Literatur Wieder einmal angezeigt: ein literarisches Rätsel
Hallo Marina,
könnte es der Exil-Chilene Luis Sepúlveda sein?
Nach allem, was ich jetzt über ihn gelesen habe, ein sehr interessanter und vielseitiger Mann.
Da würde von den Daten her einiges passen.
Aber, wie gesagt, ich kannte ihn bisher nicht.
Nun bin ich wirklich gespannt.
Grüße von Enigma
PS
Wenn es stimmen sollte, welches Buch hast Du denn von ihm?
könnte es der Exil-Chilene Luis Sepúlveda sein?
Nach allem, was ich jetzt über ihn gelesen habe, ein sehr interessanter und vielseitiger Mann.
Da würde von den Daten her einiges passen.
Aber, wie gesagt, ich kannte ihn bisher nicht.
Nun bin ich wirklich gespannt.
Grüße von Enigma
PS
Wenn es stimmen sollte, welches Buch hast Du denn von ihm?
Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du enttäuschst mich mal wieder nicht, Enigma, ich wusste, dass du das schnell rauskriegen würdest.
Ja, es ist Sepulveda, und das Buch ist "Der Alte, der Liebesromane las" (passt doch gut in ein Seniorenforum, nicht wahr?
Es ist wirklich gut und auch humorvoll geschrieben, ich habe es mal vor ca. 15-20 Jahren gelesen und hatte viel vergessen, einiges kam mir jetzt durch das Einstellen erst wieder langsam in Erinnerung. Hier ein Link mit einer kurzen, sehr treffenden Beschreibung des Inhalts.
Ja, es ist Sepulveda, und das Buch ist "Der Alte, der Liebesromane las" (passt doch gut in ein Seniorenforum, nicht wahr?
Es ist wirklich gut und auch humorvoll geschrieben, ich habe es mal vor ca. 15-20 Jahren gelesen und hatte viel vergessen, einiges kam mir jetzt durch das Einstellen erst wieder langsam in Erinnerung. Hier ein Link mit einer kurzen, sehr treffenden Beschreibung des Inhalts.
Danke Marina,
die Beschreibung der Geschichten klingt ja wirklich gut. Ich mag ja ohnehin Geschichten, und ganz besonders, wenn sie etwas skurril sind.
Das könnte wohl mein nächster Einkauf sein, wenn es mal wieder um Kurzgeschichten geht.
Ob der Autor sich die Geschichten auf seinen langen Fahrten von Hamburg nach Istanbul ausgedacht hat? Einen Teil vielleicht?...
Das war ein interessantes Rätsel.
Danke dafür.
Enigma
die Beschreibung der Geschichten klingt ja wirklich gut. Ich mag ja ohnehin Geschichten, und ganz besonders, wenn sie etwas skurril sind.
Das könnte wohl mein nächster Einkauf sein, wenn es mal wieder um Kurzgeschichten geht.
Ob der Autor sich die Geschichten auf seinen langen Fahrten von Hamburg nach Istanbul ausgedacht hat? Einen Teil vielleicht?...
Das war ein interessantes Rätsel.
Danke dafür.
Enigma
Re: Ein literarisches Rätsel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das freut mich, Enigma. Nur noch ein kurzer Hinweis: Das Buch enthält keine Kurzgeschichten, es ist ein Roman. Meine kleine Episode klingt allerdings wie eine Kurzgeschichte, da hast du recht.
Vor allem geht es in diesem Buch darum, die Gegensätze Natur und der sie zerstörende Mensch herauszuarbeiten. Auch die Rassenproblematik (Indianer) spielt mit hinein.
Hier noch ein interessanter Link (die ersten beiden Absätze kannst du überspringen):
Vor allem geht es in diesem Buch darum, die Gegensätze Natur und der sie zerstörende Mensch herauszuarbeiten. Auch die Rassenproblematik (Indianer) spielt mit hinein.
Hier noch ein interessanter Link (die ersten beiden Absätze kannst du überspringen):
Danke für den Hinweis, Marina.
In Deinem vorherigen Link bei "Leselust" bin ich durch die geschilderten wechselnden Situationen, wie z.B. die mit dem Zahnarzt usw., darauf gekommen, dass es Kurzgeschichten sein könnten.
Aber macht nichts, auch der Roman kann mir höchstwahrscheinlich gefallen.
Bis dann....
