Literatur Schöne Lyrik
Roxanna(Roxanna)
Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz
Mascha Kalèko
Hinweis auf Urheberrecht betr. Gedichte von Mascha Kalèko
Der Betreiber dieser Lyrikseite
Deutsche Lyrik
schreibt folgendes:
Es tut mir sehr leid, aber ich wurde vom dtv-Verlag, der die Rechte an Mascha Kalékos Werken besitzt, aufgefordert, alle Texte und Aufnahmen zu entfernen. Ich gehe davon aus, dass mein Engagement den legitimen wirtschaftlichen Verlagsinteressen nicht geschadet hat. Eher im Gegenteil. Aber die Entscheidung ist so gefallen und ich muss mich daran halten. Schade. In 29 Jahren - spätestens - werden sie alle wieder hier sein, dafür werde ich Vorsorge treffen.
Versprochen.
Mir scheint der Betreiber hat Humor. Hoffen wir dass wir in 29 Jahren noch fähig sein werden zu lesen und zu schreiben. Wenn also jemand M.K. zitieren möchte, sollte er auf YouTube zurückgreifen.
Einen schönen Sonntag!
LG Sirona
Hinweis auf Urheberrecht betr. Gedichte von Mascha Kalèko
Der Betreiber dieser Lyrikseite
Deutsche Lyrik
schreibt folgendes:
Es tut mir sehr leid, aber ich wurde vom dtv-Verlag, der die Rechte an Mascha Kalékos Werken besitzt, aufgefordert, alle Texte und Aufnahmen zu entfernen. Ich gehe davon aus, dass mein Engagement den legitimen wirtschaftlichen Verlagsinteressen nicht geschadet hat. Eher im Gegenteil. Aber die Entscheidung ist so gefallen und ich muss mich daran halten. Schade. In 29 Jahren - spätestens - werden sie alle wieder hier sein, dafür werde ich Vorsorge treffen.
Versprochen.
Mir scheint der Betreiber hat Humor. Hoffen wir dass wir in 29 Jahren noch fähig sein werden zu lesen und zu schreiben. Wenn also jemand M.K. zitieren möchte, sollte er auf YouTube zurückgreifen.
Einen schönen Sonntag!
LG Sirona
ich meinte immer, dass ein Gedicht hier zu lesen spornt an ein Buch von einem Author zu kaufen.
Es wäre sicher nicht im Sinn von Mascha gewesen so eine Getue um ihre wunderbare Arbeit zu machen. Egal ich habe ein paar ihrer Bücher und lese sie im Kreise meiner Freunde vor (hie und da)
Grüsse in die Literatur Runde
Yoli
Es wäre sicher nicht im Sinn von Mascha gewesen so eine Getue um ihre wunderbare Arbeit zu machen. Egal ich habe ein paar ihrer Bücher und lese sie im Kreise meiner Freunde vor (hie und da)
Grüsse in die Literatur Runde
Yoli
Liebe Yoli,
vor einiger Zeit hatte ich auch einen diesbezüglichen Hinweis erhalten, sogar mit der Androhung einer Geldbuße. Selbst mein Argument, dass die Verbreitung der Gedichte in einem Forum nicht mit kommerziellen Absichten in Zusammenhang steht, hat diese Nachlassverwalterin nicht gelten lassen.
Dabei meine auch ich dass durch eingestellte Gedichte von M.K. viele Leser neugierig werden und entsprechende Bücher kaufen könnten. Eine bessere Werbung kann es eigentlich nicht geben.
Nun denn, des Menschen Wille ist sein Himmelreich, es gibt auch andere Wege Gedichte von dieser hervorragenden Lyrikerin vorzustellen, YouTube macht’s möglich.
LG Sirona
vor einiger Zeit hatte ich auch einen diesbezüglichen Hinweis erhalten, sogar mit der Androhung einer Geldbuße. Selbst mein Argument, dass die Verbreitung der Gedichte in einem Forum nicht mit kommerziellen Absichten in Zusammenhang steht, hat diese Nachlassverwalterin nicht gelten lassen.
Dabei meine auch ich dass durch eingestellte Gedichte von M.K. viele Leser neugierig werden und entsprechende Bücher kaufen könnten. Eine bessere Werbung kann es eigentlich nicht geben.
Nun denn, des Menschen Wille ist sein Himmelreich, es gibt auch andere Wege Gedichte von dieser hervorragenden Lyrikerin vorzustellen, YouTube macht’s möglich.
LG Sirona
Mahnung
Was blieb dir nun nach so viel Müh und Plagen?
So viel der Ehre dir die Welt gespendet,
Es treibt vom stolzen Ziele, kaum geendet,
Nach neuem Ziel dich neues Unbehagen.
Hättst du zu ihm, von dem die Himmel sagen,
Den kleinsten Teil der Liebe nur gewendet,
Die du an eitel Hoffart hast verschwendet,
Du würdest jetzt nicht hoffnungslos verzagen.
Wohl liebt die Welt, den Günstling zu erheben,
Doch wenn du glaubst, im Siegesschmuck zu prangen,
Sinds Ketten nur, die rasselnd dich umfangen.,
Lass, ehs zu spät, von dem verlornen Leben
Noch wartet deiner Gott, in seinen Armen,
Da findst du, was die Welt nicht kennt, Erbarmen.
Joseph Freiherr von Eichendorff
Re: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Grüß die Gedicht-Fangemeinde...
Ich möcht die Idyllenfolge ein bisschen auflockern (lassen) mit H. Heine:
Das Fräulein stand am Meere / und seufzte lang und bang,
es rührte sie so sehre / der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein, sein Sie munter, / das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter / und kehrt von hinten zurück.
