Forum Kunst und Literatur Literatur Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute an: ...

Literatur Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute an: ...

longtime
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Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 21.9. - z.B. an den berühmten Eckermann
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 21.09.2009, 08:33:03
Noch zwei Gedichte von Johann Peter Eckermann:


Höchste Süße



Hochgepriesen ist des Honigs Süße,

Köstlich labt der vollen Kirsche Saft;

Traubenkühlung, wenn ich dich genieße,

Füllt sich Geist und Herz mit neuer Kraft.

Wer von Lebensängsten will gesunden,

Spüle sie hinweg mit kühlem Wein!

Bessre Labe will noch erst erfunden,

Süßere noch erst ersonnen sein.



Aber süßre Labe wird erfunden,

Als dir Honig, Kirsch' und Traube nennt,

Wenn die Vielgeliebte du umwunden

Und ihr holder Mund an deinem brennt.

O des überseligen Genusses,

Der sich da von Seel' in Seele gießt!

O du Wundersüß des ersten Kusses,

Wenn der Liebe heil'ger Bund sich schließt!





Getadelte Poeten



Gras, am Wege getreten,

Wird sich gleich wieder richten.

Getadelte Poeten -

Sie werden immer dichten.


**


Über Eckermann:


(Fast) alles über Eckermann


--
longtime
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Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 21.9. - z.B. an den berühmten Eckermann
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 22.09.2009, 07:34:59
Für den 22. September ausgewählt:


Johann Peter Hebel

Geboren am 10.5.1760 in Basel.
Er besuchte er ab 1766 die Volksschule in Hausen und ab 1769 die Lateinschule in Schopfheim.
In den Sommermonaten war er Schüler der Gemeindeschule in Basel und ab dem Jahre 1772 des dortigen Gymnasiums am Münsterplatz.
Im Jahre 1774 wechselte er auf das Gymnasium illustre in Karlsruhe. Nur zwei Jahre studierte er Theologie seit 1778 in Erlangen. Danach bereitete er sich auf sein theologisches Examen vor und schloss dies im Jahre 1780 ab.
Nach Stellen als Hauslehrer und Vikar in Präzeptoratsvikar berief man ihn 1791 zum Subdiakon ans Karlsruher Gymnasium.
Professor für Dogmatik wurde er im Jahre 1798 und unterrichtete bis 1814 als Gymnasiallehrer vielfältige Unterrichtsfächer.
Im Jahre 1819 wurde er Prälat der evangelischen Kirche. Er starb auf einer Dienstreise am 22.9.1826 in Schwetzingen.

Für uns ist er bekannt geblieben als Erzähler von Kalendergeschichten, die weltberühmt wurden wegen ihrer erzählerischen Prägnanz und Gerechtigkeitsvorstellungen.


Johann Peter Hebel:
Kannitverstan


Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen so gut als in Amsterdam Betrachtungen über den Unbestand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, und zufrieden zu werden mit seinem Schicksal, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herumfliegen. Aber auf dem seltsamsten Umweg kam ein deutscher Handwerksbursche in Amsterdam durch den Irrtum zur Wahrheit und zu ihrer Erkenntnis. Denn als er in diese große und reiche Handelsstadt voll prächtiger Häuser,wogender Schiffe und geschäftiger Menschen gekommen war, fiel ihm sogleich ein großes und schönes Haus in die Augen, wie er auf seiner ganzen Wanderschaft von Tuttlingen bis nach Amsterdam noch keines erlebt hatte. Lange betrachtete er mit Verwunderung dies kostbare Gebäude, die sechs Kamine auf dem Dach, die schönen Gesimse und die hohen Fenster, größer als an des Vaters Haus daheim die Tür. Endlich konnte er sich nicht entbrechen, einen Vorübergehenden anzureden. "Guter Freund", redete er ihn an, "könnt Ihr mir nicht sagen, wie der Herr heißt, dem dieses wunderschöne Haus gehört mit den Fenstern voll Tulipanen, Sternenblumen und Levkojen?"
- Der Mann aber, der vermutlich etwas Wichtigeres zu tun hatte und zum Unglück geradeso viel von der deutschen Sprache verstand als der Fragende von der holländischen, nämlich nichts, sagte kurz und schnauzig: "Kannitverstan", und schnurrte vorüber. Dies war nur ein holländisches Wort oder drei, wenn man's recht betrachtet, und heißt auf deutsch soviel als: Ich kann Euch nicht verstehn.

