Literatur Uraltes Thema: Erlösung durch Göttlichkeits-Erscheinen
Ich habe mein nicht gerade großes Taschengeld ausgegeben, um unter anderen Fussengger Romane zu kaufen, soviel zu meinem literarischen Interesse an einer Schriftstellerin, deren 5 Wohnorte in Österreich auch meine waren, und an Literatur.
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mart
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mart
Ich möchte bei meinem Thema - d.h. auch Weihnachten - bleiben - und nicht bei unverantwortetem, gegoogeltem Quatsch:
Jesaias’ „Gesang vom großen Licht“, vom „Kind" und vom „Wunder-Rat“
(... gekennzeichnet ist das Buch, etwa um 700 v. Chr. entstanden (im Vers 1) als „Vision Jesajas“.
Hier bei Jesaja tritt Gott noch in männlichen und weiblichen Sprachformen auf; da schreit Gott „wie eine Gebärende“ (42,14) oder wie eine "Mutter" (66,13). – Nach jüdischem Verständnis wird das prophezeite Kind aber nicht „Gotteskind“ genannt, da die Ehrfrucht vor Gottes unbekannter Unendlichkeit leichtfertige Vermenschlichung verbietet; insbesondere für den konkreten Vorgang der Sexualität, der gar nicht versprachlicht wurde.
Jesaias (Anfang Kap. 9):
1. Das Volk, das im Finstern wandert, sieht ein großes Licht; über denen, die das Todesschattenland bewohnen, geht ein Licht auf.
2 Du mehrst das Volk, machst ihm die Freude groß.
Sie freuen sich vor deinem Antlitz, wie sie sich bei der Ernte freuen, wie sie beim Verteilen der Beute jubeln.
3 Denn das Joch, das auf ihnen lastete, den Stab auf ihren Schultern, hast du zerbrochen - wie am Tag des Sieges über Midian.
4. Denn jeder Soldatenstiefel, trampelnd mit Gedröhn,
und der Mantel, gewälzt in Blut, wird verbrannt werden, wird ein Fraß des Feuers.
5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Macht liegt auf seiner Schulter.
Sein Rufname ist: ‚Wunder-Rat’, ‚Gott-ist-stark’,
‚Mein-Vater-und-meine-Mutter-auf-immer’, ‚Im-Dienst-des-Friedens’,
6 um seine Macht zu mehren und für einen Frieden ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Machtbereich,
um seine Macht fest zu gründen und um sie zu stärken mit Recht und Gerechtigkeit. Dieses wird von nun an und für immer die Leidenschaft des ‚GOTTES der Heere’ tun.
--
longtime
Jesaias’ „Gesang vom großen Licht“, vom „Kind" und vom „Wunder-Rat“
(... gekennzeichnet ist das Buch, etwa um 700 v. Chr. entstanden (im Vers 1) als „Vision Jesajas“.
Hier bei Jesaja tritt Gott noch in männlichen und weiblichen Sprachformen auf; da schreit Gott „wie eine Gebärende“ (42,14) oder wie eine "Mutter" (66,13). – Nach jüdischem Verständnis wird das prophezeite Kind aber nicht „Gotteskind“ genannt, da die Ehrfrucht vor Gottes unbekannter Unendlichkeit leichtfertige Vermenschlichung verbietet; insbesondere für den konkreten Vorgang der Sexualität, der gar nicht versprachlicht wurde.
Jesaias (Anfang Kap. 9):
1. Das Volk, das im Finstern wandert, sieht ein großes Licht; über denen, die das Todesschattenland bewohnen, geht ein Licht auf.
2 Du mehrst das Volk, machst ihm die Freude groß.
Sie freuen sich vor deinem Antlitz, wie sie sich bei der Ernte freuen, wie sie beim Verteilen der Beute jubeln.
3 Denn das Joch, das auf ihnen lastete, den Stab auf ihren Schultern, hast du zerbrochen - wie am Tag des Sieges über Midian.
