Literatur Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute an: ...
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 28.8. z. B. an Goethe oder Julius Stinde...
geschrieben von indra
Ja, an Johann Wolfgang Goethe muss heute zuerst gedacht werden...
Wieviele Poesiealben wurden mit seinen Weisheiten geschmückt, wie oft hat man seine Worte im täglichen Leben zitiert...
Wie: "Edel sei der Mensch,
......Hülfreich und gut!
......Denn das allein
......Unterscheidet ihn
......Von allen Wesen,
......Die wir kennen..."(Das Göttliche, 1. Vers)
oder aus Mignon:
"Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide!..."
und:" Oh nütze der Jugend goldne Stunden,
..... sie wissen nichts von Wiederkehr..."
Ach, man könnte Seiten zu füllen, wollte man Goethe zu allen Lebenslagen zitieren.
Ich schließe mit "Erinnerung"
Willst du immer weiter schweifen?
Sieh das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da...
Und mit den Schlusszeilen aus dem "Osterspaziergang"
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein.
Danke, longtime, für den Julius Stinde.
--
indra
Wieviele Poesiealben wurden mit seinen Weisheiten geschmückt, wie oft hat man seine Worte im täglichen Leben zitiert...
Wie: "Edel sei der Mensch,
......Hülfreich und gut!
......Denn das allein
......Unterscheidet ihn
......Von allen Wesen,
......Die wir kennen..."(Das Göttliche, 1. Vers)
oder aus Mignon:
"Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide!..."
und:" Oh nütze der Jugend goldne Stunden,
..... sie wissen nichts von Wiederkehr..."
Ach, man könnte Seiten zu füllen, wollte man Goethe zu allen Lebenslagen zitieren.
Ich schließe mit "Erinnerung"
Willst du immer weiter schweifen?
Sieh das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da...
Und mit den Schlusszeilen aus dem "Osterspaziergang"
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein.
Danke, longtime, für den Julius Stinde.
--
indra
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 29.8. z. B. an Hermann Löns
geschrieben von enigma
Unseren “Heidedichter” Hermann Löns, geboren am 29. August 1866, möchte ich auch nicht vergessen und mit einem Gedicht an ihn erinnern:
Dein Lachen
Es leuchtet aus der Dämmerung
Der Abendsonnenschein,
Rotkelchen singt sein Silberlied,
Mir fällt dein Lachen ein.
Dein Lachen, das so silbern perlt,
So hell und klar und rein,
Rotkelchen singt sein Silberlied
Beim Abendsonnenschein.
Hermann Löns
Gruß
--
enigma
Dein Lachen
Es leuchtet aus der Dämmerung
Der Abendsonnenschein,
Rotkelchen singt sein Silberlied,
Mir fällt dein Lachen ein.
Dein Lachen, das so silbern perlt,
So hell und klar und rein,
Rotkelchen singt sein Silberlied
Beim Abendsonnenschein.
Hermann Löns
Gruß
--
enigma
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 29.8. z. B. an Löns...
geschrieben von longtime
Wer nach den Begriffen „kurzsichtige Waldpolitik“ und „Nadelholzwirtschaft“ googelt – kommt zu seiner Überraschung zu Hermann Löns, der heute Geburtstag hat.
Hermann Löns (auch: Fritz von der Leine, Ulenspiegel): 29.8.1866 in Kulm/Westpreußen; gestorben im Nationalwahn des ersten Weltkriegs am 26.9.1914.
Löns war der Sohn eines Gymnasialprofessors und wuchs als ältestes von 14 Kindern in Deutsch-Krone/Pommern auf, wo er erste systematische Naturstudien und literarische Versuche unternahm.
Das Abitur legte er in Münster ab, brach wegen eines angestrebten Studiums der Naturwissenschaften mit dem Elternhaus, scheiterte aber wegen exzessiven Alkoholkonsums.
Seine weiteren Lebensstationen:
Journalist, 1891 in Kaiserslautern, 1892 in Gera, 1893-1909 bei verschiedenen Zeitungen in Hannover.
Nach 1909 lebte er als freier Schriftsteller. 1911/12 reiste er ein Jahr durch Europa.
Zu Beginn des ersten Weltkriegs meldete er sich als Freiwilliger.
