Musik Große Komponisten
Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke, liebe Sirona, für den musikalischen Sonntagsgruß.
lG rehse
lG rehse
Felix Mendelssohn
Konzertstück Nr.1 op.113 für Klarinette, Bassetthorn und Piano
Um die Entstehung dieses Konzertstück rankt sich eine nette Anekdote.
Der beste Klarinettist seiner Zeit (1784-1847), Heinrich Bärmann, unterhielt eine herzliche Freundschaft mit Mendelssohn. Als Bärmann mit seinem Sohn während einer Konzertreise in Berlin (1832) weilte, bat Mendelssohn die beiden, ihm während eines Besuches in seinem Haus sein Leibgericht zu kochen (Dampfnudeln und Rahmstrudel). Als Gegenleistung wünschten sich die Bärmanns ein Duett für Klarinette und Bassetthorn mit Begleitung des Klaviers bzw. des Orchesters. Mendelssohn komponierte zwei Konzertstücke, eines in f-moll Op. 113 (siehe obiges Video) und eines in d-moll Op. 114.
Auch große Komponisten waren Menschen, die nicht nur Noten liebten und schrieben, sondern auch kulinarischen Genüssen frönten. Ob bei der obigen Komposition Mendelssohns Vorfreude auf sein Leibgericht spürbar ist?
LG Sirona
Konzertstück Nr.1 op.113 für Klarinette, Bassetthorn und Piano
Um die Entstehung dieses Konzertstück rankt sich eine nette Anekdote.
Der beste Klarinettist seiner Zeit (1784-1847), Heinrich Bärmann, unterhielt eine herzliche Freundschaft mit Mendelssohn. Als Bärmann mit seinem Sohn während einer Konzertreise in Berlin (1832) weilte, bat Mendelssohn die beiden, ihm während eines Besuches in seinem Haus sein Leibgericht zu kochen (Dampfnudeln und Rahmstrudel). Als Gegenleistung wünschten sich die Bärmanns ein Duett für Klarinette und Bassetthorn mit Begleitung des Klaviers bzw. des Orchesters. Mendelssohn komponierte zwei Konzertstücke, eines in f-moll Op. 113 (siehe obiges Video) und eines in d-moll Op. 114.
Auch große Komponisten waren Menschen, die nicht nur Noten liebten und schrieben, sondern auch kulinarischen Genüssen frönten. Ob bei der obigen Komposition Mendelssohns Vorfreude auf sein Leibgericht spürbar ist?
LG Sirona
Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Felix Mendelssohn
Konzertstück Nr.1 op.113 für Klarinette, Bassetthorn und Piano
Um die Entstehung dieses Konzertstück rankt sich eine nette Anekdote.
Der beste Klarinettist seiner Zeit (1784-1847), Heinrich Bärmann, unterhielt eine herzliche Freundschaft mit Mendelssohn. Als Bärmann mit seinem Sohn während einer Konzertreise in Berlin (1832) weilte, bat Mendelssohn die beiden, ihm während eines Besuches in seinem Haus sein Leibgericht zu kochen (Dampfnudeln und Rahmstrudel). Als Gegenleistung wünschten sich die Bärmanns ein Duett für Klarinette und Bassetthorn mit Begleitung des Klaviers bzw. des Orchesters. Mendelssohn komponierte zwei Konzertstücke, eines in f-moll Op. 113 (siehe obiges Video) und eines in d-moll Op. 114.
Auch große Komponisten waren Menschen, die nicht nur Noten liebten und schrieben, sondern auch kulinarischen Genüssen frönten. Ob bei der obigen Komposition Mendelssohns Vorfreude auf sein Leibgericht spürbar ist?
LG Sirona
Baermanns Sohn Heinrich (auch Klarinettist) berichtet:
Eines Tages bei Tische seufzte Mendelssohn ganz jammersoll: "Ach Gott, wenn ich nur wieder so herrliche Dampfnudeln und Rahmstrudel bekommen könnte, als ich bei Euch gegessen habe."
