Literatur Wortkundliche Fragen
“Das Steinerne Herz” fällt mir noch ein, die Erzählung von E.T.A. Hoffmann. Was Wikipedia über die Erzählung zu sagen hat, ist hier zu
lesen.
Da wird kurz beschrieben, was es mit dem “Steinernen Herzen” auf sich hatte und wie es dem Protagonisten Maximilian Reutlinger erst möglich war, nach einer völligen Identifikation mit seinem 18jährigen Neffen Max, den er als Kind verstoßen hatte, Gefühle wie Liebe und Zuneigung zu empfinden und auch zu zeigen.
Es gibt natürlich auch den gleichnamigen Historischen Roman von Arno Schmidt. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
Den Text der Erzählung kann man finden beim Projekt Gutenberg-Spiegel Online - Linktipp!
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enigma
lesen.
Da wird kurz beschrieben, was es mit dem “Steinernen Herzen” auf sich hatte und wie es dem Protagonisten Maximilian Reutlinger erst möglich war, nach einer völligen Identifikation mit seinem 18jährigen Neffen Max, den er als Kind verstoßen hatte, Gefühle wie Liebe und Zuneigung zu empfinden und auch zu zeigen.
Es gibt natürlich auch den gleichnamigen Historischen Roman von Arno Schmidt. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
Den Text der Erzählung kann man finden beim Projekt Gutenberg-Spiegel Online - Linktipp!
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enigma
Wer kennt nicht die Redensart vom Steinerweichen…?
- in der Fügung "zum Steinerweichen"; also: heftig oder herzzerreißend ein Gefühl äußern; oder: zum Steinerweichen weinen.
- in der Bedeutung (oder Absicht): durch Weinen Mitleid und helfende Reaktion hervorrufen.
„Steinerweichend“ hat viele einigermaßen aussagekräftige Synonyme, jedoch ist die mir die konkrete Grundlage der Redensart unbekannt.
Frage:
Kennt jemand einen Text, vielleicht ein Märchen, von solchen Steinen, die sich erweichen lassen.
- Die Wackersteine aus „Rotkäppchen“, die dem Wolf magenmäßig beigepackt wurden für den Durst nach der Operation, sprich das Saufen am Brunnen, können es m.M.n. nicht gewesen sein.
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longtime
- in der Fügung "zum Steinerweichen"; also: heftig oder herzzerreißend ein Gefühl äußern; oder: zum Steinerweichen weinen.
- in der Bedeutung (oder Absicht): durch Weinen Mitleid und helfende Reaktion hervorrufen.
„Steinerweichend“ hat viele einigermaßen aussagekräftige Synonyme, jedoch ist die mir die konkrete Grundlage der Redensart unbekannt.
Frage:
Kennt jemand einen Text, vielleicht ein Märchen, von solchen Steinen, die sich erweichen lassen.
- Die Wackersteine aus „Rotkäppchen“, die dem Wolf magenmäßig beigepackt wurden für den Durst nach der Operation, sprich das Saufen am Brunnen, können es m.M.n. nicht gewesen sein.
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longtime
Ob vom Stein als Edelstein...?
Georg List:
Auf die liederlichen Versverderber
Ihr ungestimmten Flöten
Verhungerter Poeten,
Pfeift vor ein Maß verdorbnes Bier
Der Welt verwegne Possen für!
Geht ohngefähr dem Dorf ein Richter ab,
Wie foltert ihr den Kopf durch tiefes Sinnen
Und seid bemüht bei dessen Grab
Durch einen Reim ein Taglohn zu gewinnen.
Vor kleines Geld verkauft man große Lügen,
Die Stein und Eisen überwiegen.
Schlaf aus, du träumender Poet!
Suchst du die Toten aufzuwecken,
So mußt du selbst nach Geist und Leben schmecken!
*
Der lutherische Theologe Georg List (1532 -1596), auch Georg Listhenius bzw. Lysthenius genannt, war ein kritisch-strenger und machtbewusster Sänger des Protestantismus, der nicht den hymnischen, katholischen Choral als klangvoll-geistige Dudelei und gewinnbringende Musik akzeptierte, sondern realistisch-vorbildlichen Text samt Musi einforderte.
