Forum Kunst und Literatur Literatur Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945

Literatur Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945

uki
uki
Mitglied

Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.02.2010, 18:21:43
Allgemein:

Krieg an sich ist menschenverachtend, doch gibt es selbst dabei gewisse Regeln, und es wird eingeteilt in Kriegsgeschehen und Kriegsverbrechen. Z.B. im 2. Weltkrieg, geschahen von allen beteiligten Fronten Angriffe, die aus heutiger Sicht als Kriegsverbrechen eingestuft werden könnten. (die Konzentrationslager der Deutschen gar nicht mitgerechnet) Ein Aufrechnen bringt nichts, aber ein Verschweigen der Grausamkeiten, die auch die Deutschen erfahren mussten, im Krieg und nach Kriegsende, ebenso wenig.
Wenn über Kriegsgeschehen eines bestimmten Krieges diskutiert wird, egal welchen, müssen die Kriegsereignisse, kriegerischen Handlungen aller beteiligten Länder angesprochen werden können, also eine ehrliche Diskussion stattfinden. Doch was ist eine ehrliche Diskussion? Es kommt wohl auf den Betrachter, den Diskutanten an. Jedenfalls kann es nicht richtig sein, wenn nur damalige deutsche Gegner erkennen dürfen, dass auch in ihrer Kriegsmaschinerie menschenverachtende Handlungen geschahen.

Wirkliche Aussöhnung kann nur in Augenhöhe vonstatten gehen.
Das ist meine Meinung dazu. Mehr dazu überlasse ich kompetenteren Personen und hoffentlich geeigneten Politikern.

Bei Kriegsende, selbst noch nicht im schulpflichtigen Alter, erkannte ich schon, dass Frieden eines der wichtigsten Ziele ist und dazu stehe ich noch heute.
-uki-
eko
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Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.02.2010, 18:21:43


Zitat Meli als Antwort auf obiges.

Es ist für mich persönlich bezeichnend, dass hier nur die grausame Zerstörung der westdeutschen Städte angeführt wird.



@ meli:

Sag mal, findest Du das nicht auch ein bisschen lächerlich, nun auch noch das Thema der Bombardierung west- und ostdeutscher Städte zu einer Art Wettbewerb auszudehnen?

Es sind in der Tat mehr west- als mittel- und ostdeutsche Städte gebombt worden und das hat einen ziemlich einfach zu begreifenden Grund:

Vor der Invasion mussten die Bomber von England aus starten, da war die Reichweite noch auf westdeutsche Städte begrenzt. Erst nach der Invasion standen Flugplätze in Frankreich und Belgien zur Verfügung und erst ab da konnten mitteldeutsche und ostdeutsche Städte bombardiert werden.

So simpel ist das!






eko
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Mitglied

Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von eko
als Antwort auf clara vom 20.02.2010, 13:14:59


"Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden."
Albert Einstein

diesen zitat sollte man vor augen halten.


Dabei hatte Einstein den Atomkrieg im Auge. Von anderen Bedrohungen, die unsere Erde zumindest für Menschen unbewohnbar machen könnten, hatte er noch keine Vorstellung. Alles hat sich beschleunigt.

Gruß, Clara



"Ich glaub, mich knutscht ein Elch"

Dieser Spruch kommt mir in den Sinn, wenn ich solchen Blödsinn lesen muss von wegen "Einstein hatte den Atomkrieg im Auge".

Also wenn man nix weiß, sollte man besser auch nix sagen wollen.

Einstein hat zwar die Kernspaltung entdeckt, ja, aber als er erkannte, dass es Leute gab, die daraus eine Bombe bauen wollten, hätte er seine Entdeckung am Liebsten wieder in die Tonne gekloppt.

Leider war es dazu bereits zu spät.

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Karl
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Administrator

Off topic
geschrieben von Karl
als Antwort auf eko vom 20.02.2010, 21:52:29
Otto Hahn hat die Kernspaltung entdeckt. Von Einstein stammt in der Tat der Satz "Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden" und er hatte hierbei tatsächlich vor Augen, dass der nächste Krieg ein Atomkrieg sein würde, welcher den Menschen in die Steinzeit zurück werfen würde. Karl
eko
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Re: Off topic
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 20.02.2010, 22:52:02
Na gut, hab ich mich halt zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ja, jetzt weiß ichs auch wieder, dass es Otto Hahn war.
hugo
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Re: Off topic
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 20.02.2010, 23:12:10
ja eko und was eine spezielle Ironie der Geschichte für mich ist ??

die Nazis sorgten mit ihrer Judenvertreibung, in Sachen Atomforschung und Atombombenbau für die eigene Zweitrangigkeit und brachten die USA in eine Führunsposition.

