Forum Kunst und Literatur Literatur Wieder einmal angezeigt: ein literarisches Rätsel

Literatur Wieder einmal angezeigt: ein literarisches Rätsel

enigma
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 02.02.2011, 22:37:56
Hallo, liebe Clara,

ja, das ist natürlich richtig, es ist Hans Carossa, dessen Gedicht ich eingestellt hatte.

Wiederentdeckt hatte ich den kleinen Gedichtband (natürlich durch den Insel-Verlag verlegt) auch auf der Suche nach einem anderen Buch.
Irgendwie hat dieses Gedicht mich fasziniert, obwohl ich es sogar fast etwas bedrohlich fand, jedenfalls im ersten und mittleren Teil, aber dann kommt zum Schluss der erlösende Morgen, wie Du es auch beschrieben hast.
Und vielleicht denkt der Leser/die Leserin dann ja, dass da jemand nur einen nächtlichen Albtraum erlebt hat und ist erleichtert.

Zudem, obwohl wieder ganz anders, hat das Gedicht mich an das von Edgar Allan Poe erinnert, an dem er - mit Unterbrechungen - 10 Jahre gearbeitet haben soll, das muss man sich einmal vorstellen.
Gemeint ist natürlich "Der Rabe"
und sein sich wiederholendes Nimmermehr, hier in der Übersetzung von Hans Wollschläger.

Jetzt höre ich aber auf - erst mal!

Ein schöner Satz, Clara: “Der Sinn eines Literaturforums wird offenbar!”
Ich stimme Dir zu.
Im Austausch kann man oft die Vielfalt genießen.
Aber Zeit für das “wirkliche Leben” muss mir noch bleiben, sonst bin ich auch nicht zufrieden.

Liebe Grüße von Enigma

longtime
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von longtime
als Antwort auf clara vom 02.02.2011, 22:37:56
Hallo, Clara -

über die Erwähnung von Hans Benders berühmtester Geschichte - "Die Wölfe kommen zurück" - freue ich mich sehr.


Hier gibt es den Text zu lesen:

Bender: "Die Wölfe kommen zurück"

Ich kann die Geschichte alle zwei Jahre wieder lesen; und entdecke sprachlich-erzählerisch Neues!
longtime
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 03.02.2011, 08:46:55
Von der Oda Schaefer, über Hans Bender zu Carossa und Poe (in vielen Übersetzungen flattert da der Rabe durchs Forum! - so sorgen literarische Verbindungswege für neue Einsichten und Unterhaltung.

Danke für Mitspielen!

Ich warte auf neue Rätselaufgaben.

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enigma
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 03.02.2011, 12:47:48
Lieber Longtime,

ich bin auch immer wieder begeistert von den Geschichten von Hans Bender, besonders von der, die ich durch Dich vor einiger Zeit hier im Forum kennenlernen durfte.
“Forgive me”ist mir die liebste geblieben, obwohl die anderen mir natürlich auch alle etwas sagen.

Da Clara wahrscheinlich heute verhindert ist, fühle ich mich mal angesprochen und stelle ein kleines Rätsel ein.
Zu dem nachfolgenden Textauszug möchte ich die Frage stellen, von wem der Text stammen könnte und vielleicht auch noch, wie die Geschichte heißt.

(...)”Ich erwachte, weil jemand im Zimmer war. Draußen dämmerte es. M. packte ihre Sachen. Sie gab sich Mühe, keinen Lärm zu machen. Ich beobachtete sie heimlich, aber wenn sie sich zu mir umdrehte, schloß ich die Augen und tat, als schlafe ich.
Sie trug ihre Reisetasche in das Wohnzimmer, dann kam sie noch einmal zurück und trat an das Bett. Lange blieb sie so stehen, dann drehte sie sich um, ging hinaus und schloss sanft die Tür. Ich hörte sie telefonieren. Nach einer Weile fuhr draußen ein Auto vor. Es blieb stehen, aber der Motor lief weiter. Dann hörte ich Türen schlagen, und das Auto fuhr weg. Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer.” (...)

Anmerkung:
Der Textauszug stammt aus einem Bändchen mit Kurzgeschichten eines deutschsprachigen zeitgenössischen Schriftstellers mittleren Alters.
Der Autor verfasste auch Hörspiele und ein Theaterstück und hat sich mehrere Jahre im Ausland aufgehalten.

Entschuldigung, dass der Text etwas kurz geraten ist, aber ich hatte heute auch nicht ganz so viel Zeit.

Liebe Grüße von Enigma

longtime
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 03.02.2011, 15:54:23
Liebe Enigma -

ein interessanter Text! Das Motiv: eine Frau, die ohne auffällige Geräusche ihren Mann verläßt...?

Folgende Namen fallen mir ein, aber da stimmen nicht alle Einzelheiten: Wolfgang Hildesheimer, Alfred Andersch.

Mehr weiß ich nicht!

Ist sonst jemand schlauer?

Oder gibt es noch neue Hinweise?
enigma
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 03.02.2011, 18:59:26
Hallo Longtime,

ja, super, sehr gut erkannt, dass eine Frau hier - nicht ohne vorherige Probleme - einen Mann verlässt.

