Literatur Literatur-Kalender fuer das Jahr 2010 - Januar-Folge 1:
Vielen Dank für die gestrigen Beiträge, besonders die Ehrung zu Ernesto Cardenal!
Heute, am 21. Januar bieten sich viele Namen an:
Matthias Claudius
Achim von Arnim
Alexander Herzen
Ernst Wichert (nicht zu verwechseln mit dem Pädagogen und Autor Ernst Wiechert)
Ludwig Thoma
George Orwell
Egon Friedell
Mascha Kaléko
Heute, am 21. Januar bieten sich viele Namen an:
Matthias Claudius
Achim von Arnim
Alexander Herzen
Ernst Wichert (nicht zu verwechseln mit dem Pädagogen und Autor Ernst Wiechert)
Ludwig Thoma
George Orwell
Egon Friedell
Mascha Kaléko
Ich habe mir Mascha Kaléko ausgesucht.
Viel muss ich nicht sagen, weil die meisten sie ohnehin kennen und einiges über ihr Leben wissen werden.
Mascha Kaléko ist heute vor 35 Jahren gestorben, am 21. Januar 1975.
Geboren am 7. Juni 1907, wäre sie 2007 100 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass hat Marcel Reich-Ranicki über sie und ihr Leben den Artikel “Zur Heimat erkor sie sich die Liebe“ verfasst, der mir gut gefallen hat, weil ich sie mir auch ungefähr so vorgestellt hatte, wie sie da von MRR beschrieben wurde.
Hier ein Zitat aus dem Artikel:
Der ganze Artikel wurde in der FAZ veröffentlicht und ist immer noch nachzulesen - she. Linktipp!
Im Literatur-Café kann man sich einige ihrer bekannten Gedichte als einzelne MP3-Dateien oder auch als Podcast herunterladen und anhören.
Weitere Details aus ihrem Leben finden sich, wie üblich, bei Wikipedia, hier:
Viel muss ich nicht sagen, weil die meisten sie ohnehin kennen und einiges über ihr Leben wissen werden.
Mascha Kaléko ist heute vor 35 Jahren gestorben, am 21. Januar 1975.
Geboren am 7. Juni 1907, wäre sie 2007 100 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass hat Marcel Reich-Ranicki über sie und ihr Leben den Artikel “Zur Heimat erkor sie sich die Liebe“ verfasst, der mir gut gefallen hat, weil ich sie mir auch ungefähr so vorgestellt hatte, wie sie da von MRR beschrieben wurde.
Hier ein Zitat aus dem Artikel:
(...) Mascha Kalékos Leben wurde von der Heimatlosigkeit geprägt, vom Leiden an der Unzugehörigkeit. Sie blieb überall eine Fremde: In Deutschland eine polnische Jüdin, in Israel eine deutsche Jüdin, in Amerika eine unbelehrbare Europäerin. Und in Polen? Da kannte man und kennt man nicht einmal ihren Namen. Ihr Gedicht „Die frühen Jahre“ endet: „Ein Fremdling stumm vor unerschlossenen Zonen / fror ich mich durch die finsteren Jahre.“ Ihren Sohn (geboren 1936 in Berlin) belehrt sie: „Du bist, vergiss es nicht, von jenem Baume, / der ewig zweigte und nie Wurzel schlug.“
Ihr Werk, fast ausschließlich Gedichte, macht es den Kritikern, die sie ernst nehmen, schwer und den Lesern immer leicht. Sicher ist: Sie dichtete ihr Leben, und sie lebte ihre Dichtung. Das mag für viele Lyriker gelten, für Frauen zumal. Doch fällt in den Versen der Kaléko ein leiser Widerspruch auf, der sich permanent, wenn auch unaufdringlich bemerkbar macht und dieser Poesie den Reiz verleiht: Ihre Heiterkeit ist munter, aber ernst und elegisch, ihre Schwermut in der Regel ganz leicht, sogar keck und scherzhaft. Wie denn, scherzhafte Melancholie? Ja, denn sie sieht die Welt (die Formulierung stammt von Heine) mit einer lachenden Träne im Auge. Thomas Mann spricht von der „aufgeräumten Melancholie“ der Kaléko, von ihrer „wohllautend mokanten Stimme“.(...)
Der ganze Artikel wurde in der FAZ veröffentlicht und ist immer noch nachzulesen - she. Linktipp!