Der Slash ist jeweils ein Zeilenumbruch. Spart Platz. - Gerd "geduldig"
Ich möcht die Idyllenfolge ein bisschen auflockern (lassen) mit H. Heine:
Das Fräulein stand am Meere / und seufzte lang und bang,
es rührte sie so sehre / der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein, sein Sie munter, / das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter / und kehrt von hinten zurück.
Der Slash ist jeweils ein Zeilenumbruch. Spart Platz. - Gerd "geduldig"
Typisch Heine! Der Spötter! Mit seiner Ironie entzaubert er schonungslos das romantische Bild. Heine nahm die schmachtende Romantik seiner Zeitgenossen nicht ernst und versuchte die „großen Gefühle“ zu relativieren. Dabei hat er selbst auch glühende Liebesgedichte geschrieben wie z.B. das folgende:
@ geduldig - danke für Deinen Beitrag, es ist schön hier etwas Verstärkung zu bekommen.
LG Sirona
Lehn deine Wang an meine Wang,
dann fließen die Tränen zusammen;
und an mein Herz drück fest dein Herz,
dann schlagen zusammen die Flammen!
Und wenn in die große Flamme fließt
der Strom von unsern Tränen,
und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt
sterb’ ich vor Liebessehnen!
dann fließen die Tränen zusammen;
und an mein Herz drück fest dein Herz,
dann schlagen zusammen die Flammen!
Und wenn in die große Flamme fließt
der Strom von unsern Tränen,
und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt
sterb’ ich vor Liebessehnen!
@ geduldig - danke für Deinen Beitrag, es ist schön hier etwas Verstärkung zu bekommen.
LG Sirona
Im Walde
Im Walde, im Walde, da wird mir so licht,
Wenn es in aller Welt dunkel,
Da liegen die trocknen Blätter so dicht,
Da wälz ich mich rauschend drunter,
Da mein ich zu Schwimmen in rauschender Flut,
Das tut mir in allen Adern so gut,
So gut ist's mir nimmer geworden.
Im Walde, im Walde, da wechselt das Wild,
Wenn es in aller Welt stille,
Da trag ich ein flammendes Herz mir zum Schild,
Ein Schwert ist mein einsamer Wille,
Da steig ich, als stieß' ich die Erde in Grund,
Da sing ich mich recht von Herzen gesund,
So wohl ist mir nimmer geworden.
Im Walde, im Walde, da schrei ich mich aus,
Weil ich vor aller Welt schweige,
Da bin ich so frei, da bin ich zu Haus,
Was schadt's, wenn ich töricht mich zeige.
Ich stehe allein wie ein festes Schloß,
Ich stehe in mir, ich fühle mich groß,
So groß als noch keiner geworden.
Im Walde, im Walde, da kommt mir die Nacht,
Wenn es in aller Welt funkelt,
Da nahet sie mir so ernst und so sacht,
Daß ich in den Schoß ihr gesunken,
Da löschet sie aller Tage Schuld
Mit ihrem Atem voll Tod und voll Huld,
Da sterb ich und werde geboren!
Achim von Arnim
Im Walde, im Walde, da wird mir so licht,
Wenn es in aller Welt dunkel,
Da liegen die trocknen Blätter so dicht,
Da wälz ich mich rauschend drunter,
Da mein ich zu Schwimmen in rauschender Flut,
Das tut mir in allen Adern so gut,
So gut ist's mir nimmer geworden.
Im Walde, im Walde, da wechselt das Wild,
Wenn es in aller Welt stille,
Da trag ich ein flammendes Herz mir zum Schild,
Ein Schwert ist mein einsamer Wille,
Da steig ich, als stieß' ich die Erde in Grund,
Da sing ich mich recht von Herzen gesund,
So wohl ist mir nimmer geworden.
Im Walde, im Walde, da schrei ich mich aus,
Weil ich vor aller Welt schweige,
Da bin ich so frei, da bin ich zu Haus,
Was schadt's, wenn ich töricht mich zeige.
Ich stehe allein wie ein festes Schloß,
Ich stehe in mir, ich fühle mich groß,
So groß als noch keiner geworden.
Im Walde, im Walde, da kommt mir die Nacht,
Wenn es in aller Welt funkelt,
Da nahet sie mir so ernst und so sacht,
Daß ich in den Schoß ihr gesunken,
Da löschet sie aller Tage Schuld
Mit ihrem Atem voll Tod und voll Huld,
Da sterb ich und werde geboren!
Achim von Arnim
http://up.picr.de/26033959iv.jpg[/img]
Geh’ ich an dem Bach entlang
Der Bach, der rinnt wie helles Glas,
Als habe meines Mädchens Hand
Den Himmel, der im Herz ihr saß,
Ins Wiesengras hell ausgegossen,
Und heimliche Gedanken schossen
Als Fischlein fort mit schlanken Flossen.
Drum, geh' ich an dem Bach entlang,
Mein Blut stets Liebeslieder sang.
Es denkt bei jedem Schritt ans Minnen
Und will wie's Bächlein mir entrinnen.
Als habe meines Mädchens Hand
Den Himmel, der im Herz ihr saß,
Ins Wiesengras hell ausgegossen,
Und heimliche Gedanken schossen
Als Fischlein fort mit schlanken Flossen.
Drum, geh' ich an dem Bach entlang,
Mein Blut stets Liebeslieder sang.
Es denkt bei jedem Schritt ans Minnen
Und will wie's Bächlein mir entrinnen.
[i]Max Dauthendey
Die Nachtblume
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Obs Gedanken oder Träume? –
Schließ ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.
Joseph Freiherr von Eichendorff
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Obs Gedanken oder Träume? –
Schließ ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.
Joseph Freiherr von Eichendorff