Musik Große Komponisten
Gutkarl
Mitglied
Re: Große Komponisten
So ein Zufall 
Passend zu Karneval habe ich den Beitrag auch noch um !!:11 Uhr abgesendet.
Das ist mir erst bei Deiner Antwort aufgefallen.
Alaaf !![]()
Passend zu Karneval habe ich den Beitrag auch noch um !!:11 Uhr abgesendet.
Das ist mir erst bei Deiner Antwort aufgefallen.
Alaaf !
Das nennt man timing, lieber Gutkarl. Pünktlich um 11:11 Uhr!!
Bänkellieder sind sehr einprägsam, so dass sie bei jeder Gelegenheit gesungen werden konnten, sie handelten insbesondere von schaurigen, traurigen und spaßigen Lebensgeschichten.
Zu einer Zeit, da es noch kein Radio gab, haben Dienstbotinnen und Köchinnen sie in den herrschaftlichen Häusern bei ihrer Arbeit nachgeträllert. Mit Musik geht halt alles besser. Daraus entstand dann der Begriff „Küchenlieder“. Wer kennt nicht Mariechen saß weinend im Garten“ oder „Sabinchen war ein Frauenzimmer“?
Zu Karneval muss es nicht immer "klassisch" zugehen.
Bänkellieder sind sehr einprägsam, so dass sie bei jeder Gelegenheit gesungen werden konnten, sie handelten insbesondere von schaurigen, traurigen und spaßigen Lebensgeschichten.
Zu einer Zeit, da es noch kein Radio gab, haben Dienstbotinnen und Köchinnen sie in den herrschaftlichen Häusern bei ihrer Arbeit nachgeträllert. Mit Musik geht halt alles besser. Daraus entstand dann der Begriff „Küchenlieder“. Wer kennt nicht Mariechen saß weinend im Garten“ oder „Sabinchen war ein Frauenzimmer“?
Zu Karneval muss es nicht immer "klassisch" zugehen.
Nicht nur Menschen lieben Karneval, Camille Saint-Saens hat ihn wohl auch bei den Tieren beobachtet. In seiner Ouvertüre zum „Karneval der Tiere“ stellt er das lebenslustige Völkchen vor, insbesondere den König der Tiere.
Im Gegenzug liebt es der Schwan beschaulicher.
Im Gegenzug liebt es der Schwan beschaulicher.
Adagio for Strings - Samuel Barber
Adagio for Strings ist ein Stück der klassischen Musik für Streichorchester, komponiert von Samuel Barber im Jahr 1938 und ist sein bekanntestes Werk. Im Gegensatz zu anderen Komponisten seiner Generation bevorzugte er relativ traditionelle Formen. Die Uraufführung fand 1938 unter Arturo Toscanini statt. 1967 erstellte Barber eine Fassung für achtstimmigen Chor als Vertonung des Agnus Dei.
Wegen seiner emotionalen Wirkung wurde das Adagio bei vielen Beisetzungen Prominenter gespielt. Auch in der Filmbranche wurde es häufig verwendet, z.B. erklingt dieses Werk auch in dem Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“.
Adagio for Strings ist ein Stück der klassischen Musik für Streichorchester, komponiert von Samuel Barber im Jahr 1938 und ist sein bekanntestes Werk. Im Gegensatz zu anderen Komponisten seiner Generation bevorzugte er relativ traditionelle Formen. Die Uraufführung fand 1938 unter Arturo Toscanini statt. 1967 erstellte Barber eine Fassung für achtstimmigen Chor als Vertonung des Agnus Dei.
Wegen seiner emotionalen Wirkung wurde das Adagio bei vielen Beisetzungen Prominenter gespielt. Auch in der Filmbranche wurde es häufig verwendet, z.B. erklingt dieses Werk auch in dem Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“.
Pogrom und Mendelssohn
„Der Abraham hatte mit Lea gezeugt ein Bübchen, Felix heißt er, der brachte es weit im Christentum, ist schon Kapellenmeister."