Im Literatur-Café kann man sich einige ihrer bekannten Gedichte als einzelne MP3-Dateien oder auch als Podcast herunterladen und anhören.
Weitere Details aus ihrem Leben finden sich, wie üblich, bei Wikipedia, hier:
Ernst Wichert (11.03.1831 - 21.01.1902, den man leicht verwechseln kann mit dem Pädagogen und Autor Ernst Wiechert)
Wer eine für die Landschaft der kurischen Nehrung passende Geschichte lesen will, findet in Schaktarp ein tolles Beispiel.
S. Linktipp:
Zur Wortgeschichte von „Schaktarp“:
"Schaktarp"
Wer eine für die Landschaft der kurischen Nehrung passende Geschichte lesen will, findet in Schaktarp ein tolles Beispiel.
S. Linktipp:
Zur Wortgeschichte von „Schaktarp“:
"Schaktarp"
Re: Literatur-Kalender fuer das Jahr 2010 - Januar-Folge II. - Nachtrag zu Anton Tschechow
geschrieben von longtime
"Leben in Fragen und Ausrufen"
Die restlichen Absätze der Glosse von Anton Tschechow
Zwischen 20 und 30:
Pumpen Sie mir hundert Rubel!
Welche Fakultät? Mir alles eins!
Was kostet die Vorlesung? Billig, das muß man sagen!
Nach dem Restaurant 'Strelna' und zurück! Bis, bis!
Wieviel bin ich Ihnen schuldig? Kommen Sie morgen!
Was ist heute im Theater? O, wenn Sie wüßten, wie ich Sie liebe! Ja oder Nein? Ja? O, mein Entzücken!
Eins in die Fresse! Ooober!
Trinken Sie Portwein?
Emma, gib mir mal Gurkenwasser!
Ist der Redakteur zu Hause? Ich soll kein Talent haben? Seltsam! Wovon soll ich denn leben?
Leihen Sie mir fünf Rubel! Auf, in den ‚Salon'!
Herrschaften, es wird schon hell!
Ich hab' mit ihr Schluß gemacht!
Leihen Sie mir den Frack!
Den Gelben in die Billardecke!
Ich bin schon sowieso betrunken! Doktor, ich sterbe! Leih mir was für die Medizin! Beinah gestorben! Bin ich abgemagert?
Also ins Restaurant ‚Jar', oder -?
Lohnt sich nicht!
Geben Sie schon Arbeit!
Bitte! Hehe ... Sie sind ja ein Faulpelz!
Kann man denn so zu spät kommen?
Nicht das Geld ist das Wesentliche! Grade das Geld!
Ich schieß mich mit ihm!! Also, Schluß!
Hol der Teufel ihn und alles!
Ade, du garstiges Leben! Übrigens ... nein!
Ach, bist du das, Lisa? Mein Lied ist ausgesungen, maman!
Ich hab' meinen Teil bereits gelebt!
Onkel, geben Sie mir eine Stelle!
Ma tante, die Equipage ist vorgefahren! Merci, mon oncle! Nicht wahr, ich hab' mich verändert, mon oncle? Kein Sauser mehr, haha!
Schreiben Sie dieses Papier! Heiraten? Niemals! Sie ist - hélas - verheiratet!
Eure Exzellenz! Serge, bitte stell mich deiner Großmama vor!
Sie sind bezaubernd, Fürstin! Sie und alt! Ach wo! Sie angeln nach Komplimenten! Mir einen Stuhl in der zweiten Reihe!
Zwischen 30 und 40:
Es hat nicht geklappt! Gibt es eine Vakanz? Neun ohne Trumpf! Pik sieben! Sie spielen aus, Onkel!
Doktor, Sie sind fürchterlich! Bei mir eine Nierenverfettung? Unsinn! Was für Rechnungen diese Ärzte machen!
Wie groß ist denn ihre Mitgift? Wenn Sie nicht jetzt lieben, so doch mit der Zeit! Beste Hochzeitsgrüße!
Aber Liebste, nicht Karten spielen ist mir unmöglich!
Magenkatarrh? Ein Sohn oder eine Tochter? Ganz der Papa! Hahaha ... hätt's nicht gedacht!
Ich hab' gewonnen, meine Liebe! Also wieder mal verloren, hol's der Teufel!