Aber der gute Fremdling glaubte, es sei der Name des Mannes, nach dem er gefragt hatte. Das muß ein grundreicher Mann sein, der Herr Kannitverstan, dachte er und ging weiter. Gaß aus Gaß ein kam er endlich an den Meerbusen, der da heißt: Het Ei, oder auf deutsch: das Ypsilon. Da stand nun Schiff an Schiff und Mastbaum an Mastbaum, und er wußte anfänglich nicht, wie er es mit seinen zwei einzigen Augen durchfechten werde, alle diese Merkwürdigkeiten genug zu sehen und zu betrachten, bis endlich ein großes Schiff seine Aufmerksamkeit an sich zog, das vor kurzem aus Ostindien angelangt war und jetzt eben ausgeladen wurde. Schon standen ganze Reihen von Kisten und Ballen auf- und nebeneinander am Lande. Noch immer wurden mehrere herausgewälzt und Fässer voll Zucker und Kaffee, voll Reis und Pfeffer und salveni Mausdreck darunter.
Als er aber lange zugesehen hatte, fragte er endlich einen, der eben eine Kiste auf der Achsel heraustrug, wie der glückliche Mann heiße, dem das Meer alle diese Waren an das Land bringe. "Kannitverstan", war die Antwort.
Da dacht er: 'Haha, schaut's da heraus? Kein Wunder, wem das Meer solche Reichtümer an das Land schwemmt, der hat gut solche Häuser in die Welt stellen und solcherlei Tulipanen vor die Fenster in vergoldeten Scherben.'
Jetzt ging er wieder zurück und stellte eine recht traurige Betrachtung bei sich selbst an, was er für ein armer Teufel sei unter so viel reichen Leuten in der Welt. Aber als er eben dachte: 'Wenn ich's doch nur auch einmal so gut bekäme, wie dieser Herr Kannitverstan es hat', kam er um eine Ecke und erblickte einen großen Leichenzug.
Vier schwarz vermummte Pferde zogen einen ebenfalls schwarz überzogenen Leichenwagen langsam und traurig, als ob sie wüßten, daß sie einen Toten in seine Ruhe führten. Ein langer Zug von Freunden und Bekannten des Verstorbenen folgte nach, Paar und Paar, verhüllt in schwarze Mäntel und stumm. In der Ferne läutete ein einsames Glöcklein.
Jetzt ergriff unsern Fremdling ein wehmütiges Gefühl, das an keinem guten Menschen vorübergeht, wenn er eine Leiche sieht, und blieb mit dem Hut in den Händen andächtig stehen, bis alles vorüber war. Doch machte er sich an den letzten vom Zug, der eben in der Stille ausrechnete, was er an seiner Baumwolle gewinnen könnte, wenn der Zentner um 10 Gulden aufschlüge, ergriff ihn sachte am Mantel und bat ihn treuherzig um Exküse.
"Das muß wohl auch ein guter Freund von Euch gewesen sein", sagte er, "dem das Glöcklein läutet, daß Ihr so betrübt und nachdenklich mitgeht."
"Kannitverstan!" war die Antwort. Da fielen unserm guten Tuttlinger ein paar große Tränen aus den Augen, und es ward ihm auf einmal schwer und wieder leicht ums Herz.
"Armer Kannitverstan", rief er aus, "was hast du nun von allem deinem Reichtum? Was ich einst von meiner Armut auch bekomme: ein Totenkleid und ein Leintuch und von allen deinen schönen Blumen vielleicht einen Rosmarin auf die kalte Brust oder eine Raute."
Mit diesem Gedanken begleitete er die Leiche, als wenn er dazu gehörte, bis ans Grab, sah den vermeinten Herrn Kannitverstan hinabsenken in seine Ruhestätte und ward von der holländischen Leichenpredigt, von der er kein Wort verstand, mehr gerührt als von mancher deutschen, auf die er nicht achtgab.

Endlich ging er leichten Herzens mit den andern wieder fort, verzehrte in einer Herberge, wo man Deutsch verstand, mit gutem Appetit ein Stück Limburger Käse, und wenn es ihm wieder einmal schwer fallen wollte, daß so viele Leute in der Welt so reich seien und er so arm, so dachte er nur an den Herrn Kannitverstan in Amsterdam, an sein großes Haus, an sein reiches Schiff und an sein enges Grab.

*

Solche Geschichten kann ein jeder verstehen, der zu lesen oder zu hören bereit ist.