Enigma
In Deinem vorherigen Link bei "Leselust" bin ich durch die geschilderten wechselnden Situationen, wie z.B. die mit dem Zahnarzt usw., darauf gekommen, dass es Kurzgeschichten sein könnten.
Aber macht nichts, auch der Roman kann mir höchstwahrscheinlich gefallen.
Bis dann....
Enigma
Zu dem zitierten geflügelten Begriff:
„Ex oriente lux“:
Der Sprachwissenschaftler Klaus Bartels gibt folgenden Hinweis zu „Aus dem Osten (kommt) das Licht.“
Da kein überlieferter lateinischer oder griechischer Text zu Grunde liegt, ist folgender Zusammenhang mit der Bibel wahrscheinlich: Nach Matthäus 2,2; in der Vulgata so vorgeprägt: “Vidimus enim stellam eius in oriente“ – als Antwort auf die Anfrage der Magier aus dem Osten nach dem „König der Juden“.
In: Klaus Bartels: Veni vidi vici. Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen, München 1992. S. 75.
„Ex oriente lux“:
Der Sprachwissenschaftler Klaus Bartels gibt folgenden Hinweis zu „Aus dem Osten (kommt) das Licht.“
Da kein überlieferter lateinischer oder griechischer Text zu Grunde liegt, ist folgender Zusammenhang mit der Bibel wahrscheinlich: Nach Matthäus 2,2; in der Vulgata so vorgeprägt: “Vidimus enim stellam eius in oriente“ – als Antwort auf die Anfrage der Magier aus dem Osten nach dem „König der Juden“.
In: Klaus Bartels: Veni vidi vici. Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen, München 1992. S. 75.
Danke, Longtime,
dann stelle ich auch mal wieder einen Auszug ein:
(...) “Nach einer anstrengenden Konferenz, in deren Verlauf mein König zwei seiner Staatsräte erschoß, weil er sich durch ihre offenherzigen Proteste in einer Sache gekränkt fühlte, lud mich mein König zu einem Spaziergang durch die Parkanlagen der Residenzstadt ein.
Wir waren beide erschöpft, hatten das Bedürfnis uns die Köpfe zu kühlen, und da der Nachmittag schön war, widerstrebte ich nicht und begleitete meinen König.
Wir gingen ziemlich ungesprächig durch die Parkanlagen und kamen schließlich an einem von weitläufigen Wiesenanlagen errichteten Gegenstand vorbei, der die Aufmerksamkeit meines Königs auf sich zog.
Sieh mal an, K..., sagte mein König, halb zweifelnd, halb belustigt, was für ein amüsanter Kiosk in meinen Parkanlagen! Ich habe ihn noch nie bemerkt, was hältst du davon?
Er ist vor kurzem errichtet worden, mein König, antwortete ich
Warum hat man mich nicht zur Einweihung eingeladen, fragte mein König und sah mich mißtrauisch an.
Mein König möge verzeihen, antwortete ich, es hat keine Einweihung stattgefunden.
Wir gingen um die Anlage herum, in deren Mitte der beachtete Gegenstand, der größere Ausmaße hatte, seinen Platz einnahm. Mein König schien sich sehr für ihn zu interessieren, denn er bemerkte nach einer Weile:
Was meinst du, K..., könnte man nicht trotz der Verbotsschilder die Wiesenanlagen betreten, sich diesem .... diesem Kiosk nähern, um ihn ein wenig aus der Nähe zu betrachten?
Mein König möge bedenken, sagte ich, dass sich auch andre Spaziergänger im Park befinden und daß es Befremden und Empörung erregen könnte, wenn sich mein König, der die Verbotschilder am Rand der Parkanlagen aufzustellen befahl, selbst und als erster darüber hinwegsetzen würde. Wie mein König weiß, werden die Übertreter des Verbots geköpft.
Du magst recht haben, sagte mein König verstimmt. Meinetwegen, betrachten wir uns eben den Kiosk aus der Entfernung.
Mein König möge verzeihen, sagte ich, aber im allgemeinen hält man diesen ... diesen Kiosk nicht nur für einen Kiosk, wie mein König sich ausdrückt, sondern man neigt dazu, in diesem Kiosk, in diesem Bauwerk ein Kriegerdenkmal zu sehen.
Ein Kriegerdenkmal? Mein König war bestürzt. Aber sieh doch nur, K...
Gewiß, antwortete ich, aber ich selbst, mein König, neige dazu, dieses Bauwerk unter Umständen für ein Kriegerdenkmal zu halten.
