Literatur Schöne Lyrik
@Sirona
Weißt Du auch daß Beethoven Freimaurer war ? Die Freimaurer werden
von den Kirchen verteufeld aber ihre Werke in den Kirchen aufgeführt.
Heuchelei !
Weißt Du auch daß Beethoven Freimaurer war ? Die Freimaurer werden
von den Kirchen verteufeld aber ihre Werke in den Kirchen aufgeführt.
Heuchelei !
Ja, Milan, das ist mir bekannt. Auch Mozart war Freimaurer und viele Künstler, ich meine auch Goethe und Herder. Dabei haben diese ähnliche ethische Ziele verfolgt wie die Kirche, nur ist es der "hohen" Geistlichkeit nicht immer gelungen diese umzusetzen. Aber das wäre ein anderes Thema.
Die Freimaurerei, auch Königliche Kunst genannt, versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu einem menschlicheren Verhalten führt. Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden. Die Freimaurer organisieren sich in sogenannten Logen.
(Wiki)
LG Sirona
Die Freimaurerei, auch Königliche Kunst genannt, versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu einem menschlicheren Verhalten führt. Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden. Die Freimaurer organisieren sich in sogenannten Logen.
(Wiki)
LG Sirona
Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden.
Da kann ich nichts daran falsch finden. Wenn wir nach den Prinzipien leben würden, ginge es uns allen gut
Da kann ich nichts daran falsch finden. Wenn wir nach den Prinzipien leben würden, ginge es uns allen gut
Lied des Lebens
Johann Gottfried Herder (*1744 †1803)
Flüchtiger als Wind und Welle
flieht die Zeit; was hält sie auf?
Sie genießen auf der Stelle,
sie ergreifen schnell im Lauf;
das, ihr Brüder, hält ihr Schweben,
hält die Flucht der Tage ein.
Schneller Gang ist unser Leben,
laßt uns Rosen auf ihn streun.
Rosen; denn die Tage sinken
in des Winters Nebelmeer.
Rosen; denn sie blühn und blinken
links und rechts noch um uns her.
Rosen stehn auf jedem Zweige
jeder schönen Jugendtat.
Wohl ihm, der bis auf die Neige
rein gelebt sein Leben hat.
Tage, werdet uns zum Kranze
der des Greises Schläf' umzieht
und um sie in frischem Glanze
wie ein Traum der Jugend blüht.
Auch die dunkeln Blumen kühlen
uns mit Ruhe, doppelt süß;
und die lauen Lüfte spielen
freundlich uns ins Paradies.
Johann Gottfried Herder (*1744 †1803)
Flüchtiger als Wind und Welle
flieht die Zeit; was hält sie auf?
Sie genießen auf der Stelle,
sie ergreifen schnell im Lauf;
das, ihr Brüder, hält ihr Schweben,
hält die Flucht der Tage ein.
Schneller Gang ist unser Leben,
laßt uns Rosen auf ihn streun.
Rosen; denn die Tage sinken
in des Winters Nebelmeer.
Rosen; denn sie blühn und blinken
links und rechts noch um uns her.
Rosen stehn auf jedem Zweige
jeder schönen Jugendtat.
Wohl ihm, der bis auf die Neige
rein gelebt sein Leben hat.
Tage, werdet uns zum Kranze
der des Greises Schläf' umzieht
und um sie in frischem Glanze
wie ein Traum der Jugend blüht.
Auch die dunkeln Blumen kühlen
uns mit Ruhe, doppelt süß;
und die lauen Lüfte spielen
freundlich uns ins Paradies.
Durch die Bekanntschaft mit dem Kaufmann Johann Zuckerbecker, der seit 1760 Meister vom Stuhl der Loge "Zum Nordstern" (später "Zum Schwert") war, bekam Herder Kontakt zur Freimaurerei. Im Juni 1766 wurde er in der Rigaer Loge "Zum Schwert“ auf- und angenommen.
(Wiki)[center][/center]
Warum die Freimaurer derart angefeindet wurden kann ich nur so erklären, als dass sie im „Geheimen – in Logen“ zusammenkamen und nur „Auserwählte“ aufgenommen worden sind. Diese „Geheimniskrämerei“ machte die Obrigkeit der Kirche mißtrauisch, so dass sie dahinter Teufelswerk witterten.