(Heinrich Heine über Mendelssohn in "Deutschland ein Wintermärchen")
„Er ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt." (Robert Schumann)
Mendelssohns Werke durften im 3. Reich nicht aufgeführt werden. Soweit ging der Wahn, dass man sogar einem längst verstorbenen und in die Geschichte eingegangenen Musiker alle Verdienste aberkennen wollte. Warum? Er war jüdischer Abstammung!
Wie froh dürfen wir heute sein, dass wir ungestraft die herrliche Musik Mendelssohns genießen können, und dass der braune Terror nicht die Oberhand gewonnen hat.
Ganz besonders mag ich die „Lieder ohne Worte“. Man vermutet, dass in diese Lieder Kompositionen seiner Schwester Fanny miteingeflossen sind, da es Frauen in der damaligen Zeit nicht erlaubt war öffentlich aufzutreten, geschweige sich als Komponistin zu outen.
„Der Abraham hatte mit Lea gezeugt ein Bübchen, Felix heißt er, der brachte es weit im Christentum, ist schon Kapellenmeister."
(Heinrich Heine über Mendelssohn in "Deutschland ein Wintermärchen")
„Er ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt." (Robert Schumann)
Mendelssohns Werke durften im 3. Reich nicht aufgeführt werden. Soweit ging der Wahn, dass man sogar einem längst verstorbenen und in die Geschichte eingegangenen Musiker alle Verdienste aberkennen wollte. Warum? Er war jüdischer Abstammung!
Wie froh dürfen wir heute sein, dass wir ungestraft die herrliche Musik Mendelssohns genießen können, und dass der braune Terror nicht die Oberhand gewonnen hat.
Ganz besonders mag ich die „Lieder ohne Worte“. Man vermutet, dass in diese Lieder Kompositionen seiner Schwester Fanny miteingeflossen sind, da es Frauen in der damaligen Zeit nicht erlaubt war öffentlich aufzutreten, geschweige sich als Komponistin zu outen.
Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Vielen Dank, liebe Sirona!
In meinem "Felix Mendelssohn Bartholdy - ein Almanach"
finde ich ein Bild mit einem Gedenkstein. An ihm angebracht
eine kleine Tafel "Zur Erinnerung an Felix Mendelssohn Bartholdy,
zu dessen Ehren hier im Juli 1839 von Frankfurter Familien ein
Fest gefeiert wurde."
Dies befindet sich im Frankfurter Wald (Oberschweinstiege).
Der Gedenkstein wurde 1906 errichtet, die Schrifttafel in der
NS-Zeit entfernt und 1948 wieder angebracht.
Felix hatte an dieser Stelle ein Aquarell über Bleistift
(unvollendet) angefertigt, nach einem Ausflug mit Sängerinnen
und Sängern in den Wald im Süden Frankfurts.
Ich frag mich immer wieder: Wie muss es einem Menschen zumute
gewesen sein, diese Tafel abzuschrauben und - zu verwahren.
War es Triumph, Gleichgültigkeit, Sieg?
Ich kann es mir nicht ausdenken, wie dumm ein Mensch sein
muss...
lieben Gruss
Clematis
.
In meinem "Felix Mendelssohn Bartholdy - ein Almanach"
finde ich ein Bild mit einem Gedenkstein. An ihm angebracht
eine kleine Tafel "Zur Erinnerung an Felix Mendelssohn Bartholdy,
zu dessen Ehren hier im Juli 1839 von Frankfurter Familien ein
Fest gefeiert wurde."
Dies befindet sich im Frankfurter Wald (Oberschweinstiege).
Der Gedenkstein wurde 1906 errichtet, die Schrifttafel in der
NS-Zeit entfernt und 1948 wieder angebracht.
Felix hatte an dieser Stelle ein Aquarell über Bleistift
(unvollendet) angefertigt, nach einem Ausflug mit Sängerinnen
und Sängern in den Wald im Süden Frankfurts.