4. Denn jeder Soldatenstiefel, trampelnd mit Gedröhn,
und der Mantel, gewälzt in Blut, wird verbrannt werden, wird ein Fraß des Feuers.
5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Macht liegt auf seiner Schulter.
Sein Rufname ist: ‚Wunder-Rat’, ‚Gott-ist-stark’,
‚Mein-Vater-und-meine-Mutter-auf-immer’, ‚Im-Dienst-des-Friedens’,
6 um seine Macht zu mehren und für einen Frieden ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Machtbereich,
um seine Macht fest zu gründen und um sie zu stärken mit Recht und Gerechtigkeit. Dieses wird von nun an und für immer die Leidenschaft des ‚GOTTES der Heere’ tun.
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longtime
Betend wallt' ihm entgegen
freudenweinendes Volk,
sich selbst als Gabe zu bringen,
gewillt zu größtem Bekenntnis.
G.Fussenegger
... wäre ein etwas schwülstiges Gedicht, wenn es an das Kind in der Krippe gerichtet worden wäre..... ist es aber nicht.
freudenweinendes Volk,
sich selbst als Gabe zu bringen,
gewillt zu größtem Bekenntnis.
G.Fussenegger
... wäre ein etwas schwülstiges Gedicht, wenn es an das Kind in der Krippe gerichtet worden wäre..... ist es aber nicht.
Hallo Mart,
an wen ist es denn gerichtet?
Ach Kindlein
Ach Kindlein,
mach uns alle
hier
deines Heils gewiß,
denn draußen
vor dem Stalle
ist lauter
Finsternis.
Nimm alles,
was wir haben,
nimm unsre Schuld,
laß unser Herz
sich laben
an deiner
Gotteshuld
(Heinrich Vogel)
Auszug aus WIKIPESIA:
(.....)
„Nach dem Abitur am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin studierte Heinrich Vogel in Berlin und Jena Theologie. Im Jahre 1927 wurde er Pfarrer in Oderberg (Mark), und 1932 übernahm er die Pfarrstelle in Dobbrikow bei Potsdam.
Schon bald nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Vogel Mitglied der Bekennenden Kirche und deren Synodaler in der Reichs- und Preußischen Synode. Kompromisslos kämpfte er gegen die Deutschen Christen und engagierte sich im Widerstand gegen den NS-Staat. 1935 wurde er Dozent an der (illegalen) Hochschule der Bekennenden Kirche in Berlin und war von 1937 bis 1941 deren Leiter. In diesen Jahren war er mehrfach in Haft, und erhielt 1941 Schreibverbot durch die Nationalsozialisten.“
(.....)
Mehr über Heinrich Vogel - she. Linktipp!
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enigma
an wen ist es denn gerichtet?
Ach Kindlein
Ach Kindlein,
mach uns alle
hier
deines Heils gewiß,
denn draußen
vor dem Stalle
ist lauter
Finsternis.
Nimm alles,
was wir haben,
nimm unsre Schuld,
laß unser Herz
sich laben
an deiner
Gotteshuld
(Heinrich Vogel)
Auszug aus WIKIPESIA:
(.....)
„Nach dem Abitur am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin studierte Heinrich Vogel in Berlin und Jena Theologie. Im Jahre 1927 wurde er Pfarrer in Oderberg (Mark), und 1932 übernahm er die Pfarrstelle in Dobbrikow bei Potsdam.
Schon bald nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Vogel Mitglied der Bekennenden Kirche und deren Synodaler in der Reichs- und Preußischen Synode. Kompromisslos kämpfte er gegen die Deutschen Christen und engagierte sich im Widerstand gegen den NS-Staat. 1935 wurde er Dozent an der (illegalen) Hochschule der Bekennenden Kirche in Berlin und war von 1937 bis 1941 deren Leiter. In diesen Jahren war er mehrfach in Haft, und erhielt 1941 Schreibverbot durch die Nationalsozialisten.“
(.....)
Mehr über Heinrich Vogel - she. Linktipp!
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enigma
An wen sind diese Worte denn gerichtet, fragst du Enigma.
