Literatur Ich lese gerade

Ich war ja einige Jahre viel und gerne in Polen und dort auch in den Masuren - eine Gegend, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Nie vergessen, werde ich den besonderen Himmel dort - aber was die Hotellerie anbetrifft, es gibt dort mittlerweile viele, sehr hübsche und auch luxuriöse. All dies habe ich zusammen mit der wunderbaren, polnischen Mentalität stets sehr genossen. Olga

Ich war ja einige Jahre viel und gerne in Polen und dort auch in den Masuren - eine Gegend, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Nie vergessen, werde ich den besonderen Himmel dort - aber was die Hotellerie anbetrifft, es gibt dort mittlerweile viele, sehr hübsche und auch luxuriöse. All dies habe ich zusammen mit der wunderbaren, polnischen Mentalität stets sehr genossen. Olga

In welchen literarischen Werken polnischer Autor/innen hast Du die " wunderbare polnische Mentalität stets sehr genossen?"

Hier im Thread geht es doch um Literatur, oder irre ich ?
Ich habe Dir einen Link eingestellt... Es ist klar, dass ich nur einen Bruchteil der dort angegebenen Literatur gelesen habe..

Aber: in allem, was ich las, machte ich die Bekanntschaft mit dem Menschen,
der überall gleich ist ...

Charlottchen - und alle anderen LeserInnen,

da du gerade über Polnische Literatur sprichst bzw. auf eine umfangreiche Liste hier hinweist...

Die Liste habe ich mir nicht angesehen - aber möchte an dieser Stelle einen meiner Lieblingsautoren erwähnen, den ich immer wieder lese: Leszek Kolakowski.
Wahrscheinlich habe ich ihn schon an anderer Stelle erwähnt.

Von Kolakowski möchte ich hier in erster Linie auf sein wunderbares Buch "Der Himmelsschlüssel - erbauliche Geschichten" hinweisen.

Auch einer der Autoren, der mit mir das Bett teilen darf* - genau wie Denis Diderot ("Jacques der Fatalist...").
Wir praktizierten nämlich schon sehr sehr früh eine Art Globalisierung auf unserer Weise.

Liebe Grüße

Miriam

*Hoffentlich führt das nicht zu Missverständnisse? Eines dieser Bücher liegt sehr oft rechts von mir - im Bett.

egal, was ...
es ist Herta Müllers eher kurzer Text "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt"--

Hallo Lotte, hast Du den Thread über Herta Müller schon gesehen? Dort hatten wir eine interessante Diskussion über sie.

Herta Müller

Ich habe von ihr den "Fasan", "Herztier" und "Atemschaukel" gelesen, mit Gewinn!

Von Böll - einem meiner immer noch Lieblingsautoren - besitze ich nahezu das Gesamtwerk, nicht nur das literarische. Ich meine, man muss bei ihm zwischen seinen direkten Nachkriegsromanen und - erzählungen und seinen späteren, nach 1960 entstandenen Werken wie "Gruppenbild mit Dame", "Katharina Blum" oder "Ansichten eines Clowns" unterscheiden. Mich beeindrucken am meisten die früheren Werke, deren Sprache sich nach meinem Empfinden der Kargheit und Problematik eben dieser Nachkriegsjahre in Deutschland anpasst. Aber es ist auch wieder subjektiv.

Gruß, Clara

Zeitlos ist für mich Siegfried Lenz'
"So zärtlich war Suleiken".

Heute feiert Siegfried Lenz seinen 85. Geburtstag!

Ich habe auch Einiges von ihm gelesen, am meisten beeindruckt mich seine "Deutschstunde", die auch schon mal verfilmt wurde. Das ist Geschichtsunterricht der spannenden Art!

Siegfried Lenz

In den 90er Jahren besuchte ich Danzig und Masuren und verbrachte dort in einem ehemaligen Jagdhaus der Bonzen einen vom Westen gewohnten komfortablen Urlaub, aber preisgünstiger.
Die vielen Seen laden natürlich zum Baden ein. Was mir nicht so gefiel, war das wilde Campen an den Ufern, und von sanitären Anlagen konnte ich nichts entdecken. Vielleicht hat sich dies ja geändert.

Ja, Störche habe ich auch jede Menge gesehen, unsere polnische Freundin meinte damals allerdings, ihre Zahl würde mit der einsetzenden Erhöhung von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln zurück gehen!
Man möge mir die Abschweifung von der Literatur verzeihen!

Clara

Hallo, Medea ..

