Musik Die Rose in Lied und Gedicht
An Emilie
Zum Garten ging ich früh hinaus,
Ob ich vielleicht ein Sträußchen finde?
Nach manchem Blümchen schaut' ich aus,
Ich wollt's für dich zum Angebinde;
Umsonst hatt' ich mich hinbemüht,
Vergebens war mein freudig Hoffen;
Das Veilchen war schon abgeblüht,
Von andern Blümchen keines offen.
Und trauernd späht' ich her und hin;
Da tönte zu mir leise, leise
Ein Flüstern aus dem Zweige Grün,
Gesang nach sel'ger Geister Weise;
Und lieblich, wie des Morgens Licht
Des Tales Nebelhüllen scheidet,
Ein Röschen aus der Knospe bricht,
Das seine Blätter schnell verbreitet.
"Du suchst ein Blümchen!" spricht's zu mir,
"So nimm mich hin mit meinen Zweigen,
Bring' mich zum Angebinde ihr!
Ich bin der wahren Freude Zeichen.
Ob auch mein Glanz vergänglich sei,
Es treibt aus ihrem treuen Schoße
Die Erde meine Knospen neu;
Drum Unvergänglich ist die Rose.
Und wie ein Leben ewig quillt
Und Knosp um Knospe sich erschließet,
Wenn mich die Sonne sanft und mild
mit ihrem Feuerkuß begrüßet,
So deine Freundin ewig blüht,
Beseelt vom Geiste ihrer Lieben;
Denn ob der Rose Schmelz verglüht -
der Rose Leben ist geblieben."
Wilhelm Hauff
Noch sind die Tage der Rosen
Noch sind die Tage der Rosen
Noch ist die blühende, goldene Zeit
O du schöne Welt, wie bist du so weit!
Und so weit ist mein Herz, und so blau wie der Tag,
Wie die Lüfte durchjubelt vom Lerchen schlag!
Ihr Fröhlichen singt, weil das Leben noch mait.
Noch ist ja die schöne, die blühende Zeit,
Noch sind die Tage der Rosen!
Frei ist das Herz und frei ist das Lied,
Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht,
Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei,
So spröd und verschämt auch die Lippe sei.
Wo ein Lied erklingt, wo ein Kuß sich beut,
Da heißt's: noch ist blühende, goldene Zeit,
Noch sind die Tage der Rosen!
Ja im Herzen tief drinnen ist alles daheim,
Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim.
Drum frisch sei das Herz und lebendig der Sinn,
Dann brauset ihr Stürme, daher und dahin.
Wir sind allezeit zu singen bereit:
Noch ist ja die blühende, goldene Zeit,
Noch sind die Tage der Rosen!
Wilhelm Baumgartner (1820-1867)
Meine erste Rose
Was ist das doch für eine Pracht!
Tausend Knospen und eine erblüht.
Stillschweigend - quasi über Nacht.
Sonne hat sich sehr bemüht.
Sie kitzelte die Rose schon lange.
Zugeknöpft sahen die Schwestern zu.
Ein wenig war ihr zwar noch bange,
doch Sonne ließ ihr keine Ruh´.
Die erste am Bogen war nun sie.
Errötet ist sie über eigenen Mut.
Daß sie so forsch, dachte sie nie.
Liebkosende Strahlen taten ihr gut.
© Irmgard Adomeit
LG Fewa Was ist das doch für eine Pracht!
Tausend Knospen und eine erblüht.
Stillschweigend - quasi über Nacht.
Sonne hat sich sehr bemüht.
Sie kitzelte die Rose schon lange.
Zugeknöpft sahen die Schwestern zu.
Ein wenig war ihr zwar noch bange,
doch Sonne ließ ihr keine Ruh´.
Die erste am Bogen war nun sie.
Errötet ist sie über eigenen Mut.
Daß sie so forsch, dachte sie nie.
Liebkosende Strahlen taten ihr gut.
© Irmgard Adomeit
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüßt ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all':
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
Heinrich Heine (1797 - 1856),
Juli
Nun ist es Sommer den ganzen Tag,
Den ganzen Tag man nur küssen mag,
Und alle die Rosen, die müssen
Satt duften zu unseren Füssen.
Nun bleibt es Sommer den ganzen Tag,
Den ganzen Tag ich im Himmel lag,
Dort tat man sich paarweise küssen
Und satt lag die Erde zu Füssen.
Nun ist es Sommer Nacht und Tag,
Und Nacht und Tag man nur küssen mag;
Von allen heissen Genüssen
Ist Anfang und Ende das Küssen.