Er fiel bei Reims und hinterließ ein erschütterndes, desillusionierendes Tagebuch.
Auszug aus dem Prosatext „Ein Mastjahr“, der tolle Beobachtungen verbindet:
„Die Waldfrau hat das Land gesegnet; Eiche und Buch tragen reiche Mast, der Haselstrauch biegt sich unter seiner Last und die Beerenbüsche sind über und über bunt. (…)
„Der geschlossene Nadelwald, praktisch mag er sein, vielleicht, aber doch nur auf dem Papiere. Er ist leichter zu bewirtschaften, bequemer in Bargeld umzusetzen; aber wie er der Wildbahn schadet, wie sehr er den Boden aushagert, wie durch ihn Raupengefahr und Borkenkäferfraß künstlich herangehegt werden, das wird nicht bedacht. Und wie langweilig ist er zudem noch!
Darum, wo es eben geht, über der Kiefer und der Fichte die Eiche und die Buche nicht vergessen. Wo eine mergelige Stelle ist, wo der Boden tieferen Grund hat, sollen Eichen und Buchen zwischen Kiefern und Fichten stehen, und es soll auch Platz bleiben in jedem Walde für Pappel und Birke, Erle und Espe, Eberesche und Dornbusch. Sie machen sich alle bezahlt, durch ihr Holz an den Mollenhauer und Pantoffelmacher, durch ihren Stockausschlag, durch Beeren und Fallaub. Der Boden will auch einmal andere Nahung, als immer und immer nur Nadelstreu und Nadelstreu, auf der nichts wächst als Heide und Heidelbeere, und unter denen sich der böse Bleisand bildet, der die Wurzeln nicht durchläßt und nur hungrige Schattengräser aufkommen läßt, die keiner Wildart Äsung bieten. Auch die Pilze, die Ernährer des Waldes, die seinen Wurzeln die Nahrung übermitteln, gedeihen besser da, wo Fallaub und Nadelstreu sich mischen. Kurzsichtige Waldpolitik ist darum die reine, ausschließliche Nadelholzwirtschaft.“
(Aus: Kraut und Lot. Ein Buch für Jäger und Heger. 1911)
Dass die deutschen Jäger zu naturnahen Hegern wurden, ist auf die Aktivitäten des passionierten Jägers Hermann Löns zurückgeführt, der zeitlebends ein Intellektueller und Dichter war und Waldmensch.
Seinen Schriften kann man entnehmen, dass ihm lebende Wildtiere wichtiger waren als die tote Jagdbeute. Er setzte sich für die Gründung des ersten deutschen Naturparks 1911 in der Lüneburger Heide ein.
Ob den Hermann-Löns-Verband irgendwelche ökologisch-biologischen Fragen, auch der Vorsorge um das Weltklima interessieren, ist aus seiner website nicht zu ersehen:
--
longtime
Hermann Löns (auch: Fritz von der Leine, Ulenspiegel): 29.8.1866 in Kulm/Westpreußen; gestorben im Nationalwahn des ersten Weltkriegs am 26.9.1914.
Löns war der Sohn eines Gymnasialprofessors und wuchs als ältestes von 14 Kindern in Deutsch-Krone/Pommern auf, wo er erste systematische Naturstudien und literarische Versuche unternahm.
Das Abitur legte er in Münster ab, brach wegen eines angestrebten Studiums der Naturwissenschaften mit dem Elternhaus, scheiterte aber wegen exzessiven Alkoholkonsums.
Seine weiteren Lebensstationen:
Journalist, 1891 in Kaiserslautern, 1892 in Gera, 1893-1909 bei verschiedenen Zeitungen in Hannover.
Nach 1909 lebte er als freier Schriftsteller. 1911/12 reiste er ein Jahr durch Europa.
Zu Beginn des ersten Weltkriegs meldete er sich als Freiwilliger.
Er fiel bei Reims und hinterließ ein erschütterndes, desillusionierendes Tagebuch.
