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Musik Große Komponisten

Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 11.06.2015, 12:13:24
novella
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Re: Große Komponisten
geschrieben von novella
als Antwort auf Sirona vom 11.06.2015, 07:23:26
Was du über die "Engelsgesänge" von Tschaikowsky schreibst, kann ich nur unterstreichen.
Ein ganz neues Hörerlebnis für mich; denn ich kannte diese Gesänge noch nicht. Wunderschöner Chorgesang! Danke!
Sirona
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
A. Dvorak – Aus der Neuen Welt

Neben den bekannten großen Sinfonikern (Haydn, Beethoven, Schubert, Bruckner) darf auch Antonin Dvorak nicht unerwähnt bleiben. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Ungarischen Tänze, die er auf Anregung von Johannes Brahms geschrieben hat.
Doch erst seine 9. Sinfonie (Aus der Neuen Welt) machte ihn weltweit berühmt, und hier berührt der 2. Satz (Largo) die Herzen der Zuhörer auf eine ganz eigentümliche Weise.
Der Komponist selbst bezeichnete dieses Largo als „Legende“, und nach seinen eigenen Worten wurde er durch eine Szene aus Longfellows Dichtung „Hiawatha“ zu diesem ergreifenden Trauergesang inspiriert; Totenklage Hiawathas, dessen treue Gefährtin Minnehaha dahingeschieden ist.
In schmerzlicher Melancholie singt das Englischhorn die Hauptmelodie, vor dem geistigen Auge entsteht die endlose Weite der Prärie, und mit einer erhabenen Ruhe lässt Dvorak diesen unglaublich schönen Satz ausklingen.

Largo


LG Sirona

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Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.06.2015, 12:51:57
Garrett der "Teufelsgeiger des 20./21. Jahrhunderts"! Ich habe einmal gelesen, dass er sich mit Paganini identifiziert. Er ist einfach genial und versucht auf seine Weise insbesondere der Jugend die Schönheiten der klassischen Musik näher zu bringen.

Wenn man sich die Besucher der Konzerte ansieht und fast nur noch die ältere Generation entdeckt, so ist diese Aufgabe mehr als erforderlich, damit dieses Kulturgut nicht ausstirbt.

LG Sirona
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
Les Préludes – Franz Liszt

Liszts „Les Préludes“ wurde auf fatale Weise missbraucht, als sie im Dritten Reich als Sondermeldungsfanfare im deutschen Rundfunk verwendet wurde. Hierdurch wurde das Werk in einen Zusammenhang gebracht, den der Komponist nicht einmal erahnen konnte. Die Politik bediente sich der Musik, um ihre Ideen zu propagieren, das Kraftvolle und Kampfeslustige schien für diesen Zweck wohl bestens geeignet gewesen zu sein.



Vor einiger Zeit hörte ich diese Komposition während eines Konzertbesuches, und bei der Werkseinführung gab der GMD zu verstehen dass es völlig absurd sei, dass dieses Werk wegen der Nazipropaganda nicht mehr aufgeführt werden sollte. Das Werk verdient es nicht nur in diesem Licht betrachtet zu werden, sondern einzig und allein als sinfonische Dichtung von eigenem Wert.
Es ist beschämend, dass Werke der Klassik mit dem Dreck der Nazis beschmutzt worden sind, u.a. auch Wagners Musik. Hier sollten die Komponisten mit Nachdruck rehabilitiert werden und ihre Werke den Stellenwert zurückerhalten, für den sie geschaffen wurden - nicht als Propagandamusik für eine abstruse Ideologie, sondern für die Seele und zur innersten Wahrnehmung.
Es ist erfreulich, dass in Israel diese Liszt-Komposition nicht mehr mit dem Naziregime in Zusammenhang gebracht, sogar aufgeführt und als Teil der abendländischen Kultur betrachtet wird. Hierzu trägt auch der Mut des berühmten Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim bei, der sich nicht scheut insbesondere Wagner aufzuführen.

Ein gewaltiges Werk findet Sirona
Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 17.06.2015, 08:13:10


Liebe Sirona,
ich möchte Dir für diesen Thread danken.
ich glaub, ich habs wieder raus, wie es geht, die PN an Dich
ist damit überholt.

Dennoch: lieben Gruss
Clematis

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Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.06.2015, 10:55:01
Das ist ja Gänsehaut Pur, liebe Clematis. Wundervolle Männerstimmen. Im übrigen sind die orthodoxischen Chöre unübertroffen, ich höre sie auch immer wieder gerne.
Diese Cherubim Hymm von Michail Glinka ist auch hörenswert.