Denn durch vielen deutschen, bedeutenden, jüdischen Physiker, die ebenfalls hatten Deutschland verlassen müssen, war die Nuklearforschung in den USA schon weit vorangeschritten ( so nachzulesen einstein-gymnasium-vk.de)

Einstein selber (zwar der geistige Vater der Atombombe und auch zeitweise Befürworter ihrer Herstellung im Hinblick auf die deutsche Gefahr) wurde von den Amis als nicht 100 %ig sicher und als politisch "ungeeignet" vom weiteren Forcieren des Bombenbaus ausgeschlossen.

Erst nach dem Krieg stellte sich heraus das Deutschland noch lange nicht soweit war,,um eine einsatzbereite Bombe verfügbar zu haben.,,aber das konnten die Amis sicher nicht so genau wissen,,

,und ich denke das Hiroschima schon als ein kleiner Vorgriff auf die spätere Drohkulisse gegen die Sowjetunion anzusehen ist.

hugo

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Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 20.02.2010, 21:36:15
Sag mal, findest Du das nicht auch ein bisschen lächerlich, nun auch noch das Thema der Bombardierung west- und ostdeutscher Städte zu einer Art Wettbewerb auszudehnen?
geschrieben von Eko


Nur zu Deiner Kenntnis:

Ich finde an diesem Thema nichts lächerlich (wundere mich aber über Deine Wortwahl).
Die Art und Weise, wie hier aufgerechnet wird, ist schon sehr schlimm.
Und bevor Du mir unterstellst, einen solchen ekelhaften Wettbewerb zu betreiben, solltest Du schon genau die Teile nachlesen, auf die ich mich beziehe.

geschrieben von medea Christine_Februar_2010_047 am 19.02.2010 14:55 als Antwort auf Rutger vom 19.02.2010 13:42

Danke Rutger, daß du dieses Buch wieder ins Gespräch bringst.
Vor einigen Jahren ist dieses Thema hier im ST gestreift, aber dann
nicht vertieft worden. Ich schwankte damals, mir das Buch von Jörg Friedrich zu kaufen, ich hatte einfach Angst davor, was dort zu lesen
stand. Freudenstadt ist ja ebenfalls unbarmherzig bombardierd worden,
obwohl nur Zivilbevölkerung in der Stadt war. Ich weiß aber im großen und ganzen, was in Hamburg und Dresden geschehen ist, von den Menschen als
lebende Fackeln, den Eingeschlossenen und Verschütteten und elend zugrundegegangenen in den Kellern der Häuser.
Ich wurde von diesem Luftkrieg als Kind verschont, dafür aber dann den
Russeneinmarsch erlebt und ein Jahr später mit Mutter und Schwester von
den Polen vertrieben worden. Ich werde mir nächste Woche "Der Brand"
von Jörg Friedrich besorgen.

Medea


Darauf kam die Antwort von Hugo (such sie Dir bitte selbst raus)

worauf Medea sich äußerte

medea Christine_Februar_2010_047 am 19.02.2010 17:14 als Antwort auf hugo vom 19.02.2010 17:01

Hallo Hugo -
ich habe keine dieser fürchterlichen Bombardierungen
erlebt, in Niederschlesien war es in dieser Hinsicht
ruhig, dafür dann eben auch kriegsbedingte andere
Gräueltaten. Es ist eine Randerwähnung von mir, die ich
mir erlaube. Damit schmälere ich keinesfalls die grausame
Zerstörung der westdeutschen Städte.


M.


Ich halte es nicht für gut, in dieser einseitigen, nur auf Deutschland bezogenen Form, zu argumentieren.
Und ich bringe das hier noch einmal klar zum Ausdruck, werde mich jetzt hier aber nicht mehr weiter äußern zu den Zerstörungen außerhalb Deutschlands, also von Deutschland ausgehend, dem Holocaust, den Vertreibungen und all diesen grauenhaften Gräueltaten. Ich denke, ich habe meine Auffassung und Einstellung dazu hinreichend klargelegt und nicht nur in diesem Diskussionsstrang.

