Luft- und Raumfahrt Peenemünde

Sehr guter Beitrag , zum Nachdenken .
Danke dagt Gilbert

Hallo Gilbert,
ja, jetzt geht auch bei mir ein Seifensieder  auf, 😃 die Drahtgelenkten!

Zunächst aber noch zum Bunker-Buster, das ist nichts anderes als eine übergeordnete
Sammelbezeichnung. Diese ist weltweit so bekannt. Eben für Waffensysteme die dediziert
für die Zerstörung von Raketensilos, unterirdische und überirdische Bunkeranlage konstruiert 
wurden. Der Taurus aus dem YouTube -Video gehört dazu.

Ich kenne die drahtgelenkte Raketen in der Ausführung  Hohlladungsgeschoss.
Ich glaube schon, dass während des Flugs mancher Lenkdraht bei Berührung  von Objekten 
abschert.

Meine Truppe sind die Heeresflieger, deshalb ist mir auch noch die drahtgelenkte -HOT-
im Gedächtnis. Da wurde die -HOT- aber als Luft-Bodenrakete eingesetzt. Von oben nach
unten zieht sich der Draht doch ziemlich frei aus. Anders vermutlich bei Bodentruppen.
In der Bundeswehr gab/gibt es sogar drei verschiedene Drahtgelenkte

Die -HOT-, beim Panzerabwehr- / Kampfhubschrauber als Luft-Boden Rakete.

Die -HOT-, beim damaligen Jagdpanzer Jaguar als Boden-Boden Rakete.

Die -TOW-, auf dem Luftlandepanzer Wiesel der Fallschirmjäger, als Boden-Boden

Die -Milan-, auf Lafette (Gestell) der Jäger /  Fallschirmjäger, als Boden-Boden


Die -HOT- ist inzwischen veraltet. Beim Kampfhubschrauber Tiger wird dann auch schon
die Panzerabwehrrakete -PARS 3- eingesetzt. Eine Rakete der Hochtechnologie.
Es ist ein Typ  "fire and forget" (auch eine weltweite Benennung).

Abschießen und schon sucht die PARS 3  sich selbstständig ihr Ziel.

Wird eingesetzt gegen -Harte Ziele- am Boden, somit Luft-Boden Rakete

und als Abwehr gegen feindliche Hubschrauber, somit Luft-Luft Rakete

https://de.wikipedia.org/wiki/PARS_3_LR

Ich war bei den Heeresfliegern, tätig in Technik, Flug, Debriefing.
Mein letzter Hubschrauber war die CH 53 G, im scharfen Einsatz feuern da die
Bordschützen (Door-Gunner)  mit dem schweren Maschinengewehr  M3M, 12,7 mm
aus allen Klappen

Wenn ich heute, mit etwas Abstand, die spärliche Waffenlast der damaligen BO 105
betrachte, ist es mir eigentlich selbst peinlich.

Wenn ich sehe, dass selbst die aktuellen -Leichten Unterstützungshubschrauber-  LUH
mit modulare Waffenplattformen für alle Fälle blitzschnell aufgerüstet werden können,
stehe ich wie ein Ochs vorm Scheunentor.

Hier aus früheren Zeiten meiner Truppe,  BO 105 und die drahtgelenkte HOT
 

Schöner Gruß
Peter
 

Hallo Elko ,
deine Ausführungen sind für mich völlig neu .
Ja , ich komme ins Zweifeln : Luft - Boden -  Drahtgelenkt ?
Das kann man doch nur in der Wüste oder in weiten Steppengebieten einsetzen , nicht in Europa .
Jedes Gebüsch ist ein Hindernis .
Ich erlaube mir , hier ernsthafte Zweifel anmelden zu dürfen .
Auf Lafette montiert , das kenne ich auch nicht .
In meiner Dienstzeit erfuhr man auch nur so viel , wie man für seine Dienstdurchführung brauchte .
Das war gut so , aber man konnte auch nie über den Tellerrand hinausschauen . Wir kannten nicht mal die Panzertypen der Bundeswehr , die ja unsere Ziele gewesen wären .
Unsere Drahtgelenkten waren vornehmlich auf SPZ ( Spitzenklasse ) , auf BP 4 und 2 und selten auf den T72 montiert . Ebenso war es bei der Roten Armee , die oft neben uns war , aber immer schön abgeschirmt , die Soldaten sollten sich nicht begegnen .
An damaligen Hubschraubern kenne ich nur die Mi -Typen . Aber ich glaube , das waren keine Kampfhubschrauber .
Zwischen unseren Dienstzeiten scheinen Ewigkeiten zu liegen , aber eines scheint klar : 
Die Luft und die See grüßen den Rest der Armee !
Und ich gehörte als Artillerist zum Rest , mußte oft deswegen das Abteil im Zug verlassen .
Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir .
Mit dankbaren Grüßen 
Gilbert

