Literatur Schöne Lyrik
Hallo Quilin,
wir dürfen keine Gedichte veröffentlichen von Dichtern, die nach 1945 verstorben sind!
Erst nach 70 Jahren nach dem Tod ist es erlaubt.
Gerade bei Eugen Roth sind die Erben scharf darauf bedacht, dass nichts veröffentlicht wird.
Bitte, teile es dem Webmaster mit, damit er es wieder löschen kann.
Meine Mitteilung hier natürlich auch.
Gruss
Clematis
Wilhelm Busch
Liebe Clematis, ich habe nachgeforscht, das von Unamitad eingesetzte Gedicht hat tatsächlich Wilhelm Busch verfasst - siehe obigen Link!
LG Sirona
Danke, Clematis, dass Du auf das Urheberrecht aufmerksam gemacht hast.
Viele User können nicht ahnen welche Folgen es haben kann wenn man Gedichte von Autoren weitergibt, deren Tod noch keine 70 Jahre zurückliegt.
LG Sirona
Wilhelm BuschDankeschön Sirona! und eine
Liebe Clematis, ich habe nachgeforscht, das von Unamitad eingesetzte Gedicht hat tatsächlich Wilhelm Busch verfasst - siehe obigen Link!
LG Sirona
Entschuldigung an Umanitad.
Muss in Zukunft auch googeln statt vom Gefühl leiten lassen.
Clematis
Clematis, eine Entschuldigung ist gar nicht nötig,ich habe es ja auch nur übernommen.Recherchiert hab ich wohl, aber nichts gefunden.-
A propos...es ist ja nicht unbedingt ,was man als "schöne Lyrik" bezeichnet.
Jedoch...es war das "Ehrenamt"....und ab und zu die Erfahrungen die man so macht(e)
Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin ?
Johann Wolfgang von Goethe
(1749 - 1832)
Goethe wurde heute vor 268 Jahren geboren.
Sommerbild
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
sie war, als ob sie bluten könne, rot;
da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben ist zu nah am Tod!
Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
nur leise strich ein weißer Schmetterling;
doch ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag
bewegte, sie empfand es und verging.
Friedrich Hebbel
18. 3. 1813 - 13. 12. 1863
Clematis
Eins meiner Lieblingsgedichte
Es ist in Englisch und stammt aus der Feder von der hierzulande
leider fast unbekannten Sara Teasdale (* 8. August 1884 in St. Louis; † 29. Januar 1933 in New York City).
Aus Wikipedia:
Ihre Gedichte, die sich durch Emotionalität und romantische Ader auszeichneten, behandelten Liebe, Natur und Tod. 1918 erhielt sie den Vorläufer des Pulitzer-Preises für Poesie.
Zeit ihres Lebens hatte sie gesundheitliche Probleme. Aufgrund ihrer puritanisch-viktorianischen Erziehung heiratete sie nicht ihre große Liebe, den Dichter Vachel Lindsay, sondern den Geschäftsmann Ernst Filsinger, mit dem sie nach ihrer Hochzeit im Dezember 1914 nach New York zog. 1929 ließ sie sich scheiden. 1933 beendete sie ihr Leben mittels einer Überdosis Schlaftabletten, 14 Monate nachdem sich Vachel Lindsay das Leben genommen hatte.
There will come soft rains
There will come soft rains and the smell of the ground,
And swallows circling with their shimmering sound;
And frogs in the pool singing at night,
And wild plum trees in tremulous white;
Robins will wear their feathery fire,
Whistling their whims on a low fence-wire;
And not one will know of the war, not one
Will care at last when it is done.
Not one would mind, neither bird nor tree,
If mankind perished utterly;
And Spring herself when she woke at dawn
Would scarcely know that we were gone.
Eine deutsche Übersetzung von Thomas Grüter:
Sanfter Regen kommt und der Erde Geruch,
Schwäne rauschen wie ein schimmerndes Tuch,
und des Nachts singen Frösche in Kreis
und Pflaumenbäume in bebendem Weiß.
Rotkehlchen zwitschern im Feuerkleid
auf schlaffem Zaundraht zur Frühlingszeit.
Ein Krieg zog auf, sie erfuhren es nie,
dann endete er, was kümmert es sie?
Es stört nicht den Vogel, auch nicht den Baum,
dass die Menschen vergingen wie ein nächtlicher Traum.
Und wenn am Morgen der Frühling erwacht,
hat er kaum an unser Verschwinden gedacht.
LG
Sam
Der Abend wechselt langsam
die Gewänder,
die ihm ein Rand von alten Bäumen hält;
du schaust: und von dir scheiden sich
die Länder,
ein himmelfahrendes und eins, das fällt.
Und lassen dich,
zu keinem ganz gehörend,
nicht ganz so dunkel wie das Haus,
das schweigt,
nicht ganz so sicher Ewiges beschwörend
wie das, was Stern wird jede Nacht
und steigt.
Und lassen dir
(unsäglich zu entwirrn)
dein Leben bang und riesenhaft
und reifend,
sodaß es bald begrenzt
und bald begreifend,
abwechselnd Stein in dir wird und Gestirn.
Rainer Maria Rilke
Junge Leiden – Traumbilder
Heinrich Heine
Was treibt und tobt mein tolles Blut?
Was flammt mein Herz in wilder Glut?
Es kocht mein Blut und schäumt und gärt,
und grimme Glut mein Herz verzehrt.
Das Blut ist toll, und gärt und schäumt,
weil ich den bösen Traum geträumt;
es kam der finstre Sohn der Nacht,
und hat mich keuchend fortgebracht.
Er bracht mich in ein helles Haus,
wo Harfenklang und Saus und Braus
und Fackelglanz und Kerzenschein;
ich kam zum Saal, ich trat hinein.
Das war ein lustig Hochzeitsfest;
zu Tafel saßen froh die Gäst.
Und wie ich nach dem Brautpaar schaut -
o weh! mein Liebchen war die Braut.
Das war mein Liebchen wunnesam,
ein fremder Mann war Bräutigam;
dicht hinterm Ehrenstuhl der Braut,
da blieb ich stehn, gab keinen Laut.
Es rauscht Musik - gar still stand ich;
der Freudenlärm betrübte mich.
Die Braut, sie blickt so hochbeglückt,
der Bräutgam ihre Hände drückt.
Der Bräutgam füllt den Becher sein,
und trinkt daraus, und reicht gar fein
der Braut ihn hin; sie lächelt Dank -
O weh! mein rotes Blut sie trank.
Die Braut ein hübsches Äpflein nahm,
und reicht es hin dem Bräutigam.
Der nahm sein Messer, schnitt hinein -
o weh! das war das Herze mein.
Sie äugeln süß, sie äugeln lang,
der Bräutgam kühn die Braut umschlang,
und küßt sie auf die Wangen rot, -
Oweh! mich küßt der kalte Tod.
Wie Blei lag meine Zung im Mund,
daß ich kein Wörtlein sprechen kunnt.
Da rauscht es auf, der Tanz begann;
das schmucke Brautpaar tanzt voran.
Und wie ich stand so leichenstumm,
die Tänzer schweben flink herum;
ein leises Wort der Bräutgam spricht,
die Braut wird rot, doch zürnt sie nicht.