Darauf Bsermann: "Dafür könnte wohl Rath werden, wenn Sie uns endlich einmal das längst versprochene Duo componierten." Mendelssohn sprang empor und sagte: "Ja, wer kocht's denn?" Ich erwiderte darauf: "Ich koch's." "Das wäre ja zum hinwerden närrisch", sagte M., "das wäre ja prächtig. Topp, es gilt, mir die Nudeln und die Strudel, und Euch das Duo."
Es wurde nun von M. ein Tag bestimmt, an welchem die Geschichte, wie er sagte "losgehen soll" und als ich mich zur festgesetzten Zeit (9 Uhr früh) bei ihm einfand, setzte er mir die Kochhaube auf, band mir eine Schürze. [...] Er selbst kehrte in sein Zimmer zurück, wo er, wie er sagte, jetzt die Töne umrühren und kneten, salzen, pfeffern, zuckern, eine picante Sauce dazu machen und das ganze in einem tüchtigen Feuer kochen wolle.
"Probatum est, und nun den Kugelsegen!" rief er noch unter der Küchentür.
Um 5 Uhr war die ominöse Stunde. [...]
Ich brachte nun in verdeckten Schüsseln meine Speise zur rechten Zeit zu Tische und M. ebenfalls sein Duo in einer verdeckten Schüssel. M. war ganz entzückt von meiner Kochkunst, rezitierte Papagenos Worte, nachdem er den Wein gekostet: "Göttlich, himmlisch, ich könnte jetzt gleich zur Sonne fliegen, wenn ich nur Flügel hätte", setzte sich ans Clavier und sang nach der Melodie des Papagenoliedes folgende Strophe: "Rahmstrudel und Dampfnudeln / hab ich gegessen nun, / wälz mich wie ein Pudel / vor Wonne um und um".
aus:
Felix Mendelssohn Bartholdy - ein Almanach
Henschel
Liebe Sirona, ich glaube, ich muss mich erst mal entschuldigen, dass ich schon wieder eine "Ergänzung" anhänge, es ist einfach zu entzückend!
lieben Gruss
Clematis
Aber liebe Clematis, Du musst Dich doch nicht entschuldigen. Ich war einfach zu faul diese ganze Episode abzuschreiben, ich habe sie auch in einer Biographie über Mendelssohn gelesen. Ich danke Dir für die Ergänzung, hast mir eine Menge Arbeit abgenommen.
Es muss lustig bei den Mendelssohns zugegangen sein, überhaupt eine ganz bemerkenswerte Familie. Aufgefallen ist mir dass viele Größen unserer Kultur jüdischer Abstammung waren. Ist dieses Volk besonders begabt?
Liebe Grüße
Sirona
Es muss lustig bei den Mendelssohns zugegangen sein, überhaupt eine ganz bemerkenswerte Familie. Aufgefallen ist mir dass viele Größen unserer Kultur jüdischer Abstammung waren. Ist dieses Volk besonders begabt?
Liebe Grüße
Sirona
Klaviermusik Franz Schubert
Man sagt dass Schubert das Klavier „singen“ lässt. Bei diesen beiden Impromptus trifft diese Beurteilung unverkennbar zu.
Impromptu ist eine Bezeichnung aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Improvisation – augenblicklicher Einfall. Die hier zu hörenden
Klavierwerke hat Schubert im Jahr 1827 – 1 Jahr vor seinem Tod – komponiert. In der Musikwelt ist man sich einig, dass die letzten Lebensjahre Schuberts die fruchtbarsten waren. Unverständlich dass das damalige Publikum Schubert so verkannt hat und er nie den verdienten Ruhm erlangte wie z.B. Beethoven oder Mozart. Vielleicht lag dies aber auch an der Bescheidenheit und mangelndem Selbstvertrauen Schuberts, der sich stets im Schatten des „Großen Beethovens“ fühlte.
Dass Beethoven erst am Ende seines Lebens von Schubert hörte ist für beide tragisch, denn Beethoven war sehr beeindruckt von Schuberts Musik und bekannte dass in diesem der göttliche Funken stecke. Auf seinem Krankenlager soll sich Beethoven ausschließlich mit Schuberts Liedern beschäftigt haben. Der Tod Beethovens ging Schubert sehr nahe, und bereits 1 Jahr später folgte er diesem in die Geistige Heimat.