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longtime
Georg List:
Auf die liederlichen Versverderber
Ihr ungestimmten Flöten
Verhungerter Poeten,
Pfeift vor ein Maß verdorbnes Bier
Der Welt verwegne Possen für!
Geht ohngefähr dem Dorf ein Richter ab,
Wie foltert ihr den Kopf durch tiefes Sinnen
Und seid bemüht bei dessen Grab
Durch einen Reim ein Taglohn zu gewinnen.
Vor kleines Geld verkauft man große Lügen,
Die Stein und Eisen überwiegen.
Schlaf aus, du träumender Poet!
Suchst du die Toten aufzuwecken,
So mußt du selbst nach Geist und Leben schmecken!
*
Der lutherische Theologe Georg List (1532 -1596), auch Georg Listhenius bzw. Lysthenius genannt, war ein kritisch-strenger und machtbewusster Sänger des Protestantismus, der nicht den hymnischen, katholischen Choral als klangvoll-geistige Dudelei und gewinnbringende Musik akzeptierte, sondern realistisch-vorbildlichen Text samt Musi einforderte.
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longtime
Der Stein hat auch Einzug in die Musik gehalten. Ich sah neulich einen Bericht im TV und der Klang, der dem Stein entlockt wird, macht Gänsehaut.
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adam
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adam
tolles ding, adam.
und keine hat so charmant ein stein oder steine besungen......
Diamonds Are A Girl's Best Friend
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eleonore
und keine hat so charmant ein stein oder steine besungen......
Diamonds Are A Girl's Best Friend
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eleonore
Ja eleonore,
Marilyns Song ist zeitlos......
...und auch die Steine von
Stonehenge vermitteln den Hauch der Zeit.
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adam
Marilyns Song ist zeitlos......
...und auch die Steine von
Stonehenge vermitteln den Hauch der Zeit.
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adam
ohne zweifel, adam.
der national geographic hat unlängst ihre titelgeschichte stonehenge gewidmet, der immer noch viele geheimnisse birgt.
Stonehenge
eine der spannendste steine für mich ist der *stein von rosette*.
dieser stein trug massgeblich bei, die ägyptische hyeroglyphen zu entschlüßeln.
Stein von Rosette
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eleonore
der national geographic hat unlängst ihre titelgeschichte stonehenge gewidmet, der immer noch viele geheimnisse birgt.
Stonehenge
eine der spannendste steine für mich ist der *stein von rosette*.
dieser stein trug massgeblich bei, die ägyptische hyeroglyphen zu entschlüßeln.
Dieser bedeutende Stein wurde Mitte Juli des Jahres 1799 von dem Französischen Offizier Pierre Francois Xavier Bouchard gefunden und nach seinen Fundort benannt.
Sogar in seinem unvollständigen Zustand hat der Stein von Rosetta enorme Ausmaße 114cm in der Höhe, 72 Zentimeter in der Breite und etwa 28cm in der Stärke. Sein Gewicht beträgt 762 Kilogramm. Ein großes Teil der linken oberen Ecke, ein schmalerer Abschnitt des rechten oberen Randes und die untere rechte Ecke fehlen. Die Beschreibungen auf dem Stein von Rosetta wurden in zwei Sprachen abgefaßt, ägyptisch und griechisch, wobei sich ägyptische in Hieroglyphen und Demotik unterteilt. Leider sind nur die letzten 14 Zeilen des Hieroglyphen Textes erhalten geblieben und diese entsprechen den letzten 28 Zeilen des griechischen Textes. Die meisten fehlenden Zeilen im Hieroglyphen Abschnitt konnten von einer Kopie einer Verordnung auf einem Obelisken, der 1898 bei Damanhur gefunden wurde, wieder hergestellt werden. Eine weitere Version des Steintextes von Rosetta, wurde auf den Wänden des Geburtshauses von Isis auf der Insel Philae gefunden. Entscheidend ist aber die Tatsache das alle drei Texte den gleichen Inhalt haben
Stein von Rosette
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eleonore
Hammurapi ließ seine Gesetze vor etwa 3750 Jahren in Stein schlagen.
Gesetzesstele von Hammurapi
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adam
Gesetzesstele von Hammurapi
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adam
Musik und Gesang sind doch schon mal gut.
