Literatur Ich lese gerade
Liebe WoSchi2,
bei mir war die Via-Mala-Verfilmung aus den 1940er Jahren (mit Carl Wery), die ich als Kind (so 12, 13 Jahre) gesehen habe, der Anlass, das Buch zu lesen.
Hemingways Spanienbücher mag ich auch nicht, ich schätze seine Short Stories. Ich denke, diese brutalen Stierkampfbeschreibungen haben mit seiner Faszination des Sterbens, aber auch seiner Faszination der Gewalt zu tun. Vermutlich ist das alles seine Reaktion auf die Erfahrungen des Spanischen Bürgerkriegs. Sein Suizid an sich, aber auch die gewählte extrem brutale Art und Weise des Suizids sagen ja auch sehr viel über ihn aus.
Liebe Grüße
DW
Lieber DW, ich kann das so gut nachfühlen ... meine Schwester hat ihren Beruf als Buchhändlerin geliebt, sie hatte in Düsseldorf eine kleine, feine Buchhandlung, später auch einen Verlag und wenn immer ich mal wieder für einige Monate in Deutschland war, habe ich ihr da gerne geholfen oder sie auch mal vertreten, wenn sie mal eine Auszeit brauchte. Gerade diese kleinen Buchhandlungen haben so einen ganz speziellen Geruch und die Menschen, die sich darin aufhalten, sind seltenst hektisch oder laut. Und es hat auch mir riesige Freude gemacht, Menschen ein Buch zu empfehlen - wir beide hatten immer davon geträumt, zusammen eine kleine Teestube in Verbindung mit einem Antiquariat und vielleicht Antiquitäten zu betreiben, sobald wir im Rentenalter sind .. wo Menschen ihre Bücher tauschen können oder auch mal welche kaufen usw .. zusammen mit unserem Bruder hatte sie einen riesigen Fundus antiquarischer Bücher, darunter viele Erstausgaben und nicht ein einziges Taschenbuch . Als bei ihr dann MS diagnostiziert wurde, musste sie ihre Buchhandlung usw bald aufgeben. Inzwischen sind der Bruder und eben diese Schwester verstorben und was mir geblieben ist, das sind ca 16.000 Bücher, die trocken und sauber eingelagert sind ..einen Teil davon wie zB eine von Johanna Schopenhauer signierte Erstausgabe ihrer "Reise durch England und Schottland." - es war immer der Wunsch meines Bruders, dieses Buch einmal der Schopenhauer-Stiftung zu schenken und das habe ich dann auch gemacht, eine riesige Sammlung von Schachbüchern aus 150 Jahren habe ich dem Schachverband gespendet und etwa 4000 Bücher musste ich entsorgen, weil sie zuvor schlecht gelagter waren .. tja und der Rest .. ich muss sehen, dass ich da in diesem Jahr eine Lösung finde. Und unsere Teestube wäre sicher längst pleite :-( Also... an allem Enttäuschenden ist auch etwas Gutes, oder?
Zum Thema "mein erstes Erwachsenenbuch" möchte ich auch etwas beitragen - bei mir war es "Sinuhe, der Ägypter" von Mika Waltari ---ich glaube, ich konnte noch nach 10 Jahren alle Personen aus dem Roman namentlich benennen
Danach las ich (ich war glaube ich gerade 14 Jahre alt) aus dem Bücherregal "Ich, Claudius, Kaiser und Gott ..auch so ein faszinierender Geschichtsroman --
Liebe @WoSchi2,
was für ein schöner Traum... Und 16000 Bücher! Da kommen sogar wir nicht mit 😇 Unser "Wohnzimmer" ist eigentlich Bibliothekszimmer, dort haben wir ausser einer Vitrine für Porzellan nur Bücherregale, dort "lagern" gut 5000-6000 Bücher. In meinem Arbeitszimmer lagern die Kunst-, Philosophie- und Lyrikbände, ca. 1000. Der "Rest" von ca. 2000 Büchern ist im Gästezimmer im Souterrain und alles, was ich noch aus meinem Studium habe, ist im Keller, der trocken ist. Wir leben mit Büchern, und wenn wir 20 verschenken oder sonstwie weggeben, kommen 25 neue hinzu...
