Literatur Schöne Lyrik
Maxi Du schreibst:
In armen Verhältnissen aufgewachsen, passte sie nach Ansicht von Herzog und adligen Damen um die zuvor von Goethe zurückgewiesene Charlotte von Stein nicht zum Dichter.
Stimmt, Maxi. Dies wird deutlich aus dem was Caroline Herder am 08. März 1789 an ihren Mann nach Rom schreibt:
„Ich habe nun das Geheimnis von der Stein selbst, warum sie mit Goethe nicht mehr recht gut sein will. Er hat die junge Vulpius zu seinem Klärchen und läßt sie oft zu sich kommen usw. Sie verdenkt ihm dies sehr. Da er ein so vorzüglicher Mann ist, auch schon 40 Jahre alt ist, so sollte er nichts tun, wodurch er sich zu den anderen so herabwürdigt.“
(aus dem Buch: Christiane und Goethe" von Sigrid Damm)
Herabwürdigen, das sagt doch alles wie man damals über solche Verbindungen dachte.
LG Sirona
In armen Verhältnissen aufgewachsen, passte sie nach Ansicht von Herzog und adligen Damen um die zuvor von Goethe zurückgewiesene Charlotte von Stein nicht zum Dichter.
Stimmt, Maxi. Dies wird deutlich aus dem was Caroline Herder am 08. März 1789 an ihren Mann nach Rom schreibt:
„Ich habe nun das Geheimnis von der Stein selbst, warum sie mit Goethe nicht mehr recht gut sein will. Er hat die junge Vulpius zu seinem Klärchen und läßt sie oft zu sich kommen usw. Sie verdenkt ihm dies sehr. Da er ein so vorzüglicher Mann ist, auch schon 40 Jahre alt ist, so sollte er nichts tun, wodurch er sich zu den anderen so herabwürdigt.“
(aus dem Buch: Christiane und Goethe" von Sigrid Damm)
Herabwürdigen, das sagt doch alles wie man damals über solche Verbindungen dachte.
LG Sirona
Danke liebe Bärbel für diesen Text mit dem Gedicht. Ich höre gerne, neben den Gedichten, auch noch etwas vom Leben der Dichter und Dichterinnen.
Ich grüsse dich und alle anderen herzlich
Yoli
Ich grüsse dich und alle anderen herzlich
Yoli
"In Brzeznica (Bresnitz), einem Nachbardorf von Lubowitz, wurde erst vor wenigen Jahren eine alte Mühle saniert, die mit dem Dichter verbunden ist. Der Legende nach hat ihn die unglückliche Liebe zur Bresnitzer Müllerstochter zu seinem berühmten Gedicht „In einem kühlen Grunde“ animiert. Allerdings erhebt man auch in Heidelberg den Anspruch darauf, dass sich Eichendorff von einer dortigen Mühle zu seinem Gedicht inspirieren ließ."
Dies wurde auch so erzählt, als ich vor ein paar Jahren das Eichendorff-Zentrum in Lubowitz besucht habe, nämlich, dass die Müllerstochter, da nicht standesgemäß für ihn, von ihren Eltern weggebracht wurde. Als sie nun plötzlich verschwunden war, schrieb er eben aus Liebeskummer dieses Gedicht.
Roxanna
Milan(Milan)
Meine Blume
Sei gegrüßet, kleine Blume,
Blume der Vollkommenheit,
Die die Heiligen und Weisen
Namlos preisen;
Denn des Herzens schönste Zier
Wohnt in Dir.
Nicht auf Höhn, im stillen Thale
Blühest Du, am frischen Quell,
Zeigst des weiten Himmels Bläue,
Reine Treue,
Und in ihr der Sonne Gold,
Mild und hold.
Fragst Du mich, wie heißt die Blume,
Die den hohen Schmuck uns zeigt:
Sonnengluth und Himmelsbläue,
Lieb' und Treue?
Nimm hier dies Vergißmeinnicht,
Treu' und Licht.
Johann Gottfried Herder
Meine Blume
Sei gegrüßet, kleine Blume,
Blume der Vollkommenheit,
Die die Heiligen und Weisen
Namlos preisen;
Denn des Herzens schönste Zier
Wohnt in Dir.
Nicht auf Höhn, im stillen Thale
Blühest Du, am frischen Quell,
Zeigst des weiten Himmels Bläue,
Reine Treue,
Und in ihr der Sonne Gold,
Mild und hold.
Fragst Du mich, wie heißt die Blume,
Die den hohen Schmuck uns zeigt:
Sonnengluth und Himmelsbläue,
Lieb' und Treue?
Nimm hier dies Vergißmeinnicht,
Treu' und Licht.
Johann Gottfried Herder
Das kleine Blümchen, das versteckt am Wegesrand blüht, hat dennoch viel Aufmerksamkeit in der Dichtkunst gefunden. Ich mag dieses wunderschöne Blau mit dem gelben Pünktchen, das wie ein Sternenauge aussieht.
Das Gedicht hat mich sehr angesprochen.
Bei Wiki fand ich folgende Erklärung zu dieser Blume:
Der volkstümliche Name entstammt vermutlich einer deutschen Sage aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen, und findet sich in zahlreiche andere Sprachen übertragen wieder, so als Forget-me-not[,im Englischen oder als 勿忘我 (Wùwàngwǒ) im Chinesischen.
LG Sirona
Das Gedicht hat mich sehr angesprochen.