In Ordnung : Ziel erfaßt !

Ich denke , die Marine hat ebenso Hohlladungen gegen gepanzerte Ziele verschossen .
Vielleicht schon die Deutschen auf der " Schleswig Holstein " beim Überfall auf Polen .

Nee, hatte sie nicht! Auch nicht im 1.Weltkrieg wo sie zum erstmal eingesetzt wurden!
Noch eine Bemerkung zu den "Draht gelenkten Kleinkampfraketen", so etwas gab es nicht, sondern das war eine "Tarnbegriff" für eine Funksteuerung bis....... km, je nach Treibladung der Rakete-
Wilfrid45

Du wirst deine Gründe haben , die " Drahtgelenkten " als Täuschung zu sehen .
Ich war 1977 ein halbes Jahr in einer solchen Truppe , in der Unteroffiziersschule Hayde bei Weißwasser .
Täglich wurden die Schüler daran theoretisch und praktisch ausgebildet .
Nicht mehr oder weniger kann ich dazu schreiben .
Gruß    Gilbert

Hallo Gilbert,
mir gefällt unser Thread wirklich gut. Da werden plötzlich Erinnerungen ausgegraben
die im Detail schon lange vergessen wurden.

Aha, du warst also Artillerist. Beim Artilleristen habe ich immer ein besonderes Bild vor
Augen. Ihr steht am DF, und tragt alle große hölzerne Geodreiecke, dito Lineale und 
Stechzirkel. Ist das noch so, oder haben sich da die Zeiten auch verändert? 😉


Kommen wir noch mal kurz zu dem Classix-Video

bei 1:00 sieht man die Visiereinrichtung

bei 1:03 bis 1:17 siehst du das Feuern und Lenken des Flugkörpers. Joystick wie beim PC-Spiel

bei 3:35 den Cross-Pointer der Zieleinrichtung

bei 5:35 siehst du den Abschuss und natürlich wie der Lenkdraht so richtig rausgezogen wird.
               Der Draht flattert sogar noch im der Wirbel der abgefeuerten -HOT herum.

Überzeugt von Luft-Boden mit Tandemhohlladung? 😱

BO 105 mit Einsatz in Wüste und Steppe? Ja, sicher, aber nicht mit dieser angewendeten Taktik!
Als Schwarmführer würde mir der Schweiß auf die Stirne treten, wo sollte ich meine PAH
auf der riesigen Plane dann verstecken?

Hier lauert der PAH ja bodennah und wartet auf Ziele, das geht nur aus dem Versteck heraus.
Hier ist der Baum und Strauch ja gerade Freund und Helfer! 

Hier ein Video mit der Milan, im Video Milan auf Dreibein mit großer Detailtreue
https://www.youtube.com/watch?v=uo9_8PQQ8Pc

Noch zum geschichtlichen Teil, die ersten der brandneuen BO 105 kamen direkt vom
Hersteller zu Anfang des Jahres 1973 auf dem Heeresflugplatz Celle an.
Kenne ich aus eigener Anschaue, ich war derzeit  in Celle  auf dem Flugplatz stationiert.
Da wurde zuerst einmal eine -PAH Lehr- und Versuchsstaffel- gegründet.
Erst 1979/80 wurden dann PAH-Regimenter aufgestellt. Diese wurden dann um
2016 herum wieder aufgelöst. Es war einmal! 😭

Hier der letzte Schuss, so richtig mit Tandemhohlladung
 

Hier einen Blick auf einen weiteren Nachfolger, es ist der LUH 145 M

Da werden die Raketen aber mit Laser gesteuert, da gib es auch einen unglaublichen
modularen Waffenmix

Sehr interessant:
https://www.flugrevue.de/tests-in-schweden-h145m-verschiesst-lasergesteuerte-raketen/

https://www.flugrevue.de/militaer/raketen-mgs-und-kanonen-erste-schussversuche-mit-
dem-hforce-system-in-der-h145m-abgeschlossen/


Hier in Aktion, Film von Airbus.
 


