Literatur Schöne Lyrik
De säk'sche Lorelei
nach Lene Voigt
Ich weeß nich, mir isses so gomisch
un ärchendwas macht mich verschtimmt.
S'is meechlich, das is anadomisch,
wie das ähmd beim Mänschen oft gimmt.
De Älwe, die bläddschert so friedlich,
ä Fischgahn gommt aus dr Tschechei.
Drin sitzt 'ne Familche gemiedlich,
nu sinse schon an dr Bastei.
Un ohm uffn Bärche, nu gugge,
da gämmt sich ä Freilein ihrn Zobb.
Se schtriecheltn glatt hibbsch mit Schbugge,
dann schtechtsn als Gauz uffn Gobb.
Dr Vader da unten im Gahne
glotzt nuff bei das Weib gans entzickt.
De Mudder meent draurich: "Ich ahne,
die macht unsern Babbah verrickt."
Nu fängt die da ohm uffn Fälsen
zu sing ooch noch an ä Gebbläch.
Dr Vader im Gahn dud sich wälsen
vor Freiden un jodelt: "Juchheh!"
"Bis schtille", schreit ängstlich Ottilche.
Schon gibbelt gans forchtbar dr Gahn,
un blätzlich versinkt de Familche ...
Nee, Freilein, was hamse gedan!
https://www.youtube.com/watch?v=OjsTy58HNLM
nach Lene Voigt
Ich weeß nich, mir isses so gomisch
un ärchendwas macht mich verschtimmt.
S'is meechlich, das is anadomisch,
wie das ähmd beim Mänschen oft gimmt.
De Älwe, die bläddschert so friedlich,
ä Fischgahn gommt aus dr Tschechei.
Drin sitzt 'ne Familche gemiedlich,
nu sinse schon an dr Bastei.
Un ohm uffn Bärche, nu gugge,
da gämmt sich ä Freilein ihrn Zobb.
Se schtriecheltn glatt hibbsch mit Schbugge,
dann schtechtsn als Gauz uffn Gobb.
Dr Vader da unten im Gahne
glotzt nuff bei das Weib gans entzickt.
De Mudder meent draurich: "Ich ahne,
die macht unsern Babbah verrickt."
Nu fängt die da ohm uffn Fälsen
zu sing ooch noch an ä Gebbläch.
Dr Vader im Gahn dud sich wälsen
vor Freiden un jodelt: "Juchheh!"
"Bis schtille", schreit ängstlich Ottilche.
Schon gibbelt gans forchtbar dr Gahn,
un blätzlich versinkt de Familche ...
Nee, Freilein, was hamse gedan!
https://www.youtube.com/watch?v=OjsTy58HNLM
lach.. das ist ja schon fast wie Schwyzerdütsch..
gefällt mir
habe hier etwas Nachdenkliches gefunden
Ich fragte die Welt, die alte,
Was sie als Bestes enthalte
In ihrem großen Gebäude.
Sie sagte: Des Herzens Freude.
Omar Khayyâm
gefällt mir
habe hier etwas Nachdenkliches gefunden
Ich fragte die Welt, die alte,
Was sie als Bestes enthalte
In ihrem großen Gebäude.
Sie sagte: Des Herzens Freude.
Omar Khayyâm
Der Freund
Wer auf den Wogen schliefe,
Ein sanft gewiegtes Kind,
Kennt nicht des Lebens Tiefe,
Vor süßem Träumen blind.
Doch wen die Stürme fassen
Zu wildem Tanz und Fest,
Wen hoch auf dunklen Straßen
Die falsche Welt verläßt:
Der lernt sich wacker rühren,
Durch Nacht und Klippen hin
Lernt der das Steuer führen
Mit sichrem, ernstem Sinn.
Der ist vom echten Kerne,
Erprobt zu Lust und Pein,
Der glaubt an Gott und Sterne,
Der soll mein Schiffmann sein!
Joseph Freiherr von Eichendorff
Wer auf den Wogen schliefe,
Ein sanft gewiegtes Kind,
Kennt nicht des Lebens Tiefe,
Vor süßem Träumen blind.
Doch wen die Stürme fassen
Zu wildem Tanz und Fest,
Wen hoch auf dunklen Straßen
Die falsche Welt verläßt:
Der lernt sich wacker rühren,
Durch Nacht und Klippen hin
Lernt der das Steuer führen
Mit sichrem, ernstem Sinn.
