Literatur Ich lese gerade
Von Schirach: "Kaffee und Zigaretten":
Bei dem Buch von Ferdinand von Schirach lese ich als Motto eines sensiblen Natur-Burschen (der er in Kindheit und Jugend sicherlich war):
The woods are lovelyy, dark, an deep
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
Die Strophe stammt aus Robert Frosts „Stopping by woods on a snowy evening“.
Paul Celan übersetzte – sie im Kontext des gesamten Gedichts, um den Gesamtverlauf des Abends z summieren, zum Abschied zu bringen:
Anheimelnd, dunkel, tief die Wälder, die ich traf.
Doch noch nicht eingelöst, was ich versprach.
Und Meilen, Meilen noch vorm Schlaf.
Und Meilen Wegs noch bis zum Schlaf.
(Aus: Paul Celan: „Übertragungen. Gesammelte Werke 5“. Hrsg. von Beda Allemann und Stefan Reichert unter Mitwirkung von Rolf Bücher. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000..# 3206 S. 407)
Ja: The woods are lovely ... (auch wenn man den Kontext vergisst...!)
Also: weiter sehen, weiterlesen ... im Verlauf des Lebens eines Autoren...!Ich werde jetzt mit Ferdinand Schirach ins Bett gehen ;-)
Ein halbe Stunde höre ich noch zu. Lars Eidinger liest. Sehr passend.
In diesem Spiegelartikel von 2010 schreibt Schirach von seinem Lebensbuch.
Hat jeder Mensch ein "Lebensbuch"?
Und welches hätte ich? Als erstes fiel mir Elias Canetti, "Die Blendung" ein.
Abgelöst wurde es durch James Baldwin: Zum Greifen nah.
Vielleicht gibt es Lebensabschnittsbücher ;-)
James Baldwin wird zu meiner Hör-freude gerade wieder neu entdeckt.
"Von dieser Welt" habe ich schon genossen.
So nun liebe Grüße in die Runde und ab ins Bett
Ich werde jetzt mit Ferdinand Schirach ins Bett gehen ;-)
Darum beneide ich Sie natürlich glühendst und hoffe, dass Sie eine aufregende und gute Nacht mit von SChirach hatten.
Hat jeder Mensch ein "Lebensbuch"?
So nun liebe Grüße in die Runde und ab ins Bett
Ich lese derzeit von Elizabeth Strout "Alles ist möglich". Raffinierte Kurzgeschichten,die jedoch in sich zusammenfliessen und -passen.
Ich habe kein Lebensbuch. Dafür lese ich schon zu lange (ca 70 Jahre) und zu unterschiedliche Genres, weil ich auch zu neugierig auf die jeweils neuen AutorInnen bin. Mit 20 Jahren hätte ich ein anderes Lebensbuch gehabt als heute. TEmpi passati und ich mich auch.
Ich bin aber abhängig von Autoren. Gefällt mir eine(r), möchte ich alles von dem lesen. DAnn passiert es natürich auch ,dass mir der Autor eines Tages nicht mehr gefällt. So war es bei Mankell, Elizabeth George und bei Martin Suter bin ich kurz davor (der hat aber noch eine Chance, wenn ein gutes, neues Buch von ihm rauskommen sollte).
Meine Tips hole ich mir im Feuilleton guter Zeitungen und von Denis Scheck, der mich noch nie enttäuschte, bzw. in diesem Forum unter diesem Thread. Hier tummeln sich viele LeserInnen,die mich schon oft gut beraten haben.
Viel Spass. Olga
Dieses, über 200 Jahre alte Werk, verblüfft über die unterschiedlich beschriebenen Charaktere der damals lebenden Menschen, die den heutigen Zeitgenossen wohl um nichts nachstanden.
(Nein, die Menschen haben sich nicht wirklich verändert).
Die Geschichte beschreibt den Werdegang eines ehrwürdigen, gesetzestreuen und gottesfürchtigen
Kaufmannes zum Rebellen, denn das Rechtsgefühl macht ihn schließlich zum Räuber und Mörder.