Hier ein H 145 M bei der Konkurrenz Luftwaffe. Ich darf aber nicht meckern, ich war
zwischendurch selbst Jahre  bei der Luftwaffe zu Gast. 😕
 
Das  war erstmal ein Blick auf die Panzerabwehr und Sonstiges.

Die Waffenreichweiten werden immer größer. In Zukunft werden wohl auch unsere
Hubschrauber Steuereinrichtungen für Drohnen bekommen, diese Drohnen fliegen
im Kampf- und Aufklärungseinsatz voraus.

Schöne Grüße
Peter












 

Hallo Gilbert,

nein so kann ich es nicht stehen lassen, ich weis ja nicht was Du gemacht hast? Kann nur sagen uns haben sie 1974 extra zu einem 3 monatigen "Lerneinsatz" geholt um diese Waffensysteme kennen zu lernen. Da, war ich schon sehr lange Reservist. Übrigens haben die Palistineser in ihren Kampfgeschehen und auch die Amerikaner fast 10 Jahre später in Afghanistan als "Ranger" (weis nicht ob ich es richtig schreibe - es waren Einmannraketen etwas länger als eine Panzerfaust, eingesetzt. Die Russen sind ja viel erfolgreicher im Raketenbau gewesen, da sie die Theorien der Feststoffraketen von Ziolkowski vertreten haben......
 

Hallo Elko , 
ja hier werden alte Erinnerungen wach .
Wie du vielleicht gelesen hast , zweifeln manche an der Existenz der " Drahtgelenkten " .
Aber zurück zu unseren Geschützen ( 122 mm und 152 mm ) .
Bei uns wurden alle Zieleinrichtungen mit Hilfe der Libelle durchgeführt , die wiederum ihre Daten vom Aufklärungszug , dem BO oder dem BC  bekam . Zuerst bekam das 3. Geschütz , das " Grundgeschütz " die Daten . Es schoß sich auf das Ziel ein und wenn die Treffer im Ziel lagen , mußten alle K3 der Batterie zum Grundgeschütz rennen und die Daten auf ihrer Schießkladde einschrieben , zu ihrem Geschütz zurück rennen und die Daten dem Geschützführer melden , welcher mit diesen Informationen den K1 beauftragte .
Das ging alles schneller , als hier beschrieben , wobei im Ernstfall ein hoher Verschleiß an K3 zu erwarten war , die ja die Deckung verlassen mußten . Jedenfalls wurde dann von jedem Geschütz laufendes Einzelfeuer oder von der gesamten Batterie Salvenfeuer eröffnet . Das durfte aber auch nicht wie Silvester klingen . Sechs Geschütze mußten so schießen , daß es wie ein einziger Schuß klang , sonst Ausgangssperre . Das alles wurde mit kleinen Fahnen signalisiert .
Hatten wir Luftunterstützung oder die Katjuschas beteiligten sich , konnten wir kaum noch Daten übermitteln , die Akkustik gab das nicht mehr her .
Du siehst , uns trennen hier Welten . 
Im Gegensatz zu dir scheine ich aus dem Armeemuseum zu kommen , wobei ich nicht beurteilen kann , was die GSSD , die Rote Armee , vorhielt .
Dein Beitrag ist sehr interessant , aber auch ein Hinweis , wie sich Vieles von 1976 bis zu deiner Zeit verändert hat .
Dabei wollte ich immer zu den Panzern …
Wir wollen aber den Bogen in diesem Forum nicht überspannen .
Versuche einmal , in unser Forum der 7.Div . Pz . zu kommen , wird schwer sein , meistens ist Aufnahmesperre , weil uns die Leute überrennen .
Kannst es aber auch bei der 8. Div . versuchen , die haben viel mit " Drahtgelenkten " gearbeitet .
Gruß   Gilbert