Auszug aus dem Prosatext „Ein Mastjahr“, der tolle Beobachtungen verbindet:
„Die Waldfrau hat das Land gesegnet; Eiche und Buch tragen reiche Mast, der Haselstrauch biegt sich unter seiner Last und die Beerenbüsche sind über und über bunt. (…)
„Der geschlossene Nadelwald, praktisch mag er sein, vielleicht, aber doch nur auf dem Papiere. Er ist leichter zu bewirtschaften, bequemer in Bargeld umzusetzen; aber wie er der Wildbahn schadet, wie sehr er den Boden aushagert, wie durch ihn Raupengefahr und Borkenkäferfraß künstlich herangehegt werden, das wird nicht bedacht. Und wie langweilig ist er zudem noch!
Darum, wo es eben geht, über der Kiefer und der Fichte die Eiche und die Buche nicht vergessen. Wo eine mergelige Stelle ist, wo der Boden tieferen Grund hat, sollen Eichen und Buchen zwischen Kiefern und Fichten stehen, und es soll auch Platz bleiben in jedem Walde für Pappel und Birke, Erle und Espe, Eberesche und Dornbusch. Sie machen sich alle bezahlt, durch ihr Holz an den Mollenhauer und Pantoffelmacher, durch ihren Stockausschlag, durch Beeren und Fallaub. Der Boden will auch einmal andere Nahung, als immer und immer nur Nadelstreu und Nadelstreu, auf der nichts wächst als Heide und Heidelbeere, und unter denen sich der böse Bleisand bildet, der die Wurzeln nicht durchläßt und nur hungrige Schattengräser aufkommen läßt, die keiner Wildart Äsung bieten. Auch die Pilze, die Ernährer des Waldes, die seinen Wurzeln die Nahrung übermitteln, gedeihen besser da, wo Fallaub und Nadelstreu sich mischen. Kurzsichtige Waldpolitik ist darum die reine, ausschließliche Nadelholzwirtschaft.“
(Aus: Kraut und Lot. Ein Buch für Jäger und Heger. 1911)
Dass die deutschen Jäger zu naturnahen Hegern wurden, ist auf die Aktivitäten des passionierten Jägers Hermann Löns zurückgeführt, der zeitlebends ein Intellektueller und Dichter war und Waldmensch.
Seinen Schriften kann man entnehmen, dass ihm lebende Wildtiere wichtiger waren als die tote Jagdbeute. Er setzte sich für die Gründung des ersten deutschen Naturparks 1911 in der Lüneburger Heide ein.
Ob den Hermann-Löns-Verband irgendwelche ökologisch-biologischen Fragen, auch der Vorsorge um das Weltklima interessieren, ist aus seiner website nicht zu ersehen:
--
longtime
Und Ehm Welk (eigentlich Emil Welk) hat heute Geburtstag.
Er wurde am 29.August 1884 in Biesenbrow geboren, er starb am 19.12. in Bad Doberan.
"Die Heiden von Kummerow" und "Die Gerechten von Kummerow" waren zu meiner Jugendzeit sehr beliebte Bücher in der GDR.
Ich persönlich mochte besonders Ehm Welks Werk "Mutafo-Das Ding, das durch den Wind ging".
--
indra
Er wurde am 29.August 1884 in Biesenbrow geboren, er starb am 19.12. in Bad Doberan.
"Die Heiden von Kummerow" und "Die Gerechten von Kummerow" waren zu meiner Jugendzeit sehr beliebte Bücher in der GDR.
Ich persönlich mochte besonders Ehm Welks Werk "Mutafo-Das Ding, das durch den Wind ging".
--
indra
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 31.8. z. B. an die Poetin Wesendonck
geschrieben von longtime
... zu erinnern an den Todestag der Mathilde Wesendonck (23.12.1828 in Elberfeld - 31.08.1902 in Traunblick in Österreich).
Ihr literarisches Werk ist bis auf die "Wesendonck-Lieder" größtenteils in Vergessenheit geraten. Berühmt, bekannt und berüchtigt blieb der "Skandal" mit Richard Wagner...
Vgl.:
http://gutenberg.spiegel.de/?id=19&autorid=635&autor_vorname=+Mathilde&autor_nachname=Wesendonck&cHash=b31bbae2c6
5. Träume
Sag, welch wunderbare Träume
Halten meinen Sinn umfangen,
Daß sie nicht wie leere Schäume
Sind in ödes Nichts vergangen?
