Literatur Schöne Lyrik
SORRY !!
Das hätte ich wissen müssen.
Ich hab versucht zu löschen, geht leider nicht.
Bärbel
Das hätte ich wissen müssen.
Ich hab versucht zu löschen, geht leider nicht.
Bärbel
Bärbel, schreibe doch bitte mal Karl an, der kann den Beitrag löschen.
Wir sollten wirklich immer auf das Urheberrecht achten, damit wir keine Probleme bekommen.
LG Sirona
Wir sollten wirklich immer auf das Urheberrecht achten, damit wir keine Probleme bekommen.
LG Sirona
"Stufen" ist das bekannteste Gedicht von Hermann Hesse. Hier liest der Verfasser selbst.
Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin
Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin.
Das wäre so mein Fach.
Ich bummelte durchs Leben hin
Und dächt’ nicht weiter nach.
Mich plagte nicht des Grübelns Qual,
Der dumme Seelenzwist,
Ich wüßte ein für allemal,
Was an der Sache ist.
Und weil mich denn kein Teufel stört,
So schlief ich recht gesund,
Wär wohlgenährt und hochverehrt
Und würde kugelrund.
Käm dann die böse Fastenzeit,
So wär ich fest dabei,
Bis ich mich elend abkasteit
Mit Lachs und Hühnerei.
Und dich, du süßes Mägdelein,
Das gern zur Beichte geht,
Dich nähm ich dann so ganz allein
Gehörig ins Gebet.
Das wäre so mein Fach.
Ich bummelte durchs Leben hin
Und dächt’ nicht weiter nach.
Mich plagte nicht des Grübelns Qual,
Der dumme Seelenzwist,
Ich wüßte ein für allemal,
Was an der Sache ist.
Und weil mich denn kein Teufel stört,
So schlief ich recht gesund,
Wär wohlgenährt und hochverehrt
Und würde kugelrund.
Käm dann die böse Fastenzeit,
So wär ich fest dabei,
Bis ich mich elend abkasteit
Mit Lachs und Hühnerei.
Und dich, du süßes Mägdelein,
Das gern zur Beichte geht,
Dich nähm ich dann so ganz allein
Gehörig ins Gebet.
Wilhelm Busch
Der Narr
Er war nicht unbegabt. Die Geisteskräfte
Genügten für die laufenden Geschäfte.
Nur hat er die Marotte,
Er sei der Papst. Dies sagt er oft und gern
Für jedermann zum Ärgernis und Spotte,
Bis sie zuletzt ins Narrenhaus ihn sperr'n.
Ein guter Freund, der ihn daselbst besuchte,
Fand ihn höchst aufgeregt. Er fluchte:
Zum Kuckuck, das ist doch zu dumm.
Ich soll ein Narr sein und weiß nicht warum.
Ja, sprach der Freund, so sind die Leute.
Man hat an einem Papst genug.
Du bist der zweite.
Das eben kann man nicht vertragen.
Hör zu, ich will dir mal was sagen:
Wer schweigt, ist klug.
Der Narr verstummt, als ob er überlege.
Der gute Freund ging leise seiner Wege.
Und schau, nach vierzehn Tagen grade
Da traf er ihn schon auf der Promenade.
Ei, rief der Freund, wo kommst du her?
Bist du denn jetzt der Papst nicht mehr?
Freund, sprach der Narr und lächelt schlau,
Du scheinst zur Neugier sehr geneigt.
Das, was wir sind, weiß ich genau.
Wir alle haben unsern Sparren,
Doch sagen tun es nur die Narren.
Der Weise schweigt.
Wilhelm Busch
Er war nicht unbegabt. Die Geisteskräfte
Genügten für die laufenden Geschäfte.
Nur hat er die Marotte,
Er sei der Papst. Dies sagt er oft und gern
Für jedermann zum Ärgernis und Spotte,
Bis sie zuletzt ins Narrenhaus ihn sperr'n.