Das ist.... das ist jedenfalls ein Kiosk, sagte mein König heftig, ich sehe deutlich, daß dies ein Kiosk und nichts anderes als ein Kiosk......
Mein König möge versichert sein, unterbrach ich meinen König, daß es sich hier ebensogut um ein Kriegerdenkmal handeln kann. Mein bestimmter Ton schien den König zu verwirren, er antwortete nicht sofort und erst nach einer Weile, während wir in Gedanken versunken und wohl zum vierten oder fünften Mal um die Anlage liefen, sagte mein König:
Und ich behaupte, dass es sich hier um einen Kiosk handelt und keinesfalls um ein Kriegerdenkmal. Ein Kriegerdenkmal also, sagst du, K...?
Mein König sagt es, antwortete ich.
Ich glaube dir nicht, sagte mein König mit kurzem Seitenblick.
Nun, Glauben oder Nichtglauben ist Sache meines Königs, antwortete ich.
Und du bestehst darauf, sagte mein König.
Möglicherweise, antwortete ich.
Hm, sagte mein König, wollen wir nicht weitergehn?” (...)
Diese kleine Geschichte stammt von einem deutschen Schriftsteller und Grafiker, der noch 2009 etwas veröffentlicht hat.
Geboren ist er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Auch sein grafisches Werk wurde in zahreichen Ausstellungen gezeigt.
Er erhielt viele Preise, sowohl für sein literarisches als auch für sein grafisches Werk.
Viel Spaß bei der Suche.
Enigma
dann stelle ich auch mal wieder einen Auszug ein:
(...) “Nach einer anstrengenden Konferenz, in deren Verlauf mein König zwei seiner Staatsräte erschoß, weil er sich durch ihre offenherzigen Proteste in einer Sache gekränkt fühlte, lud mich mein König zu einem Spaziergang durch die Parkanlagen der Residenzstadt ein.
Wir waren beide erschöpft, hatten das Bedürfnis uns die Köpfe zu kühlen, und da der Nachmittag schön war, widerstrebte ich nicht und begleitete meinen König.
Wir gingen ziemlich ungesprächig durch die Parkanlagen und kamen schließlich an einem von weitläufigen Wiesenanlagen errichteten Gegenstand vorbei, der die Aufmerksamkeit meines Königs auf sich zog.
Sieh mal an, K..., sagte mein König, halb zweifelnd, halb belustigt, was für ein amüsanter Kiosk in meinen Parkanlagen! Ich habe ihn noch nie bemerkt, was hältst du davon?
Er ist vor kurzem errichtet worden, mein König, antwortete ich
Warum hat man mich nicht zur Einweihung eingeladen, fragte mein König und sah mich mißtrauisch an.
Mein König möge verzeihen, antwortete ich, es hat keine Einweihung stattgefunden.
Wir gingen um die Anlage herum, in deren Mitte der beachtete Gegenstand, der größere Ausmaße hatte, seinen Platz einnahm. Mein König schien sich sehr für ihn zu interessieren, denn er bemerkte nach einer Weile:
Was meinst du, K..., könnte man nicht trotz der Verbotsschilder die Wiesenanlagen betreten, sich diesem .... diesem Kiosk nähern, um ihn ein wenig aus der Nähe zu betrachten?
Mein König möge bedenken, sagte ich, dass sich auch andre Spaziergänger im Park befinden und daß es Befremden und Empörung erregen könnte, wenn sich mein König, der die Verbotschilder am Rand der Parkanlagen aufzustellen befahl, selbst und als erster darüber hinwegsetzen würde. Wie mein König weiß, werden die Übertreter des Verbots geköpft.
Du magst recht haben, sagte mein König verstimmt. Meinetwegen, betrachten wir uns eben den Kiosk aus der Entfernung.
Mein König möge verzeihen, sagte ich, aber im allgemeinen hält man diesen ... diesen Kiosk nicht nur für einen Kiosk, wie mein König sich ausdrückt, sondern man neigt dazu, in diesem Kiosk, in diesem Bauwerk ein Kriegerdenkmal zu sehen.
Ein Kriegerdenkmal? Mein König war bestürzt. Aber sieh doch nur, K...
Gewiß, antwortete ich, aber ich selbst, mein König, neige dazu, dieses Bauwerk unter Umständen für ein Kriegerdenkmal zu halten.
Das ist.... das ist jedenfalls ein Kiosk, sagte mein König heftig, ich sehe deutlich, daß dies ein Kiosk und nichts anderes als ein Kiosk......