Träume, die in jeder Stunde,
Jedem Tage schöner blühn,
Und mit ihrer Himmelskunde
Selig durchs Gemüte ziehn!
Träume, die wie hehre Strahlen
In die Seele sich versenken,
Dort ein ewig Bild zu malen:
Allvergessen, Eingedenken!
Träume, wie wenn Frühlingssonne
Aus dem Schnee die Blüten küßt,
Daß zu nie geahnter Wonne
Sie der neue Tag begrüßt,
Daß sie wachsen, daß sie blühen,
Träumed spenden ihren Duft,
Sanft an deiner Brust verglühen,
Und dann sinken in die Gruft.
*
Geschrieben zu Anfang Dezember 1857; von Wagner komponiert 4./5. Dezember.
Und wen zum Gesang der Lieder einladen…? Andrea Bocelli..., Christa Ludwwig?
Von den fünf Wesendonck-Liedern präsentiere ich hier das fünfte:
Träume ... - gesungen von Jessye Norman.
--
longtime
Ihr literarisches Werk ist bis auf die "Wesendonck-Lieder" größtenteils in Vergessenheit geraten. Berühmt, bekannt und berüchtigt blieb der "Skandal" mit Richard Wagner...
Vgl.:
http://gutenberg.spiegel.de/?id=19&autorid=635&autor_vorname=+Mathilde&autor_nachname=Wesendonck&cHash=b31bbae2c6
5. Träume
Sag, welch wunderbare Träume
Halten meinen Sinn umfangen,
Daß sie nicht wie leere Schäume
Sind in ödes Nichts vergangen?
Träume, die in jeder Stunde,
Jedem Tage schöner blühn,
Und mit ihrer Himmelskunde
Selig durchs Gemüte ziehn!
Träume, die wie hehre Strahlen
In die Seele sich versenken,
Dort ein ewig Bild zu malen:
Allvergessen, Eingedenken!
Träume, wie wenn Frühlingssonne
Aus dem Schnee die Blüten küßt,
Daß zu nie geahnter Wonne
Sie der neue Tag begrüßt,
Daß sie wachsen, daß sie blühen,
Träumed spenden ihren Duft,
Sanft an deiner Brust verglühen,
Und dann sinken in die Gruft.
*
Geschrieben zu Anfang Dezember 1857; von Wagner komponiert 4./5. Dezember.
Und wen zum Gesang der Lieder einladen…? Andrea Bocelli..., Christa Ludwwig?
Von den fünf Wesendonck-Liedern präsentiere ich hier das fünfte:
Träume ... - gesungen von Jessye Norman.
--
longtime
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 31.8. z. B. an die Poetin Wesendonck
geschrieben von floravonbistram
Ich denke an
Robert Burns (* 25. Januar 1759 in Alloway, Ayrshire; † 21. Juli 1796 Dumfries, Dumfriesshire) war ein schottischer Schriftsteller und Poet
In diesem Jahr feiert Schottland den 250. Geburtstag seines Nationaldichters Robert Burns mit dem „Homecoming Scotland 2009“.
Elf Monate lang finden überall im Land Feste, Events und Ausstellungen statt, die ganz der schottischen Kultur und Tradition gewidmet sind.
Sein bekanntester Text ist "Auld Lang Syne" als Lied britische Tradition, bei uns als "Nehmt Abschied Brüder ungewiss" bekannt.
In der Pfadfinderbewegung gilt es weltweit als Abschiedslied, das am Ende von Veranstaltungen gesungen wird.
Deutscher Text
Claus Ludwig Laue, 1946
1. Nehmt Abschied, Brüder, ungewiß
Ist alle Wiederkehr,
Die Zukunft liegt in Finsternis
Und macht das Herz uns schwer.
Refrain:
Der Himmel wölbt sich übers Land,
Ade, auf Wiedersehn!
Wir ruhen all in Gottes Hand,
Lebt wohl auf Wiedersehn.
2. Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht,
Vergangen ist der Tag.
Die Welt schläft ein, und leis erwacht
Der Nachtigallen Schlag.
Refrain:
3. So ist in jedem Anbeginn
Das Ende nicht mehr weit.