Der Erlösernimbus umgibt nicht nur das in der Krippe liegende Kind, sondern auch Diktatoren!
Sie leben davon und von der Anhimmelung des Volkes.
Der Erlösernimbus umgibt nicht nur das in der Krippe liegende Kind, sondern auch Diktatoren!
Sie leben davon und von der Anhimmelung des Volkes.
Hallo Mart,
ja, das ist natürlich klar.
Ich hatte gedacht, dass Du auf einen ganz speziellen Bezug hinweisen wolltest im Zusammenhang mit Fussenegger, die ich überhaupt nicht kenne.
--
enigma
ja, das ist natürlich klar.
Ich hatte gedacht, dass Du auf einen ganz speziellen Bezug hinweisen wolltest im Zusammenhang mit Fussenegger, die ich überhaupt nicht kenne.
--
enigma
Der Zusammenhang dürfte klar sein. Es ist nicht das neugeborene Kind,
das hier von der Fussenegger angebetet wird, sondern Hitler.
das hier von der Fussenegger angebetet wird, sondern Hitler.
...kann sein, Mart,
aber ohne weiteres Wissen über F. und nur nach dem Lesen von ein paar Zeilen, deren Zusammenhang mir nicht bekannt ist, kann ich zu einem eigenen Urteil nicht kommen.
Aber muss ich ja auch nicht.
Das Lied vom verlorenen Jesuskind
"Jesuskind, wo bist du? Du bist nicht mehr zu sehn.
Leer ist deine Krippe, wo Ochs und Esel stehn …
Ich seh Maria, die Mutter, und Joseph Hand in Hand,
ich seh die schönen Fürsten vom fernen Morgenland.
Doch dich kann ich nicht finden:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Armen, die ganz vergessen sind."
"Maria, voller Sorgen, die sucht dich überall,
draußen bei den Wirten, in jeder Eck im Stall.
Im Hof ruft Vater Joseph und schaut ins Regenfaß.
Sogar der Mohrenkönig, er wird vor Schrecken blaß.
Alles sucht und ruft dich:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Kranken, die arm und einsam sind."
"Die Könige sind gegangen, sie sind schon klein und fern;
die Hirten auf dem Felde, sie sehn nicht mehr den Stern.
Die Nacht wird kalt und finster - erloschen ist das Licht.
Die armen Menschen seufzen: Nein, nein, das war Er nicht!
Doch rufen sie noch immer:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Heiden, die ohne Hoffnung sind."
Jean Anouilh
Leider weiß ich nicht, von wem das Gedicht übersetzt wurde.
Mehr über Jean Anouilh:von WIKI
--
enigma
aber ohne weiteres Wissen über F. und nur nach dem Lesen von ein paar Zeilen, deren Zusammenhang mir nicht bekannt ist, kann ich zu einem eigenen Urteil nicht kommen.
Aber muss ich ja auch nicht.
Das Lied vom verlorenen Jesuskind
"Jesuskind, wo bist du? Du bist nicht mehr zu sehn.
Leer ist deine Krippe, wo Ochs und Esel stehn …
Ich seh Maria, die Mutter, und Joseph Hand in Hand,
ich seh die schönen Fürsten vom fernen Morgenland.
Doch dich kann ich nicht finden:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Armen, die ganz vergessen sind."
"Maria, voller Sorgen, die sucht dich überall,
draußen bei den Wirten, in jeder Eck im Stall.
Im Hof ruft Vater Joseph und schaut ins Regenfaß.
Sogar der Mohrenkönig, er wird vor Schrecken blaß.
Alles sucht und ruft dich:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Kranken, die arm und einsam sind."
"Die Könige sind gegangen, sie sind schon klein und fern;
die Hirten auf dem Felde, sie sehn nicht mehr den Stern.
Die Nacht wird kalt und finster - erloschen ist das Licht.
Die armen Menschen seufzen: Nein, nein, das war Er nicht!
Doch rufen sie noch immer:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Heiden, die ohne Hoffnung sind."
Jean Anouilh
Leider weiß ich nicht, von wem das Gedicht übersetzt wurde.