Ein Sohn oder eine Tochter? Ganz der ... Papa!
Ich versichere dir, daß ich sie nicht kenne! Hör schon auf mit der Eifersucht!
Fahren wir, Fanny! Ein Armband?
Champagner! Gratuliere zum neuen Rang! Merci! Was soll man tun, um abzumagern? Ich - eine Glatze?! Schwiegermama, bitte hetzen Sie nicht! Ein Sohn oder eine Tochter?
Ich bin besoffen, Karolinchen! Wart mal, ich küß dich ab!
Wieder ist dieser Schurke bei meiner Frau! Wieviel Kinder haben Sie? Helfen Sie einem armen Menschen!
Was Sie für eine niedliche Tochter haben!
Diese Teufel haben es in die Zeitung gebracht!! Komm mal, ich geb dir Haue, du dummer Junge!
Hast du meine Perücke zerknüllt?
Alter:
Fahren wir zur Kur? Nach Karlsbad?
Heirate ihn schon, meine Tochter! Dumm? Ach was! Sie tanzt mäßig, aber die Beine sind in Ordnung!
Hundert Rubel für ... einen Kuß? Ach, du Teufelchen!
Hehehe! Also ein Rebhühnchen will das kleine Mädchen? Mein Sohn, du bist.... hm ... sittenlos!
Sie vergessen sich, junger Mann! Pst! pst! pst! Ich l-liebe Musik! Cham ... Cham ... pagner!
Du liest das „Kleine Witzblatt“? He - he - he!
Ich bring den Enkeln Bonbons! Mein Sohn ist gut, aber ich war besser! Ach, wo ist die Zeit hin?
Ich hab' auch dich, Fannychen, im Testament nicht vergessen! So einer bin ich! Pappichen, gilb die Uhr! Wassersucht? Wirklich wahr? Herrgott im Himmel! Die Verwandtschaft weint? Der Trauerkrepp steht ihr gut!
Er riecht bereits!
Ach, Friede deiner Asche, du ehrlicher Arbeiter!
*
(Veröffentlicht in der Zeitschrift Budilnik ("Der Wecker"). Nr. 9/1882)
Die restlichen Absätze der Glosse von Anton Tschechow
Zwischen 20 und 30:
Pumpen Sie mir hundert Rubel!
Welche Fakultät? Mir alles eins!
Was kostet die Vorlesung? Billig, das muß man sagen!
Nach dem Restaurant 'Strelna' und zurück! Bis, bis!
Wieviel bin ich Ihnen schuldig? Kommen Sie morgen!
Was ist heute im Theater? O, wenn Sie wüßten, wie ich Sie liebe! Ja oder Nein? Ja? O, mein Entzücken!
Eins in die Fresse! Ooober!
Trinken Sie Portwein?
Emma, gib mir mal Gurkenwasser!
Ist der Redakteur zu Hause? Ich soll kein Talent haben? Seltsam! Wovon soll ich denn leben?
Leihen Sie mir fünf Rubel! Auf, in den ‚Salon'!
Herrschaften, es wird schon hell!
Ich hab' mit ihr Schluß gemacht!
Leihen Sie mir den Frack!
Den Gelben in die Billardecke!
Ich bin schon sowieso betrunken! Doktor, ich sterbe! Leih mir was für die Medizin! Beinah gestorben! Bin ich abgemagert?
Also ins Restaurant ‚Jar', oder -?
Lohnt sich nicht!
Geben Sie schon Arbeit!
Bitte! Hehe ... Sie sind ja ein Faulpelz!
Kann man denn so zu spät kommen?
Nicht das Geld ist das Wesentliche! Grade das Geld!
Ich schieß mich mit ihm!! Also, Schluß!
Hol der Teufel ihn und alles!
Ade, du garstiges Leben! Übrigens ... nein!
Ach, bist du das, Lisa? Mein Lied ist ausgesungen, maman!
Ich hab' meinen Teil bereits gelebt!
Onkel, geben Sie mir eine Stelle!
Ma tante, die Equipage ist vorgefahren! Merci, mon oncle! Nicht wahr, ich hab' mich verändert, mon oncle? Kein Sauser mehr, haha!
Schreiben Sie dieses Papier! Heiraten? Niemals! Sie ist - hélas - verheiratet!