Ich frag mich immer wieder: Wie muss es einem Menschen zumute
gewesen sein, diese Tafel abzuschrauben und - zu verwahren.
War es Triumph, Gleichgültigkeit, Sieg?
Ich kann es mir nicht ausdenken, wie dumm ein Mensch sein
muss...
lieben Gruss
Clematis
.
Zitat Clematis:
Ich frag mich immer wieder: Wie muss es einem Menschen zumute gewesen sein, diese Tafel abzuschrauben und - zu verwahren. War es Triumph, Gleichgültigkeit, Sieg?
Ich kann es mir nicht ausdenken, wie dumm ein Mensch sein
muss...
Liebe Clematis,
für die Entfernung der Tafel könnte es zwei Gründe geben:
1. Es war ein Fanatiker, der durch seine Nazi-Ideologie alles hasste was jüdisch war.
2. Es war ein Verehrer von Mendelssohn und wollte nicht dass diese Tafel in die Hände eines Nazis gerät und vernichtet würde.
Letzteres möchte ich eher annehmen, da die Tafel nicht verloren gegangen ist sondern 1948 wieder ihren ursprünglichen Platz erhalten hat.
Danke für Deine Ergänzung zu Felix, man könnte über diesen Menschen noch so einiges erzählen. Aber vielleicht wissen noch andere User etwas zu berichten.
Liebe Grüße
Sirona
Ich frag mich immer wieder: Wie muss es einem Menschen zumute gewesen sein, diese Tafel abzuschrauben und - zu verwahren. War es Triumph, Gleichgültigkeit, Sieg?
Ich kann es mir nicht ausdenken, wie dumm ein Mensch sein
muss...
Liebe Clematis,
für die Entfernung der Tafel könnte es zwei Gründe geben:
1. Es war ein Fanatiker, der durch seine Nazi-Ideologie alles hasste was jüdisch war.
2. Es war ein Verehrer von Mendelssohn und wollte nicht dass diese Tafel in die Hände eines Nazis gerät und vernichtet würde.
Letzteres möchte ich eher annehmen, da die Tafel nicht verloren gegangen ist sondern 1948 wieder ihren ursprünglichen Platz erhalten hat.
Danke für Deine Ergänzung zu Felix, man könnte über diesen Menschen noch so einiges erzählen. Aber vielleicht wissen noch andere User etwas zu berichten.
Liebe Grüße
Sirona
Vielen Dank, liebe Sirona!
In meinem "Felix Mendelssohn Bartholdy - ein Almanach"
finde ich ein Bild mit einem Gedenkstein. An ihm angebracht
eine kleine Tafel "Zur Erinnerung an Felix Mendelssohn Bartholdy,
zu dessen Ehren hier im Juli 1839 von Frankfurter Familien ein
Fest gefeiert wurde."
Dies befindet sich im Frankfurter Wald (Oberschweinstiege).
Der Gedenkstein wurde 1906 errichtet, die Schrifttafel in der
NS-Zeit entfernt und 1948 wieder angebracht.
Felix hatte an dieser Stelle ein Aquarell über Bleistift
(unvollendet) angefertigt, nach einem Ausflug mit Sängerinnen
und Sängern in den Wald im Süden Frankfurts.
Ich frag mich immer wieder: Wie muss es einem Menschen zumute
gewesen sein, diese Tafel abzuschrauben und - zu verwahren.
War es Triumph, Gleichgültigkeit, Sieg?
Ich kann es mir nicht ausdenken, wie dumm ein Mensch sein
muss...
lieben Gruss
Clematis
.
Durch Deinen Beitrag angeregt, liebe Clematis, habe ich einmal nachgeforscht und dieses Aquarell von Mendelssohn entdeckt.
Mendelssohn
Auf der sich öffnenden Seite Kunstsensation anklicken!
Er war ein vielseitig talentierter Mensch.
LG Sirona
Bald ist es wieder soweit:
Frühlingsrauschen,
die populärste Komposition des norwegischen Komponisten Christian August Sinding.