Der ist vom echten Kerne,
Erprobt zu Lust und Pein,
Der glaubt an Gott und Sterne,
Der soll mein Schiffmann sein!
Joseph Freiherr von Eichendorff
Re: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke schön Roxanna. Habe erst kürzlich wieder "Aus dem Leben eines Taugenichts" gelesen.
Hier etwas von Eduard Mörike.
Gesang Weylas
Du bist Orplid, mein Land!
Das ferne leuchtet;
Vom Meere dampfet dein besonnter Strand
Den Nebel so der Götter Wange leuchtet.
Uralte Wasser steigen
Verjüngt um deine Hüften, Kind!
Vor deiner Gottheit beugen
Sich Könige, die deine Wärter sind.
Hier etwas von Eduard Mörike.
Gesang Weylas
Du bist Orplid, mein Land!
Das ferne leuchtet;
Vom Meere dampfet dein besonnter Strand
Den Nebel so der Götter Wange leuchtet.
Uralte Wasser steigen
Verjüngt um deine Hüften, Kind!
Vor deiner Gottheit beugen
Sich Könige, die deine Wärter sind.
Es freut mich, lieber Rehse, dass dir Eichendorff auch zusagt .
Herzlichen Gruß
Roxanna
Herzlichen Gruß
Roxanna
Es ist das Glück ein flüchtig Ding
Und war's zu allen Tagen;
Und jagtest du um der Erde Ring,
Du möchtest es nicht erjagen.
Leg' dich lieber ins Gras voll Duft
Und singe deine Lieder;
Plötzlich vielleicht aus blauer Luft
Fällt es auf dich hernieder.
Aber dann pack' es und halt es fest
Und plaudre nicht viel dazwischen;
Wenn du zu lang es warten läßt,
Möcht' es dir wieder entwischen.
Emanuel Geibel
Und war's zu allen Tagen;
Und jagtest du um der Erde Ring,
Du möchtest es nicht erjagen.
Leg' dich lieber ins Gras voll Duft
Und singe deine Lieder;
Plötzlich vielleicht aus blauer Luft
Fällt es auf dich hernieder.
Aber dann pack' es und halt es fest
Und plaudre nicht viel dazwischen;
Wenn du zu lang es warten läßt,
Möcht' es dir wieder entwischen.
Emanuel Geibel
Gedichte von Dauthendey
Obige Seite fand ich gerade im Internet und denke dass sie Euch gefallen wird. Viele schöne Verse und Bilder gibt es dort zu entdecken.
LG Sirona
P.S. Oben rechts anklicken bzw. umblättern!
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LG Sirona
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Vom Werth des Lebens
(Caroline Rudolphi – 1754 – 1811)
Ja, das Leben ist des Himmels Gabe,
ist des tiefsten, wärmsten Wunsches werth;
sagt das nicht der schwache Greis am Stabe,
der den Tod mit Zittern kommen hört?
Sagt das nicht der Säugling in der Wiege,
wenn der kalte Schauer ihn befällt,
und der Todeskampf die kleinen Züge,
jedes Lächeln, jeden Reiz entstellt?
Sagt das nicht mit sanftem Flehn die Taube,
wenn des Geiers Mordsucht sie bedroht?
Sagt das nicht der kleinste Wurm im Staube?
Ach! sich windend leidet er den Tod.
Selbst das Daseyn, nur des Lebens Schatten,
selbst das Daseyn, ist es nicht ein Guth?
Auch die kleinsten Hälmchen auf den Matten
sterben traurig unter Sonnengluth.
Und aus Gräbern unter dichtem Moose,
drängen Blumen eilend sich hervor.
Zwischen Dornen hebt die junge Rose
froh ihr glühendes Gesicht empor.
Zwar uns Arme drücken tausend Plagen,
von der Wiege bist zum frühen Grab;
aber tausend, tausend Freuden sagen,
daß ein guter Gott das Leben gab.
Und gerührt im mütterlichen Herzen
steht am Wege die Glückseeligkeit,
trauert, wenn wir wählen bittre Schmerzen,
statt des Segens, den sie hold uns beut.
Trauert, daß uns Wahn und Ehrsucht thören,
wenn uns glücklich seyn die Weisheit lehrt;
daß wir ihren süßen Ruf nicht hören
und verkennen unsern eignen Werth.
Beut dem Hirten hinter seiner Heerde,
wie dem Fürsten, ihre Freuden dar,
liebt noch immer ihre kleine Erde,
die ihr Sitz in goldnen Zeiten war.
