Literatur Schöne Lyrik
Die Winterreise - Der Lindenbaum
Wilhelm Müller (1794 – 1827)
Vertont: Franz Schubert
Der Lindenbaum ist das bekannteste und meist gesungene Lied aus der Winterreise
Am Brunnen vor dem Tore
da steht ein Lindenbaum;
ich träumt' in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud' und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt' auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab' ich noch im Dunkeln
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
hier find'st du deine Ruh' !
Die kalten Winde bliesen
mir grad' ins Angesicht;
der Hut flog mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör' ich's rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Wilhelm Müller (1794 – 1827)
Vertont: Franz Schubert
Der Lindenbaum ist das bekannteste und meist gesungene Lied aus der Winterreise
Am Brunnen vor dem Tore
da steht ein Lindenbaum;
ich träumt' in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud' und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt' auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab' ich noch im Dunkeln
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
hier find'st du deine Ruh' !
Die kalten Winde bliesen
mir grad' ins Angesicht;
der Hut flog mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör' ich's rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Rote Rosen
Th. Storm (1817 – 1888)
Wir haben nicht das Glück genossen
in indischer Gelassenheit;
in Qualen ist’s emporgeschossen,
wir wussten nichts von Seligkeit.
Verzehrend kam’s in Sturm und Drange;
ein Weh nur war es, keine Lust!
Es bleichte deine zarte Wange
und brach den Atem meiner Brust.
Es schlang uns ein in wilde Fluten,
es riss uns in den jähen Schlund;
zerschmettert fast und im Verbluten
lag endlich trunken Mund auf Mund.
Des Lebens Flamme war gesunken,
des Lebens Feuerquell verrauscht,
bis wir aufs neu den Götterfunken
umfangend, selig eingetauscht.
in indischer Gelassenheit;
in Qualen ist’s emporgeschossen,
wir wussten nichts von Seligkeit.
Verzehrend kam’s in Sturm und Drange;
ein Weh nur war es, keine Lust!
Es bleichte deine zarte Wange
und brach den Atem meiner Brust.
Es schlang uns ein in wilde Fluten,
es riss uns in den jähen Schlund;
zerschmettert fast und im Verbluten
lag endlich trunken Mund auf Mund.
Des Lebens Flamme war gesunken,
des Lebens Feuerquell verrauscht,
bis wir aufs neu den Götterfunken
umfangend, selig eingetauscht.
Storm lernte 1 Jahr nach der Eheschließung mit Constanze Esmarch, mit der ihn eine Seelenverwandtschaft verband, mit 29 Jahren seine große leidenschaftliche Liebe, Dorothea Jensen, kennen. Im Rausche seiner Gefühle entstand dieses Gedicht, das er zeitlebens unter Verschluss gehalten hat. Es wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht.
Storm selbst sprach von einer „erschütterndsten Leidenschaft“ seines Lebens.
An meinen Lieblingsbaum
Die Träume, die in stillen Feierstunden,
Die dunkler Schatten mir so oft verlieh,
Die süsse Ruh, die ich bei Dir gefunden,
Mein Lieblingsbaum, o die vergess' ich nie!
Oft sah ich neben Dir die Sonne untergehen,
Entzückt von ihres Anblicks Majestät.
Oft hat des Herbstes lindes, kühles Wehen
Mit Deinem bunten Laub mich übersäet.
Vor meinen Blicken schwebten holde Bilder,
Im lichten Glanz der Jugendfantasie,
Da träumt ich mir des Schicksals Härte milder,
Und jeder Misston wurde Harmonie.
Und liebend grub ich einst in Deine Rinde
Den Nahmenszug, der in mir brannte, ein,
Auch darum wirst Du mir, Du stille Linde,
Vor allen Bäumen ewig theuer seyn.
Wenn sich in Deinen blüthenvollen Zweigen
Des Westes leiser Odem kaum bewegt,
Fühlt mein Gemüth sich durch das tiefe Schweigen
Der heiligen Natur so ernst erregt.
Dann denk' ich all' der Wünsche, die vergebens
In meine Seele kamen, und entflohn,
Und seufze: wär' der kurze Traum des Lebens
Vorüber, wie so manche Hoffnung schon.
Und wäre einst nach meiner Tage Mühen,
O Baum, den stets mein Herz mit Liebe nennt,
Ein stilles Grab mir unter Dir verliehen,
Du wärest dann mein liebstes Monument.