Mehr über Jean Anouilh:von WIKI
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enigma
Aber nein, du brauchst es ja nicht.... es war ja nur eine Anmerkung dazu, daß sich F. in ihrer Weihnachtsgeschichte als arme hinausgeschmissene Verfolgte präsentierte.
Als illegale NSDAP Anhängerin seit 1933, die die Österreich Universitätsverbot an allen Universitäten bekam (Heil Hitler Gruß und ein gewisses Lied) in München weiterstudierte mußte und Triumphlieder beim Anschluß Österreichs verfaßte, hat sie meines Erachtens ein sehr eingeschränktes Gedächtnis in ihren Memoiren bewiesen. usw. usf.
Soviel dürfte doch erlaubt sein zu sagen; auch daß sie mit Hilfe der Kath. Kirche und ihrer Vertreter zu ihrem Nachkriegsruhm und Rehabilitierung kam.
Aber so war die muffige Luft in Leonding, Linz und Tirol eben... Siehe meine Schulzeit, siehe Anna Mitgutsch Roman "Die Züchtigung".
mart
Als illegale NSDAP Anhängerin seit 1933, die die Österreich Universitätsverbot an allen Universitäten bekam (Heil Hitler Gruß und ein gewisses Lied) in München weiterstudierte mußte und Triumphlieder beim Anschluß Österreichs verfaßte, hat sie meines Erachtens ein sehr eingeschränktes Gedächtnis in ihren Memoiren bewiesen. usw. usf.
Soviel dürfte doch erlaubt sein zu sagen; auch daß sie mit Hilfe der Kath. Kirche und ihrer Vertreter zu ihrem Nachkriegsruhm und Rehabilitierung kam.
Aber so war die muffige Luft in Leonding, Linz und Tirol eben... Siehe meine Schulzeit, siehe Anna Mitgutsch Roman "Die Züchtigung".
mart
Ja, der Zusammenhang ist nötig, ich vergaß ihn.... stimmt.
Der lautet so:
Aus dem Völkischen Beobachter:
....Als die Zeit sich erfüllte,
größer als mündigster Mund
des Liedes je mag verkünden,
größer, als brennender Schmerz
je von Erlösung geträumt,
größer selbst als der Tod
der hingeschlachteten Helden -
jedwedes Opfer und Pfand
in maßloser Herrlichkeit lösend -,
da war's, daß einer erschien,
Deutschlands gültigstes Inbild,
den in dunkelnder Ahnung
doch weise, frühe Geschlechter
als Retter des Reichs
in dämmender Zukunft gewahrten,
den sie in schwelenden Sagen
schaudernd gerufen am Abend
blutig verlorene Schlachten,
doch den mit Augen zu schauen
erst heute uns endlich gegeben.
Er kam im Namen des Reiches,
der vollen Gewalt, des Anspruchs,
der trotzig ehernen Stärke.
Kam, und über ihm flammte
das Zeichen Deutschlands und schwertgleich
verzehrend Gesetz und Verpflichtung.
Betend wallt ihm entgegen
freudweinendes Volk,
sich selbst als Gabe zu bringen,
gewillt zu größtem Bekenntnis.
Doch er, selbst in der Mitte
des Herzens heimlich erbebend,
schaute das holde Gefilde,
das seine Kindheit geboren,
nannte es Heimat, Heimat!
Bekannte sich selbst zu ihm verschworen.
Oh, Stille ward da; betroffen
vernahm es das Land, erglühend
scheu und beseligt des Glückes,
scheu und beseligt der Gnade,
die seiner Demut geworden,
endlich und über die Maßen
vor Deutschland und sich gerechtfertigt.
Und schluchzend knieten wir nieder
mit hilflosem Kusse dich suchend,
sanfte, o heilige Erde.
Wenn Kinder und Enkel einst singen,
singet nicht nur der Freiheit
stolzeren Namen,
singt nicht nur des wachsenden Reiches
hohe Gewalt und Würde,
singet, daß uns zur Mutter
wiedergegeben wurde,
ewig zu dauern,
die Heimat! ..
