Literatur In ewiger Freundschaft Nele Neuhaus
Im diesem 2021 erschienenen zehnten Band ihrer Bodenstein-Sander-Krimireihe schildert Nele die aufklärung von morden und weiteren krimi- nellen Handlungen im Milieu der Literatur und des Verlagswesens. In die- sem Rahmen werden psychologische und soziale Aspekte wie Habgier, Neid und Eifersucht, Erpressung, Rache, Partnerschaftsprobleme, Scheidung, die Situation von Patchworkfamilien, Erziehung, psychische Probleme und viele andere interessante Themen(z. B. Organspende) angesprochen. Wie in den anderen Romanen der Autorin wird das problematische Privatleben der beiden Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander detailliert und mit einem gewissen Einfühlungsvermögen erfasst. Etliche humorvolle Passagen sowie die Herausstellung tragischer Konflikte sowohl in der Haupthandlung als auch in der Darstellung der Lebenssituation der beiden sympathisch wirkenden Ermitt-ler sind als positive Merkmale dieses Romans zu bewerten. Dennoch sind trotz etlicher Spannungselemente viele Weitschweifigkeiten und eine verwirrende Fülle von Ereignissen, Wendepunkten und Perspektiven sowie viele Klischees und undifferenzierte Werturteile der Protagonisten oder der Autorin(Zitat: „Selbstmörder sind Egoisten.”) zu bemängeln. Die gesamte Handlung erscheint in großen Teilen trotz ihres Realitätsbezugs sehr konstruiert und z. t. unrealistisch. Der sprachliche Stil bzw. das weitgehende Fehlen einer bildhaften Sprache ist nicht optimal und die Charakterisierung der Personen erfolgt weitgehend nur durch die Handlung. Obwoh der Roman z. T. spannend ist und zum Nachdenken anregt, ist er meiner Meinung nach nicht empfehlenswert.