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longtime
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Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 21.9. - z.B. an den berühmten Eckermann
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 22.09.2009, 07:45:59
Kannitverstan - Fortsetzung:

Eine Renaissance steht dem Werk und der Person von Sigismund von Radecki wohl nicht ins Haus.
Sein großer Kannitverstan-Essay ist kürzlich wiedergedruckt worden;


SIGISMUND VON RADECKI:
Kannitverstan


Wenn ein Rabe von einer Nachtigall ausgebrütet wird, lernt er dennoch keine Lieder, sondern öffnet den Schnabel zu einem unmißverständlichen »Krah!«, womit sein Verhältnis zur Welt ein für allemal ausgedrückt ist. Das Tier erbt seinen Verständigungslaut; der Mensch aber, der doch erst durch die Sprache zum Menschen wird, erbt diese nicht, sondern muß sie lernen - und bekommt er keine zu lernen, so bleibt er ein armer Kretin, wie das grausame Experiment eines antiken Königs dargetan hat. Was man aber bekommt, kann man auch verlieren. Man kann Sprachen, selbst seine Muttersprache vergessen.
Die Lernbarkeit, die Übersetzbarkeit der Sprachen setzt die eine verlorene Ursprache voraus: auch die artverschiedensten Idiome stehen in geheimer Kommunikation. Die Ursprache ist die tiefverborgene Wurzel, aus der alle späteren emporgewachsen sind. Wie haben wir sie nur vergessen können? Und es ist bedeutsam, daß die älteste Oberlieferung den Verlust der Ursprache mit dem ersten technischen Großwerk verknüpft, von dem die Sage weiß: mit dem Turmbau zu Babel.

Das ist eine tiefsinnige Geschichte. Wer je in einer völligen Ebene gelebt hat, weiß, daß sich der Himmel dort hoch wie nirgend sonst wölbt und daß die Menschen dort Lust an hohen Türmen haben. »Wohlauf, laßt uns einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen! Denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder!« Woher diese Furcht? Sie hatten ja doch schon den stärksten Zusammenhalt der einen Sprache aber da diese allen Menschen gemeinsam war, sollte eben der Turm die Erbauer vor den anderen Menschen hervorheben: schon zu Beginn stand der Turm gegen die Sprache. Und wie die Burschen gleich aufs ganze gingen: »... dessen Spitze bis an den Himmel reiche«, während wir doch allerhöchstens ein wenig die Wolken kratzen. Sie wollten sozusagen eine gemeinsame Plattform für Nachtwächter und Erzengel schaffen; sie wollten sich auf eine Ebene mit Gott stellen und zu diesem hinübernicken wie der Nachbar über’n Zaun, kurz, sie wollten allerhand und, wie der Herr erklärte: »Sie werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.« Sie hatten einen Boden, gut zum Ziegelbrennen, und wollten den zum Himmel hinauftürmen. Die Kerle müssen eine ungeheure Energie besessen haben!

Eine andere Überlieferung besagt, daß die Spitze des Turmes von einem ehernen Standbild gekrönt werden sollte, mit einem zum Himmel gezückten Schwert: das sollte Gott ewig zum Kampf herausfordern. Und der Turm wuchs, erzählt sie weiter, so hoch hinauf, daß die Ziegelträger ein ganzes Jahr brauchten, um nach oben zu steigen. Stürzte ein Mensch dabei ab, so kümmerte sich niemand darum; fiel aber ein Ziegel herunter, so schrien sie: »Das ist Zeitverlust! jetzt muß man wieder warten!«
Und dann bricht über sie das herein, was durch den Turm gerade abgewehrt werden sollte: die Zerstreuung, und zwar durch das, was sie geringer als den Turm achteten - durch die Sprache. Es kam die babylonische Sprachverwirrung! Nun hatten sie sich allerdings einen Namen gemacht; denn noch heute, da jener Turm längst zerfallen ist, sagt man »Babel« für heilloses Sprachdurcheinander.

Gott hätte den Turm ja auch umblasen können, doch er wußte: »sie werden nicht ablassen« - hier half nur ein geistiger Wirbelsturm. Wie tief, diese Verbindung von Technik und Sprachschicksal! Technik hat Sprache, Unsprache aber hat Technik zur Voraussetzung - das müßten wir im Zeitalter der Rotationsmaschinen eigentlich wissen. (Und die schlimmere Verwirrung vollzieht sich innerhalb ein und derselben Sprache; denn da glaubt man sich immer noch zu verstehen.)

Es gibt aber zwei Arten von Türmen: solche, wo der Name den Turm macht, zum Beispiel Bismarcktürme, und solche, wo der Turm den Namen macht, wie etwa der Eiffelturm. So ein Eiffelturm sollte der babylonische offenbarwerden: » ... daß wir uns einen Namen machen«. Das heißt, hier wurde die Technik als Oberzweck gesetzt; nicht der Wert sollte den Namen machen, sondern eben der Turm, also die technische Tat. »Seht, was wir alles können!«
Sonderbar, daß noch kein Dramatiker diesen dramatischsten aller Vorgänge geschildert hat. Wie der Oberpolier auf babylonisch gebrüllt haben mag: »Hängt euch in die Flaschenzüge! Her mit den Schubkarren! Wo sind die Verputzkellen geblieben? Mach dich nicht unnütz da auf dem Laufbrett!“ - und wie ihm ein verwirrender Chor antwortet: »Mais j‘ne comprends rien!“ „I kann nix verstehn!“ „What the hell does the fellow speak of ?“ „Non capisco niente« usw.