Wir kommen her und gehen hin
Und mit uns geht die Zeit.
Refrain:
4. Nehmt Abschied Brüder schließt den Kreis,
Das Leben ist kein Spiel.
Nur wer es recht zu Leben weiß,
Gelangt ans große Ziel.
Refrain:
--
floravonbistram
Den englischen Text findet ihr hier
http://www.scoteire.de/forum/viewtopic.php?p=21153
Robert Burns (* 25. Januar 1759 in Alloway, Ayrshire; † 21. Juli 1796 Dumfries, Dumfriesshire) war ein schottischer Schriftsteller und Poet
In diesem Jahr feiert Schottland den 250. Geburtstag seines Nationaldichters Robert Burns mit dem „Homecoming Scotland 2009“.
Elf Monate lang finden überall im Land Feste, Events und Ausstellungen statt, die ganz der schottischen Kultur und Tradition gewidmet sind.
Sein bekanntester Text ist "Auld Lang Syne" als Lied britische Tradition, bei uns als "Nehmt Abschied Brüder ungewiss" bekannt.
In der Pfadfinderbewegung gilt es weltweit als Abschiedslied, das am Ende von Veranstaltungen gesungen wird.
Deutscher Text
Claus Ludwig Laue, 1946
1. Nehmt Abschied, Brüder, ungewiß
Ist alle Wiederkehr,
Die Zukunft liegt in Finsternis
Und macht das Herz uns schwer.
Refrain:
Der Himmel wölbt sich übers Land,
Ade, auf Wiedersehn!
Wir ruhen all in Gottes Hand,
Lebt wohl auf Wiedersehn.
2. Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht,
Vergangen ist der Tag.
Die Welt schläft ein, und leis erwacht
Der Nachtigallen Schlag.
Refrain:
3. So ist in jedem Anbeginn
Das Ende nicht mehr weit.
Wir kommen her und gehen hin
Und mit uns geht die Zeit.
Refrain:
4. Nehmt Abschied Brüder schließt den Kreis,
Das Leben ist kein Spiel.
Nur wer es recht zu Leben weiß,
Gelangt ans große Ziel.
Refrain:
--
floravonbistram
Den englischen Text findet ihr hier
http://www.scoteire.de/forum/viewtopic.php?p=21153
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 31.8. z. B. an die Poetin Wesendonck
geschrieben von enigma
Eigentlich ist Richard Wagner nicht so mein Fall, aber die Wesendonck-Lieder lasse ich mir noch gefallen.
Sie sind ja vielfach interpretiert worden von Sängerinnen mit großem Namen, wie z.B. Astrid Varnay und Kirsten Flagstad, um nur zwei zu nennen.
Aber interessant ist, dass auch Franco Corelli sie gesungen hat - und das klingt dann für mich ganz anders, gesungen mit italienischem Schmelz (nicht Schmalz!). )
Franco Corelli mit "The Angel"
oder auch “Der Engel”
Deutscher Text:
Der Engel
In der Kindheit frühen Tagen
Hört ich oft von Engeln sagen,
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschen mit der Erdensonne,
Daß, wo bang ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen,
Daß, wo still es will verbluten,
Und vergehn in Tränenfluten,
Daß, wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht,
Da der Engel niederschwebt,
Und es sanft gen Himmel hebt.
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder,
Und auf leuchtendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz,
Meinen Geist nun himmelwärts!
Mathilde Wesendonck
Noch ein Link zur Entstehung und Fassung der Lieder - Linktipp!
Gruß
--
enigma
Sie sind ja vielfach interpretiert worden von Sängerinnen mit großem Namen, wie z.B. Astrid Varnay und Kirsten Flagstad, um nur zwei zu nennen.
Aber interessant ist, dass auch Franco Corelli sie gesungen hat - und das klingt dann für mich ganz anders, gesungen mit italienischem Schmelz (nicht Schmalz!). )
Franco Corelli mit "The Angel"
oder auch “Der Engel”
Deutscher Text:
Der Engel
In der Kindheit frühen Tagen
Hört ich oft von Engeln sagen,
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschen mit der Erdensonne,
Daß, wo bang ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen,
Daß, wo still es will verbluten,
Und vergehn in Tränenfluten,
Daß, wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht,
Da der Engel niederschwebt,
Und es sanft gen Himmel hebt.
