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Literatur Von Hentig: Pädagoge

Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hartmut von Hentigs Lebensgschichte ist mit dem ersten Band erschienen:

TIPP:

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hubertine
enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 13:40:31
Obwohl von Hentig ja einer der bekanntesten, wenn nicht der bekannteste Pädagoge Deutschlands ist, war mir die Geschichte seiner Kindheit und frühen Jugend nicht bekannt.
Was für ein Satz einer Schulleiterin: „Never mind, Sir, we shall just make them happy!“

Kein Wunder, dass nach solchen Erfahrungen die Zeit reif war für die Laborschule in Bielefeld und das pädagogische Credo von Hartmut von Hentig.

War er nicht auch an “Summerhill” orientiert?

Jedenfalls danke für den Link.



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enigma
Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 27.08.2007, 17:04:46
Zu "Summerhill" hat er zwar auch reflektiert; aber er hat nie ein Internat, sondern die Laborschule, im Ganztagsbetrieb, geleitet. Immer im Team, als wahrer Demokrat.

Seine Kinder- und Familiengeschichte ist teilweise irre komisch und bewegend; sein Vater war im Diplomatischen Dienst, ist mit den Kindern durch die Welt gezogen, hauptsächlich in Südamerika - ohne die Mutter...! Er hat natürlich die Kindern von Hausmüttern erziehen lassen.


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hubertine

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enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 17:11:47
Obwohl von Hentig als der einflussreichste deutsche Pädagoge seit 1945 gilt, wurden bei der Reaktion der Kultusministerien auf die PISA-Studie seine Erkenntnisse trotz des anerkannten (und bei PISA bestätigten) Erfolges seiner Versuchsschulen kaum beachtet.
geschrieben von WIKIPEDIA


Wieso denn das nicht?
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enigma
chris
chris
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von chris
als Antwort auf enigma vom 27.08.2007, 17:25:59


Enigma,

ich hab auch ein wenig zu dem Thema in Wikipedia gelesen, (leider noch nicht alles),
aber da fragt man sich schon, wenn solche Fachleute unter uns sind, warum diese
anerkannten Erfolge nicht angenommen und umgesetzt werden ..

Leider sieht das doch so aus, das die Kultusminister-Bürokratie noch 50 Jahre
hinterhinkt. Schade eigentlich.

Auszug aus Wikipedia:

Pädagogische Grundvorstellungen

Seine grundlegenden pädagogischen Überzeugungen sind mit dem Motto Die Menschen stärken, die Sachen klären treffend beschrieben. Darin ist enthalten, dass der einzelne sich selbst vertrauen müsse, bevor er etwas verstehen und sich anverwandeln könne. Deshalb setzt von Hentig darauf, dass Kinder und Schüler über selbstbestimmtes Handeln und Verantwortung die Voraussetzung für das Verstehen und Umgehen mit komplexen Verhältnissen gewinnen. Seine ideale Schule ist eine Gemeinschaft von Verantwortlichen (er nennt sie unter Bezug auf die antike Demokratie Polis), die über der Gestaltung ihrer eigenen Lebensumwelt Regeln und Kenntnisse für das Leben in der komplexen Industriegesellschaft erarbeitet.

-.-.-.-.-.

Jeder der mit Kindern umgeht, egal ob im Elternhaus, Kindergarten oder Schule wird
diese Grundvoraussetzungen nachvollziehen können.

--
chris
Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris vom 29.08.2007, 12:06:50
Noch einige Informationen:
Die Laborschule?

Eine Eliteschule, in einer Uni-Stadt, mit hochbürgerlicher Tradition. Fast vergleichbar mit Eliteschule wie Schloß Salem; obwohl von Hentig nie eine Superschule für Reiche konstruieren wollte.

Aber sie haben dort den PISA-Test erst ein Jahr später - nach feinen, qualifizierenden Übungen und Studium aller Unterlagen und Anforderungen mitgemacht.
Dort haben sie nie die Sozialquoten erreicht, die sie im Vergleich mit anderen Gesamtschulen angestrebt hatten. -

So ist die Realität ineiner Klassen-Gesellschaft: Wo die Hochqualifzierten udn Reichen den Ton, den Standard, die Kleidung, die Ausstattung und die Leistung angeben, bleiben Normaleltern auf Distanz.

Was auch anderswo geleistet wird, z.B., wo der Bundespräsident heute, 29.08., in Dortmund seinen Besuch gemacht hat - in einer Grundschule (der "besten Schule Deutschlands"), die nicht gesegnet ist mit Geld, Elite-Pädagogen und einer Schulgemeinde mit Kindern und Eltern, die sozial eine elite-Ausnahme darstellen.