Die dunkler Schatten mir so oft verlieh,
Die süsse Ruh, die ich bei Dir gefunden,
Mein Lieblingsbaum, o die vergess' ich nie!
Oft sah ich neben Dir die Sonne untergehen,
Entzückt von ihres Anblicks Majestät.
Oft hat des Herbstes lindes, kühles Wehen
Mit Deinem bunten Laub mich übersäet.
Vor meinen Blicken schwebten holde Bilder,
Im lichten Glanz der Jugendfantasie,
Da träumt ich mir des Schicksals Härte milder,
Und jeder Misston wurde Harmonie.
Und liebend grub ich einst in Deine Rinde
Den Nahmenszug, der in mir brannte, ein,
Auch darum wirst Du mir, Du stille Linde,
Vor allen Bäumen ewig theuer seyn.
Wenn sich in Deinen blüthenvollen Zweigen
Des Westes leiser Odem kaum bewegt,
Fühlt mein Gemüth sich durch das tiefe Schweigen
Der heiligen Natur so ernst erregt.
Dann denk' ich all' der Wünsche, die vergebens
In meine Seele kamen, und entflohn,
Und seufze: wär' der kurze Traum des Lebens
Vorüber, wie so manche Hoffnung schon.
Und wäre einst nach meiner Tage Mühen,
O Baum, den stets mein Herz mit Liebe nennt,
Ein stilles Grab mir unter Dir verliehen,
Du wärest dann mein liebstes Monument.
Charlotte von Ahlefeld (1777-1849)
Norwegische Natur
Björnstjerne Björnson, 1869
(Auf Ringerike während des Studententages 1869)
Wohlauf, ihr Wanderer, singt,
von Norges Herrlichkeit umringt!
Laßt stille den Ton sich ranken,
wie Farben vorüberschwanken
zu Fjord und Strand, Gebirg und Flur
und Wald im Borne der Natur.
Die Glut in des Volkes Drang,
die tiefe Kraft in seinem Sang,
hier hebt sie zu dir die Augen,
um deine Schönheit zu saugen,
und daß du dich vor ihr enthüllt,
dankt dir ein Blick, von Lieb' erfüllt.
Hier kam die Geschichte zur Welt,
Hher träumte Halvdan als ein Held.
Er sah in Nebelgestalten
das ganze Reich sich entfalten,
und Nore stand und gab ihm Mut,
und in die Weite wies die Flut.
Hier führe des Liedes Chor
der Heimat ganzes Bild uns vor!
Es brause der Sturm in der Stille;
ins Milde soll dringen der Wille:
Wenn sich das Land zusammenschart,
erkennt ein jeder unsre Art.
Was immer als erstes sie will,
sind hundert Häfen im April.
Da hebt sich das Herz zum Gotte,
wenn Anker lichtet die Flotte;
Norges Gebete segeln fort
mit sechzigtausend Mann an Bord.
Schau' felsigen Küstenhang
mit Möwen, Walen, Platz zum Fang,
Fahrzeugen im Inselschutze,
doch Boten im Wogentrutze,
und Garn im Fjord, Schleppnetz im Sund –
von Rogen weiß den ganzen Grund.
Im wilden Lofotenschwarm
umschlingt den Fels der Meeresarm;
die Höhen hält Nebel umzogen,
doch am Fuße keuchen die Wogen,
und alles dunkelt, schreckt und droht;
jedoch im Strudel Boot an Boot.
Den Eismeerfahrer dort schau'
hinziehn durch Schnee und Dämmergrau.
Laut schallen Kommandoworte;
durchs Eis wird gebrochen die Pforte,
und Schuß auf Schuß die Seehundsjagd,
doch Leib und Seele unverzagt.
Dann kommen wird abends zu Gast,
wo das Gebirgsvolk weilt zur Rast,
wo Kühe man melkt auf den Matten
in des dräuenden Felshangs Schatten,
wo sehnsuchtsbangem Fragelaut
Natur die Antwort anvertraut.
Doch müssen wir weiter im Flug;
denn unser wartet noch genug –
Das Bergwerk, drin Erze wuchten,
die Renntierjagd in den Schluchten,
der schäumend weiße Strom, der stolz
zu Tale trägt des Flößers Holz.
Und weilen wir wieder hier,
die breiten Dörfer lieben wir,
wo Bauern in treuem Walten
hoch unsere Ehre halten;
von ihrer Ahnen Glanz umloht
war unsres Aufgangs Morgenrot.