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder,
Und auf leuchtendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz,
Meinen Geist nun himmelwärts!
Mathilde Wesendonck
Noch ein Link zur Entstehung und Fassung der Lieder - Linktipp!
Gruß
--
enigma
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 31.8. z. B. an die Poetin Wesendonck
geschrieben von enigma
Ich stelle mal einen Text ein von jemandem, der eine enge Verbindung zum 31. August hatte.
Vielleicht erkennt Ihr ja, von dem der Text stammen könnte?
Also, los geht`s mit der Leseprobe, einem Textauszug aus einer Kurzgeschichte:
...Und als alle die guten Freunde und Nachbarn vor unser Haus zurückgekehrt waren, mit all den kleinen netten Dingen zum essen, hob Mr. X (X ersetzt natürlich den Namen im Text) das Waldhorn an die Lippen und spielte ...(dann kommt der Name des Liedes).
Und all die guten Nachbarn weinten und gingen nach Hause. Und Mr. X brachte die ganzen schönen Dinge in die Küche,und wir speisten und tranken und waren vergnügt.
Ein Ei, eine Wurst, ein Dutzend grüne Zwiebeln, zwei Sorten Käse, Butter, zwei Sorten Brot, gekochte Kartoffeln, frische Tomaten, eine Melone, Tee und viele andere schöne Sachen zum Essen.
Und wir aßen und unsere Bäuche wurden prall und Mr.X sagte: "Mein Herr, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne ein paar Tage in Ihrem Hause wohnen", und mein Vater sagte: "Mein Herr, mein Haus ist Ihr Haus."
Und Mr. X blieb 17 Tage und 17 Nächte in unserem Hause, und am Nachmittag des 18. Tages kam ein Mann vom Altersheim an unser Haus und sagte: "Ich suche Mr. X, den Schauspieler", und mein Vater sagte: "Was wünschen Sie?"
"Mein Name ist Y" (geändert), sagte der junge Mann. "Ich komme vom Altersheim, und ich wollte Mr. X bitten, bei uns zu wohnen."
Mr. X stand vom Fußboden auf, wo er geträumt hatte, und sagte: "Was sagen Sie da, junger Mann?"
"Sie lassen Sie bitten, mit mir zu kommen, weil wir einen führenden Schauspieler für unser nächstes Stück Die Torheiten der alten Leute von 1914 suchen."
Da stand Mr. X auf und ging mit dem jungen Mann fort. ......
Ist das nicht schön erzählt?
Wir könnten ja auch mal einen führenden Schauspieler suchen für unser nächstes Stück: “Die Torheiten der alten Leute von 2009”. )
Und auch wenn Ihr den Text nicht kennt, ist relativ leicht herauszufinden, von wem er stammt, auch wenn der Wortlaut wahrscheinlich so nicht im Internet zu finden ist.
Gruß
--
enigma
Vielleicht erkennt Ihr ja, von dem der Text stammen könnte?
Also, los geht`s mit der Leseprobe, einem Textauszug aus einer Kurzgeschichte:
...Und als alle die guten Freunde und Nachbarn vor unser Haus zurückgekehrt waren, mit all den kleinen netten Dingen zum essen, hob Mr. X (X ersetzt natürlich den Namen im Text) das Waldhorn an die Lippen und spielte ...(dann kommt der Name des Liedes).
Und all die guten Nachbarn weinten und gingen nach Hause. Und Mr. X brachte die ganzen schönen Dinge in die Küche,und wir speisten und tranken und waren vergnügt.
Ein Ei, eine Wurst, ein Dutzend grüne Zwiebeln, zwei Sorten Käse, Butter, zwei Sorten Brot, gekochte Kartoffeln, frische Tomaten, eine Melone, Tee und viele andere schöne Sachen zum Essen.
Und wir aßen und unsere Bäuche wurden prall und Mr.X sagte: "Mein Herr, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne ein paar Tage in Ihrem Hause wohnen", und mein Vater sagte: "Mein Herr, mein Haus ist Ihr Haus."
