies tatsächlich als Mehrwert, der andere als Unwert.

Im Märchen wird Stroh zu Gold gesponnen, Google macht aus Daten Geld. Der Konzern lebt von der ungeheuren Datenmasse, die er requiriert. Man bereichert den Konzern selbst dann noch, wenn man der Street-View-Erfassung widerspricht: Dann verfügt Google nämlich auch noch über die Daten des Widersprechenden samt Angaben darüber, wo er wohnt und welche Immobilien er noch besitzt. Der Google-Konzern ist in einer komfortablen Situation, solange nicht er die Leute fragen muss, ob sie mit der Erfassung einverstanden sind, sondern die Leute ausdrücklich erklären müssen, dass sie nicht einverstanden sind.

Die Reaktionen in Deutschland auf Street View sind gespalten - in Begeisterung und Entsetzen, es gibt wenig dazwischen. (...) Das Spannende an diesen Reaktionen ist, dass sie partiell spiegelverkehrt ablaufen: Auf der Seite der Street View-Kritiker finden sich nämlich auch diejenigen, die ansonsten nichts gegen Vorratsdatenspeicherung, Video-Überwachung und Online-Durchsuchung haben. Auf der Seite der Street View-Befürworter finden sich viele Onliner, die sich gegen all diese Überwachungsmaßnahmen gewehrt haben. Die Street View-Freunde trauen Google mehr als dem Staat, die Gegner trauen Google weniger.

Dabei gibt es keinen Anlass, Google einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Warum sollte Google besser sein als Lidl, Telekom oder Bahn? Deren Umgang mit Daten war empörend. Der Vorteil bei den Datenspeichereien des Staates ist, dass man dagegen wirksam klagen kann. Gegen den Staat gibt es guten Rechtsschutz, weil es Gesetze gibt, die ihn binden. Gesetze, die eine umfassende Datenerfassung und deren globale Verbreitung à la Street View regeln, gibt es nicht. Bislang scheute sich der Staat vor der Regulierung.

Wenn aber die Virtualität des Netzes auf die Realität außerhalb des Netzes umfassend zugreift und sie sich einverleibt, dann ist das ein Vorgang, bei dem der Staat auf Selbstregulierung nicht vertrauen darf. Das Recht des Frecheren ist nicht das Recht des Rechtsstaats.


Quelle: "Google is watching you", SZ
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rolf †
rolf †
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von rolf †
Der Staat, genauer die Katasterämter machen es schon lange.
Sie nutzen auch Google-Earth zum Abgleich mit den vorhandene, inzwischen ja auch digitalisierten Unterlagen.
Dabei sind auch schon etliche Schwarzbauten, vor allem Garagen, die ohne Genehmigung gebaut wurden, erfaßt worden.
Die überbaute Fläche wurde dann neu berechnet und Bescheide über Nachforderungen der Regenwasserabgabe erstellt.
Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.08.2010, 15:23:01
[/quote]

Ich nehme an, dass biometrische Pässe nicht vom gesamten, deutschen Volk angeschafft werden (für Mallorca braucht man ja nicht mal mehr den Ausweis): dieser Pass ist für USA-Reisen erforderlich - fährt dorthin wirklich das gesamte, deutsche Volk?
Swift-Daten überweisen alle Deutschen regelmässig Geld nach Übersee?
Es fehlt vermutlich die Payback-Karte und weitere Kundenkarten der Kaufhäuser, die vom deutschen Menschen gerne angeschafft werden, weil er sich Vorteile basierend auf "Geiz ist geil" damit verspricht.
Und was nun die Attacken zu Google anbelangt: viele Touristen möchten sich zwar vorher "ihr Hotel" im Internet ansehen und auch dessen Umgebung: wird dann irgendetwas in Kleinkleckersheim fotografiert, geht der gleiche deutsche Mensch auf die Strasse. Warum nur? Olga[/quote]

Hallo Olga,

mit biometr. Pässen (bisher nur für USA) hat's angefangen - mit biometr. Perso-Ausweisen (ab heute in Dschld.) geht's weiter. what's next? Google hat kommerzielle Interessen, welche Interessen haben Regierungen? Sicherheit für sich und/oder ihre Bürger?.. wirklich?

Im übrigen würde ich Deine letzte Frage mit Neugier und Angst beantworten, zwei grundlegende emotionale Reaktionen des Menschen, die in unserem Gehirn verankert sind, das Aufsuchen und das Meiden bestimmter Erfahrungen - sagen zumindest Psychologen.. einmal überwiegt die Angst - ein andermal die Neugier.

Lorbas
kirk
kirk
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Re: Datenparanoia oder berechtigte Ängste? Google-StreetView löst Kontroverse aus
geschrieben von kirk
Mal sehen, ob ein genau so großer Aufschrei durch die deutsche Bevölkerung geht wenn das unten beschrieben System hier eingesetzt werden soll.
Damit kann in Echtzeit sehr viel mehr überwacht werden als bisher. Aber darüber werden wir in der Presse nicht viel erfahren, die Politiker fragen dann wieder "Aber sie haben doch sicher nichts zu verbergen" und der deutsche Bürger ist zufrieden.

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