Die langen verschachtelten Sätze des Autors grenzen allerdings an Wortakrobatik, die dem geneigten Leser schon etwas an Geduld abverlangen. Manchmal kann man sich in der unendlichen Satzlänge verlieren, immer mit der Befürchtung, jetzt hat Kleist aber den berühmten Faden verloren.
Doch spätestens nach der dritten Text-Wiederholung muss man seinen ersten Eindruck korrigieren.
Diese Novelle hat mir trotz der eingebauten "Lesebremsen" gut gefallen, und ich würde mir mit Begeisterung wünschen, mir mal das ganze Werk als Film anzusehen.
"Der Club" von Takis Würger war um vieles besser als "Stella". In diesem Zusammenhang hörte ich von dem Buch "Stella Goldschlag" von Peter Wyden aus dem Jahr 2oo2, welches anläßlich der Debatten um "Stella" von T.Würger neu aufgelegt worden ist. Es ist eine Biographie, die nun erst recht mein Interessse geweckt hat.
LG Ladouce
Ich lese gerade;
Zwischenbilanz: Wenig Zeit bisher gehabt. Und "mein Ferdinand" schreibt so knapp,
dass ich auch nicht ein einziges Wort überhören möchte.
Wenn unsere gemeinsame Zeit wieder vorbei ist, bekommt er auch sein "von" zurück. ;-)
Wahrscheinlich werde ich ohnehin einen zweiten Durchlauf starten.
Einer der Sätze, die ich mir merken werde:
"Es ist ganz gleich um wen es da geht, das Recht schützt auch Menschen, die es verachten." (Kapitel 24)
LG Adoma
Die sieben Briefe des Doktor Wambach. Olten [u. a.] 1959, Neuauflage Tübingen 2007. - Jahr für Jahr habe ich es gelesen - zu frühlins-Zeiten.
Heuer habeich noch nicht glesen.
Das war neben Fontanes Romanen bisher mein „Lebensbuch“ - einen originell-schnurrigen Roman.
Aber, ich glaube, da bald Seethalers Roman „Der Trafikant“ eine neues Lebensbuch werden:
Auch deshalb: Trafikant als Film (mit Bruno Ganz als Sigmund Freud:
https://www.filmportal.de/film/der-trafikant_7766218e9d1d4bec9a82970c34d725f7
Vielleicht wird mir Seethalers "Der Trafikant" - Hauptsache wg. des Auftrentens von Sigmund Freud - mit der Thematik des Träumens, die Seethaler entfaltet.
Ich "verzehre" ja auch jede Menge Literatur.
Der Trafikant war mein zweites Buch von Seethaler. Ausgezeichnet.
Schön von deinem Lebensbuch zu hören. Das ist mir unbekannt und macht mich jetzt neugierig.
Leider (noch) nicht als Hörbuch verfügbar :-( .
Meine neue Liebe ist Svenja Leiber. Für Ihre tollen Sätze und Beschreibungen
habe ich sogar die große Hürde Lesen geschafft! Gerade sind die Bücher an eine Freundin ausgeliehen. Ich könnte mir vorstellen, sie später noch mit Textmarker zu bearbeiten :-)
Hallo, ich stelle mich mal kurz vor, bin neu hier und hatte einen interessanten Bericht gelesen von einem Mitglied über Neuanfang in einem bestimmten Alter ;-)
Deshalb bin ich hier gelandet, weil sehr interssant und mutmachend geschrieben wurde.
Aktuell lebe ich im Rheinland, aber das kann sich schnell ändern, wie eben erwähnt bin ich durch das Thema Neuanfang hier reingerutscht.
Bin Musikerin der klassischen Seite , aber keine Sängerin !
Lese gerade , oder besser: wieder : Madame Bovary von Flaubert. Interessantes Frauendokument und gilt bis heute, wenn auch die Bovary nicht unbedingt über Qualitäten der Nachahmenswertigkeit verfügt.
Hier stehen aber noch jede Menge anderer Bücher im Regal, also wenn es noch ein paar Menschen gibt mit diesem Faible , dann medet sich sicher jemand. Ist ja auch schon spät jetzt !
Gute Nacht allerseits, diesseits und jenseits !
Tinalina