Literatur Schöne Lyrik
Sieh, das ist es...
Sieh, das ist es, was auf Erden
Jung dich hält zu jeder Frist,
Dass du ewig bleibst im Werden,
Wie die Welt im Wandeln ist.
Was dich rührt im Herzensgrunde,
Einmal kommt’s und nimmer so;
Drum ergreife kühn die Stunde,
Heute weine, heut sei froh!
Gib dem Glück dich voll und innig,
Trag es, wenn der Schmerz dich presst,
Aber nimmer eigensinnig
Ihren Schatten halte fest.
Heiter senke, was vergangen,
In den Abgrund jeder Nacht!
Soll der Tag dich frisch empfangen,
Sei getreu, doch neu, erwacht.
Frei dich wandelnd und entfaltend,
Wie die Lilie wächst im Feld,
Wachse fort, und nie veraltend
Blüht und klingt für dich die Welt.
Emanuel Geibel
Ich liebe die Gedichte von dieser Lyrikerin, sie sind voller Sehnsucht und meistens mit einer Portion Satire gewürzt. Wegen des Urheberrechts setze ich ihre Gedichte als Video ein und denke dass sie so noch wirkungsvoller sind.
LG Sirona
"Vergnügungen"
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein.
Bertolt Brecht
Das nennt man "Lebenskünstler".
"Vergnügungen"
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein.
Bertolt Brecht
RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
gleichviel ob große, ob geringe
im wesentlichen so verpackt,
dass man sie nicht wie Nüsse knackt.
Wie wolltest du dich unterwinden,
kurzweg die Menschen zu ergründen.
Du kennst sie nur von außenwärts,
du siehst die Weste, nicht das Herz
Wilhelm Busch
Clematis
Abendstille
Leis der Ruf der Nachtigal,
graues Dämmern überall.
Straßen werden menschenleer,
Stille breitet ringsumher,
ihren weiten Mantel aus,
über Wald und Feld hinaus.
Alle Blümlein schlafen schon,
hell der Mond auf seinem Thron.
Ob er unsre Wege lenkt,
uns die süßen Träume schenkt,
weiß nur er, nur er allein!
Silbern fällt sein matter Schein.
Friedlich wirkt der Menschen Grund,
jetzt zur späten Abendstund´.
Müde wankt der Tag zur Nacht,
hat sein Schaffenswerk vollbracht.
Nur das Lied der Nachtigal.
Abendstille überall.
(Autor unbekannt)
Blätterfall
Der Herbstwald raschelt um mich her.
Ein unabsehbar Blättermeer
Entperlt dem Netz der Zweige.
Du aber,dessen schweres Herz
Mitklagen will den großen Schmerz:
Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln,wenn das Laub
Dem leichteren Wind ein leichter Raub
Hinabschwankt und verschwindet.
Du weißt,dass just Vergänglichkeit
Das Schwert, womit der Geist der Zeit
Sich selber überwindet.
Christian Morgenstern
Siehst du die Stadt?
Siehst du die Stadt, wie sie da drüben ruht,
Sich flüsternd schmieget in das Kleid der Nacht?
Es gießt der Mond der Silberseide Flut
Auf sie herab in zauberischer Pracht.
Der laue Nachtwind weht ihr Atmen her,
So geisterhaft, verlöschend leisen Klang:
Sie weint im Traum, sie atmet tief und schwer,
Sie lispelt, rätselvoll, verlockend bang ...
Die dunkle Stadt, sie schläft im Herzen mein
Mit Glanz und Glut, mit qualvoll bunter Pracht:
Doch schmeichelnd schwebt um dich ihr Widerschein,
Gedämpft zum Flüstern, gleitend durch die Nacht.
Hugo von Hofmannsthal