Das muß ein Schauspiel für Götter gewesen sein, der eine verlangt Wasser, und der andere bringt ihm Sand; der eine will eine Axt haben, und der andere reicht ihm die Schaufel ... Darauf wird der eine hitzig und haut dem andern mit der Schaufel über den Schädel. Darauf beginnt eine allgemeine Prügelei, noch im Turm. Und darauf die Auswanderung nach allen Richtungen der Windrose. Keiner will von dem andern etwas wissen, weil keiner von dem andern etwas weiß.

Vielleicht ginge es als tragische Posse. Der Architekt beschließt, das Riesentrumm von einem Turm wenigstens als Berlitz-Schule zu verwenden, ffir jede Sprache ein Stockwerk, ausgestattet mit den üblichen Berlitz-Utensilien („das ist ein Bleistift, das ist ein Radiergummi, das ist ein Stuhl ... „). Doch leider war diese Methode damals noch unbekannt, und darum einigte man sich aufs gegenseitige Über-den-Schädel-Hauen. Und das ist es ja, was die Technik vor allem zuwege bringt: zuerst baut sie am Turm, und dann wirft sie den Menschen dessen Ziegel auf die Köpfe. Moral: Technik ist bestenfalls Ausdruck der Einheit, nie kann sie aber selbst Einheit bewerkstelligen. (Was ja auch zuviel von einem Stück Eisen verlangt wäre.)

Will man also mittels gebrannter Erde zum Himmel hinaufklettern, so beginnen die Mißverständnisse. Wie können diese behoben werden? Dadurch, daß die erwünschte Reise (denn in den Himmel wollen wir ja alle) auf eine frommere Art vollzogen wird. Mit Gewalt läßt sich diese Kursbuchverbindung nicht herstellen. Und in der Tat, schauen wir nur im Kalender nach, da kommt Himmelfahrt immer genau zehn Tage vor Pfingsten. Himmelfahrt, da gelang das im Guten, was der Turm im Bösen gewollt hat, oder, wie ein Dichter in einer fremden Sprache sagt: „Christ est le meilleur des aviateurs/ il reprit le record de la hauteur.“
Denn Pfingsten ist ja das Fest, das die Sprachverwirrung wiedergutmacht, indem der Geist brausend über die Männer kam und alle Welt sie verstehen konnte. Und jedes noch so mühselige Erlernen einer fremden Sprache ist ein Symbol davon und ein kleines Pfingstfest. Reisen ist schön; aber ist Sprachenlernen, dieses Reisen in seelische Länder, nicht noch viel schöner? Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache, sagt Humboldt, und wie lieblich ist eine Reise, wo man in fremde Heimaten kommt!
Mit jeder Sprache, die man erlernt, befreit man einen in sich gebundenen Geist, einen Pfingstgeist - gibt er einem doch die Ahnung aller Ähnlichkeiten mit der einen, verlorenen Sprache. Und dabei ist das eine Reise, wo man sich selbst kennenlernt; denn wer fremde Sprachen nicht kennt, sagt Goethe, der weiß nichts von seiner eigenen.

Es ist mühselig, gewiß, und am Sprechenkönnen liegt nicht soviel, falls man nicht gerade Diplomat oder Oberkellner ist; doch am Verstehenkönnen alles. Von außen klingen ja die meisten Sprachen unschön, denn von ihnen gilt dasselbe wie von Gedichten: sie sind gemalte Fensterscheiben, matt, trübe, bleiern von außen - doch tue den Schritt, den einen, in das Innere der fremden Sprache, und nun brennt die Sonne des Geistes in wunderbaren blauen, roten Farben durch die Glasfenster, und du bemerkst einen Altar.
Heiliges Pfingstgezwitscher des Waldes - ein jedes redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und doch hat das Ganze die Harmonie einer hymnischen Verherrlichung.

Das kommt, weil sie Flügel haben.