Mein König möge versichert sein, unterbrach ich meinen König, daß es sich hier ebensogut um ein Kriegerdenkmal handeln kann. Mein bestimmter Ton schien den König zu verwirren, er antwortete nicht sofort und erst nach einer Weile, während wir in Gedanken versunken und wohl zum vierten oder fünften Mal um die Anlage liefen, sagte mein König:
Und ich behaupte, dass es sich hier um einen Kiosk handelt und keinesfalls um ein Kriegerdenkmal. Ein Kriegerdenkmal also, sagst du, K...?
Mein König sagt es, antwortete ich.
Ich glaube dir nicht, sagte mein König mit kurzem Seitenblick.
Nun, Glauben oder Nichtglauben ist Sache meines Königs, antwortete ich.
Und du bestehst darauf, sagte mein König.
Möglicherweise, antwortete ich.
Hm, sagte mein König, wollen wir nicht weitergehn?” (...)
Diese kleine Geschichte stammt von einem deutschen Schriftsteller und Grafiker, der noch 2009 etwas veröffentlicht hat.
Geboren ist er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Auch sein grafisches Werk wurde in zahreichen Ausstellungen gezeigt.
Er erhielt viele Preise, sowohl für sein literarisches als auch für sein grafisches Werk.
Viel Spaß bei der Suche.
Enigma
Diese literarische Szene kenne ich nicht.
Die weiteren Angaben können auf den Erzähler, Lyriker und Grafiker Christoph Meckel passen.
Von ihm kenne ich neben einigen Gedichten nur die Erzählung auf seinen Vater, den Feuilletonisten und Lyriker Eberhard Meckel: "Suchbild. Über meinen Vater".
Ja, Preise und Ehrungen hat er viele erhalten. (Aber, verdienter Maßen, nicht den Georg-Büchner-Preis!)
Wahrscheinlicih gibt es noch einige andere Möglichkeiten ... Namen festzumachen.
- Eventuell bitte ich freundlich um Nachhilfe.
Noch mein herzliches Dankeschön für die zwei letzten Autoren im Rätsel. Ich kannte beide nicht. Prima Tipps zum Lesen!
- Ein schönes Wochenende wünsche ich allen, die hier mitmischen.
Die weiteren Angaben können auf den Erzähler, Lyriker und Grafiker Christoph Meckel passen.
Von ihm kenne ich neben einigen Gedichten nur die Erzählung auf seinen Vater, den Feuilletonisten und Lyriker Eberhard Meckel: "Suchbild. Über meinen Vater".
Ja, Preise und Ehrungen hat er viele erhalten. (Aber, verdienter Maßen, nicht den Georg-Büchner-Preis!)
Wahrscheinlicih gibt es noch einige andere Möglichkeiten ... Namen festzumachen.
- Eventuell bitte ich freundlich um Nachhilfe.
Noch mein herzliches Dankeschön für die zwei letzten Autoren im Rätsel. Ich kannte beide nicht. Prima Tipps zum Lesen!
- Ein schönes Wochenende wünsche ich allen, die hier mitmischen.
Hallo Longtime,
Du brauchst doch keine Nachhilfe, denn Du hast ins Schwarze getroffen.
Ja, die Geschichte ist von Christoph Meckel.
Ich habe sie - wieder wie andere Kurzgeschichten - einem "Lesebuch" entnommen.
Das ging ja superschnell. Glückwunsch!
Viele Grüße von Enigma
edit:
Die Geschichte trägt übrigens auch den Namen "Mein König".
Du brauchst doch keine Nachhilfe, denn Du hast ins Schwarze getroffen.
Ja, die Geschichte ist von Christoph Meckel.
Ich habe sie - wieder wie andere Kurzgeschichten - einem "Lesebuch" entnommen.
Das ging ja superschnell. Glückwunsch!
Viele Grüße von Enigma
edit:
Die Geschichte trägt übrigens auch den Namen "Mein König".
Danke für die Antwort!
Von Christoph Meckel finde ich dieses Gedicht erwähnenswert; damit ist er auch berühmt geworden:
Rede vom Gedicht
- Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Schönheit gepflegt wird. -
"Meckels Rede vom Gedicht" (Illustriert)
Von Christoph Meckel finde ich dieses Gedicht erwähnenswert; damit ist er auch berühmt geworden:
Rede vom Gedicht
- Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Schönheit gepflegt wird. -
"Meckels Rede vom Gedicht" (Illustriert)