Allegra
Frühlingsrauschen,
die populärste Komposition des norwegischen Komponisten Christian August Sinding.
Allegra
Liebe Allegra, von diesem Komponisten habe ich noch nie gehört, umso mehr freut es mich dass Du einen weniger bekannten Musiker hier vorgestellt hast. Natürlich musste ich gleich bei Wiki nachforschen um zu erfahren um wen es sich bei Christian August Sinding handelt.
Anfänglich sah es wohl gar nicht danach aus dass er ein berühmter Musiker werden würde, denn u.a. las ich bei Wikipidea folgendes:
Fünf Jahre später sind seine Leistungen in der Schule aber so schlecht, dass ihn ein Onkel das Schusterhandwerk erlernen lassen will. Sinding setzt sich aber insofern durch, als dass er nicht allzu fachfremd in der Klavierfabrik der Gebrüder Hals eine Lehre beginnt.
Diese Lehre wird wohl die Weichen zu seiner späteren Musikerkarriere gestellt haben. Bis zu seinem Durchbruch hatte er einige Barrieren zu überwinden. Letztendlich aber hatte er 1888 anlässlich des ersten Nordischen Musikfestes in Kopenhagen mit seinem Klavierquintett einen glänzenden Erfolg. Diesen kommentierte er in einem Brief an Frederick Delius (engl. Komponist) mit folgenden deftigen Worten:
"Mein Kvintet wurde ausgezeichnet gespielt, und ich wurde plötzlich ein Stückchen Genie. Und Leute die mich früher höhnisch abgewiesen haben leckten mir jetzt mit größtem Appetit den Arsch. Ich werde ihnen bei Gelegenheit zum Dank einen Fußtritt versetzen.“
Danke, Allegra. Es hat sich für mich gelohnt heute hier reinzuschauen.
Die Musik hat mir sehr gefallen, passend hat Sinding den Frühling in Musik umgesetzt, man kann den leichten Flügelschlag erwachter Schmetterlinge direkt erahnen sowie das Rauschen des Frühlingswindes in den Bäumen.
LG Sirona
P.S.
Übrigens habe ich von Frederick Delius auch noch nichts gehört.
Anfänglich sah es wohl gar nicht danach aus dass er ein berühmter Musiker werden würde, denn u.a. las ich bei Wikipidea folgendes:
Fünf Jahre später sind seine Leistungen in der Schule aber so schlecht, dass ihn ein Onkel das Schusterhandwerk erlernen lassen will. Sinding setzt sich aber insofern durch, als dass er nicht allzu fachfremd in der Klavierfabrik der Gebrüder Hals eine Lehre beginnt.
Diese Lehre wird wohl die Weichen zu seiner späteren Musikerkarriere gestellt haben. Bis zu seinem Durchbruch hatte er einige Barrieren zu überwinden. Letztendlich aber hatte er 1888 anlässlich des ersten Nordischen Musikfestes in Kopenhagen mit seinem Klavierquintett einen glänzenden Erfolg. Diesen kommentierte er in einem Brief an Frederick Delius (engl. Komponist) mit folgenden deftigen Worten:
"Mein Kvintet wurde ausgezeichnet gespielt, und ich wurde plötzlich ein Stückchen Genie. Und Leute die mich früher höhnisch abgewiesen haben leckten mir jetzt mit größtem Appetit den Arsch. Ich werde ihnen bei Gelegenheit zum Dank einen Fußtritt versetzen.“
Danke, Allegra. Es hat sich für mich gelohnt heute hier reinzuschauen.
Die Musik hat mir sehr gefallen, passend hat Sinding den Frühling in Musik umgesetzt, man kann den leichten Flügelschlag erwachter Schmetterlinge direkt erahnen sowie das Rauschen des Frühlingswindes in den Bäumen.
LG Sirona
P.S.
Übrigens habe ich von Frederick Delius auch noch nichts gehört.