Und Mr. X blieb 17 Tage und 17 Nächte in unserem Hause, und am Nachmittag des 18. Tages kam ein Mann vom Altersheim an unser Haus und sagte: "Ich suche Mr. X, den Schauspieler", und mein Vater sagte: "Was wünschen Sie?"
"Mein Name ist Y" (geändert), sagte der junge Mann. "Ich komme vom Altersheim, und ich wollte Mr. X bitten, bei uns zu wohnen."
Mr. X stand vom Fußboden auf, wo er geträumt hatte, und sagte: "Was sagen Sie da, junger Mann?"
"Sie lassen Sie bitten, mit mir zu kommen, weil wir einen führenden Schauspieler für unser nächstes Stück Die Torheiten der alten Leute von 1914 suchen."
Da stand Mr. X auf und ging mit dem jungen Mann fort. ......
Ist das nicht schön erzählt?
Wir könnten ja auch mal einen führenden Schauspieler suchen für unser nächstes Stück: “Die Torheiten der alten Leute von 2009”. )
Und auch wenn Ihr den Text nicht kennt, ist relativ leicht herauszufinden, von wem er stammt, auch wenn der Wortlaut wahrscheinlich so nicht im Internet zu finden ist.
Gruß
--
enigma
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 1.9. z. B. an August Stramm
geschrieben von longtime
Hallo, enigma!
Zuerst kam mir der Gedanke, William Saroyan könnte der gesuchte Autor des originellen Textes sein.
Aber ich kann das nicht verifizieren.
Das Thema ist ja wahrlich "aktuell" für viele Erscheinungen (auch im ST, wo über dumme Pünktchen lamentiert wird. Wie sieht da das soziale Leben in der Realität aus??.)
Deshalb interessiert mich der ganze Text, mit Titel und Autor!
Gruß!
ASR
*
Für heute, den 1.9., gedenke ich des Münsteraner Dichters August Stramm (29.7.1874 -1.9.1915).
Wenn man jedem "Wehrwilligen" solche pazifistische Dichtung mit dem entsprechenden Schicksal des Autors "beibringen" könnte, hätte man zumindest für solche Erfahrungen wie die Verteidigung unsere Demokratie am Hindukusch (in Wirklichkeit nach den Vorgaben von Folter-Präsident Bush...) das Angebot einer geistigen Prophylaxe geschaffen.
Wer dann trotzdem als Teil einer Soldateska (wie in den ersten Nachkriegsjahren des Weltkrieg II als begeisterter oder mitgelaufener Fremdenlegionär) mitziehen will in Kolonialkriege - bei dem muss man abwarten, was die Opfer, die mit Orden belegt werden, ihm an Einsichten vermitteln könnten.
August Stramm
Krieggrab
Stäbe flehen kreuze Arme
Schrift zagt blasses Unbekannt
Blumen frechen
Staube schüchtern.
Flimmer
Tränet
Glast
Vergessen.
--
longtime
Zuerst kam mir der Gedanke, William Saroyan könnte der gesuchte Autor des originellen Textes sein.
Aber ich kann das nicht verifizieren.
Das Thema ist ja wahrlich "aktuell" für viele Erscheinungen (auch im ST, wo über dumme Pünktchen lamentiert wird. Wie sieht da das soziale Leben in der Realität aus??.)
Deshalb interessiert mich der ganze Text, mit Titel und Autor!
Gruß!
ASR
*
Für heute, den 1.9., gedenke ich des Münsteraner Dichters August Stramm (29.7.1874 -1.9.1915).
Wenn man jedem "Wehrwilligen" solche pazifistische Dichtung mit dem entsprechenden Schicksal des Autors "beibringen" könnte, hätte man zumindest für solche Erfahrungen wie die Verteidigung unsere Demokratie am Hindukusch (in Wirklichkeit nach den Vorgaben von Folter-Präsident Bush...) das Angebot einer geistigen Prophylaxe geschaffen.
Wer dann trotzdem als Teil einer Soldateska (wie in den ersten Nachkriegsjahren des Weltkrieg II als begeisterter oder mitgelaufener Fremdenlegionär) mitziehen will in Kolonialkriege - bei dem muss man abwarten, was die Opfer, die mit Orden belegt werden, ihm an Einsichten vermitteln könnten.