Liebe Sirona,
es gefällt mir sehr gut, wie Herder den Lauf des Lebens poetisch beschreibt.
Das Unwissen, die Unkenntnis hat schon viel Unheil in Gang gebracht. Was der Mensch nicht kennt, macht ihm vielleicht auch Angst und er muss sozusagen "verteufeln".
Liebe Grüße
Roxanna
es gefällt mir sehr gut, wie Herder den Lauf des Lebens poetisch beschreibt.
Das Unwissen, die Unkenntnis hat schon viel Unheil in Gang gebracht. Was der Mensch nicht kennt, macht ihm vielleicht auch Angst und er muss sozusagen "verteufeln".
Liebe Grüße
Roxanna
Roxanna(Roxanna)
Frühlingsdämmerung
In der stillen Pracht,
In allen frischen Büschen und Bäumen
Flüsterts wie Träumen
Die ganze Nacht.
Denn über den mondbeglänzten Ländern
Mit langen weißen Gewändern
Ziehen die schlanken
Wolkenfrauen wie geheime Gedanken,
Senden von den Felsenwänden
Hinab die behenden
Frühlingsgesellen, die hellen Waldquellen,
Die’s unten bestellen
An die duftgen Tiefen,
Die gerne noch schliefen.
Nun wiegen und neigen in ahnendem Schweigen
Sich alle so eigen
Mit Ähren und Zweigen,
Erzählens den Winden,
Die durch die blühenden Linden
Vorüber den grasenden Rehen
Säuselnd über die Seen gehen,
Dass die Nixen verschlafen auftauchen
Und fragen,
Was sie so lieblich hauchen –
Wer mag es wohl sagen?
Joseph Freiherr von Eichendorff
In der stillen Pracht,
In allen frischen Büschen und Bäumen
Flüsterts wie Träumen
Die ganze Nacht.
Denn über den mondbeglänzten Ländern
Mit langen weißen Gewändern
Ziehen die schlanken
Wolkenfrauen wie geheime Gedanken,
Senden von den Felsenwänden
Hinab die behenden
Frühlingsgesellen, die hellen Waldquellen,
Die’s unten bestellen
An die duftgen Tiefen,
Die gerne noch schliefen.
Nun wiegen und neigen in ahnendem Schweigen
Sich alle so eigen
Mit Ähren und Zweigen,
Erzählens den Winden,
Die durch die blühenden Linden
Vorüber den grasenden Rehen
Säuselnd über die Seen gehen,
Dass die Nixen verschlafen auftauchen
Und fragen,
Was sie so lieblich hauchen –
Wer mag es wohl sagen?
Joseph Freiherr von Eichendorff
Gestern wurde im Rahmen des Seniorentreffens in Rybnik auch das Eichendorff-Zentrum in Lubowitz besucht. Gerne wäre ich dabei gewesen.
LG Roxanna
Die Freunde
Wilh. Busch (1832 – 1908)
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
Die gingen immer Hand in Hand,
Und selbst in einer Herzensfrage
Trat ihre Einigkeit zutage.
Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
Ein blondgelocktes, kleines Mädchen.
Einst sagte die verschmitzte Dirne:
Wer holt mir eine Sommerbirne,
Recht saftig, aber nicht zu klein?
Hernach soll er der Beste sein.
Der Fritz nahm seinen Freund beiseit
Und sprach: Das machen wir zu zweit;
Da drüben wohnt der alte Schramm,
Der hat den schönsten Birnenstamm;
Du steigst hinauf und schüttelst sacht,
ich lese auf und gebe acht.
Gesagt, getan. Sie sind am Ziel.
Schon als die erste Birne fiel,
Macht Fritz damit sich aus dem Staube,
Denn eben schlich aus dunkler Laube,
In fester Faust ein spanisch Rohr,
Der aufmerksame Schramm hervor.
Auch Ferdinand sah ihn beizeiten
Und tät am Stamm heruntergleiten
In Ängstlichkeit und großer Hast;
Doch eh er unten Fuß gefaßt,
Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen,
Als wollt" er einen Stein erweichen.
Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze,
Entfloh und suchte seinen Fritze.
Wie angewurzelt blieb er stehn.
Ach, hätt" er es doch nie gesehn:
Die Käthe hat den Fritz geküßt,
Worauf sie eine Birne ißt.
Wilh. Busch (1832 – 1908)
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
Die gingen immer Hand in Hand,
Und selbst in einer Herzensfrage
Trat ihre Einigkeit zutage.
Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
Ein blondgelocktes, kleines Mädchen.
Einst sagte die verschmitzte Dirne:
Wer holt mir eine Sommerbirne,
Recht saftig, aber nicht zu klein?
Hernach soll er der Beste sein.
Der Fritz nahm seinen Freund beiseit
Und sprach: Das machen wir zu zweit;
Da drüben wohnt der alte Schramm,
Der hat den schönsten Birnenstamm;
Du steigst hinauf und schüttelst sacht,
ich lese auf und gebe acht.
Gesagt, getan. Sie sind am Ziel.
Schon als die erste Birne fiel,
Macht Fritz damit sich aus dem Staube,
Denn eben schlich aus dunkler Laube,
In fester Faust ein spanisch Rohr,
Der aufmerksame Schramm hervor.
Auch Ferdinand sah ihn beizeiten
Und tät am Stamm heruntergleiten
In Ängstlichkeit und großer Hast;
Doch eh er unten Fuß gefaßt,
Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen,
Als wollt" er einen Stein erweichen.
Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze,
Entfloh und suchte seinen Fritze.
Wie angewurzelt blieb er stehn.
Ach, hätt" er es doch nie gesehn:
Die Käthe hat den Fritz geküßt,
Worauf sie eine Birne ißt.
Seit dies geschah, ist Ferdinand
Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.
Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.
Sonnenwende
Nun die Sonne soll vollenden
Ihre längste, schönste Bahn,
Wie sie zögert, sich zu wenden
Nach dem stillen Ocean!
Ihrer Göttin Jugendneige
Fühlt die ahnende Natur,
Und mir dünkt, behutsam schweige
Rings die abendliche Flur.
Nur die Wachtel, die sonst immer
Frühe schmälend weckt den Tag,
Schlägt dem überwachten Schimmer
Jetzt noch einen Weckeschlag;
Und die Lerche steigt im Singen
Hochauf aus dem duft`gen Thal,
Einen Blick noch zu erschwingen
In den schon versunknen Strahl.
Ludwig Uhland
Nun die Sonne soll vollenden
Ihre längste, schönste Bahn,
Wie sie zögert, sich zu wenden
Nach dem stillen Ocean!
Ihrer Göttin Jugendneige
Fühlt die ahnende Natur,
Und mir dünkt, behutsam schweige
Rings die abendliche Flur.
Nur die Wachtel, die sonst immer
Frühe schmälend weckt den Tag,
Schlägt dem überwachten Schimmer
Jetzt noch einen Weckeschlag;
Und die Lerche steigt im Singen
Hochauf aus dem duft`gen Thal,
Einen Blick noch zu erschwingen
In den schon versunknen Strahl.
Ludwig Uhland
Johannistag
Breit hängt vom Himmel die Fahne der Freude,
Dunkelblau, unbewegt, sonnendurchprunkt;
Hurra, die Herzen hoch, hurra dem Heute,
Was auch das mürrische Morgen uns unkt.
Morgen der Tod, aber heute das Leben,
Leben und Liebe zu allem, das blüht;
Laßt uns die Herzen zur Sonne erheben,
Die wie ein Heilandsherz gütevoll glüht.
Schielt Tante Mors mit der silbernen Glatze
Heute zur Nacht wieder über die Welt,
Lachen wir ihr in die bleichkalte Fratze,
Denen das Herz Göttin Sonne erhellt.
Otto Julius Bierbaum
Breit hängt vom Himmel die Fahne der Freude,
Dunkelblau, unbewegt, sonnendurchprunkt;
Hurra, die Herzen hoch, hurra dem Heute,
Was auch das mürrische Morgen uns unkt.
