Literatur Jörg Friedrich - Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945

ich erinnere mich an der sendung, wo ein paar alte britische piloten mit tränen in augen über dass befehl, dresden zu bombadieren berichteten, und sich entschuldigten.
eine diese herren lebte vor dem krieg in dresden, und ihm hat es so körperliche wie seelische schmerzen bereitet, diesen befehl nachzukommen.

"Der 13. Februar 2000 war für die Stadt Dresden ein unvergesslicher Tag. Britische Freunde übergaben in einer Feierstunde an der Frauenkirche vor 18000 freudig bewegten, aber auch ergriffenen Teilnehmern das in ihrem Land angefertigte und finanzierte neue Kuppelkreuz des Gotteshauses. Ein englischer Kunstschmied fertigte das über 7 Meter hohe Kuppelkreuz nach Originalvorlagen."/frauenkirche/

„Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden.”
Albert Einstein

diesen zitat sollte man vor augen halten.

Das war eine Antwort auf unendliche Grausamkeiten, die begangen wurden, und die Gott sei Dank in Europa beendet sind und hoffentlich beendet bleiben.
Sonst hätten wir alle nichts aus diesen furchtbaren Zeiten und Vorkommnissen auf beiden Seiten gelernt.(Meli)

interessanter und wichtiger Denkansatz: Sonst hätten wir alle nichts aus diesen furchtbaren Zeiten und Vorkommnissen auf beiden Seiten gelernt.

ja diese Gedanken kommen mir auch immer wieder,,,ich beziehe dabei aber nicht nur Europa mit ein,,,

und dann stell ich mir die Frage wie es kommt, das eine beträchtliche Anzahl Mitmenschen heute schon wieder bereit ist, recht bedenkenlos oder leichtfertig, (oder ists Gleichgültigkeit) solchen Nachrichten wenig Beachtung zu schenken die auf ähnliche Untaten in der Jetztzeit verweisen.

Ich hab hier sogar Beiträge gelesen in denen versucht wurde solches Tun zu entschuldigen, oder die Zerstörer und Angreifer in Schutz zu nehmen oder gar die Opfer als Schuldige hinzustellen.

wie schnell sind heutzutage solche Schlagzeilen vergessen wie: "Die Bomber kamen nach dem Gottesdienst" "Schon in den ersten Angriffsstunden wurden mindestens 230 Menschen getötet"
oder:
"In vielen Ländern der Welt fanden am letzten Samstag große Demonstrationen gegen das grausame Vorgehen der Armee gegen die wehrlose Bevölkerung statt. Hunderttausende gingen an diesem Tag in Paris, Berlin, London, Edinburgh, Jakarta, Madrid, Washington D.C. und vielen anderen Städten auf die Straße",,
und,,?? das geschah nicht etwa vor 50 Jahren irgendwo am Ende der Welt nein, es ist gerade mal ein Jahr her.

also muss die Menscheit noch sehr viel lernen, um auf Deinen Beitrag zurückzukommen.

hugo

Hallo, hugo,

den Bombenterror am Ende des 2. Weltkrieges feierten die Sieger als
einen riesigen Erfolg der militärischen Überlegenheit bei einer nicht mehr
vorhandenen Gegenabwehr.
Die Erfahrungen aus dieser Zeit wurden auch bei allen nachfolgenden
Kriegen weiter umgesetzt und zur Perfektion verfeinert.
Flächendeckende Bombenabwürfe aus sehr großer Flughöhe, Verminung durch
Streubomben, Einsatz von panzerbrechenden Uransprenkköpfen auf Granaten,
die immense Spätschäden verursachen,usw., usw..

Dies ist das, was die Menschen hinzugelernt haben und nicht das,
was Du erhoffen willst.

Viele Grüße
arno

Hugo,

so manches an Beiträgen der von Dir erwähnten Art entsetzt mich.
Und Du hast natürlich Recht, man kann nicht in Europa stehen bleiben, es muss ein weltumgreifendes Denken einsetzen.
Und wir haben noch viele Brennpunkte - und damit will ich hier jetzt keine andere Diskussion anreißen - es ist einfach Fakt!

Doch wir haben nur dieses eine "Raumschiff", genannt Mutter Erde.

Durch Deinen Beitrag sah ich mich genötigt, mal wieder den Faust zur Hand zu nehmen.

Ich zitiere aus Goethes Tragödie erster Teil, Vor dem Tor:

Andrer Bürger:

Nichts Bessres weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen,
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus.
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus
und segnet Fried' und Friedenszeiten.

Goethe vollendete seinen Faust 1831. Es ist also viel Zeit vergangen seither und das Bewußtsein vieler Menschen hat sich verändert.