Hallo Longtime,
Märchen, in denen Steine erweicht werden, fallen mir im Moment nicht ein, aber
im Mythos von Orpheus ist es doch so, dass Orpheus Götter und Sterbliche, aber auch Tiere und sogar Steine mit seinem Gesang erweichen konnte.
Hier ein Auszug aus Wikipedia:
....”Unter den Sängern galt Orpheus als der beste. Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, und die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs„.....
Das soll wohl eine Metapher für die Macht und den Einfluss der Musik sein, die sogar tote Gegenstände zum Weinen bringen kann?
Bei Wiki zu lesen.
Dann habe ich noch etwas, was aber inhaltlich nach meinem Sprachgefühl das genaue Gegenteil von Steinerweichen im Sinne von betören oder stark emotional
beeinflussen aussagt.
Da stelle ich mal ein Gedicht von Wilhelm Busch ein:
Die Freunde
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
Die gingen immer Hand in Hand,
Und selbst in einer Herzensfrage
Trat ihre Einigkeit zutage.
Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
Ein blondgelocktes, kleines Mädchen.
Einst sagte die verschmitzte Dirne:
Wer holt mir eine Sommerbirne,
Recht saftig, aber nicht zu klein?
Hernach soll er der Beste sein.
Der Fritz nahm seinen Freund beiseit
Und sprach: Das machen wir zu zweit;
Da drüben wohnt der alte Schramm,
Der hat den schönsten Birnenstamm;
Du steigst hinauf und schüttelst sacht,
ich lese auf und gebe acht.
Gesagt, getan. Sie sind am Ziel.
Schon als die erste Birne fiel,
Macht Fritz damit sich aus dem Staube,
Denn eben schlich aus dunkler Laube,
In fester Faust ein spanisch Rohr,
Der aufmerksame Schramm hervor.
Auch Ferdinand sah ihn beizeiten
Und tät am Stamm heruntergleiten
In Ängstlichkeit und großer Hast;
Doch eh er unten Fuß gefaßt,
Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen,
Als wollt` er einen Stein erweichen.
Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze,
Entfloh und suchte seinen Fritze.
Wie angewurzelt blieb er stehn.
Ach, hätt` er es doch nie gesehn:
Die Käthe hat den Fritz geküßt,
Worauf sie eine Birne ißt.
Seit dies geschah, ist Ferdinand
Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.
Wilhelm Busch
Ja, da hat sich freundschaftliche Solidarität auf einmal zur Konkurrenzsituation gewandelt und der Ferdinand war der zweifach Dumme geworden. )
Aber in der Verszeile
„Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen
Als wollt er einen Stein erweichen.“
steckt doch nicht der irgendwie verführerische „Weichmacher“ drin, sondern eher das Gegenteil, das „windelweich prügeln“, wie man so im Volksmund sagt.
Hat der Begriff also auch eine Doppel- oder sogar Mehrfachbedeutung oder habe ich da nur was falsch verstanden?
Gruß
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enigma
Hallo longtime,
zum Thema "Steinerweichen" gibt es aus Südamerika eine schöne Legende.
Bei den weichen Steinen kam ich auf die Metapher "Der stete Tropfen höhlt den Stein" .
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adam
zum Thema "Steinerweichen" gibt es aus Südamerika eine schöne Legende.
Bei den weichen Steinen kam ich auf die Metapher "Der stete Tropfen höhlt den Stein" .
Die sprichwörtliche Redensart mit der Bedeutung "durch ständige Wiederholung einer Bitte, einer Forderung o.ä. erreicht man schließlich bei jemandem sein Ziel" geht auf den griechischen Epiker Choirilos von Samos (2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr.) zurück. In seinem fragmentarischen Gedicht über die Perserkriege heißt es: "Der Tropfen höhlt den Stein durch Beharrlichkeit." Die lateinische Form Gutta cavat lapidem ("Der Tropfen höhlt den Stein"), der die deutsche Redensart nachgebildet ist, findet sich vei dem römischen Dichter Ovid (43 v.Chr. - 17 oder 18 n.Chr.) in den "Epistulä ex Ponto" (IV, 10,5). Später erhielt die Redensart noch die Ergänzung: Non vi, sed säpe cadendo ("Nicht durch Gewalt, sondern durch häufiges Niederfallen").
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adam