Literatur Ich lese gerade

olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64

Gestern sehr spät 'Abend habe ich wieder den Literaturkritiker, Denis Scheck, im TV gesehen. Der Mann wird immer besser und witziger, insbesondere wenn er die Bestseller-Liste des Spiegel abarbeitet und Bücher, die er "lesen musste" und nicht gut fand, in die Tonne haut.
Ich muss mich immer zur Ordnung rufen, dass ich auch auf die Interviews mit Autoren und die Kurz-Rezension der von ihm empfohlenen Bücher auch wirklich achte, weil mir sein süffisanter Stil so gut gefällt. Olga

Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46
als Antwort auf olga64 vom 30.10.2017, 18:31:41

Ich hab mir Druckfrisch in der Mediathek angeschaut und bin völlig Ihrer Meinung, ich hatte auch den Eindruck, dass er immer besser wird beim Abarbeiten der Bestsellerliste. emoji_thumbsup
 
Inzwischen habe ich „Die Hautstadt“ von Robert Menasse gelesen. Es ist ein großartiges Buch über die Brüsseler Bürokratie. Sehr empfehlenswert.

Nun lese ich  „Denunziation“ von „Bandi“ – 7 Kurzgeschichten über das Leben in Nordkorea. Bandi ist ein Fantasiename, natürlich.  Dieses Buch konnte erst 20J. nach seiner Entstehung aus Nordkorea geschmuggelt werden. 

 „Unsere Frau in Pjöngjang“ von Jean Echenoz steht als nächstes auf meiner Liste, das passt dann gut zu den Kurzgeschichten aus Nordkorea. LG Ladouce

olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ladouce46 vom 01.11.2017, 15:04:26

Menasse steht auch auf meiner Liste (ist der eigentlich verwandt mit der SChriftstellerin Menasse, die ich sehr schätze?)

Ich habe jetzt glesen von Carmen Korn "Töchter einer neuen Zeit". TEilweise ist es etwas kitschig-trivial geschrieben, aber vom Grundtenor einer Freundinnen-Clique seit dem ersten Weltkrieg gut lesbar, zumal die einzelnen Kapitel rasch formuliert sind und keine Langatmigkeit und Langeweile aufkommt.
Den Nachfolgeband "Zeiten des Aufbruchs" habe reserviert (da geht es dann ab 2. Weltkrieg bis in die 70er Jahre).
LG Olga


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Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46

Soweit ich weiß, sind es Geschwister. Von Eva Menasse muss ich auch bald etwas lesen. Hatte ich mir immer vorgenommen, aber es hat sich dann etwas anderes vorgeschoben. Ladouce

olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ladouce46 vom 01.11.2017, 17:05:49

Danke Ladouce. Ich kann das gut verstehen: es gibt ja auch viele interessante Buchgelegenheiten (gottseidank). LG Olga

qilin
qilin
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von qilin
Ruth von Mayenburg: Blaues Blut und rote Fahnen - Revolutionäres Frauenleben zwischen Wien, Berlin und Moskau.

Die aus einer altösterreichischen Adelsfamilie stammende Autorin war verheiratet mit Ernst Fischer , Redakteur der Arbeiter-Zeitung und späterer Symbolfigur der KPÖ, und hatte wie er bei den Februarkämpfen 1934 in Österreich eine führende Position im republikanischen Schutzbund. Danach setzte sich das Ehepaar nach Moskau ab und kämpfte an der Untergrund- und Propagandafront gegen den Hitlerfaschismus. Das Buch ist eine Autobiographie bis Kriegsende - hochinteressant in ihren sehr persönlichen Erinnerungen (auch an div. 'Promis') und politischen Aktivitäten. Ihre Skepsis und die spätere Abwendung vom Kommunismus stalinistischer Prägung scheint fallweise bereits durch, wirklich deutlich wird wird sie erst in ihrem späteren Buch Hotel Lux - Die Menschenfalle .

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RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Lese gerade die Autobiographie von Adele Neuhauser
"Ich war mein größter Feind." Brandstätter Verlag.
Hat das schemoji_blushon mal jemand gelesen?

olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2017, 14:49:27

Ich schätze diese Schauspielerin sehr. Über ihr Buch sprach sie in einem langen Interview, das ich gelesen habe. Sie hatte demzufolge ein sehr facettenreiches und auch kompliziertes Leben. Ich wünsche ihr viel Erfolg beim Verkauf des Buches aber noch mehr ,dass sie uns noch oft und lange mit ihrer Schauspielkunst verwöhnt. Olga

RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Arno Geiger:
"Der alte König in seinem Exil"

Arno Geiger erzählt von seinem Vater, dem die Erinnerungen
langsam abhanden kommen, dessen Orientierung in der
Gegenwart sich auflöst.
Offen und liebevoll beginnt Arno Geiger seinen Vater von neuem
kennenzulernen, geht mit ihm durch die Landschaft, in der sie
beide ihre Kindheit verbracht haben, hört auf seine wunderbar
poetischen Sätze.
Ein lichtes, lebendiges, oft auch komisches Buch über ein
Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.

DTV 14154

Für mich ist dieses Buch sehr aktuell, eine Freundin hat sich für
die Gegenwart verabschiedet. Man soll sie nicht besuchen, um
ihr fragiles Gleichgewicht nicht zu gefährden. Ihre Erinnerungen
sind total weg. Sie war eine wunderbare Künstlerin.

Am Sonntag war ich bei einer Finisage der Gedenkausstellung
ihres Mannes
, der schon 2008 verstarb.
Ich sortiere gerade alle Korrespondenz, Einladungen, Bilder und
Fotos von diesen Beiden.

Clematis


 
Maxi41
Maxi41
Mitglied

RE: Ich lese gerade
geschrieben von Maxi41
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2017, 13:12:09

Liebe Clematis,

das Buch von Arno Geiger hab ich vor einigen Jahren gelesen. Es hat mich ebenso berührt, können wir doch selbst oder eines unserer Angehörigen in diese Situation kommen.
Nachhaltig denke ich noch an die oft skurrilen Gedankengänge und Äußerungen des alten Herren, z.T. köstlich und dass ein Leben mit Demenz auch noch lebenswert ist.

LG Bärbel


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