Musik Große Komponisten

Daniil Trifonov – Ein Jahrhundertgenie

Dieser außergewöhnliche Nachwuchspianist machte auf sich aufmerksam und erregte in der klassischen Musikwelt großes Aufsehen. Selbst weltberühmte Künstler versetzte er durch sein Spiel in Erstaunen. Martha Argerich, eine berühmte Pianistin, sagte dass sie so etwas noch nie gehört habe.

Gestern hörte ich ihn auf 3SAT und bin aufs Neue total begeistert von diesem jungen sympathischen Mann und könnte ihm stundenlang zuhören. Mit welcher Reife er Beethovens 32. Sonate, und hier insbesondere die Arietta vortrug, grenzt schon fast an ein Wunder. Klassikfreunde können sich glücklich schätzen, dass sie ein solches Jahrhunderttalent live bestaunen können, und die Nachwelt wird uns mit Sicherheit darum beneiden Zeitgenossen dieses genialen Künstlers gewesen zu sein.

Um aber einen Eindruck vom Können dieses jungen Pianisten aufzuzeigen setze ich einmal das Klavierkonzert Nr. 1 von Fr. Chopin ein, mit dem der Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv 2011 mit dem Preisträger Trifonov beendet wurde.
Die Interpretation des 2. Satzes (ab Scala 21:20) ist überwältigend, fast überirdisch! Trifonov spielt nicht nur die Musik, nein er fühlt und erlebt sie im Innersten seines Wesens. Die ihm am Schluss des Konzertes entgegen gebrachten enthusiastischen Ovationen nimmt Trifonov überglücklich und mit einer gewinnenden Bescheidenheit entgegen.

Klavierkonzert Nr. 1 - Fr. Chopin


Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
LG Sirona

Johannes Brahms – Violinkonzert op. 77

Bei seinen morgendlichen Spaziergängen am Wörthersee holte Brahms sich seine Inspirationen, so werden ihm auch bei diesen Unternehmungen die Motive zu seinem einzigen Violinkonzert zugefallen sein. Das Werk ist seinem Freund, dem Violinisten Joseph Joachim, gewidmet, der ihm bei der Komposition mit Rat und Tat zur Seite stand. Trotz kritischer Stimmen hat sich das Violinkonzert durchgesetzt. Hätte sich Brahms durch die Kritik verunsichern lassen, gäbe es heute eine hörenswerte Komposition weniger.
Das liedhafte Adagio im zweiten Satz wird zunächst von Bläsern und Hörnern eingeleitet ehe die Violine das Thema aufgreift und gemeinsam mit dem Orchester fortsetzt.

Adagio


LG Sirona

Ich möchte mal auf einen zeitgenössischen Komponisten hinweisen, der in einem kurzen Chorwerk mit dem Titel "Immortal Bach" die Verbindung von Bach ins 20. Jahrhundert herstellt. Es handelt sich bei dem Komponisten um den Norweger Knut Nystedt (1915 - 2014).
Es beruht auf den Bachschen Choralzeilen "Komm, süßer Tod, komm, sel'ger Ruh. Komm, führe mich in Friede.", die auf atemberaubende Weise in Töne umgesetzt werden. Knut Nystedt lässt in seiner Bearbeitung Immortal Bach (Unsterblicher Bach) aus dem Jahr 1988 die beiden Anfangszeilen zunächst vierstimmig a cappella vortragen, dann singen fünf vierstimmige Chöre diese Zeilen gleichzeitig in verschieden gedehntem Tempo.
Es ist ein ganz faszinierendes kurzes Chorwerk, und ich empfehle, es von der ersten bis zur letzten Minute anzuhören. Es verschlägt einem allein beim Zuhören den Atem.

Novella, in der Tat ist es ein sehr eindrucksvolles Klangerlebnis - Musik wie aus dem All. Unwillkürlich musste ich beim Anhören an die Hymn of the cherubim von Tchaikowsky denken, die ich einmal eingebe.



[i]Für mich besitzt die Kirche noch viel poetischen Charme. Es ist unmöglich, durch die Liturgie unserer orthodoxen Kirche nicht tief bewegt zu werden. Die Worte „Lobet den Namen des Herrn“ sind für mich tiefste Freude.
So äußerte sich Tschaikowsky in einem Brief aus dem Jahr 1877 an seine Gönnerin Frau von Meck.

Bei diesen Chorgesängen erfasst mich stets eine feierliche und andächtige Stimmung. Da braucht es keine Predigt mehr.

Danke Novella für die Vorstellung eines zeitgenössischen Komponisten, den meisten kann ich allerdings nichts abgewinnen, da die neuzeitliche Musik mich kaum anspricht. Aber der von Dir eingestellte Chorgesang hat mich schon tief berührt.

LG Sirona

Eleonore, über diesen Tanz las ich unten angeführte Beschreibung. Und genau das bestätigt auch das was ich beim Anhören empfunden habe. Pure überschäumende Lebenslust – Auferstehung des Lebens!
Ein schöner Kontrast zu den zuvor eingesetzten Videos. Vielen Dank!

LG Sirona

Nie zuvor strahlte der Tod so überwältigend schön, poetisch und erotisch wie in diesem Stück, das Jan Fabre für die Tänzerin Annabelle Chambon schuf. Auf der Bühne ein duftendes Meer aus fünftausend blühenden Chrysanthemen und ein gläserner Sarg, in dem hundertfünfzig Schmetterlinge fliegen. Wie eine Auferstandene erhebt sich Annabelle Chambon aus diesem blumenüberhäuften Grab. Zur intensiven Orgelmusik von Bernard Foccroulle tanzt sie ein grandioses Duett mit dem Tod und schafft zugleich eine Hommage an den vitalen Körper und dessen unbedingte Lust am Leben.

Bei diesen Chorgesängen erfasst mich stets eine feierliche und andächtige Stimmung. Da braucht es keine Predigt mehr.
zitiert nach Sirona

Das stimmt, Sirona, diese Gesänge SIND Gottesdienst.

Elo danke für den Tanz!

Clematis

Eine sehr ungewöhnliche Interpretation, von *Panis Angelicus* von Cesar Franck, 1992 aufgenommen bei Pavarotti&Friends.

Pavarotti&Sting

Eine sehr ungewöhnliche Interpretation, von *Panis Angelicus* von Cesar Franck, 1992 aufgenommen bei Pavarotti&Friends.

Pavarotti&Sting

Elo, das ist zauberhaft, nur diese sanfte Musik als
Begleitung und dann - nur die Stimmen.
Sehr schön. Werd ich noch öfter "einschalten".

Danke.
Clematis

Ich kann mich der Beurteilung von Clematis nur anschließen.
Interessant, zwei unterschiedliche Sänger harmonisch vereint. Hat mir sehr gut gefallen, liebe eleonore.
Auch diese Aufnahme finde ist gelungen, eine wunderschöne Stimme.



LG Sirona