*
(Aus: S. v. R.: Was ich sagen wollte. 1958. Rororo. S. 96-99.
Nachgedruckt in "Der schiefe Turm von Babel". Geschichten vom Übersetzen, Dolmetschen und verstehen. Hrsg. v. Ragni Maria Gschwend. Straelen 2000. S.12-15)


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longtime
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Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 22.9. - . an Johann Peter Hebel
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 22.09.2009, 08:10:28
"Kannitverstan" kann man so schön einprägsam als "Kannitverstand" abwandeln.
Sio wird dieses Wort des Missverstehens zum wichtigen Allerweltswort, das jeder in der Fremde verstehen kann, wenn er sich um Leben, Wohlergehen unf Sterben anderer kümmert.
*
„Kannitverstand“ hat es - lt. Google - als Neuwort zum Buchtitel gebracht:
„Kannitverstand? Deutschlandbilder aus den Niederlanden.“ Bernd Müller und Friso Wielenga (Hg.). Münster: Agenda Verlag. – Darin ein Aufsatz von B. Müller: „Literatur im Bann des historischen Traumas“. S. 83-102.
– Aber, oweh: Der Begriff ist ein Tippfehler im Internet. Das Buch heißt – und das ist schon bedeutungsvoll genug: „Kannitverstan“!

Wiki-Artikel über „Kannitverstan“:

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Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 22.9. - an Hans Leip
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 22.09.2009, 11:42:37
Hans Leip hat so viel geschrieben - und in Erinnerung ist er geblieben mit der "Lili Marleen"; der Sehnsucht nicht nur der letzten, deutschen kriegsführenden Generation - sondern vieler Soldaten auf der ganzen Welt, die gegen das Deutsche Reich kämpfen mussten und ebenso sich in die warmen Gefühle einer Frauenstimme retten wollten (für einige Minuten oder als letzte Emotion).


Hans Leip:

Lili Marleen


Vor der Kaserne
Vor dem großen Tor
Stand eine Laterne
Und steht sie noch davor
So woll'n wir uns da wieder seh'n
Bei der Laterne wollen wir steh'n
Wie einst Lili Marleen.

Unsere beide Schatten
Sah'n wie einer aus
Daß wir so lieb uns hatten
Das sah man gleich daraus
Und alle Leute soll'n es seh'n
Wenn wir bei der Laterne steh'n
Wie einst Lili Marleen.

Schon rief der Posten,
Sie blasen Zapfenstreich
Das kann drei Tage kosten
Kam'rad, ich komm sogleich
Da sagten wir auf Wiedersehen
Wie gerne wollt ich mit dir geh'n
Wie einst Lili Marleen.

Deine Schritte kennt sie,
Deinen zieren Gang
Alle Abend brennt sie,
Doch mich vergaß sie lang
Und sollte mir ein Leids gescheh'n
Wer wird bei der Laterne stehen
Wie einst Lili Marleen.

Aus dem stillen Raume,
Aus der Erde Grund
Hebt mich wie im Traume
Dein verliebter Mund
Wenn sich die späten Nebel drehn
Werd' ich bei der Laterne steh'n
Wie einst Lili Marleen.

*

http://www.fresena-media.de/Die%203.jpg[/img]


[i]Lale Andersen und Hans Leip und "Unbekannnt"

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longtime
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Literaturliebhaber denken heute - am 23.9. - an den Psychoanalytiker Freud
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 22.09.2009, 22:02:54
23. September:
Gedenken an Sigmund Freud


Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 geboren und starb am 23. September 1939.

Grundlegende Begriffe nach Freud:

Die Psyche – oder der psychische Apparat - des Menschen besteht im wesentlichen aus drei Ebenen, die sich in einem steten Kräftespiel von Trieb und Kontrolle befinden.

Das ES ist die älteste psychische Instanz, birgt die ererbten Anlagen, gehorcht dem Lustprinzip und ist folglich gesteuert von den Trieben. In der Begegnung mit dem sozialen Umfeld, der Gesellschaft und allgemein der Umwelt entwickelt sich die zweite Ebene, das ICH.
Das ICH stellt die bewußte Vernunft- und Entscheidungsebene dar.
Das ÜBER-ICH repräsentiert die gesellschaftlich-kulturelle Ebene aller Gefühle und kognitiver Prozesse.
Hier werden Informationen aus Erziehung und Elternhaus sowie anderer Bezugspersonen gespeichert, vor allem auch deren Moralvorstellungen. Es ist gewissermaßen Nachfolger und Vertreter, die Repräsentanz der Eltern und Erzieher.

Auf der ÜBER-ICH-Ebene findet sich demzufolge auch die richterliche Instanz des (erlernten) Gewissens. Allgemein wird durch das ÜBER-ICH die erwachsene Persönlichkeit, die sich entwickeln muss aus dem Kindlichen, kontrolliert.

Das ICH befindet sich in einem permanenten Entscheidungsprozeß bis hin zum Kampf, zwischen den lustbetonten Trieben des ES und dem Kulturanspruch des ÜBER-ICH vermitteln oder gar entscheiden zu müssen.

Wenn das ICH dem ÜBER-ICH das Opfer eines Verzichts auf die Lust bringende Befriedigung der Triebe gebracht hat, erwartet es, als Kind wie als Erwachsener, als Belohnung dafür von ihm geliebt zu werden.