Wir nehmen uns seit Jahren vor, "zu reduzieren" und als wir 2011 aus dem Rheinland nach Ostbayern zogen, haben wir auch ca. 1500 Bücher verschenkt (an die Stadtbibliothek, die einen Raum hat, in welchem Interessierte sich Bücher mitnehmen können, kostenlos). Aber ich befürchte, seitdem wir hier wohnen, sind 2000 hinzugekommen. Unsere Erben werden uns verfluchen, denn heute will kein jüngerer Mensch mehr "richtige" Bücher haben (Tolino und Co. mag ich nicht).
Wenn Deine Schwester in Düsseldorf ihr Geschäft hatte, war ich vielleicht sogar mal dort. Wir haben von 1990 bis 2011 in der Gegend gewohnt, im Dreieck Düsseldorf, Neuss, Köln, und ich denke, ich kenne fast alle Buchhandlungen in diesem Gebiet. Vor allem haben mich immer die kleinen Buchhandlungen angezogen, und wenn die auch noch antiquarische Bücher hatten, machte mich das richtig glücklich.
Ich denke, die Schopenhauer-Gesellschaft hat sich riesig gefreut über diesen wertvollen Schatz...
Liebe Grüße
DW
Ich finde es faszinierend, von euren Büchern und Bucherlebnissen zu lesen. 😊
Der Höchststand meiner Bibliothek waren 8.000 Bücher, dazu ca. 1.000 Magazine (GEO ect.) und eine riesige Sammlung von Zeitschriften, Zeitungen u.s.w.
Jetzt habe ich noch ca. 1.500 Bücher, der Rest ist weg, verschenkt an die Flohmärkte der Kirchen in den Städten, in denen ich jeweils lebte.
Die Quasi-Auflösung meiner Bibliothek fiel mir naturgemäß sehr schwer, aber sie war wichtig für mich, nicht nur wegen des Platzgewinns, sondern auch, weil ich endlich lernte, mich von Dingen zu trennen.
Die schönsten, wichtigsten und mir liebsten Bücher habe ich natürlich noch, das versteht sich wohl von selbst 😊 und gerade in diesem Frühjahr sind noch gut 40 Klassiker hinzugekommen, die man einfach haben muss. 😁
Mein Leseweg war, weil ohne Anleitung, wohl recht typisch:
Bilderbücher > Märchen und Sagen > Comics > Heftromane > Belletristik (sehr viel S.F.) > Sachbücher > Magazine > anspruchsvollere Literatur > Klassiker > Lyrik.
Mein erstes "Erwachsenenbuch" las ich mit 20, es war Louis Bromfields 'Der große Regen'. Noch heute habe ich ca. 20 Bücher von Bromfield. 😊
Lieber @Maikel,
ich beneide Dich da ein wenig, dass Du Deinen Buchbestand so deutlichst reduzieren konntest. Ich könnte das VIELLEICHT auch. Aber meine Frau wäre dazu nicht in der Lage. Sie ist bücher-süchtig und sie wäre todunglücklich, in einer Wohnung leben zu müssen, die NICHT von Büchern überquillt.
Zeitschriften habe ich auch sehr viele, vor allem aus den Bereichen Wissenschaft (Geo, BdW, Spektrum), Literatur, Kunst und Philosophie. Aber die werden demnächst abgeholt. Ein Freund unseres Neffen nimmt die "Wissenschaft", unsere Nichts ist an den kulturellen Zs. interessiert. Meine Abos habe ich zu Ende 2021 alle gekündigt, das schafft Erleichterung. Ich will "loslassen" (das buddhistische Zauberwort).
LG
DW
@DW
@Maikel
Habe vor 10 Jahren meinen Buchbestand aufgegeben, alles der Bücherei vermacht.
Jetzt besitze ich nur noch Kochbücher und Krimis von Grisham, selbst meine Pherry Rhodan Sammlung habe ich verkauft, es tat mir im Herzen weh, nur irgendwann muss man sich selber besiegen. Heute lese ich Bücher über das IPad bzw. die Onhleihe.
