Literatur Schöne Lyrik

Pia33
Pia33
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Re: @Pia
geschrieben von Pia33
als Antwort auf Milan vom 27.01.2016, 14:43:02
Milan ,
wie kommst Du zu der Unterstellung,
das Photo sei abgekupfert ?
Das ist mein Foto !
Deine unnötigen Spitzen kannst Du bitte auch stecken lassen.
L.G.Pia
Milan
Milan
Mitglied

Re: @Pia
geschrieben von Milan
als Antwort auf Pia33 vom 27.01.2016, 18:06:10
Ich habe nicht geschrieben,daß Dein Foto abgekupfert ist.
Ich wollte nur darauf aufmerksam machen daß nur eigene Bilder zu
verwenden sind.

Milan

Sorry es war nicht meine Absicht Dich zu beleidigen.
Sirona
Sirona
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Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
Affenberg Landskron(Sirona)


Die Affen - Wilh. Busch (1832 - 1908)

Der Bauer sprach zu seinem Jungen:
»Heut in der Stadt, da wirst du gaffen.
Wir fahren hin und sehn die Affen.

Es ist gelungen
und um sich schiefzulachen,
was die für Streiche machen
und für Gesichter,
wie rechte Bösewichter.

Sie krauen sich,
sie zausen sich,
sie hauen sich,
sie lausen sich,
beschnuppern dies, beknuppern das,
und keiner gönnt dem andern was.
Und essen tun sie mit der Hand,
und alles tun sie mit Verstand,
und jeder stiehlt als wie ein Rabe.

Paß auf, das siehst du heute.« -
»O Vater", rief der Knabe,
»Sind Affen denn auch Leute?« -
Der Vater sprach: »Nun ja,
nicht ganz, doch so beinah.«

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Maxi41
Maxi41
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Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Maxi41
als Antwort auf Sirona vom 28.01.2016, 08:46:01
Sirona, Wilhelm Busch - immer wieder köstlich!

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab ich erstens den Gewinn,
Dass ich so hübsch bescheiden bin.

Zum zweiten denken sich die Leut´,
Der Mann ist lauter Redlichkeit.
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andren Kritiküssen.

Und viertens hoff´ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zum Schluß heraus,
Dass ich ein ganz famoses Haus.


Bärbel
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
Blasierte Noblesse
Heinrich Martin (1818 - 1872), deutscher Schriftsteller
Pseudonym für Heinrich Martin Jaenicke

Des Herzens Armut und des Geistes Leere
sind heimisch meist in höh'ren Regionen,
wo Stolz und Dünkel, Rang und Reichtum wohnen,
und diese trachten, dass ihr Glanz sich mehre.

Dass Langeweile sie nicht ganz verzehre,
so wählen sie zur Kurzweil stets Personen,
in deren Kreis sie dann, wie Götzen thronen –
und fordern keck, dass man sie hoch verehre.

Wie sehr sind diese Armen zu beklagen,
die unaufhörlich nach Zerstreuung jagen;
denn, Leerheit ist die größte aller Plagen.

Doch wo sich Herz, Gemüt mit Geist verbinden –
mag alles Andre auch um uns verschwinden –
wir wissen in uns selbst das Glück zu finden.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
Nix für Unguat

Nix für unguat, liebi Lene,
aber daß d'hoffärti bist
und an Stolz hast, daß d'kaam geh kost,
dees hon i nie anders g'wißt.

Nix für unguat! schaugst in Spiegl,
moast, du kunntst an Engl sei,
daß dees is an Abrglaabn,
gel, dees fallt dir nie nit ei?

Nix für unguat! ja im Raatschen
ko dir weitum koani o,
und in Gschnippisei, verstandn,
bist aar alli du voro.

Nix für unguat! liebi Lene,
aber oft hon i dra denkt,
zu mein Wei, schau, nix für unguat,
na, da möcht i di nit gschenkt.

Franz Ritter von Kobell
(1803 - 1882), deutscher Mineraloge und Dichter

Oh weia, da hat aber der gute Mann nur schlechte Eigenschaften an seiner Lene entdeckt. Und wie heißt es in Schillers Glocke? „Drum prüfe wer sich ewig bindet“.... Da hat er ja noch früh genug die Kurve bekommen.

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Gritt
Gritt
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Gritt
als Antwort auf Sirona vom 30.01.2016, 10:41:38
Ich wünsche allen hier ein fröhliches Wochenende !

Herzlich grüsst euch
Gritt

Glück !

Glück kann man nicht finden, es festhalten und an sich binden.

Es ist eine Illusion es in der Aussenwelt zu suchen

und auf Bestellung zu buchen.

Glück entsteht durch dich alleine und in dir,

wenn du wirklich bist im Jetzt und hier.

Versuche dich von sinnlosen Alltagsmustern zu entfernen

und bemühe dich stattdessen dein wahres Selbst

besser kennenzulernen.

Lege deine Verkleidung ab und lebe dich selbst, dann wirst

du vor Glück erblühen, weil du dir selbst gefällst.





Gedicht Sohn Andreas Kehl !

Foto Margrit Kehl !

Karten mit Sprüchen(Gritt)


Mein Blog
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Gillian
Eine Zeitungsnachricht vor ein paar Tagen über einen ähnlichen Fall erinnerte mich an dieses Gedicht
von


Friedrich Güll:

Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher
und denkt so für sich leis:
Ich will es einmal wagen,
Das Eis, es muss doch tragen!
Wer weiß?

Das Büblein stapft und hacket
mit seinen Stiefelein,
das Eis auf einmal knacket -
und krach! schon bricht´s hinein !
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt
mit Arm und Bein.

Oh helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee!
Oh helft, ich muss ertrinken
im tiefen, tiefen See!
Wär nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen -
oh weh!

Er packt es bei dem Schopfe
und zog es schnell heraus,
von Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus .
Das Büblein hat getropfet,
der Vater hats geklopfet
zu Haus!

Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Gillian vom 31.01.2016, 13:30:28
An das "Bübchen auf dem Eis" kann ich mich auch noch gut erinnern.
Und ich fand es kleines Schulmädchen mehr als ungerecht dass das Büblein auch noch Schläge bekommen hat. Es war doch schon genug gestraft mit seiner Angst im eiskalten Wasser.
Güll kannte es nicht anders, er lebte zu einer Zeit in der Kinder noch oft und auch in der Schule verprügelt worden sind. Arme Kinder!
Mir fällt noch dieses Wintergedicht von Fr. Güll aus meiner Schulzeit ein.

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.
Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!

Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.
Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
daß er just sein Pfeifchen schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär´ nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Schöne Lyrik
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Sirona vom 01.02.2016, 11:23:14
Ja, daran kann ich mich auch noch erinnern, Sirona!
Friedrich Güll wurde in seiner Zeit hauptsächlich durch seine Gedichte und Lieder für Kinder bekannt, die auch noch meine Kindheit begleitet haben.
LG, Gi.

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