--
longtime

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miriam
miriam
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Re: Literaturliebhaber denken heute - am 23.9. - an den Psychoanalytiker Freud
geschrieben von miriam
als Antwort auf longtime vom 23.09.2009, 07:57:17
Zum Thema Sigmund Freud wäre noch so Vieles zu sagen - aus allem was mir dazu einfällt, möchte ich mich auf einem Aspekt begrenzen.

Es stammt aus einem Interview mit Peter von Matt, der Autor des Buches "Die Intrige als geschichtliches und als naturwissenschaftliches Phänomen" - ich eröffnete einen Thread zu diesem Thema (siehe Philosophie).

Die Journalisin Andrea Meier fragte Peter von Matt im letzten Teil ihres Interviews nach dem Einfluß von Sigmund Freud auf die Literatur und den Literaturwissenschaften.

Die Antwort des Autors scheint mir sehr interessant- es ist ein Aspekt über den ich noch nie nachgedacht habe.

Peter von Matt sagte, dass Freud auch das Lesen verändert hat, besser gesagt die Aufmerksamkeit des Lesers.
Die Literatur ist ein großes Zeichensystem, dessen Elemente eine Bedeutung haben. Man kann natürlich Literatur nur als reine Handlung lesen - doch in der Geschichte des seelischen, traumähnlichen Geschehens, haben die Dinge eine andere Bedeutung als die reine Aktion.
Damit öffnet Freud die Türe zu der doppelten und dreifachen Bedeutung des Geschehens.
Freud betrachtet zwar den Menschen als einen Denkenden, doch zur gleichen Zeit auch als einen der oft keine Ahnung hat was der Sinn dessen was er tut eigentlich ist.
Darin sieht Peter von Matt auch eine Art in der nun das Unbewusste zum großen Intriganten werden kann.
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miriam
indra
indra
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Re: Literaturliebhaber denken heute - am 23.9. - an den Psychoanalytiker Freud
geschrieben von indra
als Antwort auf miriam vom 23.09.2009, 14:48:45
Und nach S. Freud möchte ich noch an Carl Theodor Körner, bekannter als Theodor Körner, erinnern.
Körner wurde am 23.9.1791 in Dresden geboren.
Sein Schaffen als Theaterdichter wird heute kaum noch gewürdigt.
Aber seine Lieder, die während des Freiheitskampfes gegen die napolionische Fremdherrschaft entstanden sind, sind noch allgegenwärtig.
Sehr bekannt ist wohl das Lied "Lützows wilde Jagd", das Körner 1813 schuf.
Das Lied blieb sicher auch deshalb so in den Köpfen haften , weil Carl Maria von Weber es 1814 vertonte und es so zum Liedgut des deutschen Volkes wurde.
Th. Körner fiel am 26. 8. 1813 bei Gadebusch in Mecklenburg.
Und leider machten sich auch die Nationalsozialisten diesen mutigen freiheitsliebenden Kämpfer für ihre Ziele nutzbar. Das Grab Körners wurde 1938 zum Gedenkort ernannt.
Aber es regelt sich alles im Leben, Körner hat seinen Ehrenplatz in der deutschen Literatur, trotz des Missbrauchs durch die Nazis.
Und in Berlin steht auf dem Gedenkstein für Marlene Dietrich eine Zeile aus Körners Sonett "Abschied vom Leben", welche heißt:
"Hier steh ich an den Marken meiner Tage"


--
indra
longtime
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Re: Literaturliebhaber denken heute - am 24.9. - an "Die Blechtrommel" von Grass
geschrieben von longtime
als Antwort auf indra vom 23.09.2009, 21:10:50
Danke für die interessanten Beiträge!

**

Heute: Erinnerung an dieses Datum: 24.9.1959:

Grass' Jahrhundertroman "Die Blechtrommel" erschien vor 50 Jahren.



Erhard Kluge schreibt im Kalenderblatt der "Deutschen Welle" über die Blechtrommel“:


Mit dem Roman "Die Blechtrommel" gelang dem damals in Paris lebenden Günter Grass 1959 ein Sensationserfolg, der zugleich den Durchbruch deutscher Literatur auf dem internationalen Markt nach dem Zweiten Weltkrieg markierte. Millionen haben das Buch seither gelesen.

Der renommierte Literaturwissenschaftler Hans Mayer hält "Die Blechtrommel" für ein "Geniewerk" und für den einzigen deutschen Nachkriegsroman, der weltliterarische Bedeutung erlangt hat.

In der Bundesrepublik zog sich Grass mit seinem Erstling allerdings auch den Vorwurf der Blasphemie zu. 1960 nahm der Bremer Senat den durch eine unabhängige Jury zuerkannten Bremer Literaturpreis an Grass wieder zurück. Und noch 1965 fragten Demonstranten anlässlich der Verleihung des Büchnerpreises an Günter Grass auf gedruckten Plakaten "10.000 Mark Steuergelder für Kunst oder Pornographie?"

