Musik Mari Boine-Idjagiedas
ich setzt noch eins auf sophie drauf.
gestern bekam ich es als gastgeschenk mitgebracht.
da haben irgendwelche konspirative telefongespräche hinter meinen rücken stattgefunden.:o)
Der unaussprechliche Titel von Mari Boines Album "Idjagiedas" bedeutet so viel wie "In The Hand Of The Night", so auch der Untertitel des Albums. Die Norwegerin gehört zum Volk der Samen, auf Deutsch fälschlicherweise auch Lappen genannt, und ihre Sprache ist für uns das Einzige, was andersartig klingen mag. Ihre Musik nämlich bewegt sich dank ihres universellen, weltumspannenden Verständnisses von Klang und Melodie in Bahnen, die uns durchaus bekannt scheinen.
Auf der Basis von akustischen Gitarren und anderen Saiteninstrumenten, elegischen Bassteppichen und einer Art Tribal-Rhythmik mit indianisch wirkenden Trommeln, singt Mari ihre Lieder über mystische Naturereignisse und Fabelwesen, über den Sonnengott Beaivi und die samischen Göttinnen. Sie flicht irische Kultur, björkeske Formeln, Jazz und Rock in ihre filigranen, sanften Tracks und hat sich bis auf den englischsprachigen Song "Dalkkas" inzwischen komplett zur samischen Kultur und Sprache bekannt, die sie während ihrer Anfänge in den frühen 80-ern noch verschämt versteckte. In ihrer streng lutherischen Umgebung war ihr das "Joiken", das kehlige, lautmalerische und improvisierte Singen in der samischen Sprache, sogar verboten.
Die Samen haben eine Wandlung durchlebt, ein neues Selbstbewusstsein trat an die Stelle der Obrigkeitshörigkeit den christlichen Unterdrückern gegenüber, und so bemerkten sie, dass ihre Folklore, Kultur und Gedankenwelt am ehesten mit denen der amerikanischen Ureinwohner kongruiert. Diese Verwandtschaft macht Mari Boine hörbar. Ihre Art zu singen erinnert an das, was wir als Europäer als Native American Music kennen. Leider ist exakt diese Art der Musik in den letzten Jahren von Massagesalonmusikmachern wie Oliver Shanti so oft missbraucht worden, dass es mit Sicherheit Menschen gibt, die Maris Musik mit jener Art von World Music in einen Topf werfen werden. Die Verlockung ist wirklich sehr groß.
Trotzdem ist Mari Boines Album, für das sie sich vier Jahre Zeit ließ und das eine wundervoll konzentrierte, kammermusikalische und fast klerikal andächtige Stimmung vermittelt, äußerst interessant und unbedingt hörenswert.
(mit freundliche genehmigung von mediendienst)
wunderschön ist es................
ich hab es heute morgen in alle ruhe angehört.
--
eleonore
gestern bekam ich es als gastgeschenk mitgebracht.
da haben irgendwelche konspirative telefongespräche hinter meinen rücken stattgefunden.:o)
Der unaussprechliche Titel von Mari Boines Album "Idjagiedas" bedeutet so viel wie "In The Hand Of The Night", so auch der Untertitel des Albums. Die Norwegerin gehört zum Volk der Samen, auf Deutsch fälschlicherweise auch Lappen genannt, und ihre Sprache ist für uns das Einzige, was andersartig klingen mag. Ihre Musik nämlich bewegt sich dank ihres universellen, weltumspannenden Verständnisses von Klang und Melodie in Bahnen, die uns durchaus bekannt scheinen.
Auf der Basis von akustischen Gitarren und anderen Saiteninstrumenten, elegischen Bassteppichen und einer Art Tribal-Rhythmik mit indianisch wirkenden Trommeln, singt Mari ihre Lieder über mystische Naturereignisse und Fabelwesen, über den Sonnengott Beaivi und die samischen Göttinnen. Sie flicht irische Kultur, björkeske Formeln, Jazz und Rock in ihre filigranen, sanften Tracks und hat sich bis auf den englischsprachigen Song "Dalkkas" inzwischen komplett zur samischen Kultur und Sprache bekannt, die sie während ihrer Anfänge in den frühen 80-ern noch verschämt versteckte. In ihrer streng lutherischen Umgebung war ihr das "Joiken", das kehlige, lautmalerische und improvisierte Singen in der samischen Sprache, sogar verboten.