Mit den Hörbüchern habe ich mich noch nicht anfreunden können, warum auch immer.
Goethe und Rilke, die konnte ich einfach nicht entbehren, das "Liebste" bleibt eben doch noch ein bissl länger.
Was sind wr doch so hart zu uns selber.......nein,,ich räume seit einiger Zeit mal wieder die Schränke, damit es später kein anderer tun muß
Schönen Nachmittag in die Runde wünscht die Mauli 😏
Das erste erwachsenen Buch das ich gelesen habe war entweder "Moby Dick" von Herman Melville oder "Die drei Musketiere" das überlappte etwas.
Trennen tue ich mich kaum mehr von meinen Büchern. Ich mußte mich durch meine viele Umzieherei ständig von Büchern trennen und vermisse viele davon. Ich besitze die Bücher die ich gelesen habe gerne.
Zum Glück sind 2 meiner 3 Kinder genauso leseverrückt wie ich. Ansonsten bleibt ihnen der Altpapiercontainer oder ebay. in unserer Familie hat niemand einen kindl.
Ich kann mich nicht von meinen Büchern trennen, die ich im Laufe der Jahre erworben oder geschenkt bekommen habe. Sie sind zu Freunden geworden über die Jahre. Natürlich hat sich hin und wieder der Bestand reduziert, z.B. als meine Tochter auszog und auch alle meine Kinderbücher mitnahm. Oder als ich mal eine aussortierte Kiste alter Bücher im Kiezcafé abgab.
Eins meiner ersten Bücher war von Dumas "Der Graf von Monte Christo", gefolgt von "Bel Ami" von Maupassant und "Madame Bovary" von Flaubert, die habe ich heute noch. Oft ist es mir später so gegangen, dass ich nicht mehr nachvollziehen konnte, was mir früher an manchen Büchern oder Autoren so gefallen hat. Und irgendwann kam die Kästner, Tucholsky, Kafka, Böll und Max Frisch Zeit, da hatte das Interesse sich etwas gewandelt.
@grizibella
Bei mir steht auch der Band "Vom Winde verweht" von Mitchell, und von Alexandra Ripley "Scarlett", letzteres der Versuch einer Fortsetzung. Das hätte A. Ripley aber lieber lassen sollen.😉
Gruss
Michiko
Liebe @Michiko,
ich habe auch einige Bücher, die ich niemals hergeben würde. Sie sind alle mit Erinnerungen oder wichtigen Lebensphasen verbunden. So der "Narziß und Goldmund" von Hermann Hesse (obwohl ich Hesse ansonsten nicht sooo schätze), der Stechlin von Fonrtane, der Stiller von Frisch und der "glückliche Mensch" von Nossack. Die Gedichte von Benn gehören dazu, auch die von Celan und die Erzählungen von Gabriele Wohmann. Und noch ein paar Dutzend andere Bücher mehr. Das alles verbindet mich ganz stark mit bestimmten Lebensphasen, Menschen, Beziehungen. Diese Bücher sind Teil von mir geworden, und Teile von sich gibt man nicht weg, KANN man nicht weggeben.
Liebe Grüße und einen schönen (Lese-?)Abend
DW
Ich gehöre auch zu den Menschen, die sich von Büchern nicht trennen wollen, auch wenn sie meist nur noch im Regal und nicht mehr gelesen rumstehen. Eine Ausnahme mache ich bei alten Taschenbüchern, die ich schon bei Umzügen dann entsorge, bzw. auf Reisen im Hotel lasse und nicht mehr zurücknehme.
Ich kaufe nur noch wenige Bücher und leihe sie mittlerweile lieber in meiner Bücherei aus. Ab und zu streift mich nämlich der Gedanke, was der Haushaltsauflöser meiner Wohnung mit den Büchern machen wird, die da in grosser Anzahl so rumstehen.
Sollte mein Bruder hier noch ein Mitspracherecht haben, würde er sie auch nicht nehmen, da er einen anderen Buchgeschmack hat als ich und selbst in einer grösseren Wohnung viel zu viele davon hat. Der wird aber auch mal - wie wir wohl alle - dieses "Problem" von unbekannter, dritter Seite lösen lassen.
Olga