Nicht zuletzt der Welterfolg der Blechtrommelverfilmung von 1979 in der Regie von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta festigte weiter die Zugehörigkeit dieses Werkes zur Weltliteratur.

Was ist das für ein Buch, das solche anhaltende Begeisterung entfacht? Die Hauptfigur des Romans ist der dreißigjährige Oskar Mazerath, der sich als "Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt" vorstellt. Er trifft gerade die Vorbereitungen zur Niederschrift seiner Lebenserinnerungen:

Oskars dritter Geburtstag wird der wichtigste Tag in seinem Leben. Er beschließt, sich konsequent der Erwachsenenwelt zu verweigern und das Wachstum einzustellen. Äußerlich ist es ein selbstinszenierter Sturz von der Kellertreppe. Doch Oskars wahres Motiv in seinem Inneren ist der Protest:

"Ich blieb der Dreijährige, der Gnom, der Däumling, der nicht aufzustockende Dreikäsehoch blieb ich, um nicht als einseinundsiebzig großer, so genannter Erwachsener, einem Mann, der sich selbst vor dem Spiegel beim Rasieren, mein Vater nannte, ausgeliefert und einem Geschäft verpflichtet zu sein, das, nach Matzeraths Wunsch, als Kolonialwarengeschäft einem einundzwanzigjährigen Oskar die Welt der Erwachsenen bedeuten sollte. Um nicht mit einer Ladenkasse klappern zu müssen, hielt ich mich an die Trommel und wuchs seit meinem dritten Geburtstag keinen Fingerbreit mehr, blieb der Dreijährige, aber auch Dreimalkluge, der innerlich und äußerlich vollkommen fertig war."

Aber Oskar hat die außergewöhnliche und irritierende Fähigkeit, Glas zu zersingen und mit seiner Kinder-Trommel "das Volk" zu begeistern, was ihm immer wieder ermöglichte, auch den damals Herrschenden, den Nazis, eins auszuwischen.

Grass zeigt sich hier als Meister grotesker Darstellung. Wie immer man den Roman "Die Blechtrommel" klassifizieren mag, ob als modernen Schelmenroman oder als Entwicklungsroman ohne Entwicklung, er folgt auf jeden Fall in ironischer Einfärbung dem Gattungsmuster der Autobiografie.

Oskar Matzerath beschreibt sich immer als Außenseiter sowohl als Insasse einer Nervenheilanstalt - in der Bundesrepublik der 1950er Jahre als auch in seiner Vergangenheit während des Nationalsozialismus in der ehemaligen Freien Stadt Danzig. In dieser Dimension zehrt die Erzählung von der erlebten Geschichte ihres Autors Günter Grass.

Harenbergs Lexikon der Weltliteratur meint dazu: "Die Doppeldeutigkeit, die Grass dem gesamten Roman einschreibt, macht seine besondere Qualität aus. Historisch trifft sie die widersprüchliche Situation des deutschen Kleinbürgertums und die widersprüchliche Haltung der Deutschen zur nationalsozialistischen Herrschaft. Auch die kollektive Verdrängung von Schuld und Erinnerung nach 1945 und die verbreitete Aggressivität gegen diejenigen, die an Schuld und Vergangenheit mahnen, wird von der grotesken Erzählweise aufs Genaueste getroffen. Möglicherweise ist es eben dieser groteske Überschuss, der dem Roman seine Vitalität verleiht."

Wie sich dieser frühe Welterfolg des Romans "Die Blechtrommel" auf sein späteres Leben selbst ausgewirkt hat, sagte Günter Grass der Deutschen Welle:

Grass: "Na, es hatte für mich erst einmal die Folge, als die Blechtrommel herauskam. 1959, im Jahr davor, bekam ich den Preis der Gruppe 47, bekam ich zum ersten Mal überhaupt Geld in die Hand. Ich war arm wie eine Kirchenmaus, auch während der Zeit, in der ich die Blechtrommel geschrieben habe. Das hat mir seitdem etwas gegeben, was sich viele Autoren wünschen, zu Recht wünschen, eine wirtschaftliche Unabhängigkeit. Und das weiß ich dankbar zu schätzen, bis heute, diese Art von Unabhängigkeit. Der andere Preis, der zu zahlen war, dieser relativ frühe Ruhm, war erst mal lästig. Die großen Erwartungen, und das hab ich akzeptieren müssen, so wie es ist."