Bei Wiki fand ich folgende Erklärung zu dieser Blume:
Der volkstümliche Name entstammt vermutlich einer deutschen Sage aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen, und findet sich in zahlreiche andere Sprachen übertragen wieder, so als Forget-me-not[,im Englischen oder als 勿忘我 (Wùwàngwǒ) im Chinesischen.
LG Sirona
Wenn die Überlieferung glaubhaft ist, dann hat die Müllerstochter die „Treu nicht gebrochen“, sondern wurde gewaltsam weggebracht. Aber durch das plötzliche Verschwinden musste der arme Dichter ja an eine Untreue der Liebsten denken.
Der damalige Standesdünkel hat viele Menschen unglücklich gemacht, und auch heute ist er in verschiedenen Gesellschaftsschichten noch zu finden.
Danke, liebe Roxanne, für die Erklärung zu diesem Volkslied und auch für Hermann Prey, den ich auch über seinen Tod hinaus noch verehre. Ich habe ihn einmal persönlich erleben dürfen als er die Winterreise von Franz Schubert gesungen hat.
LG Sirona
Der damalige Standesdünkel hat viele Menschen unglücklich gemacht, und auch heute ist er in verschiedenen Gesellschaftsschichten noch zu finden.
Danke, liebe Roxanne, für die Erklärung zu diesem Volkslied und auch für Hermann Prey, den ich auch über seinen Tod hinaus noch verehre. Ich habe ihn einmal persönlich erleben dürfen als er die Winterreise von Franz Schubert gesungen hat.
LG Sirona
Der wahre Freund
Der ist mein Freund, der mir stets des Spiegel zeigt,
den kleinsten Flecken nicht verschweigt,
mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt'.
Das ist mein Freund - so wenig wie er's scheint!
Doch der, der mich stets schmeichelnd preist,
mir alles lobt, nie was verweist,
zu Fehlern mir die Hände beut,
und mir vergibt, eh' ich bereut
- das ist mein Feind -
so freundlich er auch scheint!"
Christian Fürchtegott Gellert, 1715-1769
Der ist mein Freund, der mir stets des Spiegel zeigt,
den kleinsten Flecken nicht verschweigt,
mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt'.
Das ist mein Freund - so wenig wie er's scheint!
Doch der, der mich stets schmeichelnd preist,
mir alles lobt, nie was verweist,
zu Fehlern mir die Hände beut,
und mir vergibt, eh' ich bereut
- das ist mein Feind -
so freundlich er auch scheint!"
Christian Fürchtegott Gellert, 1715-1769
Christian Fürchtegott Gellert:
Die Himmel rühmen des ewigen Ehre
Die Ehre Gottes aus der Natur
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere;
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn aus ihrem Zelt?
Sie kömmt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held.
Vernimm's, und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschaun?
Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst du vertraun.
Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde;
An meinen Werken kennst du mich.
Ich bin's, und werde sein, der ich sein werde,
Dein Gott und Vater ewiglich.
Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
Ich bin's! Mich liebe von ganzem Gemüte,
Und nimm an meiner Gnade teil.
https://www.youtube.com/watch?v=thJVNIOwLMU
PS. Leider kann ich den Link nicht aktivieren. Bitte um Hilfe.
MiLan
Die Himmel rühmen des ewigen Ehre
Die Ehre Gottes aus der Natur
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere;
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn aus ihrem Zelt?
Sie kömmt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held.
Vernimm's, und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschaun?
Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst du vertraun.
Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde;
An meinen Werken kennst du mich.
Ich bin's, und werde sein, der ich sein werde,
Dein Gott und Vater ewiglich.
Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
Ich bin's! Mich liebe von ganzem Gemüte,
Und nimm an meiner Gnade teil.
https://www.youtube.com/watch?v=thJVNIOwLMU
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MiLan
Diese Worte müssen Beethoven tief berührt haben, so dass er nicht anders konnte als sie zu vertonen. Er fand Gott draußen in der Natur, wanderte oft durch Wald und Feld und erhielt bei seinen Wanderungen die besten und schönsten Inspirationen.
Du hast einen Link eingegeben, ich war neugierig und habe ihn einfach mal geöffnet.
Zu Gellerts Zeiten wurde die Existenz Gottes noch nicht so angezweifelt wie es heute der Fall ist. Aus seinen Worten erkennt man einen tiefen und ehrfürchtigen Glauben.
LG Sirona
Du hast einen Link eingegeben, ich war neugierig und habe ihn einfach mal geöffnet.
Zu Gellerts Zeiten wurde die Existenz Gottes noch nicht so angezweifelt wie es heute der Fall ist. Aus seinen Worten erkennt man einen tiefen und ehrfürchtigen Glauben.
LG Sirona
Hallo Biri, die Lyrikfreunde heißen Dich herzlich willkommen!
Ich finde es schön hier heute gleich zwei sehr aussagekräftige Gedichte von Gellert zu lesen.
Khalil Gibran drückte es ähnlich aus, indem er aufzeigte wer ein wahrer Freund ist.
Du magst denjenigen vergessen, mit dem Du gelacht hast, aber nie denjenigen, mit dem Du geweint hast.
LG Sirona
Ich finde es schön hier heute gleich zwei sehr aussagekräftige Gedichte von Gellert zu lesen.
Khalil Gibran drückte es ähnlich aus, indem er aufzeigte wer ein wahrer Freund ist.
Du magst denjenigen vergessen, mit dem Du gelacht hast, aber nie denjenigen, mit dem Du geweint hast.
LG Sirona