Ich gebe einfach mal neue Hinweise, weil ich ohnehin das Gefühl hatte, dass ich nicht die für das Erkennen des Rätsels typische Textstelle eingestellt hatte. Wenn ich die allerdings eingestellt hätte, wäre sofort erkennbar gewesen hätte, um welche Geschichte es geht, weil einige Auszüge im Internet eingestellt sind, ein Merkmal dafür, dass die Kurzgeschichten aus dem gesamten Band nicht ganz unbekannt sind.

Also folgende Hinweise:

Deutschsprachig bedeutet in diesem speziellen Fall nicht, dass der Autor auch Deutscher ist.

Geboren ist der Schriftsteller im Jahr 1963.

In anderen Geschichten aus dem Band spielt das Wort “Eis” in einer Wortverbindung eine Rolle.

Sorry, wenn die Beschreibung aus den genannten Gründen nicht genau genug war.


Grüße von Enigma



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clara
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von clara
als Antwort auf enigma vom 03.02.2011, 20:00:59
Hallo Enigma,

auf den Schweizer Schriftsteller Peter Stamm würde Deine Beschreibung passen. Den Titel „Blitzeis“ habe ich schon mal gehört, auch „Eisweiher“ gehört zu seiner Eismetaphorik, die Du erwähnst.
Bei der Frau M. in Deinem Textbeispiel könnte es sich um den Namen Margarita handeln (?). Allerdings hat P. Stamm mehr, als nur ein Theaterstück geschrieben.

Hier seine Homepage.

Gruß von Clara
enigma
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 03.02.2011, 20:49:59
Hallo Clara,

da bist Du ja wieder.

Ja, Peter Stamm stimmt.

Das hast Du ja herausgefunden, obwohl ich mit dem “einzigen” Hörspiel eine nicht mehr stimmende Information abgegeben habe, die ich offenbar einer nicht mehr aktuellen Quelle entnommen habe.
Aber Du bist ja trotzdem zu der richtigen Entscheidung gekommen.
Glückwunsch!

Ja, es geht um den Band “Blitzeis”, der insgesamt 9 Kurzgeschichten umfasst.
Der Auszug, den ich eingestellt hatte, entstammt der Erzählung “Passion”.
Die Frau, von der die Rede war, heißt Maria.
Der Text ist hier einzusehen:

Vielleicht ist auch der Interpretationsaufsatz einer Schülerin interessant, nachzulesen hier:

Und zum Gesamtband “Blitzeis” noch einige Rezensionen bei Perlentaucher:


Ich wünsche noch einen schönen Abend.

Enigma

clara
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von clara
als Antwort auf enigma vom 03.02.2011, 22:03:41
Liebe Enigma, da lag ich ja richtig! Deine eingestellte Erzählung "Passion" habe ich gelesen, liest sich leicht. Ihr Ende lässt wieder einigen Optimismus aufkommen bei der vorherigen Entfremdung des Paares. Peter Stamm, so las ich, orientiert sich stark an den short stories Hemingway's, auch die kurzen Sätze sprechen dafür.

Nun will ich auch ein Rätsel bringen, ein Roman ist es, erschienen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist mehr, als nur ein historischer Roman, viel Psychologie steckt darin.
Hier ein Textauszug, der gewisse Hinweise gibt:

Alle sollten sie begreifen, was der neue Herr sich vorgenommen hatte. Die Menschen, die sich nicht Gedanken machen wollten, brauchten grelle Bilder. Sie mußten erfassen, daß das Alte vergangen und alles neu im Werden war und anders wurde; daß der Zauber verflog und nur ein Wunder das Unglücksland zu retten vermochte. Weil er das Wachsende liebte, sollten die starren Bosketts und Rondelle, all die müßigen Irrgärten vergehen, die Wasserkünste der Fontänen versiegen, die Mosaike und Arabesken der Alleen zertreten sein.

Gefragt sind Titel und Autor. Ich glaube nicht, dass die Lösung allzu schwer ist. Zum Autor noch der Hinweis, dass er mit einer Jüdin verheiratet war, was ihm zum Schicksal wurde.

Grüße von Clara
enigma
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Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 04.02.2011, 12:06:13
Hallo Clara,

heute habe ich vergeblich versucht, den Winter zu vergessen und mir neue Frühjahrskleidung zu kaufen.
Hat aber nicht geklappt, was gut und schlecht ist. Was schlecht ist, liegt ja auf der Hand, was gut ist, auch .... ich habe Geld gespart.

Zu Deinem Rätsel habe ich eine vage Vermutung, aber vorher noch zwei Fragen:

Ist der Roman 1937 verlegt worden?
Geht es um Friedrich Wilhelm I.?

Wenn das zutreffen sollte, habe ich in grauer Vorzeit was von dem Schriftsteller gelesen, aber etwas ganz anderes, fröhlicheres..... und leider nicht seinen größten Roman.
Aber - wie gesagt - ich bin mir absolut nicht sicher.

Gruß von Enigma

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