Wohlauf, ihr Wanderer, singt,
von Norges Herrlichkeit umringt!
Uns leiht unser Wirken Flügel,
es grüßt uns die Vorzeit vom Hügel,
und unsre Zukunft werd' erbaut
so stark wie Gott, dem sie vertraut.
Björnstjerne Björnson, 1869
(Auf Ringerike während des Studententages 1869)
Wohlauf, ihr Wanderer, singt,
von Norges Herrlichkeit umringt!
Laßt stille den Ton sich ranken,
wie Farben vorüberschwanken
zu Fjord und Strand, Gebirg und Flur
und Wald im Borne der Natur.
Die Glut in des Volkes Drang,
die tiefe Kraft in seinem Sang,
hier hebt sie zu dir die Augen,
um deine Schönheit zu saugen,
und daß du dich vor ihr enthüllt,
dankt dir ein Blick, von Lieb' erfüllt.
Hier kam die Geschichte zur Welt,
Hher träumte Halvdan als ein Held.
Er sah in Nebelgestalten
das ganze Reich sich entfalten,
und Nore stand und gab ihm Mut,
und in die Weite wies die Flut.
Hier führe des Liedes Chor
der Heimat ganzes Bild uns vor!
Es brause der Sturm in der Stille;
ins Milde soll dringen der Wille:
Wenn sich das Land zusammenschart,
erkennt ein jeder unsre Art.
Was immer als erstes sie will,
sind hundert Häfen im April.
Da hebt sich das Herz zum Gotte,
wenn Anker lichtet die Flotte;
Norges Gebete segeln fort
mit sechzigtausend Mann an Bord.
Schau' felsigen Küstenhang
mit Möwen, Walen, Platz zum Fang,
Fahrzeugen im Inselschutze,
doch Boten im Wogentrutze,
und Garn im Fjord, Schleppnetz im Sund –
von Rogen weiß den ganzen Grund.
Im wilden Lofotenschwarm
umschlingt den Fels der Meeresarm;
die Höhen hält Nebel umzogen,
doch am Fuße keuchen die Wogen,
und alles dunkelt, schreckt und droht;
jedoch im Strudel Boot an Boot.
Den Eismeerfahrer dort schau'
hinziehn durch Schnee und Dämmergrau.
Laut schallen Kommandoworte;
durchs Eis wird gebrochen die Pforte,
und Schuß auf Schuß die Seehundsjagd,
doch Leib und Seele unverzagt.
Dann kommen wird abends zu Gast,
wo das Gebirgsvolk weilt zur Rast,
wo Kühe man melkt auf den Matten
in des dräuenden Felshangs Schatten,
wo sehnsuchtsbangem Fragelaut
Natur die Antwort anvertraut.
Doch müssen wir weiter im Flug;
denn unser wartet noch genug –
Das Bergwerk, drin Erze wuchten,
die Renntierjagd in den Schluchten,
der schäumend weiße Strom, der stolz
zu Tale trägt des Flößers Holz.
Und weilen wir wieder hier,
die breiten Dörfer lieben wir,
wo Bauern in treuem Walten
hoch unsere Ehre halten;
von ihrer Ahnen Glanz umloht
war unsres Aufgangs Morgenrot.
Wohlauf, ihr Wanderer, singt,
von Norges Herrlichkeit umringt!
Uns leiht unser Wirken Flügel,
es grüßt uns die Vorzeit vom Hügel,
und unsre Zukunft werd' erbaut
so stark wie Gott, dem sie vertraut.
Konfuzius
So und nicht anders
Th. Fontane (1819 – 1898)
Die Menschen kümmerten mich nicht viel,
eigen war mein Weg und Ziel.
Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm,
andre sind reich, ich bin arm.
Andere regierten (regieren noch),
ich stand unten und ging durch’s Joch.
Entsagen und lächeln bei Demütigungen,
das ist die Kunst, die mir gelungen.
Und doch wär’s in die Wahl mir gegeben,
ich führte noch einmal dasselbe Leben.
Und sollt‘ ich noch einmal die Tage beginnen,
ich würde denselben Faden spinnen.
Die Winterreise – Wasserflut
Wilh. Müller – Fr. Schubert
Manche Trän' aus meinen Augen
ist gefallen in den Schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Wenn die Gräser sprossen wollen
weht daher ein lauer Wind,
und das Eis zerspringt in Schollen
und der weiche Schnee zerrinnt.