August Stramm
Krieggrab
Stäbe flehen kreuze Arme
Schrift zagt blasses Unbekannt
Blumen frechen
Staube schüchtern.
Flimmer
Tränet
Glast
Vergessen.
--
longtime
Re: Neue Folge: Literaturliebhaber denken heute - am 1.9. z. B. an August Stramm
geschrieben von enigma
Hallo Longtime,
Du hast absolut richtig gedacht.
Die Geschichte stammt von William Saroyan, der als Sohn armenischer Einwanderer am 31. August 1908 in Kalifornien geboren wurde und seine Karriere als Schriftsteller mit der Verfassung von Kurzgeschichten begonnen hatte.
Die Kurzgeschichte heißt “Mein Herz ist im Hochland” und stammt aus einem Sammelband (Jubiläumsband 27 des Heyne-Verlags) mit dem Titel “Amerikanische Erzähler des 20. Jahrhunderts”, den ich, wenn ich mich richtig erinnere, irgendwann in den Achtziger Jahren gekauft habe.
Der Verlag gehört ja heute zu Random House und ich weiß nicht, ob die Heyne-Jubiläumsbände überhaupt noch herausgegeben werden oder ob sie evtl. nur noch antiquarisch zu erhalten sind.
Aber da ist Dein Informationsstand bestimmt besser als meiner.
Saroyan hat auch ein gleichnamiges Drama verfasst
Ob nun das Drama nach der Kurzgeschichte entstanden ist oder umgekehrt, entzieht sich meiner Kenntnis. da ich den Text des Dramas nicht kenne. Vielleicht hat er die Kurzgeschichte später in einem Drama verarbeitet?
Ich müsste lügen, wenn ich bei der Einstellung dieses Beitrags nicht auch an die “Torheiten” gedacht hätte, die manchmal im ST ablaufen.
Nach meinem Empfinden werden da oft Belanglosigkeiten aufgebauscht und sogenannt “diskutiert” in einer Schärfe, die jede Sachlichkeit vermissen lässt und der Belanglosigkeit des jeweiligen Themas in keiner Weise angemessen ist.
Na ja, aber da ist eben wirklich jede(r) für die eigene Diskussionskultur verantwortlich.
PS
Danke für die Übersicht der Gedichte von Stramm.
Gruß
--
enigma
Du hast absolut richtig gedacht.
Die Geschichte stammt von William Saroyan, der als Sohn armenischer Einwanderer am 31. August 1908 in Kalifornien geboren wurde und seine Karriere als Schriftsteller mit der Verfassung von Kurzgeschichten begonnen hatte.
Die Kurzgeschichte heißt “Mein Herz ist im Hochland” und stammt aus einem Sammelband (Jubiläumsband 27 des Heyne-Verlags) mit dem Titel “Amerikanische Erzähler des 20. Jahrhunderts”, den ich, wenn ich mich richtig erinnere, irgendwann in den Achtziger Jahren gekauft habe.
Der Verlag gehört ja heute zu Random House und ich weiß nicht, ob die Heyne-Jubiläumsbände überhaupt noch herausgegeben werden oder ob sie evtl. nur noch antiquarisch zu erhalten sind.
Aber da ist Dein Informationsstand bestimmt besser als meiner.
Saroyan hat auch ein gleichnamiges Drama verfasst
Ob nun das Drama nach der Kurzgeschichte entstanden ist oder umgekehrt, entzieht sich meiner Kenntnis. da ich den Text des Dramas nicht kenne. Vielleicht hat er die Kurzgeschichte später in einem Drama verarbeitet?
Ich müsste lügen, wenn ich bei der Einstellung dieses Beitrags nicht auch an die “Torheiten” gedacht hätte, die manchmal im ST ablaufen.
Nach meinem Empfinden werden da oft Belanglosigkeiten aufgebauscht und sogenannt “diskutiert” in einer Schärfe, die jede Sachlichkeit vermissen lässt und der Belanglosigkeit des jeweiligen Themas in keiner Weise angemessen ist.
Na ja, aber da ist eben wirklich jede(r) für die eigene Diskussionskultur verantwortlich.
PS
Danke für die Übersicht der Gedichte von Stramm.
Gruß
--
enigma