Und ich bin froh um jeden, der aus dieser Gleichgültigkeit herausgerissen ist und kapiert hat, dass es uns alle angeht, wenn wir in Frieden leben wollen.
Nur wenn auch mein Nachbar in Frieden leben kann, kann ich ruhig schlafen.


Meli

Herzlichen Dank, meli. Du hast die einzige richtige und zukunftsweisende Antwort gegeben. Der Zweite Weltkrieg ist von allen Seiten fürchterlich und menschenverachtend geführt worden. Was mich jetzt aufregt ist, dass es noch immer Menschen gibt, die aufrechnen wollen.

Die einzige richtige Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges ist die Verdammung jeglicher Kriege und das Arbeiten für eine Welt ohne Krieg.

Karl

Hervorhebung von mir.

Von allen Beteiligten menschenverachtend geführt!

Wenn man kleinlich wäre, könnte man das auch schon wieder als Beginn einer Aufrechnung ansehen.
Wenn ich es geschrieben hätte, würde mir sofort wieder "Ursache und Wirkung" vorgehalten werden.

Das ist das Fürchterliche, daß man nicht sachlich zusammentragen darf, was gleiches Unrecht ist/war. Das haben aber die ehemaligen Kriegsgegner, wie zum Beispiel die von Eleonore beschriebenen englischen Bomberpiloten, begriffen.
Mir ist sowas auch von amerikanischen Soldaten bekannt, die in Vietnam kämpften und später dorthin zurückkehrten.

Nur wenn man auf beiden Seiten zu solcher Erkenntnis kommt, sorgt es für dauerhaften Frieden und Verständigung. Wenn nicht, wird es der Einstieg in einen nächsten Waffengang.
Was den zweiten Weltkrieg angeht, muß das aber wohl doch von außen an uns herangetragen werden. Wenn sich bei uns der Gedanke regt, es ist Unrecht auf beiden Seiten, dann wird man sofort niedergemacht.
Und das ist dann der Nährboden für die braunen Gesellen.

Ich hoffe drauf, daß sich noch viel mehr Historiker der ehemaligen Kriegsgegner
mit diesen Dingen befassen und uns sagen, was alles Unrecht war.
Die Menschen haben es begriffen, wie die vielen Städtepartnerschaften zeigen.

Wenn das nicht so wäre, wenn man nur immer Ursache und Wirkung zitiert, dann ergibt es eine Kette von Krieg und Gewalt, wie z.B. der nahe Osten zeigt.
Jede Seite nimmt für sich in Anspruch, nur "vergolten" zu haben.
Friede wird so niemals erreicht werden.

nordstern

Dies ist das, was die Menschen hinzugelernt haben und nicht das,
was Du erhoffen willst.

Ich frag mich langsam, wie Du Dein ewig negatives Denken aushältst.

Meli

Das geschehen von 1920 bis 1945 hat man mir während meiner schulzeit und auch während des studiums, auch später in berichten über den 2. weltkrieg immer und immer wieder und völlig einseitig mit dem ziel schuldgefühle zu erzeugen eingetrichtert.
Was danach auf deutschem boden geschah, wurde und durfte nicht erwähnt und berichtet werden.
Ich weiß schon, wer die kriegsschuld trägt, trotzdem darf doch wohl jetzt ausgesprochen werden, was nach dem krieg auf russisch besetztem boden in D geschah und was in keinem geschichtsbuch der DDR auch nur ansatzweise drin stand.
Oder werden hier bei bestimmten themen maulkörbe verteilt?

Hallo, meli,

bitte, was ist daran negativ?????
Positiv wäre es, wenn die Menschen etwas aus dem militärischen Bombenterror
gelernt hätten. Dann teile mir doch mal mit, was die Militärmächte
gelernt haben?

Viele Grüße
arno

Ich hoffe drauf, daß sich noch viel mehr Historiker der ehemaligen Kriegsgegner
mit diesen Dingen befassen und uns sagen, was alles Unrecht war.

Ich möchte in dieses "uns" nicht eingebunden sein.
Das es ein Unrecht ist, Menschen zu quälen, grauenhaft zu töten, zu vertreiben, ganze Völkerwanderungen zu veranlassen, Bomber loszuschicken, weiß ich bereits.

Ich will mich nicht bei meiner Gewissensbildung darauf verlassen, dass "man" mir sagt, was ich als Unrecht zu empfinden habe.

Meli

Nein, Arno, ich teile dir gar nichts mit, denn ich gehe auf Deinen Trip nicht mit und breite hier aus, damit der nächste kommt mit seinem Klagen und Jammern.

Rechne Dir aus, wie lange wir in Europa - und ich weiß, dass es nicht die gesamte Welt - in Frieden leben.

Mir geht es um Versöhnung und nicht um wiederkäuen.
Der Weg ist nicht einfach, aber der Weg ist das Ziel.

Meli