S. TIPP:
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hubertine

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enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2007, 21:44:16
Danke für die Antworten.

Ja, das habe ich auch vermutet, dass das Nichteinbeziehen der Erkenntnisse, die von Hentig durch die Laborschule gewonnen hat, damit begründet wird, dass die Bedingungen an diesem Lernort nicht vergleichbar sind mit denen anderer (normaler) Schulen.
Wenn ich mich recht erinnere, hat man auch “Summerhill” damals einen ähnlichen Vorwurf gemacht, dass die Schüler weit überwiegend aus der “Oberschicht” stammten, aus förderungsbereiten (auch materiell) Elternhäusern, dass es also von der Schulausstattung und Lehrerzahl her optimale Bedingungen gab.

Dass durch pädagogisches Können und Engagement der LehrerInnen, vor allem hier im Ruhrgebiet, wo in manchen Einzugsgebieten der Ausländeranteil bei den Grundschulkindern oft über 80 % liegt, eine gute Sozialisation und verbesserte Lernergebnisse der Kinder erreicht wird, ist hoch einzuschätzen.

Die Auszeichnung der GS Dortmund, Kleine Kielstraße, habe ich auch mit Interesse verfolgt.

Leider war gestern in der “Aktuellen Stunde” in unserem Sendebereich nur ein “Minutenbeitrag” im FS.
Aber zur Information sind ja ohnehin andere Quellen (auch über das Internet) tauglicher.

Der auf der WDR-Seite “Lokalzeit aus Dortmund” angegebene Link, der zu der ausgezeichneten Grundschule führen soll, stimmt übrigens nicht mehr (Linktipp Hubertine).

Ich gebe ihn darum noch einmal ein:



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enigma
mart
mart
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von mart
als Antwort auf enigma vom 30.08.2007, 07:51:14

<(enigma)

Au weja, also das stimmt nun wirklich nicht!
enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von enigma
als Antwort auf mart vom 30.08.2007, 07:58:14
hallo mart,

gelesen habe ich es mit Sicherheit so.

Anbei ein kleiner Auszug:
....
"Kritik an Summerhill
Eine Kritik an Summerhill ist, dass es eine Schule für privilegierte Minderheiten ist. Die Kinder und Jugendliche leben in einer Scheinwelt, da ihre Umgebung nicht den Bedingungen der Gesellschaft entspricht. Aus diesem Grund klagte das Britische Bildungsministerium, um zu erreichen, dass Summerhill den Schulbesuch für alle Schüler zwingend vorschreibt. Diese Klage wurde aber im März 2000 abgewiesen.
Da sich die Summerhillschule auf dem Land befindet, wachsen Kinder unter anderen Bedingungen auf als Großstadtkinder und werden nicht mit alltäglichen Problemen einer Stadt konfrontiert."....

Zu der Behauptung, dass auch häufig Kinder aus "Oberschicht-Familien" Summerhill besucht haben, werde ich möglicherweise noch Material finden.
Aber später, erstmal muss ich jetzt weg.
Gruß
--
enigma
mart
mart
Mitglied

Re: Von Hentig: Pädagoge
geschrieben von mart
als Antwort auf enigma vom 30.08.2007, 08:16:39
<<

Ich beziehe mich auf die Originalbücher von O`Neil, dem schon länger verstorbenen Begründer von Summerhill. Seine Schule wurde später von seiner Frau übernommen und wird nun von seiner Tochter geführt.

Wie sie heute aussieht, weiß ich nicht - es gibt darüber aber im Spiegel-online Berichte.

Damals aber waren die Eltern der Schüler wohl überwiegend wohlhabend, die Kinder allerdings wohlstandsverwahrlost und vor allem Lernverweigerer - Der Ausdruck "förderungsbereit" paßt da absolut nicht - diese Schule war die letzte Rettung für bereits aufgegebene Kinder.
Über die Ausstattung und die Lehrerzahl braucht man auch keine Illusionen haben.
Das war "Summerhill" lt. der Beschreibung seines Begründers - über die Art, wie kritiklos damals das Konzept der "antiautoritären" Erziehung in den Medien für Normalkinder und Normalschüler übernommen wurde, habe ich schon zu dieser Zeit den Kopf geschüttelt.
Und Folgen dieses mißverstandenen Erziehungsstils füllten auch bald darauf die Witzzeitungen und die Spalten für Anfragen eher verzweifelter Eltern.

Aber es war gut, daß dadurch die bisherigen Erziehungsstile hinterfragt wurden.

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