Eure Exzellenz! Serge, bitte stell mich deiner Großmama vor!
Sie sind bezaubernd, Fürstin! Sie und alt! Ach wo! Sie angeln nach Komplimenten! Mir einen Stuhl in der zweiten Reihe!
Zwischen 30 und 40:
Es hat nicht geklappt! Gibt es eine Vakanz? Neun ohne Trumpf! Pik sieben! Sie spielen aus, Onkel!
Doktor, Sie sind fürchterlich! Bei mir eine Nierenverfettung? Unsinn! Was für Rechnungen diese Ärzte machen!
Wie groß ist denn ihre Mitgift? Wenn Sie nicht jetzt lieben, so doch mit der Zeit! Beste Hochzeitsgrüße!
Aber Liebste, nicht Karten spielen ist mir unmöglich!
Magenkatarrh? Ein Sohn oder eine Tochter? Ganz der Papa! Hahaha ... hätt's nicht gedacht!
Ich hab' gewonnen, meine Liebe! Also wieder mal verloren, hol's der Teufel!
Ein Sohn oder eine Tochter? Ganz der ... Papa!
Ich versichere dir, daß ich sie nicht kenne! Hör schon auf mit der Eifersucht!
Fahren wir, Fanny! Ein Armband?
Champagner! Gratuliere zum neuen Rang! Merci! Was soll man tun, um abzumagern? Ich - eine Glatze?! Schwiegermama, bitte hetzen Sie nicht! Ein Sohn oder eine Tochter?
Ich bin besoffen, Karolinchen! Wart mal, ich küß dich ab!
Wieder ist dieser Schurke bei meiner Frau! Wieviel Kinder haben Sie? Helfen Sie einem armen Menschen!
Was Sie für eine niedliche Tochter haben!
Diese Teufel haben es in die Zeitung gebracht!! Komm mal, ich geb dir Haue, du dummer Junge!
Hast du meine Perücke zerknüllt?
Alter:
Fahren wir zur Kur? Nach Karlsbad?
Heirate ihn schon, meine Tochter! Dumm? Ach was! Sie tanzt mäßig, aber die Beine sind in Ordnung!
Hundert Rubel für ... einen Kuß? Ach, du Teufelchen!
Hehehe! Also ein Rebhühnchen will das kleine Mädchen? Mein Sohn, du bist.... hm ... sittenlos!
Sie vergessen sich, junger Mann! Pst! pst! pst! Ich l-liebe Musik! Cham ... Cham ... pagner!
Du liest das „Kleine Witzblatt“? He - he - he!
Ich bring den Enkeln Bonbons! Mein Sohn ist gut, aber ich war besser! Ach, wo ist die Zeit hin?
Ich hab' auch dich, Fannychen, im Testament nicht vergessen! So einer bin ich! Pappichen, gilb die Uhr! Wassersucht? Wirklich wahr? Herrgott im Himmel! Die Verwandtschaft weint? Der Trauerkrepp steht ihr gut!
Er riecht bereits!
Ach, Friede deiner Asche, du ehrlicher Arbeiter!
*
(Veröffentlicht in der Zeitschrift Budilnik ("Der Wecker"). Nr. 9/1882)
Vorschläge für den Literaturkalender 22. Januar:
KandidatInnen für den heutigen Freitag:
Gotthold Ephraim Lessing
August Strindberg
Else Lasker-Schüler
Alfred Wolkenstein
KandidatInnen für den heutigen Freitag:
Gotthold Ephraim Lessing
August Strindberg
Else Lasker-Schüler
Alfred Wolkenstein
Danke Longtime, für die Vorgaben.
heute gibt es wirklich so viele SchriftstellerInnen und DichterInnen, die wieder in Erinnerung gebracht werden können.
Zwei Namen möchte ich besonders gerne in Erinnerung bringen, weil sie vielleicht eher zu den nicht ganz bekannten gehören .
Ich habe zwar heute wenig Zeit, aber einen Hinweis möchte ich schon jetzt geben auf den englischen Schriftsteller und Dichter John Donne, geboren am 22. Januar 1572 in London. Dort ist er auch am 31. März 1631 gestorben.
John Donne kenne ich eigentlich nur durch einiges aus seiner Lyrik.
Ein bekannter Gedichtband von ihm heißt: “Hier lieg ich von der Lieb erschlagen”.