Morgen der Tod, aber heute das Leben,
Leben und Liebe zu allem, das blüht;
Laßt uns die Herzen zur Sonne erheben,
Die wie ein Heilandsherz gütevoll glüht.
Schielt Tante Mors mit der silbernen Glatze
Heute zur Nacht wieder über die Welt,
Lachen wir ihr in die bleichkalte Fratze,
Denen das Herz Göttin Sonne erhellt.
Otto Julius Bierbaum
Sage mir, was ist dein Leben,
Lieber! Sag es, Menschenkind!
Ist es nicht gleich als ein Wind,
Als ein Schiff, der See ergeben?
Schießt es nicht so schnell dahin,
Als ein Strom von Anbeginn?
Ist es nicht als Meereswellen,
Die der hart erboste Nord
Aufgereizt und jaget fort,
Wann er schrecklich pflegt zu bellen,
Als ein Nebel, den der Tag
Nun nicht mehr vertragen mag?
Schmilzt es nicht, als Schnee und Schloßen;
Als das Eis, das noch so steif;
Schwind't es nicht, als Tau und Reif;
Wann die Wind' aus Süden stoßen,
Wann die Sonne Kraft erreicht,
Nacht und Frost und Kälte weicht?
Flieht es nicht, gleich als ein Schatten,
Als ein Rauch, der nicht besteht;
Als ein Dampf, der bald vergeht;
Als die bunt beblümten Matten;
Als die Blüten um den Ast,
Den der Sturm itzt angefasst:
Als ein Gras, das vor dem Meier
Seinen Stengel niederstreckt,
Und den Boden überdeckt:
Als ein Kräutlein um den Weiher,
Welches, wann's am schönsten grünt,
Mancher Hand zum Raube dient?
Fällt es nicht dahin als Blätter?
Fleugt es nicht als Spreu und Staub,
Die des kleinsten Windleins Raub
Bei des Herbstes schönstem Wetter?
Wird es nicht zu lauter Nichts
Als ein Strahl des Wetterlichts?
Ist wohl etwas jemals kommen
In des Menschen Sinn und Witz,
Das, gleich als der jähe Blitz,
Seine Flucht so rasch genommen?
Doch ist unser Lebensglas
Rascher aus, als alles das.
(Philipp von Zesen, 1619-1689)
Lieber! Sag es, Menschenkind!
Ist es nicht gleich als ein Wind,
Als ein Schiff, der See ergeben?
Schießt es nicht so schnell dahin,
Als ein Strom von Anbeginn?
Ist es nicht als Meereswellen,
Die der hart erboste Nord
Aufgereizt und jaget fort,
Wann er schrecklich pflegt zu bellen,
Als ein Nebel, den der Tag
Nun nicht mehr vertragen mag?
Schmilzt es nicht, als Schnee und Schloßen;
Als das Eis, das noch so steif;
Schwind't es nicht, als Tau und Reif;
Wann die Wind' aus Süden stoßen,
Wann die Sonne Kraft erreicht,
Nacht und Frost und Kälte weicht?
Flieht es nicht, gleich als ein Schatten,
Als ein Rauch, der nicht besteht;
Als ein Dampf, der bald vergeht;
Als die bunt beblümten Matten;
Als die Blüten um den Ast,
Den der Sturm itzt angefasst:
Als ein Gras, das vor dem Meier
Seinen Stengel niederstreckt,
Und den Boden überdeckt:
Als ein Kräutlein um den Weiher,
Welches, wann's am schönsten grünt,
Mancher Hand zum Raube dient?
Fällt es nicht dahin als Blätter?
Fleugt es nicht als Spreu und Staub,
Die des kleinsten Windleins Raub
Bei des Herbstes schönstem Wetter?
Wird es nicht zu lauter Nichts
Als ein Strahl des Wetterlichts?
Ist wohl etwas jemals kommen
In des Menschen Sinn und Witz,
Das, gleich als der jähe Blitz,
Seine Flucht so rasch genommen?
Doch ist unser Lebensglas
Rascher aus, als alles das.
(Philipp von Zesen, 1619-1689)