Literatur Ich lese gerade
Ich lese gerade von Dörthe Blinkert „Vergiss kein einziges Wort“. Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die in Gleiwitz/Oberschlesien lebt und beginnt kurz nach dem 1. Weltkrieg. Man erfährt viel über die bewegte Geschichte dieses Landes. Teile von Oberschlesien wurden nach dem 1. Weltkrieg Polen zugesprochen, was zu viel Unruhe dort geführt hat. Deutsche Oberschlesier, die in diesem Gebiet lebten, sollten nun Polen sein.Danke, @Roxanna 😊 Du hast mein Interesse an diesem Buch geweckt. Meine Familie stammt zwar nicht aus Oberschlesien, aber ich bin dort geboren, in Beuthen ... Die ersten Jahre meiner Kindheit sind mir natürlich nicht in Erinnerung, die Flucht von dort im Januar 1945 aber schon ....
Schon immer gab es in Oberschlesien ein Hin und Her, mal gehörte es zu Österreich, mal zu Preußen und dann zu Polen. Dieses Buch bewegt mich insbesondere deshalb, weil meine Familie von dort stammt und ich vieles eben über die Geschichte Oberschlesiens erfahren habe, was mir so nicht ganz klar war. Der Roman endet 2004, als alle noch lebenden Familienmitglieder Oberschlesien nach dem 2. Weltkrieg verlassen hatten.
Im Anhang gibt es eine Zeittafel über die bewegte Geschichte Schlesiens, die 1138 beginnt und 2007 endet, als die Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland nach Beitritt Polens zum Schengener Abkommen eingestellt wurden. Das war das Jahr, als ich mich auf die Reise gemacht habe, um die Heimat meiner Familie, Ratibor in Oberschlesien, das auch in dem Roman erwähnt wird, kennenzulernen.
Roxanna
Liebe Grüße, vivienne
Lieben Gruß
Roxanna
Es freut mich, liebe @vivienne, dass ich dein Interesse an dem Buch geweckt habe. Ich habe schon viele Bücher mit dieser Thematik - Heimatverlust, Flucht - gelesen. Wenn das zur Familiengeschichte gehört, wird man dadurch schon sehr geprägt. Obwohl ich die Flucht nicht mitmachen musste, weil ich erst einige Jahre nach Kriegsende geboren bin, ist es etwas, was mich immer wieder beschäftigt, sobald es irgendwie einen Auslöser gibt. Keines der anderen Bücher hatte sich aber so konkret mit Oberschlesien beschäftigt, deshalb hat es mich eben besonders bewegt.So, liebe @Roxanna, vor wenigen Minuten habe ich das Buch (nach einer Hörprobe, die mir gut gefallen hat) als Hörbuch erstanden, und im Augenblick purzeln gerade1,15 GB in meine Audible-Bibliothek ...😊 Ich freue mich schon auf 20 Stunden Hörgenuss.
Lieben Gruß
Roxanna
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße,
vivienne
Bei mir ist es in der Vormerkliste als Kindle Buch.
Ich habe eine etwas gegensätzliche Beziehung zu dem früheren Schlesien: ich war geschäftlich für viele Jahre sehr oft in Polen und habe diese früheren schlesischen Gebiete, auch die grossen Städte, viel und gerne besucht. Gerne ging ich dort auch auf Friedhöfe und las die Namenstafeln früherer Deutscher,die dort lebten und dann geflohen sind.
Auch heute gibt es noch Leute dort,die relativ gut Deutsch sprechen, weil es in ihren Familien so gehandhabt wurde.
All diese Gebietsverschiebungen und Länder-Abtretungen haben wir einer grausamen Nazi-Führung und einem von uns Deutschen begonnen und verlorenen Krieg zu verdanken.
Mich wunderte es immer wieder, wie freundlich und aufgeschlossen doch Polen uns Deutschen gegenüber sind, wo wir soviel Leid in diesem Volk angerichtet haben. Olga
Es ist auch beides möglich, um die verlorene Heimat zu trauern und die Polen zu mögen.
Roxanna
Meine Heimat ist nicht Schlesien, denn ich stamme aus einer bayerisch-österreichischen Familie.
Wir sind wir Deutsche,die wir weltweit Unheil brachten, das bis heute nicht vergessen ist, was ich auch richtig finde. Daraus stehle ich mich (Jahrgang 1944) nicht fort, sondern empfinde es als Bestandteil meiner deutschen Biografie.
Meine Sympathie zu Polen resultiert daraus, dass ich dort in vielen Jahren Kollegen und Freunde hatten, die mir sehr nahegekommen sind.
Schlesier aus früheren Zeiten kannte ich nie - seit Jahrzehnten wären sie sowieso Polen.
Aber lassen wir das - ich möchte hier keine Streiterei provozieren oder mich hineinziehen lassen -. Das wäre schade für diesen guten Thread. Olga
@olga64, was haben Ihre beiden Kommentare eigentlich mit dem von @Roxanna vorgestellten Buchtitel zu tun? Nach meiner Ansicht rein gar nichts!
Mir kommt es leider häufiger so vor, als wenn Sie wie unter einer Art Zwang stünden, die Beiträge anderer unbedingt kommentieren zu müssen - egal, ob es passt oder (wie hier) auch nicht passt.
Dazu haben diese - unpassenden - Kommentare häufig auch noch einen abwertenden Charakter ... Was haben Sie davon? Ich verstehe das nicht. Einfach nur stören? Sie sind doch eine intelligente Frau ...
Roxanna hat das Buch "Vergiss kein einziges Wort" nach meiner Ansicht sehr gut vorgestellt, und ihre treffende Besprechung hat deshalb auch mein Interesse geweckt. Ich kenne inzwischen die ersten fünf Kapitel und kann bestätigen, dass es ein Buch ist, das sich wirklich zu lesen lohnt - auch ohne familiengeschichtliche Affinität zu Oberschlesien oder Polen etc. ...
vivienne
@olga64, was haben Ihre beiden Kommentare eigentlich mit dem von @Roxanna vorgestellten Buchtitel zu tun? Nach meiner Ansicht rein gar nichts!
Nur eine kurze Frage an Sie: was hat Ihr Beitrag in epischer Breite, der wohl eine "Breitseite gegen mich" darstellen soll mit Abrechnungsmöglichkeiten für meine Verfehlungen auch aus früheren Zeiten, mit dem Buchtitel oder dem wertvollen Thread an sich zu tun? Nur, weil ich vermutlich öfters nicht das geschrieben habe, was Sie gerne gelesen hätten?
Mir kommt es leider häufiger so vor, als wenn Sie wie unter einer Art Zwang stünden, die Beiträge anderer unbedingt kommentieren zu müssen - egal, ob es passt oder (wie hier) auch nicht passt.
Dazu haben diese - unpassenden - Kommentare häufig auch noch einen abwertenden Charakter ... Was haben Sie davon? Ich verstehe das nicht. Einfach nur stören? Sie sind doch eine intelligente Frau ...
Roxanna hat das Buch "Vergiss kein einziges Wort" nach meiner Ansicht sehr gut vorgestellt, und ihre treffende Besprechung hat deshalb auch mein Interesse geweckt. Ich kenne inzwischen die ersten fünf Kapitel und kann bestätigen, dass es ein Buch ist, das sich wirklich zu lesen lohnt - auch ohne familiengeschichtliche Affinität zu Oberschlesien oder Polen etc. ...
vivienne
Ich möchte nach wie vor keine Streitereien provozieren - warum versuchen Sie es trotzdem?
Aber zurück zum Thema: hier kann ich z.B. auch die Bücher von Hanni Münzer sehr empfehlen, insbesonders "Heimat ist ein Sehnsuchtsort", wo vor dem 2. Weltkrieg sehr berührend die Geschichte einer schlesischen Familie beschrieben wird.
Olga
Bei mir ist es in der Vormerkliste als Kindle Buch.Ich habe es gerade bestellt.
Und bin gespannt...😊