Mir ist Dresden in der Partnerschaft mit Coventry so wichtig, weil es die Versöhnung darstellt und das beginnend vor 50 Jahren.
Das mag in gewisser Hinsicht das Ziel jeder Städtpartnerschaft sein, aber diese Partnerschaft ist eine ganz besondere.
Aber wer das Gefühl der Versöhnung nicht in sich empfinden kann, wird wohl immer einseitig betrachten und das ist eine allgemeine Betrachtung und keine Unterstellung an Dich.

Meli
Medea
Medea
Mitglied

Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.02.2010, 00:44:53
Nun halte mal eben die Luft an Meli, du bekommst sonst
noch vor lauter Erregung Migräne. Natürlich - das mußte ich nicht
expliziert erwähnen, da ja allen bekannt - war die Bombardierung englischer Städte ein ebensolches Verbrechen an der Menschlichkeit - gibst du nun a Ruh?


"Wirkliche Aussöhnung kann nur in Augenhöhe vonstatten gehen.
Das ist meine Meinung dazu. Mehr dazu überlasse ich kompetenteren Personen und hoffentlich geeigneten Politikern.

Bei Kriegsende, selbst noch nicht im schulpflichtigen Alter, erkannte ich schon, dass Frieden eines der wichtigsten Ziele ist und dazu stehe ich noch heute.
-uki-"

Uki schreibt, was auch ich meine. Dem füge ich nichts hinzu.

M.



Re: Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 21.02.2010, 07:45:59
Medea

Nun halte mal eben die Luft an Meli, du bekommst sonst
noch vor lauter Erregung Migräne


Ziemlich unsachlich und persönlich! - um meinen Kopf mache Dir doch bitte keine Sorgen.

Natürlich - das mußte ich nicht
expliziert erwähnen, da ja allen bekannt - war die Bombardierung englischer Städte ein ebensolches Verbrechen an der Menschlichkeit - gibst du nun a Ruh?


Ich freue mich, dies von Dir zu lesen - bisher fehlte mir diese Anerkennung in der Tat von Dir. Und es waren nicht nur engliche Städte.
So ist doch die "Unruh" gut, damit Du das noch richtig stellen konntest und nicht falsch verstanden werden kannst.

Ich glaube nicht, dass ich hier in diesem Thread noch in den von Karl geschlossenen und von Bernhard geführten Threads, wo es ja auch schon um Bombardierungen ging, so etwas von Dir gelesen habe. Sollte ich es überlesen haben, bitte ich um Entschuldigung.

Und dafür, dass ich Dich hier so in den Mittelpunkt gestellt habe, bedank Dich bei Eko.

Über Frieden und Aussöhnung habe ich genug geschrieben.
Mit der Augenhöhe kann ich mich Uki durchaus anschließen - denn diese fehlende Augenhöhe ist m. E. nach ein Grund für die vielen Brennpunkte in dieser Welt.
Aber das zu diskutieren, ist hier nicht der richtige Thread.

Allerdings schafft man die Augenhöhe nicht, in dem man immer noch aufrechnet.
Da schließe ich mich doch Carlos1 an, den ich hier jetzt nicht auch noch einmal zitieren muss. Ich gehe davon aus, dass Du ihn gelesen hast.

Meli





miriam
miriam
Mitglied

Re: Der wahre Grund der Aufforderung die Luft anzuhalten...
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.02.2010, 08:19:44
"Nun halte mal eben die Luft an Meli, du bekommst sonst
noch vor lauter Erregung Migräne." (Zitat -Medeas Beitrag 21.2. - 7:45)

Schöner Ausdruck - mir Notizen mach!

Nachgedacht über den tieferen Sinn dieser Bemerkung (da muss man ja gar nicht so tief gehen!)

Kann es sein, dass manch einer nach Luft schnappen muss und daraus folgert, dass der Grund darin zu finden ist, dass andere ihm die Luft zum atmen wegnehmen?

Das täte sicherlich nicht nur mir, sondern auch meiner Freundin Meli, leid! Eeeecht!
Denn für die Diskussionen, Hauptgrund der Anwesenheit in einem Diskussionsforum für viele, braucht man Diskussionspartner.

Vielleicht ging es aber gar nicht um die knapp werden Luft, sondern um die Argumente die knapp werden...



Miriam

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