Viel Freude bei den Impromptus wünscht
Sirona
Man sagt dass Schubert das Klavier „singen“ lässt. Bei diesen beiden Impromptus trifft diese Beurteilung unverkennbar zu.
Impromptu ist eine Bezeichnung aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Improvisation – augenblicklicher Einfall. Die hier zu hörenden
Klavierwerke hat Schubert im Jahr 1827 – 1 Jahr vor seinem Tod – komponiert. In der Musikwelt ist man sich einig, dass die letzten Lebensjahre Schuberts die fruchtbarsten waren. Unverständlich dass das damalige Publikum Schubert so verkannt hat und er nie den verdienten Ruhm erlangte wie z.B. Beethoven oder Mozart. Vielleicht lag dies aber auch an der Bescheidenheit und mangelndem Selbstvertrauen Schuberts, der sich stets im Schatten des „Großen Beethovens“ fühlte.
Dass Beethoven erst am Ende seines Lebens von Schubert hörte ist für beide tragisch, denn Beethoven war sehr beeindruckt von Schuberts Musik und bekannte dass in diesem der göttliche Funken stecke. Auf seinem Krankenlager soll sich Beethoven ausschließlich mit Schuberts Liedern beschäftigt haben. Der Tod Beethovens ging Schubert sehr nahe, und bereits 1 Jahr später folgte er diesem in die Geistige Heimat.
Viel Freude bei den Impromptus wünscht
Sirona
Also sprach Zarathustra – Sinfonische Dichtung - Richard Strauss
„Es ist weitaus das Bedeutendste, Formvollendetste, Interessanteste und Eigentümlichste meiner Stücke" äußerte Richard Strauss voller Genugtuung 1896 nach der Generalprobe dieser Tondichtung.
Zarathustra, der Prophet, steigt bei Friedrich Nietzsche vom Berg herab, um den Menschen in den Niederungen des irdischen Daseins zu erzählen, dass es etwas Höheres gibt, nach dem es sich zu streben lohnt. Das wohl meistdiskutierte Buch Ende des 19. Jahrhunderts um das Verhältnis von Individuum und Welt, von Mensch und Natur, bewegte auch den jungen Richard Strauss und regte ihn zu einer Tondichtung - frei nach Nietzsche - an.
Am bekanntesten ist die Einleitung (Sonnenaufgang) dieser Tondichtung, die auf diesem Video zu hören ist.
Du großes Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest!
„Es ist weitaus das Bedeutendste, Formvollendetste, Interessanteste und Eigentümlichste meiner Stücke" äußerte Richard Strauss voller Genugtuung 1896 nach der Generalprobe dieser Tondichtung.
Zarathustra, der Prophet, steigt bei Friedrich Nietzsche vom Berg herab, um den Menschen in den Niederungen des irdischen Daseins zu erzählen, dass es etwas Höheres gibt, nach dem es sich zu streben lohnt. Das wohl meistdiskutierte Buch Ende des 19. Jahrhunderts um das Verhältnis von Individuum und Welt, von Mensch und Natur, bewegte auch den jungen Richard Strauss und regte ihn zu einer Tondichtung - frei nach Nietzsche - an.
Am bekanntesten ist die Einleitung (Sonnenaufgang) dieser Tondichtung, die auf diesem Video zu hören ist.
Du großes Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest!
https://www.youtube.com/watch?v=P73Z6291Pt8
Richard Wagner, Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim der Walkürenritt mit dem Schwerte dirigiert.
Richard Wagner, Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim der Walkürenritt mit dem Schwerte dirigiert.
Wilm Hosenfeld, ein deutscher Offizier, trifft in Warschau auf den polnischen Pianisten Wladyslaw Szpilman und rettet ihn vor dem Hungertod. Hier spielt Szpilman Chopins Nocturne Nr. 20.