Daraus stelle ich das folgende Gedicht ein:
„Eigenliebe
Wer liebt, weil er nicht anders kann
Und sich nicht sträubt dagegen -
Nein, so ein willenschwacher Mann
Soll nie mein Herz bewegen.
Doch auch nicht so ein Willensbold,
Der nach Gefalln entscheidet,
Der, fing er mich, davon sich trollt,
Und dableibt, wenns ihm leidet.
Auch der nicht, der nur Schöne jagt,
Die jagen alle nämlich,
Nicht der, dem Häßliches behagt,
Sein Urteil ist dann dämlich.
Auch nicht der Schlaumann, denn er macht
Zur Sklavin mich und Närrin.
Doch auch kein Narr, der nur blöd lacht,
Entreißt man ihm die Herrin.
Nicht der die Liebste reich beschenkt,
Daß er sie knechte schneller,
Noch der, der nichts schenkt, denn er denkt,
Wert ist sie keinen Heller.
So gibts denn nichts in Männerkluft,
Was mir zur Probe bliebe?
Ich mache meiner Neigung Luft,
Indem ich selbst mich liebe“
John Donne
Aus: Hier lieg ich von der Lieb erschlagen
Eine Rezension zu dem Bändchen gibt es hier:
Da kommt er gut weg im Vergleich zu Shakespeare - und der kleine Verlag, der zwei Bändchen von Donne herausgebracht hat, wird ausdrücklich gelobt.
Drei weitere Gedichte in deutscher Übersetzung von ihm
sind hier zu finden, u.a. das bekannte “Sonett an den Tod”.
Und wenn ich noch etwas Zeit finde, werde ich gegen Abend noch etwas zu meinem zweiten Favoriten zum heutigen Tage sagen.
heute gibt es wirklich so viele SchriftstellerInnen und DichterInnen, die wieder in Erinnerung gebracht werden können.
Zwei Namen möchte ich besonders gerne in Erinnerung bringen, weil sie vielleicht eher zu den nicht ganz bekannten gehören .
Ich habe zwar heute wenig Zeit, aber einen Hinweis möchte ich schon jetzt geben auf den englischen Schriftsteller und Dichter John Donne, geboren am 22. Januar 1572 in London. Dort ist er auch am 31. März 1631 gestorben.
John Donne kenne ich eigentlich nur durch einiges aus seiner Lyrik.
Ein bekannter Gedichtband von ihm heißt: “Hier lieg ich von der Lieb erschlagen”.
Daraus stelle ich das folgende Gedicht ein:
„Eigenliebe
Wer liebt, weil er nicht anders kann
Und sich nicht sträubt dagegen -
Nein, so ein willenschwacher Mann
Soll nie mein Herz bewegen.
Doch auch nicht so ein Willensbold,
Der nach Gefalln entscheidet,
Der, fing er mich, davon sich trollt,
Und dableibt, wenns ihm leidet.
Auch der nicht, der nur Schöne jagt,
Die jagen alle nämlich,
Nicht der, dem Häßliches behagt,
Sein Urteil ist dann dämlich.
Auch nicht der Schlaumann, denn er macht
Zur Sklavin mich und Närrin.
Doch auch kein Narr, der nur blöd lacht,
Entreißt man ihm die Herrin.
Nicht der die Liebste reich beschenkt,
Daß er sie knechte schneller,
Noch der, der nichts schenkt, denn er denkt,
Wert ist sie keinen Heller.
So gibts denn nichts in Männerkluft,
Was mir zur Probe bliebe?
Ich mache meiner Neigung Luft,
Indem ich selbst mich liebe“
John Donne
Aus: Hier lieg ich von der Lieb erschlagen
Eine Rezension zu dem Bändchen gibt es hier:
Da kommt er gut weg im Vergleich zu Shakespeare - und der kleine Verlag, der zwei Bändchen von Donne herausgebracht hat, wird ausdrücklich gelobt.
Drei weitere Gedichte in deutscher Übersetzung von ihm
sind hier zu finden, u.a. das bekannte “Sonett an den Tod”.
Und wenn ich noch etwas Zeit finde, werde ich gegen Abend noch etwas zu meinem zweiten Favoriten zum heutigen Tage sagen.
