Literatur Ich lese gerade
"Puh, der Bär" ist klasse, auch eines meiner Lieblingskinderbücher,. Wenn man den Genuss verdoppeln will, sollte man sich die Lesung des Buches von Harry Rowohlt anhören. Die CDs gibt es oft im Sonderangebot bei Frölich & Kaufmann für wenig Euro...
Zuende gelesen habe ich vor ein paar Tagen das neueste Buch von Joachim Meyerhoff "Hamster im hinteren Stromgebiet", in dem er über seinen Schlaganfall erzählt, den er 2018 mit 51 Jahren hatte. Leider kann ich die Begeisterung vieler Leser über diesen Autoren (der auch ein bekannter Schauspieler ist) nicht nachvollziehen. Es ist nun das zweite Buch, das ich von ihm las, und es wird mein letztes sein. Ich kann mich auch ohne Lektüre langweilen (was ich aber sehr selten mache 😉 )
Jetzt bin ich aber froh! Auch ich wollte vor längerer Zeit mich für den Autor Meyerhoff begeistern (es war das Buch mit "der Lücke"), weil er medial praktisch nicht zu übersehen war. Ausserdem verlasse ich mich oft auf meinen Helden Denis Scheck und fing an zu lesen. Aber bald war es bei mir vorbei - ich konnte mich nicht dafür begeistern und werde nun auch die weiteren Bücher nicht lesen, auch weil mir der mediale Rummel mit seinem Schlaganfall dann doch ein wenig sehr gross vorkam.
Nun getraue ich mich auch, das öffentlich zu schreiben.... Olga
Liebe Olga,
ach, ich denke, das darf man ruhig schreiben. Ich habe ihm immerhin zweimal eine Chance gegeben. Mein zweites Buch, das ich von ihm las, war "Die Zweisamkeit der Einzelgänger", was vielleicht noch eine SPUR weniger langweilig war als der "Hamster", aber der Langweiligkeitsunterschied lag im Nanobereich...
Ich dachte zunächst, es läge daran, dass ich ein Mann bin. Bisher habe ich Lobeshymnen nämlich nur von weiblichen Kritikern gelesen (Christine Westermann sprach im WDR gar von "genial"), während ich (bisher) keinen männlichen Kritiker zu Wort fand. Aber Denis Scheck scheint ihn gelobt zu haben, wenn ich Sie richtig interpretiere?!
Mittlerweile glaube ich aber nicht, dass es an der Genderfrage liegt; es liegt vermutlich daran, was jemand als langweilig empfindet. Ich möchte aber betonen, dass ich keine Radau-Literatur brauche, um sehr gut und angenehm unterhalten zu werden. Fontanes Stechlin, ein Buch, in dem "nichts" geschieht, gehört zu meinen Lieblingslektüren, ich langweile mich keine Sekunde dabei, es zum wiederholten Mal zu lesen.
Ich wünsche Ihnen und allen hier eine angenehme Lese-Nacht
Der Waldler
Vor einigen MOnaten entdeckte ich für mich eine neue Autorin und zwar Francesca Melandri. Nachdem ich zwischenzeitlich die Bücher "Alle, ausser mir" und "Eva schläft" gelesen habe, bin ich nun bei "Über Meereshöhe".
Hier geht es um ein Hochsicherheitsgefängnis auf einer italienischen Insel und zwei Besucher, die dort ihre Angehörigen, die zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, regelmässig besuchen: einmal ist dies die Ehefrau und Mutter von 5 Kindern, die ihren einsitzenden, rabiaten Mann besucht und zum anderen ein Vater, der seinen Sohn besucht, der zum mehrfachen Mörder und Terroristen wurde.
Es ist sachlich und sehr gut geschrieben und vermutlich auch sehr sorgfältig recherchiert, wie es in dieser abgeschlossenen Welt der Knäste aussieht.
Besonders gut gefällt mir der Aspekt, dass mehr auf die Opfer gesehen werden muss, aber nicht nur auf jene, die unmittelbar durch die Taten betroffen sind, sondern auch die Angehörigen der Täter, die ebensolche Strafen erhalten, obwohl sie völlig unschuldig sind.
Sehr zu empfehlen! Olga
Zur Entspannung und Freude: 'Tim und Struppi', in der "Rotrücken" - Albenausgabe des Carlsen Verlages.
Aus Wissbegier: 'Philipp und Alexander der Große' von Hermann Bengtson. Das Buch ist in einem anspruchsvollen, jedoch auch spannend-erzählerischen Stil geschrieben und enthält eine Fülle an Informationen.
Danke für den Hinweis auf Kent Haruf. Ich werde versuchen, mir im Bücherei-Leihverkehr den Titel "Unsere Seelen bei Nacht" zu besorgen.
Dieses Buch habe ich jetzt gerade gelesen und es begeisterte mich sehr.
Herzliche Grüße
Wolfgang
Zwei Witwer (ein Mann und eine Frau), die sich als Nachbarn schon länger kennen,verbringen ihre Nächte zusammen (ohne Sex), um nicht so einsam zu sein.
Sie leben förmlich aus und fühlen sich nicht mehr so allein mit ihren Grübeleien usw.
Aber leiden mischen sich die Kinder ein,die recht grausam auf das späte Glück der Eltern reagieren und mit einer Spiessigkeit, die man nicht glauben mag.
Sie geben auf und fallen wieder in ihr früheres Leben zurück und verlieren wieder ihre Freude am Leben und der Gemeinsamkeit.
Sehr beeindruckend. Olga
Das Buch ist als "politischer Slapstickthriller im Stil von Tom Sharpe geschrieben", beworben worden.
Ich bin jetzt auf Seite 115 (hat 412 Seiten) und stelle fest:
Ja, es liest sich streckenweise amüsant, doch schon jetzt kann ich sagen -
mit Tom Sharpes "Tohuwabohu" oder dem "Puppenmord" kommt das Buch des britischen Premiers in dieser Hinsicht nicht mit.
Ein schönes Buch über Stille, Einsamkeit und dem Alltag inmitten der Wildnis mit hinreißenden Naturbeschreibungen. Denis Scheck schreibt dazu, ..ein Schmöker, aber einer mit literarischer DNA.
Kya, die als 6-jährige nach und nach von der ganzen Familie verlassen wurde, kämpft sich durch, ohne Schule, immer mit einem Boot unterwegs. Sie lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Die Geschichte entwickelt sich zu einer Kriminalgeschichte und endet überraschend.
Ladouce
Ich lese gerade von Katharina Fuchs "Zwei Handvoll Leben".
Es handelt von zwei jungen Frauen am Ende des 1. Weltkrieges aus unterschiedlichen Milieus. Die eine aus dem Spreewald wächst in einer
armen, kinderreichen Familie auf und muss schon als sehr junge Frau umziehen nach Berlin, um dort (bei KadeWE) einen Job zu finden.
Die andere ist die einzige Tochter auf einem Gut in Ostdeutschland und wächst unter wohlhabenden Umständen auf, aber mit SChwierigkeiten mit einem äusserst dominanten Vater.
Beide Frauen gehen ihren Weg und werden natürlich auch Männer kennenlernen, Fehler machen, Glück erleben usw. Das weiss ich aber noch nicht, weil ich noch nicht so weit gelesen habe.
Ich mag Bücher solchen Genres, weil sie mir immer wieder verdeutlichen, wie dankbar ich als Frau sein kann, zufällig einige Generationen später geboren zu sein. Wo sich mir viele Chancen eröffneten, die ich ergreifen konnte und auch als Frau erstmalig meinen Lebensweg selbst wählen durfte, da die Pille verhindert, dass ich den Weg meiner weiblichen Vorfahren gehen musste.
Das Buch ist flüssig geschrieben, nicht kitschig und da immer ein Kapitel den Fortgang des Schicksals einer Frau beschreibt, auch leichter zu handhaben als wenn dies blockweise auf vielen Seiten geschähe. Olga
@Olga
Das gefiel mir auch. Im Moment habe ich große Schwierigkeiten mich auf ein anderes Buch einzulassen, weil mich "der Gesang der Flusskrebse" noch nicht loslässt. Angedacht sind "Leben verboten" von Maria Lazar und "Frida Kahlo" von Caroline Bernard. LG Ladouce