Schostakowitsch - Suite für Orchester
Schostakowitsch hat neben seinen bekannten Symphonien und Streichquartetten auch bedeutende Filmmusik geschrieben, die man dem grüblerisch und ernst wirkenden Komponisten eigentlich nicht zuordnen würde.
Das o.a. Werk Op. 97a erschien unter dem Titel „Die Hornisse“ nach dem Roman „The Gadfly“. Es handelt sich um die tragische Geschichte eines Freiheitskämpfers im noch nicht geeinten Italien des 19. Jahrhunderts.
Bereits zu seinen Studienjahren in Leningrad sammelte Schostakowitsch ausgiebige Erfahrungen als Stummfilmpianist, so dass ihm die Filmbranche nicht fremd war.
Ich wünsche viel Freude!
Sirona
Schostakowitsch hat neben seinen bekannten Symphonien und Streichquartetten auch bedeutende Filmmusik geschrieben, die man dem grüblerisch und ernst wirkenden Komponisten eigentlich nicht zuordnen würde.
Das o.a. Werk Op. 97a erschien unter dem Titel „Die Hornisse“ nach dem Roman „The Gadfly“. Es handelt sich um die tragische Geschichte eines Freiheitskämpfers im noch nicht geeinten Italien des 19. Jahrhunderts.
Bereits zu seinen Studienjahren in Leningrad sammelte Schostakowitsch ausgiebige Erfahrungen als Stummfilmpianist, so dass ihm die Filmbranche nicht fremd war.
Ich wünsche viel Freude!
Sirona
Jean Sibelius – Valse Triste
Schwermut, plötzlich auftretender Frohsinn und schmerzlich-ergreifender Klang sind typische Merkmale der Kompositionen Sibelius, bei diesem Valse Triste sind diese unüberhörbar.
Zwei Jahre nach der Uraufführung von Arvid Järnefelts (finn. Schriftsteller) Drama Kuolema („Der Tod“), für das Sibelius die Bühnenmusik schrieb, bearbeitete er drei Nummern. Eine davon benannte er Valse triste, trat diese Komposition vorbehaltlos für sehr wenig Geld an den Verleger ab, der sich damit eine goldene Nase verdiente. Es ist eines der bekanntesten Werke Sibelius und liegt in unzähligen Aufnahmen vor.
Nach Meinung des Malers Sigurd Wettenhovi-Aspa wurden die ersten Noten dieses traurigen Walzers im oberen Stockwerk eines Restaurants (Kämp) geschrieben, nachdem Sibelius wegen einer Erkältung Chinin eingenommen hatte. Den ganzen Abend habe er skizziert und den Walzer zu Hause endgültig vollendet, nachdem er dort noch einmal Chinin zu sich genommen habe. Ob dieses Medikament zur gelungenen Komposition beigetragen hat?
LG Sirona
Schwermut, plötzlich auftretender Frohsinn und schmerzlich-ergreifender Klang sind typische Merkmale der Kompositionen Sibelius, bei diesem Valse Triste sind diese unüberhörbar.
Zwei Jahre nach der Uraufführung von Arvid Järnefelts (finn. Schriftsteller) Drama Kuolema („Der Tod“), für das Sibelius die Bühnenmusik schrieb, bearbeitete er drei Nummern. Eine davon benannte er Valse triste, trat diese Komposition vorbehaltlos für sehr wenig Geld an den Verleger ab, der sich damit eine goldene Nase verdiente. Es ist eines der bekanntesten Werke Sibelius und liegt in unzähligen Aufnahmen vor.
Nach Meinung des Malers Sigurd Wettenhovi-Aspa wurden die ersten Noten dieses traurigen Walzers im oberen Stockwerk eines Restaurants (Kämp) geschrieben, nachdem Sibelius wegen einer Erkältung Chinin eingenommen hatte. Den ganzen Abend habe er skizziert und den Walzer zu Hause endgültig vollendet, nachdem er dort noch einmal Chinin zu sich genommen habe. Ob dieses Medikament zur gelungenen Komposition beigetragen hat?
LG Sirona