Von der Kaléko ein kleines Gedicht zu einem Lieblingsmotiv von mir:
Mascha Kaléko
Die Bienen
... Politisch sind sie Monarchisten:
Auf Arbeit ziehn nur Zivilisten,
Und was sie sich erhamstert haben,
Kommt in die königlichen Waben
Zum Schmaus für königliche Feste.
Der kleine Mann kriegt nur die Reste.
»Ob sich die Biene nie empört
Und Unabhängigkeit begehrt?«
- Fragt sich Kollege Schmetterling.
Das weiß nur Gott. Und Maeterlinck.
*
Meine Ergänzung:
„Gott“? – na danach fragen die The- und die Atheisten in fast allen ihren Beiträgen, meist den unlyrischen.
Ja, warum nur Maeterlinck…? Wer googelt, findet :
Maurice M. (den Literaturnobelpreisträger 1911): "La vie des abeilles" (deutsch "Das Leben der Bienen". 1901) – Neu: „Das Leben der Bienen“. Fischer. Ffm. 1953.
... auch ein bisschen Werbung - für Verständnis für die "Bienchen", denen in vielen Ländern (wie den USA) unter Stress- und Insektizid-Bedingungen oder Einwirkungen von Varroamilben und/odet Viren das wundersam geordnete Leben schwer gemacht wird; s. "Colony Collapse Disorder" = "Bienensterben"; s. Linktipp:
Mascha Kaléko
Die Bienen
... Politisch sind sie Monarchisten:
Auf Arbeit ziehn nur Zivilisten,
Und was sie sich erhamstert haben,
Kommt in die königlichen Waben
Zum Schmaus für königliche Feste.
Der kleine Mann kriegt nur die Reste.
»Ob sich die Biene nie empört
Und Unabhängigkeit begehrt?«
- Fragt sich Kollege Schmetterling.
Das weiß nur Gott. Und Maeterlinck.
*
Meine Ergänzung:
„Gott“? – na danach fragen die The- und die Atheisten in fast allen ihren Beiträgen, meist den unlyrischen.
Ja, warum nur Maeterlinck…? Wer googelt, findet :
Maurice M. (den Literaturnobelpreisträger 1911): "La vie des abeilles" (deutsch "Das Leben der Bienen". 1901) – Neu: „Das Leben der Bienen“. Fischer. Ffm. 1953.
... auch ein bisschen Werbung - für Verständnis für die "Bienchen", denen in vielen Ländern (wie den USA) unter Stress- und Insektizid-Bedingungen oder Einwirkungen von Varroamilben und/odet Viren das wundersam geordnete Leben schwer gemacht wird; s. "Colony Collapse Disorder" = "Bienensterben"; s. Linktipp:
Re: Literarische Erinnerungen am 21. Januar
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zum heutigen Tag möchte ich den Schriftsteller Johan August Strindberg, geb. am 22.1.1849 in Stockholm, gest. 14.5.1912 in Stockholm, vorstellen. Sicher ist euch das eine oder andere Werk bekannt:
Wiki Strindberg
lg
spatzl
Wiki Strindberg
lg
spatzl
Re: Literarische Erinnerungen am 21. Januar
Else Lasker-Schüler geboren am 11. Februar 1869 in Elberfeld, (heute Wuppertal) - gestorben am 22. Januar 1945 in Jerusalem.
Ich hatte im vorigen Jahr ziemlich ausführlich über die Freundschaft und die bezaubernede Korrespondenz zwischen der Dichterin und dem Maler Franz Marc geschrieben.
Der Link führt zum Thema.
Else Lasker-Schüler als Prinz von Theben.
Miriam
Ich hatte im vorigen Jahr ziemlich ausführlich über die Freundschaft und die bezaubernede Korrespondenz zwischen der Dichterin und dem Maler Franz Marc geschrieben.
Der Link führt zum Thema.
Else Lasker-Schüler als Prinz von Theben.
Miriam
Hallo Miriam,
ich erinnere mich noch gerne an Deinen Beitrag.
Hallo Longtime,
die Bienen passen als Übergang jetzt hervorragend zu “meinem” zweiten Schriftsteller.
Das konntest Du natürlich nicht wissen, aber es trifft sich sehr gut.
Ich möchte noch an Abe Kobo (Abe ist der Familienname, der wird im Japanischen vorangestellt) erinnern, den japanischen Schriftsteller, der am 7. März 1924 in Tokio geboren wurde und am 22. Januar 1993 auch dort starb.
