Literatur Ich lese gerade
Florence Gaub ist auch vielen von uns sicher gut bekannt, da sie in diversen Talkshows oft als Gästin eingeladen ist. Aber im Gegensatz zu anderen erscheint sie mir klug und überlegt in ihren Argumentationen und mit einem hohen Wissen ausgestattet, das sie auch gut verständlich artikuliert.
Habe mir das Buch vorgemerkt - weiterhin viel Spass beim Lesen. Olga
Die Zeit des Nazi Regimes in Norwegen, ein kaum behandeltes Thema in DE, wird hier erzählt, das ist historisch interessant. Die Erzählung selber eher schwach.
Es geht um die Diskriminierung norwegischer Frauen, die Liebesbeziehungen zu deutschen Soldaten eingegangen sind und ihrer norwegischen Staatsbürgerschaft beraubt wurden. Sie kamen dann vom Regen in die Traufe, als sie im völlig zerstörten und besetzten Deutschland überleben mussten.
Eine Krume Brot – Lukas Bärfuss
Ein tief trauriges Buch über Menschen, die in ihrem Leben trotz aller Bemühungen nichts erreichen können
Keine Chance .hat Adelina, die Tochter italienischer Einwanderer in der Schweiz, als sie nach dem Tod des Vaters von ihrer Mutter im Stich gelassen wird, mit nichts als einem Haufen Schulden.
Da sie eine Lese- und Schreibschwäche hat, bleibt ihr nur die Arbeit in der Fabrik. Kurz scheint es, als könne sie auf eine glückliche Familie hoffen, als sie sich in Toto, einen italienischen Gastarbeiter verliebt ihre kleine Tochter Emma geboren wird. Doch dann verschwindet auch Toto und Adelina muss versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen. Aber Arbeiten mit einem kleinen Kind ohne Hilfe anderer, das ist den 1970er Jahren nicht zu schaffen. Als Adelina das Wasser schon bis zum Hals steht, trifft sie auf Emil, der sie bei sich aufnimmt und ihre Schulden bezahlt. Eigentlich ist alles perfekt, nur leider - Adelina liebt Emil nun mal nicht.
Doch dann verschwindet Emma plötzlich und beim Versuch, ihre kleine Tochter wieder zu finden, gerät Adelina auf die schiefe Bahn mit schwerwiegenden Folgen....
LG Ladouce
Danke liebe Ladouce. Das Buch mit der Grossmutter werde ich lesen, sobald die Warteliste meiner Bücherei etwas "abgelesen" ist.
Haben Sie den neuen Schlink gelesen? Das späte Leben? Sehr empfehlenswert. LG Olga
Ich werde mal in den neuen Schlink reinlesen, liebe Olga. Bin gespannt. LG Ladouce
Obwohl die Handlung im Sommer 1944 angesiedelt ist, spielt das Kriegsgeschehen als solches nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wirft der Autor einen Blick auf die Alltäglichkeit und Herausforderungen des Lebens auch unabhängig des Kriegsgeschehens und wählt dafür diesen besonderen Landstrich an der Nordsee. Besonders nicht nur wegen der einzigartigen Wattlandschaft, sondern auch der Menschen, die sie bewohnen. Bereits seine erste Helferin überrascht Dave mit ihrer uneingeschränkten Hilfsbereitschaft und nicht zuletzt auch dem Risiko, dass sie damit für ihn eingeht. Dies wird, so viel darf verraten werden, nicht die letzte besondere Begegnung für Dave auf seinem Weg sein.
LG Ladouce
Diese Geschichte ist das Psychogramm einer soziopathischen Familie, deren Mitglieder so scharfsinnig skizziert, so kaltblütig seziert werden, dass manche Szene die Leser in den Schlaf verfolgt.
Der Roman beginnt mit einem Mord. Andrew Fitzsimons, ehrbarer Richter, tötet eine junge Frau. Sie hätte den brennendsten Wunsch seiner Frau Lydia erfüllen sollen, doch das ging schief. Daraufhin graben die Beiden in ihrem Vorgarten ein Grab und geben sich gegenseitig ein Alibi. Aber Andrew ist nicht so stabil wie seine Gattin, er zerbricht an der Tat, die er beging. Währenddessen schöpft ihr Sohn Lawrence Verdacht. Lawrence ist der Augapfel seiner Mutter, ihn behütet sie und ihn will sie am liebsten ganz für sich. Doch als er beginnt, sich für die Familie der Toten zu interessieren und mit ihr Kontakt aufnimmt, tritt er eine unaufhaltsame Lawine von Ereignissen los.
Nicht nur, dass diese Geschichte spannend war, sie war auch in einem überaus flüssigen Schreibstil verfasst - dank hervorragender Übersetzung. Der Schluss ging allerdings derart unter die Haut, dass er schwer zu ertragen war. Aber mit diesem, meinem ersten derartigen Psychothriller, war ich sehr zufrieden.
LG Ladouce
Ich lese gerade von Andreas Wunn "Saubere Zeiten".
Ein Familienroman über mehrere Generationen, basierend auf dem deutschen Wirtschaftswunderland mit einem Grossvater, der es zu grossem Reichtum brachte und diesen auch wieder verlor. Da darüber in der Familie immer geschwiegen wurde, macht sich der Enkel auf die Spur, die ihn von Gerlin und Trier nach Brasilien führt.
Gut geschrieben; der Autor ist Fernseh-Mann und legt mit diesem Titel sein Buchdebüt ab. Hoffentlich folgen weitere. Olga
Ich habe kürzlich ein wirklich großartiges Buch gelesen, das ganz hervorragend auch zum heutigen "internationalen Weltfrauentag" passt:
"Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus
Der Roman dreht sich um Emanzipation und Selbstbestimmung und spielt in den 1950er/1960ger Jahren, als Frauen in der von Männern dominierten Welt nichts galten - außer Kinder zu gebären und für das Wohlergehen ihrer Männer zu sorgen.
Das Buch ist spannend geschrieben, ist klug, hat Tiefgang, ist warmherzig und sehr witzig. Vor allem Frauen werden ihre Freude daran haben ... Und wenn dann noch etwas Interesse an Chemie besteht, wird das Lesevergnügen besonders groß sein.
Mich jedenfalls hat dieses Buch begeistert, wie schon lange keines mehr ....😊
Gruß an die Runde,
Vivienne
Mir hat dieses Buch auch sehr gefallen, liebe Vivienne. Ich habe es bereits an Tochter und Schwiegertochter verschenkt.
Z.Zt. lese ich "Und es schmilzt" von Lize Spit. Die belgische Autorin ist beim Schreiben des Buches erst 28J. alt gewesen und hat mit diesem Debüt- Roman bereits ihre Leserschaft überzeugt. Ich bin gespannt.
LG Ladouce
Ich weiss nicht, ob es anderen auch so geht und sie die Corona-Pandemie, die uns immerhin einige Jahre stark beeinträchtigte und auch ängstigte, nur noch ein böser Schatten in der Vergangenheit ist, nachdem wir zu unserem sog,. normalen Leben zurückkehren konnte.
Deshalb empfinde ich es als wertvoll,dass eine meiner Lieblings-Autorinnen, Elizabeth Strout, nun mit ihrem Buch "Am Meer" versucht, diese Zeit und die Erlebnisse und Erfahrungen aufzuarbeiten und uns nochmals daran zu erinnern (denn nach der Pandemie ist unweifelhaft vor einer nächsten Pandemie).
Das ist in Romanform, flüssig geschrieben und ich kann es empfehlen. Olga