.."Auffallenster Beitrag des Sammelbandes war ein Anschlußgedicht der Wahltirolerin Gertrud
Fussenegger. Wie schon im Gedicht "Der Kampf (Juli 1936)" berichtet die Dichterin
reflektierend aus der Zeit vor der "Heimholung" Österreichs. Adolf Hitler selbst wird von
Fussenegger in pathetischer Übersteigerung mit Gott gleichgesetzt. Ihn - "Deutschlands
gültigstes Inbild" - "betet freudweinendes Volk" an, "gewillt zu größtem Bekenntnis". Die
bedrückte Stimmung zu Beginn des Gedichtes, die Zeit der Illegalität charakterisierend, weicht
einer übertriebenen Euphorie...."
Quelle der Zitate:
Literatur und Literaturbetrieb
in Tirol im Zeichen des Anschlusses
Germanistische Diplomarbeit
vorgelegt von Kurt Habitzel
Innsbruck 1990
--
mart
Der lautet so:
Aus dem Völkischen Beobachter:
....Als die Zeit sich erfüllte,
größer als mündigster Mund
des Liedes je mag verkünden,
größer, als brennender Schmerz
je von Erlösung geträumt,
größer selbst als der Tod
der hingeschlachteten Helden -
jedwedes Opfer und Pfand
in maßloser Herrlichkeit lösend -,
da war's, daß einer erschien,
Deutschlands gültigstes Inbild,
den in dunkelnder Ahnung
doch weise, frühe Geschlechter
als Retter des Reichs
in dämmender Zukunft gewahrten,
den sie in schwelenden Sagen
schaudernd gerufen am Abend
blutig verlorene Schlachten,
doch den mit Augen zu schauen
erst heute uns endlich gegeben.
Er kam im Namen des Reiches,
der vollen Gewalt, des Anspruchs,
der trotzig ehernen Stärke.
Kam, und über ihm flammte
das Zeichen Deutschlands und schwertgleich
verzehrend Gesetz und Verpflichtung.
Betend wallt ihm entgegen
freudweinendes Volk,
sich selbst als Gabe zu bringen,
gewillt zu größtem Bekenntnis.
Doch er, selbst in der Mitte
des Herzens heimlich erbebend,
schaute das holde Gefilde,
das seine Kindheit geboren,
nannte es Heimat, Heimat!
Bekannte sich selbst zu ihm verschworen.
Oh, Stille ward da; betroffen
vernahm es das Land, erglühend
scheu und beseligt des Glückes,
scheu und beseligt der Gnade,
die seiner Demut geworden,
endlich und über die Maßen
vor Deutschland und sich gerechtfertigt.
Und schluchzend knieten wir nieder
mit hilflosem Kusse dich suchend,
sanfte, o heilige Erde.
Wenn Kinder und Enkel einst singen,
singet nicht nur der Freiheit
stolzeren Namen,
singt nicht nur des wachsenden Reiches
hohe Gewalt und Würde,
singet, daß uns zur Mutter
wiedergegeben wurde,
ewig zu dauern,
die Heimat! ..
.."Auffallenster Beitrag des Sammelbandes war ein Anschlußgedicht der Wahltirolerin Gertrud
Fussenegger. Wie schon im Gedicht "Der Kampf (Juli 1936)" berichtet die Dichterin
reflektierend aus der Zeit vor der "Heimholung" Österreichs. Adolf Hitler selbst wird von
Fussenegger in pathetischer Übersteigerung mit Gott gleichgesetzt. Ihn - "Deutschlands
gültigstes Inbild" - "betet freudweinendes Volk" an, "gewillt zu größtem Bekenntnis". Die
bedrückte Stimmung zu Beginn des Gedichtes, die Zeit der Illegalität charakterisierend, weicht
einer übertriebenen Euphorie...."
Quelle der Zitate:
Literatur und Literaturbetrieb
in Tirol im Zeichen des Anschlusses
Germanistische Diplomarbeit
vorgelegt von Kurt Habitzel
Innsbruck 1990
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mart