Literatur Schöne Lyrik
Der Liebende an eine verwelkte Blume
Charlotte von Ahlefeld (1777-1849)
Diese Blume – ach sie kam von ihr!
Auch verwelkt noch ist sie heilig mir.
Längst sind ihre Farben hingeschwunden,
wie die Seligkeit vergang’ner Stunden -
aber dennoch bleibt sie heilig mir,
diese Blume – denn sie kam von ihr.
Tausend blühen schimmernd jetzt im Hain -
Farb' und Duft erfüllt ihr kurzes Sein -
aber mich reizt ihre Schönheit nicht,
wenn nicht ihre Hand sie für mich bricht.
Längst verblich’ne Blume, Du allein
sollst mir Weihgeschenk des Frühlings sein.
Tränen trüben schwellend meinen Blick,
denk' ich an den schönen Tag zurück,
wo sie dich im Morgenthau mir pflückte,
und ich zärtlich an mein Herz dich drückte.
Teure Blume – mein entfloh'nes Glück
kehrt wie deine Farbe nie zurück!
In dieser Zeit der großen Trockenheit
muss ich an "Die Regentrude" denken,
ein Märchen von Theodor Storm.
Ich habe das Märchen einmal in meinem Malkurs für
Kinder vorgelesen und die Kinder dazu malen lassen.
Der alte Zauberspruch darin hat die Kinder fasziniert:
Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!
Nimm dich in acht!
Eh' du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!
Allegra
Liebe Allegra,
scheinbar hat Petrus den Weg zur Regentrude vergessen, es wird Zeit dass sie endlich aufgeweckt wird. Der Feuerteufel wütet schon in verschiedenen Ländern und treibt sein Unwesen.
Storm, selbst Vater von 7 oder sogar 8 Kindern, wußte genau was Kinder lieben. Noch heute lauschen die Kleinen gespannt diesem Märchen, wie Du es auch erfahren konntest.
LG Helga
Im Abendrot
Wir sind durch Not und Freude
Gegangen Hand in Hand:
Vom Wandern ruhn wir beide
Nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
Es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
Nachtträumend in den Duft.
Tritt her und lass sie schwirren,
Bald ist es Schlafenszeit,
Dass wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.
O weiter,stiller Friede!
So tief im Abendrot,
Wie sind wir wandermüde-
Ist das etwa der Tod?
Joseph Freiherr von Eichendorff
Im Abendrot
Wir sind durch Not und Freude
Gegangen Hand in Hand:
Vom Wandern ruhn wir beide
Nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
Es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
Nachtträumend in den Duft.
Tritt her und lass sie schwirren,
Bald ist es Schlafenszeit,
Dass wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.
O weiter,stiller Friede!
So tief im Abendrot,
Wie sind wir wandermüde-
Ist das etwa der Tod?
Joseph Freiherr von Eichendorff
Das ist so berührend, liebe Brigitte!
Richard Strauss hat diese Verse sehr innig vertont, die Melodie unterstreicht das Gefühl des wandermüden Menschen auf eine ganz eigene Weise.
Ich sage nur einfach: DANKE!
Seh' ich die Nazuna
An der Hecke blühen!"
( Matsuo Basho, 1644-1694 )
Danke, liebe Helga für diese wunderschöne Musik. Ich kannte sie nicht.
Das ist so berührend, liebe Brigitte!
Richard Strauss hat diese Verse sehr innig vertont, die Melodie unterstreicht das Gefühl des wandermüden Menschen auf eine ganz eigene Weise.
Ich sage nur einfach: DANKE!
Herzlichen Gruß
Brigitte
Wunderbare Gedichte hat sie geschrieben, es fällt schwer "auszuwählen". Eines noch, das mir auch sehr gefällt "Eine Rose als Stütze
Roxanna
Mehr sein, weniger reden,
weniger sagen, fragen, klagen,
mehr die Wärme nach innen schlagen,
unsere Zunge in Züchten halten,
nicht immer die ewig alten
Sätze und Plätze wiederkäuen,
Phrasen und Fratzen in allem scheuen,
langsam prüfen, sich gern bescheiden,
alles schnelle Vorurteil meiden,
uns genügen am Unentbehrlichen,
uns vereinfachen, uns verehrlichen,
einst vom Kindes- zum Geistesleben:
weise, weise zu werden streben.
Christian Morgenstern
6. 5. 1871-31. 3. 1914
Dieses Gedicht hat mich heute Morgen zu Tränen gerührt.
Ich hab mal wieder im Forum die pure Bosheit zu spüren bekommen, eine Userin hat meinen Beitrag Satz für Satz auseinandergenommen und ins Gegenteil verkehrt.
Ich werde den Morgenstern auf meinen Tisch legen, damit ich nie mehr in Versuchung komme, mich mit solchen Fratzen auseinandersetzen zu müssen.
Heute ist Sonntag, ich muss ihn in mein Herz aufnehmen.
Grüsse an alle, die "eines guten Willens sind", gibt es doch hier im ST wohl auch noch.
Clematis
Lass ihn sprechen, wie er will,
denke: ja,und denke: nein.
Doch er selber tief und still
werde dein!
Christian Morgenstern
- da wird viel von mir verlangt, ich wills versuchen...
Clematis
Das geht an dich und mich und jeden:Korrektur:
Mehr sein, weniger reden,
weniger sagen, fragen, klagen,
mehr die Wärme nach innen schlagen,
unsere Zunge in Züchten halten,
nicht immer die ewig alten
Sätze und Plätze wiederkäuen,
Phrasen und Fratzen in allem scheuen,
langsam prüfen, sich gern bescheiden,
alles schnelle Vorurteil meiden,
uns genügen am Unentbehrlichen,
uns vereinfachen, uns verehrlichen,
einst vom Kindes- zum Geistesleben:
weise, weise zu werden streben.
Christian Morgenstern
6. 5. 1871-31. 3. 1914
Dieses Gedicht hat mich heute Morgen zu Tränen gerührt.
Ich hab mal wieder im Forum die pure Bosheit zu spüren bekommen, eine Userin hat meinen Beitrag Satz für Satz auseinandergenommen und ins Gegenteil verkehrt.
Ich werde den Morgenstern auf meinen Tisch legen, damit ich nie mehr in Versuchung komme, mich mit solchen Fratzen auseinandersetzen zu müssen.
Heute ist Sonntag, ich muss ihn in mein Herz aufnehmen.
Grüsse an alle, die "eines guten Willens sind", gibt es doch hier im ST wohl auch noch.
Clematis
Lass ihn sprechen, wie er will,
denke: ja,und denke: nein.
Doch er selber tief und still
werde dein!
Christian Morgenstern
- da wird viel von mir verlangt, ich wills versuchen...
Clematis
einst, vom Kindes- zum Greisenleben:
ich bin heut total "neba dr Kapp!"