LG Sirona
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
Auf Beethovens Schreibtisch stand ein gerahmtes Täfelchen mit folgenden Worten in seiner Handschrift:

“ICH BIN was da ist”
“ICH BIN alles, was ist, was war und was sein wird. Kein sterblicher Mensch hat meinen Schleier aufgehoben.”
“ER IST einzig von IHM SELBST, und diesem EINZIGEN sind alle Dinge ihr Dasein schuldig.”


Diese mystischen Sätze über das Wesen Gottes, den Namen Gottes, hat er sich ständig vor Augen gehalten. Zu Bettina von Brentano sagte er einmal:
“Ich weiß, daß Gott mir näher ist als anderen meiner Zunft. Ich verkehre mit ihm ohne Furcht“.
Ob diese Geisteshaltung in seiner Missa solemnis (entstanden zwischen 1817 – 1823) zum Tragen kommt, mag der Hörer selbst entscheiden.

Kyrie:


Der Ruf “Kyrie eleison”, zu deutsch “Herr, erbarme dich”, ist ein uralter Gebetsruf religiöser wie profaner Herkunft. In der Antike huldigte das Volk damit dem Kaiser oder einem siegreichen Feldherrn. Erst ab dem vierten Jahrhundert fand der Ruf Einlass in die christlichen Liturgien; zunächst in Jerusalem und Antiochien. Etwa hundert Jahre später breitete sich diese Litanei auch im Westen aus und wurde um 500 in die römisch-katholische Liturgie aufgenommen.

LG Sirona
Re: Große Komponisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 19.06.2015, 09:57:50


"Heut letztes Schnabel-Konzert. Als letztes spielte er die Beethoven-Sonate c-Moll Opus 111. Wie bei Opus 146 konnte ich wieder folgen. Die seltsamen Flimmertöne ergaben Flammen - eine Entzückung in Sphären, fast wie in der Neunten eröffnete sich der Himmel. Dann ein Zurückfinden. Aber ein Zurückfinden, nachdem man des Himmels sicher ist. Klar - getrost - gut sind die Töne. Danke, Schnabel!"

Käthe Kollwitz
26. Februar 1927
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.06.2015, 08:42:21
Clematis, mich beschäftigt in der letzten Zeit immer wieder diese Sonate Beethovens (übrigens seine letzte), die Du hier vorgestellt hast. Dafür ganz herzlichen Dank! Barenboim spielt sie hervorragend, insbesondere die Einleitung klingt wie ein Suchen – wonach? Und dann diese gewaltige Explosion in den Bässen. Wahnsinn!
Ich habe diese Sonate von verschiedenen Interpreten gehört, auch von Grigory Sokolov (s.u. Video). Wenn er auch oft den Rhythmus für meine Begriffe etwas zu stark akzentuiert, so spielt er sie dennoch hinreißend und lässt sie überirdisch und weltentrückt ausklingen.

G. Sokolov


Jürgen Uhde (Musikwissenschaftler) sieht in der letzten Sonate Beethovens, vor allem im zweiten Satz, (Arietta) ein Dokument des Abschieds, ein Testament, eine tiefsinnige, das Jenseits berührende Sphärenmusik. „Formt der Weltgeist, ohne Wissen des produzierenden Subjekts, hier tatsächlich endzeitliche Musik..?"
(Dem Internet entnommen)

Alfred Brendel bezeichnet diese Sonate und insbesondere die Arietta als „das Wirken des Weltgeistes, Gottes Botschaft oder als Rückzug in die Stille und Verinnerlichung“. Treffender kann diese Sonate nicht beschrieben werden, und wenn man bedenkt dass Beethoven sie bei völliger Taubheit komponiert hat, abgeschirmt vom Lärm der Außenwelt, dann kann man wirklich von Klängen aus einer anderen Welt sprechen. Bewegend empfinde ich den Schluss der Arietta – klingt er nicht wie ein allmähliches Entschweben des Geistes Beethovens ins Zeitlose?
Käthe Kollwitz hat ihren Eindruck mit wunderbaren Worten wiedergegeben, den diese Sonate auf sie gemacht hat, und ich empfinde ähnlich wenn ich mich in diese Musik vertiefe.

Nochmals vielen Dank!
LG Sirona

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