Literatur Schöne Lyrik
Carpe diem!
Der Zukunft pocht dein Herz entgegen
Mit jedem Pulsschlag, jedem Hauch?
Gemach! ob Fluch ihr Teil, ob Segen,
Weißt du es auch?
Weißt du, ob, wenn sie einst gekommen,
Die ferne Zeit, die du erkürst,
Du nach dem Heute nicht, beklommen,
Dich sehnen wirst?
So lange dieser dunkeln Frage
Nicht Antwort wurde, voll und echt,
Leb' in dem Heut, und laß dem Tage
Sein gutes Recht.
Paoli Betty (*1814 - † 1894), Lyrikerin, Erzählerin
Ein frohes, schönes Osterfest wünscht
Lisa🌞
Sehr gute Gedanken!! - lebe und genieße das Heute und schaue nicht nach dem Gestern oder evtl. nach dem ungewissen Morgen. 😃
Auch Dir ein frohes Osterfest!
LG Sirona
RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch von mir die besten Wünsche für ein schönes Osterfest 🌝
ALLEN HIER
wünsche ich schöne Ostertage !
mein Enkel Ari
Allegra
Meine Tochter hatte in den 90er Jahren Unterricht (Französisch und Geschichte) bei. . . Was für eine erstaunliche Frau . . .
Was für eine erstaunliche Verwandschaft . . .
Was für eine erstaunliche Zeit . . .
😯😊
.... geschrieben von Maikel
einer Frau von Arnim - einer Nachfahrin. Da hat sich etwas erhalten, sie wurde von
den Schülern verehrt .
Allegra
RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist wirklich schön. 😊
Aus „Deutschland – Ein Wintermärchen“
Heinrich Heine
Und als der Morgennebel zerrann,
da sah ich am Wege ragen,
im Frührotschein, das Bild des Manns,
der an das Kreuz geschlagen.
Mit Wehmut erfüllt mich jedes Mal
dein Anblick, mein armer Vetter,
der du die Welt erlösen gewollt,
du Narr, du Menschheitsretter!
Sie haben dir übel mitgespielt,
die Herren vom hohen Rate.
Wer hieß dich auch reden so rücksichtslos
von der Kirche und vom Staate!
Zu deinem Malheur war die Buchdruckerei
noch nicht in jenen Tagen erfunden;
du hättest geschrieben ein Buch
über die Himmelsfragen.
Der Zensor hätte gestrichen darin,
was etwa anzüglich auf Erden,
und liebend bewahrte dich die Zensur
vor dem gekreuzigt werden.
Ach! hättest du nur einen andern Text
zu deiner Bergpredigt genommen,
besaßest ja Geist und Talent genug,
und konntest schonen die Frommen!
Geldwechsler, Bankiers, hast du sogar
mit der Peitsche gejagt aus dem Tempel -
unglücklicher Schwärmer, jetzt hängst du am Kreuz
als warnendes Exempel!
Karsamstagslegende - Bertold Brecht
(den Verwaisten gewidmet)
Seine Dornenkrone
nahmen sie ab
legten ihn ohne
die Würde ins Grab.
Als sie gehetzt und müde
andern abends wieder zum Grabe kamen
siehe, da blühte
aus dem Hügel jenes Dornes Samen.
Und in den Blüten, abendgrau verhüllt
sang wunderleise
eine Drossel süß und mild
eine helle Weise.
Da fühlten sie kaum
mehr den Tod am Ort
sahen über Zeit und Raum
lächelten im hellen Traum
gingen träumend fort.