Literatur Schöne Lyrik
Lied im Advent
Matthias Claudius (1740 - 1815)
Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
Matthias Claudius (1740 - 1815)
Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
Ich wünsche allen Lyrikfreunden einen gesegneten 1. Advent!
LG Sirona
Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php
Verse zum Advent
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
(aus dem Roman "Unwiederbringlich")
Lieben Dank Sirona. Ich wünsche uns allen auch einen besinnlichen 1.Advent
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php
Verse zum Advent
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
(aus dem Roman "Unwiederbringlich")
Lieben Dank Sirona. Ich wünsche uns allen auch einen besinnlichen 1.Advent
Advent/Weihnachten(Clematis)
ich hoffe sehr, dass es lesbar ist.
kleines Aquarell: Ingeborg
Im Lebhag sitzt ein Spatzenpaar;
trotz alt an Jahr kein graues Haar.
Des Rätsels Lösung ist ganz klar:
wo Federkleid, da Haare rar!
(Ironimus Stichelfeder)
trotz alt an Jahr kein graues Haar.
Des Rätsels Lösung ist ganz klar:
wo Federkleid, da Haare rar!
(Ironimus Stichelfeder)
Joseph von Eichendorff
(1756–1818)
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt.
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld.
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
O, du gnadenreiche Zeit!
(1756–1818)
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt.
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld.
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
O, du gnadenreiche Zeit!
Dieses Gedicht erinnert mich immer wieder an meine Schulzeit und weckt schöne Erinnerungen. - Sirona
so schön.. gerade gestern hat mir eine 90 - jährige Frau dieses Gedicht aufgesagt.
Ich wünschte ich hätte so ein Gedächtnis
Ich wünschte ich hätte so ein Gedächtnis
Christkind 19.Jh.
Das Christkind
Robert Reinick (1805 - 1852)
Die Nacht vor dem Heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von den schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
Und während sie schlafen und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.
Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der Heilige Christ.
Es ist so fromm und freundlich,
wie keins auf Erden ist.
Und wie es durch den Himmel
still über die Häuser fliegt;
schaut es in jedes Bettchen,
wo nur ein Kindlein liegt.
Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das liebe Himmelskind.
Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.
Der Philosoph und die Sonne
Der Philosoph
Du edler Stern am hohen Himmelszelt,
Du Herr und König deiner Brüder!
Du bist so gut gesinnt – du wärmest uns die Welt,
Und schmückst mit Blumen uns das Feld,
Und machst den Bäumen Laub, den Vögeln bunt Gefieder;
Du machst uns Gold, das Wunderding der Welt,
Und Diamant, und seine Brüder;
Kömmst alle Morgen fröhlich wieder,
Und schüttest immer Strahlen nieder –
Sprich edler Stern am hohen Himmelszelt,
Wie wachsen dir die Strahlen wieder?
Wie wärmest du? Wie schmückst du Wald und Feld?
Wie machst du doch in aller Welt
Dem Diamant sein Licht, dem Pfau sein schön Gefieder?
Wie machst du Gold?
Sprich liebe Sonn', ich wüßt' es gern.
Die Sonne
Weiß ichs? Geh, frage meinen Herrn.
von Matthias Claudius
Der Philosoph
Du edler Stern am hohen Himmelszelt,
Du Herr und König deiner Brüder!
Du bist so gut gesinnt – du wärmest uns die Welt,
Und schmückst mit Blumen uns das Feld,
Und machst den Bäumen Laub, den Vögeln bunt Gefieder;
Du machst uns Gold, das Wunderding der Welt,
Und Diamant, und seine Brüder;
Kömmst alle Morgen fröhlich wieder,
Und schüttest immer Strahlen nieder –
Sprich edler Stern am hohen Himmelszelt,
Wie wachsen dir die Strahlen wieder?
Wie wärmest du? Wie schmückst du Wald und Feld?
Wie machst du doch in aller Welt
Dem Diamant sein Licht, dem Pfau sein schön Gefieder?
Wie machst du Gold?
Sprich liebe Sonn', ich wüßt' es gern.
Die Sonne
Weiß ichs? Geh, frage meinen Herrn.
von Matthias Claudius
Die Antwort
Ich habe die Weisen der Erde gefragt
um Sinn und Ziel unsres Lebens.
Sie haben mir törichte Antwort gesagt,
mein Fragen, es blieb vergebens.
Ich habe die Reichen und Satten gesucht,
sie sollten das Glück mir weisen.
Sie haben Reichtum und Sattsein verflucht
und hießen mich weiterreisen.
Ich hab' mir die Starken und Mächt'gen der Welt
mit meiner Frage erkoren.
Die haben ihr Haus auf Sand gestellt,
auch dort war mein Fragen verloren.
Dann haben sie mir die Kunde gebracht
– ich hab' sie staunend vernommen –
von einem Kind, das in dieser Nacht
zu uns auf die Erde gekommen.
Da ward mir die Seele froh und schwer
in schauenden, wissenden Stunden.
Der Sinn des Lebens? Ich frage nicht mehr,
ich habe die Antwort gefunden.
Verfasser unbekannt
Ich habe die Weisen der Erde gefragt
um Sinn und Ziel unsres Lebens.
Sie haben mir törichte Antwort gesagt,
mein Fragen, es blieb vergebens.
Ich habe die Reichen und Satten gesucht,
sie sollten das Glück mir weisen.
Sie haben Reichtum und Sattsein verflucht
und hießen mich weiterreisen.
Ich hab' mir die Starken und Mächt'gen der Welt
mit meiner Frage erkoren.
Die haben ihr Haus auf Sand gestellt,
auch dort war mein Fragen verloren.
Dann haben sie mir die Kunde gebracht
– ich hab' sie staunend vernommen –
von einem Kind, das in dieser Nacht
zu uns auf die Erde gekommen.
Da ward mir die Seele froh und schwer
in schauenden, wissenden Stunden.
Der Sinn des Lebens? Ich frage nicht mehr,
ich habe die Antwort gefunden.
Verfasser unbekannt
Vor Weihnachten
- (Karl Gerok 1815 – 1890)
Die Kindlein sitzen im Zimmer
Weihnachten ist nicht mehr weit
bei traulichem Lampenschimmer und jubeln:
"Es schneit, es schneit!"
Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel
vorüber am Fenster so sacht.
Und wo ein Flöckchen im Tanze
den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert's in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.
Die Kindlein sehn's mit Frohlocken,
sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
die Mutter lächelt und spricht:
"Wisst, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät;
an Puppenbettchen und Kleidern
wird auf Weihnachten genäht.
Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
von Bettchen manch Federflöckchen;
auf Erden sagt man: Es schneit.
Und seid ihr lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt;
wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Engelein fällt!"
Die Mutter spricht's; vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht;
sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaub’rische Nacht.
Die Kindlein sitzen im Zimmer
Weihnachten ist nicht mehr weit
bei traulichem Lampenschimmer und jubeln:
"Es schneit, es schneit!"
Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel
vorüber am Fenster so sacht.
Und wo ein Flöckchen im Tanze
den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert's in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.
Die Kindlein sehn's mit Frohlocken,
sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
die Mutter lächelt und spricht:
"Wisst, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät;
an Puppenbettchen und Kleidern
wird auf Weihnachten genäht.
Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
von Bettchen manch Federflöckchen;
auf Erden sagt man: Es schneit.
Und seid ihr lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt;
wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Engelein fällt!"
Die Mutter spricht's; vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht;
sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaub’rische Nacht.