Die Samen haben eine Wandlung durchlebt, ein neues Selbstbewusstsein trat an die Stelle der Obrigkeitshörigkeit den christlichen Unterdrückern gegenüber, und so bemerkten sie, dass ihre Folklore, Kultur und Gedankenwelt am ehesten mit denen der amerikanischen Ureinwohner kongruiert. Diese Verwandtschaft macht Mari Boine hörbar. Ihre Art zu singen erinnert an das, was wir als Europäer als Native American Music kennen. Leider ist exakt diese Art der Musik in den letzten Jahren von Massagesalonmusikmachern wie Oliver Shanti so oft missbraucht worden, dass es mit Sicherheit Menschen gibt, die Maris Musik mit jener Art von World Music in einen Topf werfen werden. Die Verlockung ist wirklich sehr groß.
Trotzdem ist Mari Boines Album, für das sie sich vier Jahre Zeit ließ und das eine wundervoll konzentrierte, kammermusikalische und fast klerikal andächtige Stimmung vermittelt, äußerst interessant und unbedingt hörenswert.
(mit freundliche genehmigung von mediendienst)
wunderschön ist es................
ich hab es heute morgen in alle ruhe angehört.
--
eleonore
Re: Mari Boine-Idjagiedas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
guten morgen eleonore!
Du mit deinen 105 Lenzen weißt gute Musik zu schätzen :)
Ich kann dir nur raten, dir Mari boine mal life anzusehen. Ich hatte das Gefühl, ich fiel in trance und kam tagelang kaum raus. Sie spricht die Urinstinkte in dir an. Es ist umwerfend.
Schönes Wochenende noch
liebe Grüße
Ursula
Du mit deinen 105 Lenzen weißt gute Musik zu schätzen :)
Ich kann dir nur raten, dir Mari boine mal life anzusehen. Ich hatte das Gefühl, ich fiel in trance und kam tagelang kaum raus. Sie spricht die Urinstinkte in dir an. Es ist umwerfend.
Schönes Wochenende noch
liebe Grüße
Ursula
Bingo, eleonore,
während einer Nordkap-Reise 1996 sind wir u.a. auch durch Karasjok gekommen Dort oder jedenfalls ganz in der Nähe ist Mari Boine Persen geboren. Dort hat man uns natürlich von ihr erzählt.
Wir haben auch eine sehr schöne Folklore-Veranstaltung in einem Hotel erlebt, ich weiß nur nicht mehr genau, in welcher Stadt. Das Kann auch in Inari gewesen sein.
Aber leider gab es da keine CD zu kaufen.
Und die von Mari Boine muss jetzt noch etwas warten.
Gruß und danke, auch an Ursula für den Beitrag!
--
enigma
während einer Nordkap-Reise 1996 sind wir u.a. auch durch Karasjok gekommen Dort oder jedenfalls ganz in der Nähe ist Mari Boine Persen geboren. Dort hat man uns natürlich von ihr erzählt.
Wir haben auch eine sehr schöne Folklore-Veranstaltung in einem Hotel erlebt, ich weiß nur nicht mehr genau, in welcher Stadt. Das Kann auch in Inari gewesen sein.
Aber leider gab es da keine CD zu kaufen.
Und die von Mari Boine muss jetzt noch etwas warten.
Gruß und danke, auch an Ursula für den Beitrag!
--
enigma
@eleonore und baerin52
Ich habe jetzt die CD und stimme Euch voll zu.Es ist eine eigenartig-faszinierende Musik, ruhig, aber nicht langweilig.
Für mein Gefühl lebt sie nicht von großen Kontrasten, sondern eher vom Nuanchenreichtum.
--
enigma
Ich habe jetzt die CD und stimme Euch voll zu.Es ist eine eigenartig-faszinierende Musik, ruhig, aber nicht langweilig.
Für mein Gefühl lebt sie nicht von großen Kontrasten, sondern eher vom Nuanchenreichtum.
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enigma
Korrektur:
Nuancenreichtum....
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enigma
Nuancenreichtum....
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enigma