Musik No more drunken nights ... Irland trauert ...

Ich weiss nicht mehr, wann es genau war - ich wollte auf jeden Fall zu einem Livekonzert der Dubliners in Düsseldorf und mein Vater verbot es mir energisch, zu diesen versoffenen Typen zu gehen ... ein gewaltiger Streit brach vom Zaun, ich ging sehr wohl zum Konzert und kam eine Woche nicht nach Hause, wofür ich dann fast geohrfeigt wurde und über ein Jahr kein Wort mit dem Vater sprach ... aber das Konzert der Dubliners, das habe ich genossen und viele male ihre Schallplatten gehört ... sie sahen ja auch aus wie prächtige Saufbären, diese bärtigen Kerle aus Irland und besonders die damals sehr glasig-stechenden Augen von Ronnie Drew liessen schon beim Anblick des Plattencovers erahnen, was da für eine gewaltige, versoffen-lyrische Stimme hintersteckte.



Vor wenigen Tagen nun ist Ronnie Drew mit 73 Jahren an Kehlkopfkrebs gestorben. Friedlich sei er eingeschlafen, steht in den Zeitungen. Ruhig war es um ihn geworden, als er nach fast 35 Jahren die Gruppe verliess ...nicht aus Zorn oder Streit - nein, weil nichts neues mehr kam, hat er mal in einem Interview gesagt.

Ronnie Drew, der große alte Mann des irischen Folk-Pop, ist tot. Das Gründungsmitglied der legendären Band The Dubliners erlag in einem Krankenhaus der irischen Hauptstadt einem Krebsleiden, wie seine Familie mitteilte. Drew wurde 73 Jahre alt. Der Sänger und Gitarrist sei im Kreise seiner Familie "friedlich eingeschlafen". Er litt seit längerem an Kehlkopfkrebs. Die 1962 gegründete Band The Dubliners waren Pioniere des Irish Folk.

Viele ihrer Lieder sind von der markant heiseren Stimme ihres Sängers und Gitarristen Drew geprägt. Im Februar zollten zahlreiche irische Stars mit dem Album "The Ballad of Ronnie Drew" dem schwerkranken Musiker ihren Tribut. An den Aufnahmen beteiligten sich unter anderem U2, Bob Geldof, Sinead O'Connor, Andrea Corr, Chris de Burgh, The Dubliners and The Chieftains. Der Erlös ging an die irische Krebs-Stiftung.

In einer ersten Reaktion erklärte Premierminister Brian Cowen, Drew werde weltweit als "Ikone der irischen Musik" in Erinnerung bleiben. Er habe über fünf Jahrzehnte die Folkmusik maßgeblich geprägt. Präsidentin Mary McAleese betonte, Drew habe mit seiner Musik den Menschen in Irland und weltweit Genuss gebracht. Er habe der irischen Musik "frischen Wind" gegeben. U2-Frontmann Bono schrieb auf der Webseite seiner Band, "Ronnie" gehe nun im Himmel auf Tour: "Sie werden ihn dort oben brauchen. Es geht dort ein bisschen zu ruhig und fromm zu. Gott sehnte sich nach einer Stimme, die lauter ist als seine eigene."

Wenn er schlau ist, dann geht er in die Hölle, da trifft er sicher mehr alte Kumpels und auch ich habe dann wenigstens irgendwann die Chance, ihm mal zuzuprosten ... bis dahin ... farewell, Ronnie, altes Rauhbein... und heute Abend einen "Old Bushmill" auf dein wohl ..


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angelottchen

Mit den Dubliners hat auch meine Liebe zur Irischen Musik begonnen. Später kamen Eddy und Finbar Fury dazu und viele andere, auch schottische Gruppen. Die mir am Besten gefallende schottische Gruppe, die aber auch nicht mehr existiert, sind/waren die Corries. Einfach einmalig.

Ich durfte die Dubliners einmal life erleben. Da traten sie in einer Schulaula auf. Ohne Kasten Bier ging es nicht, wie in einem Pub halt. Die Stimmung war bombig. Der Saal hat getobt.

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woelfin

The Band Played Waltzing Matilda

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Wolfgang

@wolfgang

ein tolles lied - ein toller text...danke für den link!

@angelottchen

danke für den tollen nachruf - ich mag die bloody irish bastards auch! ich trink nen tullamore dew auf sein wohl.

noch ein P.S. an wolfgang:

eine der schönesten versionen von "Waltzing Matilda" (der song, der von Ronnie Drew angesungen wird)
ist D I E S E für mich. das ist vielleicht nicht jedermanns geschmack, aber ich liebe Tom Waits und habe alle seine platten/CDs. wo holt der kerl nur die stimme her? ...aus der kehle wohl nicht.

hier noch mal der selbe song weichgespühlt von Rod Stewart. immerhin gehts in dem lied ja um desillusionierte soldaten und ihre hure.

Miit diesem Lied, gesungen von Rod Stewart, hast Du mir eine große Freude bereitet. DANKE
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hortensie

@Dutch
*lach*.. Ich wollte auch schon auf Tom Waits und seine Interpretation von “Waltzing Mathilda” hinweisen, weil sie für mich untrennbar mit diesem Song verbunden ist und insofern auch die, die für mich unübertroffen ist, da geht nix drüber.
Die Stimme, ja, da sagt man ja: vom Suff und vom Zigarettenkonsum.

Aber den wilden Zeiten folgten ja dann auch andere, vor allem, nachdem er seine Frau kennen gelernt hatte und mit ihr perfekt “künstlerisch konnte”.
Da stimmte auch die private Seite seines zu Beginn wilden Lebens und der Erfolg, dem er ja so lange nachgerannt war, stimmte in seinem späteren Leben auch.

Aber die Dubliners mag ich auch, weil sie wirklich schöne “Folkmusic” gemacht haben.
Schon in jüngeren Jahren waren sie richtiges “Urgestein”.
Ich habe sie immer gern gehört, besonders mit “Dirty old Town” oder - vor allem -
mit Molly Malone.
Hier eine Darbietung, die einen tollen Dialog mit dem Publikum beinhaltet - Linktipp!

Gruß



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enigma

Schade um den Ronnie Drews.... auch ich mochte seine Stimme. Durch "Parcel auf Rogues" stiess ich auf die Dubliners, die ich auch schon zweimal live erleben durfte und ich hoffe es noch einige Male zu tun... Leider war damals mein Favorit Luke Kelly schon lange tot....
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simba

daanke, dass du den thread noch einmal hast aufleben lassen .. ich hab da auch noch eine sehr schöne , alte live-aufnahme von einem kontert in schweden von 1973 gefunden ... black velvet band ... wunderschön ... diese urviecher und dann so ein zartes lied ..
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angelottchen

oh wie klasse... das gibts auch bei youtube...wheeya wheeya... ein wildes Lied, man achte auf den Text ))
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angelottchen