Ein guter Freund, der ihn daselbst besuchte,
Fand ihn höchst aufgeregt. Er fluchte:
Zum Kuckuck, das ist doch zu dumm.
Ich soll ein Narr sein und weiß nicht warum.
Ja, sprach der Freund, so sind die Leute.
Man hat an einem Papst genug.
Du bist der zweite.
Das eben kann man nicht vertragen.
Hör zu, ich will dir mal was sagen:
Wer schweigt, ist klug.
Der Narr verstummt, als ob er überlege.
Der gute Freund ging leise seiner Wege.
Und schau, nach vierzehn Tagen grade
Da traf er ihn schon auf der Promenade.
Ei, rief der Freund, wo kommst du her?
Bist du denn jetzt der Papst nicht mehr?
Freund, sprach der Narr und lächelt schlau,
Du scheinst zur Neugier sehr geneigt.
Das, was wir sind, weiß ich genau.
Wir alle haben unsern Sparren,
Doch sagen tun es nur die Narren.
Der Weise schweigt.
Wilhelm Busch
Flora(Neptun)
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Vorfrühling
Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.
Er hat sich gewiegt,
wo Weinen war,
und hat sich geschmiegt
in zerrüttetes Haar.
Er schüttelte nieder
Akazienblüten
und kühlte die Glieder,
die atmend glühten.
Lippen im Lachen
hat er berührt,
die weichen und wachen
Fluren durchspürt.
Er glitt durch die Flöte
als schluchzender Schrei,
an dämmernder Röte
flog er vorbei.
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.
Er hat sich gewiegt,
wo Weinen war,
und hat sich geschmiegt
in zerrüttetes Haar.
Er schüttelte nieder
Akazienblüten
und kühlte die Glieder,
die atmend glühten.
Lippen im Lachen
hat er berührt,
die weichen und wachen
Fluren durchspürt.
Er glitt durch die Flöte
als schluchzender Schrei,
an dämmernder Röte
flog er vorbei.
[i]Hugo von Hofmannsthal (Erstdruck 1892)
Re: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber Neptun, das ist aber nur ein Teil vom wundervollen
Vorfrühling von Hofmannsthal.
Künstler-Gedenken(Clematis)
lieben Gruß
Clematis
Vorfrühling von Hofmannsthal.
Künstler-Gedenken(Clematis)
lieben Gruß
Clematis
Danke Clematis, natürlich habe ich den Rest beim Kopieren "geschlabbert".
Nun ist es, Dank Deiner Aufmerksamkeit, vollzählig. War ja auch noch früh am Morgen .
Nun ist es, Dank Deiner Aufmerksamkeit, vollzählig. War ja auch noch früh am Morgen .
Ein Jubellaut der Lerchenkehle,
ein Finkenruf vom kahlen Baum
trägt dir hinein schon in die Seele
des ganzes Lenzes Wonnetraum.
Halt nur nicht selbst im Wahn verriegelt
dein Herz dem Glanze, der's erhellt,
nur wie in deinem Blick sich spiegelt
die Welt, so ist für dich die Welt.
Emil Rittershaus (1834 - 1897)
ein Finkenruf vom kahlen Baum
trägt dir hinein schon in die Seele
des ganzes Lenzes Wonnetraum.
Halt nur nicht selbst im Wahn verriegelt
dein Herz dem Glanze, der's erhellt,
nur wie in deinem Blick sich spiegelt
die Welt, so ist für dich die Welt.
Emil Rittershaus (1834 - 1897)
Danke Clematis, natürlich habe ich den Rest beim Kopieren "geschlabbert".
Nun ist es, Dank Deiner Aufmerksamkeit, vollzählig. War ja auch noch früh am Morgen .
Neptun, das kann passieren wenn man morgens noch mit halb verschlossenen Augen in die Welt blickt.
Aber schön dass Clematis das Gedicht vervollständigt hat.
LG Sirona