Aber dieser zwergwüchsige Blechtrommler hat ihn auch später nicht losgelassen. Dazu zum Schluss noch einmal Günter Grass selbst:

Grass: "Er war schon während des Schreibprozesses eine äußerst widerspenstige, fiktive Figur. Und da sich fiktive Figuren nach einer gewissen Schreibzeit, sobald sie Umriss und Unterfutter gewinnen, selbständig machen, widersprach er auch dem Autor in bestimmten Situationen. Ich hatte vor, unter anderem ihm eine Schwester zu geben. Und das wollte er nicht - er wollte Einzelkind sein und bleiben. Und da ich das unbedingt durchsetzen wollte, hat er so sperrig reagiert, dass ich also eine regelrechte Schreibsperre hatte eine Zeitlang, bis ich nachgegeben habe. Nun hatte ich diese Schwester im Kopf, sie war da, und das ist dann die spätere Tulla Pokriefke, die in 'Katz und Maus' und 'Hundejahre' auftauchte. Das konnte er nicht verhindern. Aber es war sein Protest spürbar. Und dann, viele Jahrzehnte später, als ich an der Stoffmasse der 'Rättin' saß, war er auf einmal da. So wie es um die sogenannten neuen Medien ging, die dort ja eine ziemliche Rolle spielen in diesem Roman, sagte er, da gehör' ich dazu, nicht wahr, ich bin immer mit Medien befasst gewesen, von der 'Blechtrommel' angefangen bis zu dem Rückwärtstrommeln in der Nachkriegszeit, als er sein Geld damit verdiente. Und in der Tat, als ich ihn dann auch nicht loswurde, war er sehr anständig in diesem Buch 'Die Rättin'. Es war nun kurz vor seinem 60. Geburtstag. Und das ließ sich ganz zwanglos in das Romangeflecht einfügen."

Soweit Günter Grass. Es liegt nahe, "Die Blechtrommel" als verfremdete Rekonstruktion erlebter Geschichte zu verstehen. Andere haben sie immer wieder als grotesken Bildungsroman oder modernen Schelmenroman gedeutet. "In jedem Fall ist sie", schreibt Harenbergs Lexikon, "ein Erzählwerk der klassischen Moderne, dessen epische Frische zur wiederholten Lektüre anregt."

**

50 Jahre nach dem Erscheinen ist in der FAZ ein historisch kundiger und gerechter Report erscheinen, von einer jungen Autorin:
Julia Franck: "Das Porträt des Deutschen als Zwerg".

... wobei nicht der Deutsche an sich (sozusagen) gemeint war, sondern der den Faschismus energisch und heldenhaft mitbefördertete und nach dessen Zusammenbruch, an dem die ganze Welt in einem Krieg mithelfen musste, nicht mehr wissen wollte, was da passiert war "im deutschen Namen".


*

Ein Leserbrief dazu gratuliert der Autorin, nicht der FAZ, die erst 50 Jahre nach dem Erscheinen es sich leisten kann, einen angemessenen Artikel über die „Blechtrommel“ zu schreiben, die so gerne als „Brechtrommel“ denunziert wird:

Martin Lotz:
Nach fünfzig Jahren

Vielen Dank für Julia Francks ausführliche Würdigung von Günter Grass "Die Blechtrommel" in der F.A.Z.-Beilage "Bilder und Zeiten" vom 19. September: Julia Francks politische und literarische Analyse veranlasst mich, dieses inzwischen fünfzig Jahre alte epochale Werk ein weiteres Mal zu lesen.
1959 blieb ich noch im vordergründig drastisch aufgefassten Erzählstil stecken. Obwohl ich schon 23 Jahre alt war und in einer Familie lebte, die der hitlerkritischen Bekennenden Kirche angehörte, verstand ich den antifaschistischen Impetus nur oberflächlich. Der "Hitler in uns" (Max Picard) wirkte noch unverarbeitet nach. Ich gratuliere der Autorin."

Leserbrief von Martin Lotz, Berlin - Text: F.A.Z., 24.09.2009, Nr. 222. Seite 34


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longtime
clara
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Re: Literaturliebhaber denken heute - am 24.9. - an
geschrieben von clara
als Antwort auf longtime vom 24.09.2009, 08:07:52
Hallo und danke für die ausführliche Würdigung,

die Blechtrommel habe ich kurz nach Erscheinen auch gelesen, eine spannende Lektüre.
Andere Romane von Grass angelesen...und beiseite gelegt.
War das Ignoranz von mir oder ist es einigen von Euch auch so gegangen?
Ich wage mal, zu behaupten, dass Grass in der Literaturgeschichte "nur" durch diesen Geniestreich überleben wird. Natürlich kann ich auch total danebenliegen, das weiß man in der Kunst nie so genau.

Übrigens konnte ich in Lübeck hervorragende Graphiken und Zeichnungen von Grass besichtigen.
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clara

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