Max Dauthendey
Der Duft der Rose
Hermann Hesse
nimmt dich in einen süßen Bann;
rührt dich liebkosend leise
wie eine Liederweise;
mit Ahnung voller Schönheit an!
Ist ohne Gleichnis rein und zart;
du kannst es nicht ermessen,
fühlst nur ein süß' Vergessen
und eine Gegenwart!
Sonntagsgrüße von Fewa Hermann Hesse
nimmt dich in einen süßen Bann;
rührt dich liebkosend leise
wie eine Liederweise;
mit Ahnung voller Schönheit an!
Ist ohne Gleichnis rein und zart;
du kannst es nicht ermessen,
fühlst nur ein süß' Vergessen
und eine Gegenwart!
Liebes Mädel, unser Glück
bring ich wieder in die Heimat dir zurück…
bring ich wieder in die Heimat dir zurück…
Ein Versprechen, das jeder Soldat in jedem Krieg, an jeder Front gerne einlösen würde.
Statt neuer Rosenblüte bleiben Tränen und Leid….
Statt neuer Rosenblüte bleiben Tränen und Leid….
Als in deinem kleinen Blumengarten
Letzte Rosen blühten zu der Nacht,
Mußtest du vergebens auf mich warten,
Weil dir keiner Nachricht hat gebracht,
Daß ich weit von dir marschieren muß
Und dich lassen mußte ohne Gruß und Kuß.
Liebes Mädel, liebes Mädel,
Liebes Mädel, unser Glück
Bring ich wieder, bring ich wieder
In die Heimat dir zurück.
Wenn du deine Rosen nun wirst pflücken
Und ans Fenster du sie hast gestellt,
Sollst du mir die schönste davon schicken,
Daß ihr Duft mich grüßt in meinem Zelt.
Dann wird's sein als ob im fernen Land
Ich dich halte fest bei deiner lieben Hand.
Liebes Mädel . . . .
Einmal aber werden Glocken klingen;
Denn zu Ende geht ja jeder Krieg.
Frohe Kund wird zu dir sich schwingen
Uns voraus von unserm letzten Sieg.
Dann zieh an dein allerschönstes Kleid,
Es ist wieder für uns neue Rosenzeit.
Liebes Mädel . . . .
(Worte und Weise : Franz Menzel)
Letzte Rosen blühten zu der Nacht,
Mußtest du vergebens auf mich warten,
Weil dir keiner Nachricht hat gebracht,
Daß ich weit von dir marschieren muß
Und dich lassen mußte ohne Gruß und Kuß.
Liebes Mädel, liebes Mädel,
Liebes Mädel, unser Glück
Bring ich wieder, bring ich wieder
In die Heimat dir zurück.
Wenn du deine Rosen nun wirst pflücken
Und ans Fenster du sie hast gestellt,
Sollst du mir die schönste davon schicken,
Daß ihr Duft mich grüßt in meinem Zelt.
Dann wird's sein als ob im fernen Land
Ich dich halte fest bei deiner lieben Hand.
Liebes Mädel . . . .
Einmal aber werden Glocken klingen;
Denn zu Ende geht ja jeder Krieg.
Frohe Kund wird zu dir sich schwingen
Uns voraus von unserm letzten Sieg.
Dann zieh an dein allerschönstes Kleid,
Es ist wieder für uns neue Rosenzeit.
Liebes Mädel . . . .
(Worte und Weise : Franz Menzel)
Herz, nun so alt und noch immer nicht klug,
Hoffst du von Tagen zu Tagen,
Was dir der blühende Frühling nicht trug,
Werde der Herbst dir noch tragen!
Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Immer zu schmeicheln, zu kosen.
Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
Abends verstreut er die Rosen.
Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Bis er ihn völlig gelichtet.
Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
Was wir geliebt und gedichtet.
Friedrich Rückert
Die Schweigerose war häufig an der Wand eines Rittersaales zu finden. Sie symbolisierte das Versprechen, dass das gesprochene Wort diesen Raum nicht verlässt.
Schon in der Antike war die Rose Symbol der Verschwiegenheit und der Liebe. Ursprünglich stammt dieses Gleichnis aus der Mythologie und der Religion. Eine geschlossene Blüte galt als Symbol für ein göttliches Geheimnis. Beispiel: Das Venuskind Cupio schenkte dem Gott des Schweigens eine Rose, damit dieser Stillschweigen über das Treiben seiner Mutter bewahre.
»Unter der Rose reden« wurde sogar zum geflügelten Wort. So findet sich bei Gerlingius im Jahre 1649:
»(...) Was wir hier kosen oder bedryven, dat soll under diser Rosen blyven. Allhie unter der Rosen gesagt.«
(Artikelausschnitt aus "Wissen.de")
LG Fewa
LG poldy