Ja, das Leben ist des Himmels Gabe,
werth, daß Dank in unsern Adern schlägt;
fühlt das nicht, auch bey der kleinsten Habe,
wer ein reines Herz im Busen trägt?
(Caroline Rudolphi – 1754 – 1811)
Ja, das Leben ist des Himmels Gabe,
ist des tiefsten, wärmsten Wunsches werth;
sagt das nicht der schwache Greis am Stabe,
der den Tod mit Zittern kommen hört?
Sagt das nicht der Säugling in der Wiege,
wenn der kalte Schauer ihn befällt,
und der Todeskampf die kleinen Züge,
jedes Lächeln, jeden Reiz entstellt?
Sagt das nicht mit sanftem Flehn die Taube,
wenn des Geiers Mordsucht sie bedroht?
Sagt das nicht der kleinste Wurm im Staube?
Ach! sich windend leidet er den Tod.
Selbst das Daseyn, nur des Lebens Schatten,
selbst das Daseyn, ist es nicht ein Guth?
Auch die kleinsten Hälmchen auf den Matten
sterben traurig unter Sonnengluth.
Und aus Gräbern unter dichtem Moose,
drängen Blumen eilend sich hervor.
Zwischen Dornen hebt die junge Rose
froh ihr glühendes Gesicht empor.
Zwar uns Arme drücken tausend Plagen,
von der Wiege bist zum frühen Grab;
aber tausend, tausend Freuden sagen,
daß ein guter Gott das Leben gab.
Und gerührt im mütterlichen Herzen
steht am Wege die Glückseeligkeit,
trauert, wenn wir wählen bittre Schmerzen,
statt des Segens, den sie hold uns beut.
Trauert, daß uns Wahn und Ehrsucht thören,
wenn uns glücklich seyn die Weisheit lehrt;
daß wir ihren süßen Ruf nicht hören
und verkennen unsern eignen Werth.
Beut dem Hirten hinter seiner Heerde,
wie dem Fürsten, ihre Freuden dar,
liebt noch immer ihre kleine Erde,
die ihr Sitz in goldnen Zeiten war.
Ja, das Leben ist des Himmels Gabe,
werth, daß Dank in unsern Adern schlägt;
fühlt das nicht, auch bey der kleinsten Habe,
wer ein reines Herz im Busen trägt?
Selige Sehnsucht [b][/b]
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Mancherlei hast du versäumet:
Statt zu handeln, hast geträumet,
statt zu danken, hast geschwiegen,
solltest wandern, bliebest liegen.
Nein, ich habe nichts versäumet!
Wisst ihr denn, was ich geträumet?
Nun will ich zum Danke fliegen,
nur mein Bündel bleibe liegen.
Heute geh ich. Komm ich wieder,
singen wir ganz andre Lieder.
Wo so viel sich hoffen lässt,
ist der Abschied ja ein Fest!
Und solange du das nicht hast,
dieses: "Stirb und werde!"
bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Mancherlei hast du versäumet:
Statt zu handeln, hast geträumet,
statt zu danken, hast geschwiegen,
solltest wandern, bliebest liegen.
Nein, ich habe nichts versäumet!
Wisst ihr denn, was ich geträumet?
Nun will ich zum Danke fliegen,
nur mein Bündel bleibe liegen.
Heute geh ich. Komm ich wieder,
singen wir ganz andre Lieder.
Wo so viel sich hoffen lässt,
ist der Abschied ja ein Fest!
Und solange du das nicht hast,
dieses: "Stirb und werde!"
bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde.
Goethe glaubte an die Reinkarnation.
Dieser Glaube wird in diesen Versen angedeutet - "Stirb und werde".
Sirona
Vielleicht hat es schon mal jemand eingestellt, aber ich finde, jetzt zum Herbstbeginn muss es hier einen Platz bekommen:
Ich liebe dieses Gedicht. Es hat so viel Tiefe und Tröstliches.
Liebe Sirona, du sprichst die Reinkarnation an. Ein interessantes Thema. Darüber habe ich auch schon viel nachgedacht.
LG
Roxanna
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Ich liebe dieses Gedicht. Es hat so viel Tiefe und Tröstliches.
Liebe Sirona, du sprichst die Reinkarnation an. Ein interessantes Thema. Darüber habe ich auch schon viel nachgedacht.
LG
Roxanna