Abe Kobo schildert in einem seiner Romane eine ganz eigenartige Geschichte über einen Insektenforscher. Dieses Buch heißt: “Die Frau in den Dünen” und wurde etwas später auch von dem Japaner Hiroshi Teshigahara kongenial verfilmt.
Es ist, wie gesagt, ein eigenartiges, aber faszinierendes Buch, das in der Ankündigung meines alten rororo Taschenbuchs, einer Ausgabe von 1970, wie folgt beschrieben wurde:
Ich habe vor Jahren sowohl das Buch gelesen als auch den Film gesehen und beides tatsächlich noch nicht vergessen, obwohl es schon ziemlich lange her ist.
Abe Kobo hat für mein Empfinden eine extreme Erzählweise, die in ihren Bann ziehen kann.
Man hat ihn oft den japanischen Kafka genannt. Er hatte gute Kenntnisse der europäischen Literatur.
Dem Roman vorangestellt ist übrigens der Spruch:
“Wo keine Strafe droht, fehlt es auch an der Lust zu fliehen.”
Über den Film steht im Lexikon des Internationalen Films:
„Eine menschlich ergreifende Fabel, die durch absurde Überhöhung den Zerfall der Ganzheit symbolisiert. Der visuell höchst eindrucksvolle Film beschreibt die existentielle Not des Menschen und findet im Mythos das Spiegelbild des Lebens.“
Mehr noch über den Film bei Wikipedia, hier:
Über Buch und Film ist hier noch mehr zu lesen:
ich erinnere mich noch gerne an Deinen Beitrag.
Hallo Longtime,
die Bienen passen als Übergang jetzt hervorragend zu “meinem” zweiten Schriftsteller.
Das konntest Du natürlich nicht wissen, aber es trifft sich sehr gut.
Ich möchte noch an Abe Kobo (Abe ist der Familienname, der wird im Japanischen vorangestellt) erinnern, den japanischen Schriftsteller, der am 7. März 1924 in Tokio geboren wurde und am 22. Januar 1993 auch dort starb.
Abe Kobo schildert in einem seiner Romane eine ganz eigenartige Geschichte über einen Insektenforscher. Dieses Buch heißt: “Die Frau in den Dünen” und wurde etwas später auch von dem Japaner Hiroshi Teshigahara kongenial verfilmt.
Es ist, wie gesagt, ein eigenartiges, aber faszinierendes Buch, das in der Ankündigung meines alten rororo Taschenbuchs, einer Ausgabe von 1970, wie folgt beschrieben wurde:
“Vom Jagdfieber verlockt, läßt ein junger Insektenforscher sich in einem entlegenen Küstendorf ein sonderbares Quartier anbieten, das sich bald als auswegloses Gefängnis erweist.
Zusammen mit einer Frau, die ihn mit geheimnisvoller Erwartung empfängt, muß er in der Tiefe eines Sandlochs hausen und gegen die Macht des wandernden Sandes ankämpfen.
Alle verbissenen Ausbruchsversuche scheitern.
Schließlich ergibt sich der Gefangene in sein Geschick und weiß mit seiner Freiheit nichts mehr anzufangen, als er sie wiedergewinnen könnte.
Die meisterhafte Verfilmung des Romans wurde auf den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet“
Ich habe vor Jahren sowohl das Buch gelesen als auch den Film gesehen und beides tatsächlich noch nicht vergessen, obwohl es schon ziemlich lange her ist.
Abe Kobo hat für mein Empfinden eine extreme Erzählweise, die in ihren Bann ziehen kann.
Man hat ihn oft den japanischen Kafka genannt. Er hatte gute Kenntnisse der europäischen Literatur.
Dem Roman vorangestellt ist übrigens der Spruch:
“Wo keine Strafe droht, fehlt es auch an der Lust zu fliehen.”
Über den Film steht im Lexikon des Internationalen Films:
„Eine menschlich ergreifende Fabel, die durch absurde Überhöhung den Zerfall der Ganzheit symbolisiert. Der visuell höchst eindrucksvolle Film beschreibt die existentielle Not des Menschen und findet im Mythos das Spiegelbild des Lebens.“
Mehr noch über den Film bei Wikipedia, hier:
Über Buch und Film ist hier noch mehr zu lesen: