Literatur Ich lese gerade
Ich lese seit einiger Zeit die Bücher von Ulrike Schweikert (aktuell: Tränenpalast = Nachfolgeband von Novembersturm). Die Autorin schrieb auch u.a. das umfangreiche Werk zur Charité in Berlin.
Zugegebenermassen wird es manchmal stilistisch etwas trivial, weil die Autorin auch Liebes- und Familiengeschichten in ihre Handlungen einbaut.
Aber insbesondere "Tränenpalast" ist auch historisch sehr interessiert. Im Vorläuferbuch erlebte man Berlin noch bis zum 2. Weltkrieg und nun nach demselben. Inkl. der russischen Besetzung, der Teilung der Stadt durch die Alliierten, die Luftbrücke, die die Menschen vor dem Verhungern und Erfrieren rettete usw.
Darauf wird detailliert eingegangen; ausführliche Quellenhinweise sind vorhanden, womit die Autorin bestätigt, dass es sich bei ihren Schilderungen nicht um Fantasiegebilde handelt.
Pro Buch sind das jeweils fast 600 Seiten -man sollte sich darauf einlassen wollen, was mir persönlich beim Thema "Berlin" aber nie schwer fällt. Olga
Hallo
Ich lese gerade:
- "Papa, was ist ein Fremder. Gespräche mit meiner Tochter" von Tahar Jen Belloun. Hier geht es um ein Vater-Tochter-Gespräch über Fremdenfeindlichkeit, Heimat, Heimatlosigkeit und Zugehörigkeit. Sehr eindrücklich. Gefällt mir gut.
- "Wissenschaft und Glaube. Quantenphysik und Nahtod-Erfahrungen" von Andreas Neyer. Dieses Buch erklärt Nahtoderfahrungen aus quantenphysischer Sicht. Der Autor ist emeritierter Physikprofessor. Sehr interessant und meiner Meinung nach auch für Laien gut verständlich.
- "Die tragende Haut" von Silvia Boadella. Das hier ist ein Roman. Sehr nachdenklich - manchmal sogar etwas schwermütig - über das Verhältnis von Geburt und Tod.
- "Auguste" von Anne Stern. Hierbei handelt es sich um einen weiteren Roman aus der Reihe "Die Frauen vom Karlsplatz". Die Autorin hat Geschichte und Germanistik studiert und schreibt historische Romane über Frauenschicksale am Ende des 19. Jh. Habe noch kein Buch von der Autorin gelesen und bin mit "Auguste" noch nicht sehr weit. Mal sehen.
Viele Grüsse
Sandra.
Im Klappentext steht: "Haben wir einen Plan? Natürlich, wir wandern, bis wir aufhören zu wandern, und vielleicht finden wir unterwegs so etwas wie die Zukunft."
Unglaublich, was die beiden auf ihrer Wanderung erlebt haben, ein Buch, das ich ungern aus der Hand lege. Es gibt eine Fortsetzung: "Wilde Stille". Die werde ich natürlich auch lesen.
Roxanna
Wie es ist wenn Aussteiger aus der Großstadt sich in einem halbverlassenen Bergdorf "selbst verwirklichen" und dort dann plötzlich auf andere Aussteige de Großstadt treffen ... aus deutschen Auswanderersendungen der Trash-Sender kenn man ja so manches , aber der spanische Autor Santiago Lorenzo hat das Thema mal ganz anders in seinem jüngsten Roman verarbeitet; Da sind es keine Teutonen sondern Menschen aus Madrid, die in einem Bergdorf aufeinander treffen und sich von Herzen spinnefeind sind. Der eine versucht den anderen zu vergraulen. Ich habe viel gelacht und auch... am besten selbst lesen
Wir alle sind Widerlinge
von Santiago Lorenzo
Seitenzahl: 240 Seiten
Aus dem Spanischen von Karolin Viseneber und Daniel Müller
Verlag:
Heyne
Ich höre es. Und zwar gleich noch einmal.
Wenn die Charaktere vertraut sind, fallen mir noch weitere Besonderheiten auf.
Ein voller Lese(Hör-)genuss. -
Wie geht es wohl Michael Gorbatschow jetzt in diesen Tagen? 😞
Adoma
Gesternabend zuende gelesen: Karl Ove Knausgård, Der Morgenstern. Ein großartiges Buch. Auf fast 900 Seiten werden 9 Personen und ihr Umfeld an einem Tag vorgestellt. Thea Dorn sagte mal, es seien 9 kurze Romane in einem, und das kann man so sehen.
Verbindendes Merkmal ist ein neuer Stern am Himmel, von dem man (noch) nicht weiß, was das zu bedeutend hat. Es geschehen Dinge, die man dystopisch nennen kann, die aber auch einfach nur "zufällig" passieren könnten. Die/der Leser/in bleibt im Unklaren darüber. Die Protagonisten werden in je einer bestimmten Lebenssituation beschrieben, an einem ganz bestimmten Lebensproblem, das es "nun" zu lösen gilt. Darüber hinaus wird auf kluge Weise psychologisiert, aber auch philosophiert, und mir scheint, Knausgårds Hauptthemen in diesem Buch sind "Vergänglichkeit und Tod".
So wie ich im WDR gehört habe, ist das Werk auf 5 Bände angelegt, und ich freue mich schon auf Band 2, der wohl im Frühjahr 2023 erscheinen wird. Ich hoffe, meine Lebenszeit wird ausreichen, auch noch Band 5 zu erleben.
DW
Schön, dass du wieder da bist, Waldler!
Ich habe gerade angefangen "Wilde Schafsjagd" (Haruki Murakami, von dem ich noch nichts gelesen habe) und weiss noch nicht, obs mir gefällt .
Es geht um einen jungen Publizisten, irgendwie stoisch, der in der Ich-Form erzählt und der gerade von siener Frau verlassen wurde (was ich - bis jetzt - nachvollziehen kann).
soDann kommt ein Prospekt ins Spiel, mit Bildern, sowie eine neue girl friend mit bildschönen Ohren,
mal sehen.
Hier giesst es wie aus Eimern (was ja nötig war).
Einen schönen Tag (mit oder ohne Regen) allen Leseratten !
Val
Ihre Lebenszeit,lieber D.W., soll noch für viel mehr solcher dicker Bücher ausreichen.
Ich werde es nicht lesen und das nicht nur deshalb, weil ich die Empfehlung der von mir so gar nicht geschätzten Thea Dorn vernommen habe - so kindisch bin ich dann doch nicht...... Olga
Liebe Olga,
danke für Ihre Wünsche, die ich gern erwidere.
Momentan spiele ich mit dem Gedanken, mir sein autofiktionales Mammutwerk zu kaufen, das vor einigen Jahren sowohl großen Wirbel als auch große Ablehnung und auch große Begeisterung auslöste. Aber sechs Bände mit zusammen 4500 Druckseiten...! Vermutlich lese ich erst einmal seine anderen, "kürzeren" Romane, die er vor 15-20 Jahre geschrieben hat.
Auf jeden Fall macht Knausgård süchtig; mich jedenfalls.
LG
DW