Schnee, du weißt von meinem Sehnen,
sag', wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
nimmt dich bald das Bächlein auf.
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
muntre Straßen ein und aus;
fühlst du meine Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
Wilh. Müller – Fr. Schubert
Manche Trän' aus meinen Augen
ist gefallen in den Schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Wenn die Gräser sprossen wollen
weht daher ein lauer Wind,
und das Eis zerspringt in Schollen
und der weiche Schnee zerrinnt.
Schnee, du weißt von meinem Sehnen,
sag', wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
nimmt dich bald das Bächlein auf.
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
muntre Straßen ein und aus;
fühlst du meine Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
Winternacht
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
ich hab' nichts, was mich freuet,
verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
da rührt er seine Wipfel sacht
und redet wie im Traume.
Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
von Grün und Quellenrauschen,
wo er im neuen Blütenkleid
zu Gottes Lob will rauschen.
ich hab' nichts, was mich freuet,
verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
da rührt er seine Wipfel sacht
und redet wie im Traume.
Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
von Grün und Quellenrauschen,
wo er im neuen Blütenkleid
zu Gottes Lob will rauschen.
Joseph von Eichendorf
Hallo Neptun, danke für Deine schönen Beiträge mit den ansprechenden Bildern.
Ich habe mich gefreut Dich zu lesen und hoffe dass Du noch einige schöne Gedichte hier vorstellen wirst.
In der letzten Zeit komme ich mir hier schon etwas allein vor wenn ich so an die anfängliche Begeisterung zurückdenke. Zu Beginn dieses Threads gab es mehr Freunde der Lyrik, die hoffentlich das Interesse nicht gänzlich verloren haben.
LG Sirona
Ich habe mich gefreut Dich zu lesen und hoffe dass Du noch einige schöne Gedichte hier vorstellen wirst.
In der letzten Zeit komme ich mir hier schon etwas allein vor wenn ich so an die anfängliche Begeisterung zurückdenke. Zu Beginn dieses Threads gab es mehr Freunde der Lyrik, die hoffentlich das Interesse nicht gänzlich verloren haben.
LG Sirona
Ein Herz, das in Liebe
zu deinem Herzen hält
Ein Stückchen sinkender Mond
Schaut über den Ackerrand,
Als vergräbt den Mond
Eine unsichtbare Hand.
Weit ins Land
Hängt Stern bei Stern in der Luft,
Und sie alle sinken bald
Wie der Mond in die Ackergruft.
Wo am Tage die Wege,
Berge und Brücken winken,
Hocken Laternen im Dunkel,
Die wie kleine Spiegel blinken.
Sie alle verlöschen
Und brennen nur ihre Zeit,
Dunkelheit aber steht hinter den Dingen
Und lässt nichts erkennen,
Als ein dunkles Kommen,
Vorüber rennen und Dinge benennen.
Und kein Tag
Und kein Licht kann frommen;
Nie wird die Dunkelheit
Der Welt ganz fort genommen.
Nur ein Herz,
Das in Liebe zu deinem Herzen hält,
Nimmt von dir
Die Dunkelheit der ganzen Welt.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
zu deinem Herzen hält
Ein Stückchen sinkender Mond
Schaut über den Ackerrand,
Als vergräbt den Mond
Eine unsichtbare Hand.
Weit ins Land
Hängt Stern bei Stern in der Luft,
Und sie alle sinken bald
Wie der Mond in die Ackergruft.
Wo am Tage die Wege,
Berge und Brücken winken,
Hocken Laternen im Dunkel,
Die wie kleine Spiegel blinken.
Sie alle verlöschen
Und brennen nur ihre Zeit,
Dunkelheit aber steht hinter den Dingen
Und lässt nichts erkennen,
Als ein dunkles Kommen,
Vorüber rennen und Dinge benennen.
Und kein Tag
Und kein Licht kann frommen;
Nie wird die Dunkelheit
Der Welt ganz fort genommen.
Nur ein Herz,
Das in Liebe zu deinem Herzen hält,
Nimmt von dir
Die Dunkelheit der ganzen Welt.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
Re: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist ein wunderschönes Winterfoto, liebe Roxanna!
Albrecht Anker
1. 4. 1831-16. 7. 1910
Ein Winterabend
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
Georg Trakl
3. 2. 1887-4. 11. 1914
Albrecht Anker
1. 4. 1831-16. 7. 1910
Ein Winterabend
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
Georg Trakl
3. 2. 1887-4. 11. 1914