Forum Kunst und Literatur Literatur Wilhelm Busch - Lebensweisheiten

Literatur Wilhelm Busch - Lebensweisheiten

Freidenker
Freidenker
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Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Freidenker

"Rosen, Tanten, Basen, Nelken sind genötigt zu verwelken; Ach – und endlich auch durch mich, macht man einen dicken Strich." Wilhelm Busch
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In der Ausstellung "Was ist der Sinn des Lebens?" findet ihr viele Zitate, Weisheiten, Aphorismen und lustige Sprüche zum Nachdenken und Schmunzeln. Hier mehr: Lebensweisheiten

Jole
Jole
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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Über die Welt
Obgleich die Welt ja, so zu sagen,
Wohl manchmal etwas mangelhaft,
Wird sie doch in den nächsten Tagen
Vermutlich noch nicht abgeschafft.

So lange Herz und Auge offen,
Um sich am Schönen zu erfreun,
So lange, darf man freudig hoffen,
Wird auch die Welt vorhanden sein.

Wilhelm Busch


 
Lorena
Lorena
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Lorena

"Da lob ich mir die Höflichkeit.
Das zierliche Betrügen.
Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid:​​​​​​​

Und allen macht's Vergnügen"

 
Wilhelm Busch



LG Lorena 

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Jole
Jole
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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                                                                       UND
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                          Ich wünsche allen einen schönen Dreikönigstag
Jole
Jole
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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Von Fruchtomletts da mag berichten
Ein Dichter aus den höhern Schichten.

Wir aber, ohne Neid nach oben,
Mit bürgerlicher Zunge loben
Uns Pfannekuchen und Salat.

Wie unsre Liese delikat
So etwas backt und zubereitet,
Sei hier in Worten angedeutet.

Drei Eier, frisch und ohne Fehl,
Und Milch und einen Löffel Mehl,
Die quirlt sie fleißig durcheinand
Zu einem innigen Verband.

Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,
Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel
Mit Öl und Salz zu einer Brühe,
Daß der Salat sie an sich ziehe.

Um diesen ferner herzustellen,
Hat sie Kartoffeln abzupellen.
Da heißt es, fix die Finger brauchen,
Den Mund zu spitzen und zu hauchen,
Denn heiß geschnitten nur allein
Kann der Salat geschmeidig sein.

Hierauf so geht es wieder heiter
Mit unserem Pfannekuchen weiter.

Nachdem das Feuer leicht geschürt,
Die Pfanne sorgsam auspoliert,
Der Würfelspeck hineingeschüttelt,
So daß es lustig brät und brittelt,
Pisch, kommt darüber mit Gezisch
Das ersterwähnte Kunstgemisch.

Nun zeigt besonders und apart
Sich Lieschens Geistesgegenwart,
Denn nur zu bald, wie allbekannt,
Ist solch ein Kuchen angebrannt.

Sie prickelt ihn, sie stochert ihn.
Sie rüttelt, schüttelt, lockert ihn
Und lüftet ihn, bis augenscheinlich
Die Unterseite eben bräunlich,
Die umgekehrt geschickt und prompt
Jetzt ihrerseits nach oben kommt.

Geduld, es währt nur noch ein bissel,
Dann liegt der Kuchen auf der Schüssel.

Doch späterhin die Einverleibung,
Wie die zu Mund und Herzen spricht,
Das spottet jeglicher Beschreibung,
Und darum endet das Gedicht!

Wilhelm Busch 

 

 
Jole
Jole
Mitglied

RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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Selbstkritik“  von Wilhelm Busch.

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab' ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff' ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.

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Jole
Jole
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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LisaK
LisaK
Mitglied

RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von LisaK
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Glückspilz
Geboren ward er ohne Wehen
bei Leuten, die mit Geld versehen.
Er schwänzt die Schule, lernt nicht viel,
hat Glück bei Weibern und im Spiel.
Nimmt eine Frau sich, eine schöne,
erzeugt mit ihr zwei kluge Söhne.
Hat Appetit, kriegt einen Bauch
und einen Orden kriegt er auch
und stirbt, nachdem er aufgespeichert
ein paar Milliönchen, hochbetagt;
obgleich ein jeder weiß und sagt:
Er war mit Dummerjahn geräuchert!

Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
 
Jole
Jole
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Jole
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Aus Lehrer Lämpel

Also lautet ein Beschluß:
Daß der Mensch was lernen muß.
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen in die Höh,
Nicht allein im Schreiben, Lesen
Übt sich ein vernünftig Wesen;
Nicht allein in Rechnungssachen
Soll der Mensch sich Mühe machen;
Sondern auch der Weisheit Lehren
Muß man mit Vergnügen hören.
Daß dies mit Verstand geschah
War Herr Lehrer Lämpel da.

Wilhelm Busch 1832 bis 1908
Allegra
Allegra
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RE: Wilhelm Busch - Lebensweisheiten
geschrieben von Allegra
Schein und Sein

Eitelkeit

Ein Töpfchen stand im Dunkeln
An stillverborgener Stelle.
Ha, rief es, wie wollt ich funkeln,
Käm ich nur mal ins Helle.

Ihm geht es wie vielen Narren.
Säß einer auch hinten im Winkel,
So hat er doch seinen Sparren
Und seinen aparten Dünkel.

Wilhelm Busch

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