Literatur Leichenblässe Simon Beckett
In diesem 2010 in der deutschen Übersetzung erschienenen Kriminalroman schildert Simon Beckett die Aufklärung einer mysteriösen Mordserie in Tennessee durch den forensischen Anthropologen David Hun-ter und seine Helfer. David Hunter wird von seinem amerikanischen Kollegen Tom Liebermann wegen der Analyse eines bizarren Mordfalls zu Hilfe gerufen. Trotz eines lebensbedrohlichen beruflichen Rückschlages und des Verlusts seiner Familie nimmt der britische Anthropologe die Einladung an, auch um Abstand von seinen psychischen Problemen und seinen Selbstzweifeln zu nehmen, was ihm aber nur schwer gelingt. Es wird sehr bald deutlich, dass man einem psychopathischen Serienmörder auf der Spur ist. Weitere Themen dieses Romans sind Spannungen zwischen mit Vorurteilen belasteten US-Polizisten und dem britischen Anthropologen sowie Homosexualität. Die Charakterisierung der Hauptpersonen ist oft detailliert und fein-fühlig. Das Buch ist vor allem im zweiten Teil sehr spannend. Wenig spannend erscheint mir dagegen der erste Teil, weil er sich konzentriert auf langwierige und z. T. abstoßende anthropologische Details bzw. auf Verwesungsprozesse von Leichen. Insgesamt hat dieser Roman zwar einige Schwächen, erscheint mir aber doch lesenswert.