So zärtlich war Suleyken

ist ein "Renner" bei mir...

wie das "janze Dörfchen" am End mit Pferdewagen,Proviant und guter Laune in das nächstgelegene Städtchen fährt , damit die Nacbarin ncht alleine ist, wenn sie .... ein paar Nägelchen kaufen muss ...

der " wortlose" Heiratsantrag des Holzfällers Gritzko usw usw


aber ich kenne,liebe und besitze ebenfalls " Die Deutschstunde" und das " Heimatmuseum"

Weißt, Medea, vielleicht sind wir "mit der verlorenenen Heimat" auch besonders "anfällig" für Menschen, die ohne Hass über ihre berichten ...
Das "Heimatmuseum " habe ich mehrmals gelesen und teile mit Lenz den festen Glauben...
der Mensch ist ein Webteppich aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft...
reißt eine Stelle, ist das Flicken schwierig...

Ich glaube, so ein "Kulturflicker" ist Lenz für die Deutschen der Masuren --- und für uns andere ein "Informator"

Von Kolakowski möchte ich hier in erster Linie auf sein wunderbares Buch "Der Himmelsschlüssel - erbauliche Geschichten" hinweisen.

Liebe Miriam, Blimele

Ich kenne Leszek Kolakowski nur als Kulturphilosophen . Haben wir nicht schon einmal - sicher von Dir angeregt - an anderer Stelle über ihn diskutiert?
Jedenfalls danke ich Dir, denn durch seine Erwähnung las ich noch einmal diesen Nachruf auf einen bedeutenden "Querdenker" - halt in dem politischen System, für das er einstand.
Den " Himmerlsschlüssel" werde ich gleich in der Buchhandlung bestellen..Mir erschließen sich tiefe Gedanken leichter, wenn sie " durchs Herz - die Kunst" vermittelt werden.

PS ( privat) schön, dass Du wieder "mitmischt".

Grüß Dich, clara ..

Ich war zur Threadzeit "Herta Müller" hier im ST nicht " aktiv" -- kenne aber die "Atemschaukel" sehr gut... " musste, durfte, sollte sogar in dem Kulturkreis der (sehr) kleinen Stadt, in der wir unseren "Erholungswohnort" haben, diesen Roman vorstellen...
Müller ist ja nicht unumstritten, aber ihre sprachliche Verfahrensweise, realste - "banalste" auch poliische Wirklichkeit fast "wortlos" zu berichten und diese Berichte mit magischen Sentenzen zu transzendieren --- fasziniert mich. Beispiel; das Hungertier .. .

Zu Böll gebe ich Dir Recht: seine Kurzgeschichten sind " klassisch" inhaltlich für die Nachkriegszeit und formal für die Form Kurzgeschichte. Sie gefallen mir auch noch heute.
Grüßchen
lotte2

Ja Lotte
und nicht zu vergessen von Siegfried Lenz
Es waren Habichte in der Luft und
Das serbische Mädchen - seine letzte (?) Novelle Schweigeminute fand ich sehr bewegend.

Aber um noch einmal in seinen masurischen Geschichten zu schwelgen,
da erinnere ich doch gerne an den schönen gesunden Vater Alec Puch, der seine drei Söhne jeweils nach den Dörfern benannte, in denen er die Mütter schwängerte, Sibba, Schissomir und Quaken oder Tante Arafa, die ein so angenehmes Begräbnis erhielt oder den Joseph Gritzan, dessen Heiratsantrag in den Worten an seine Angebetene darin bestand zu fragen: willst noch Lakritz?

Jede einzelne spricht von der großen Liebe Siegfried Lenz' zu seiner masurischen Heimat.

Medea.

Guten Morgen Ihr Leseratten (sag ich mal gaaaanz zärtlich!) - und guten Morgen liebes Blimchen,

es fiel mir noch eine persönliche wahre Sternstunde ein: in 1977 erhielt Leszek Kolakowski den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - seine Rede war so wunderbar, habe versucht sie im Internet zu finden und stieß auf diese schöne Seite - siehe Link.

Seine Laudatorin war Gesine Schwan - ich kann auch ihren Text wärmstens empfehlen, habe nun nicht danach gesucht.

Lotte-Blimchen - zu deiner Feststellung betreffend meine Präsenz: ich habe hier im ST auch alte Freunde, und möchte den Kontakt zu denen nicht verlieren.

Und außerdem verbrüdert (verschwestert?) auch das Lesen.

Euch allen einen schönen Tag

Miriam