Literatur Ich lese gerade

Ich stehe seit längerem bei meiner Bücherei auf Warteliste für "Unterleuten" von Juli Zeh, dem grossen Gesellschaftsroman dieses Jahres. Diese Woche erhalte ich das Buch endlich.
Frau Zeh beschreibt hier die "Unwägbarkeiten" in einem fiktiven Dorf in Brandenburg mit allen auch Schattenseiten. Da sie selbst in einem ostdeutschen Kaff lebt, wundert man sich allmählich, dass ihr dies möglich ist, weil sie auch mit solchen "Landfluchten" abrechnet. Entweder lesen die Leute das umfangreiche Buch nicht oder erkennen sich darin nicht selbst? Ich bin gespannt, wie es auf mich wirken wird. Olga

und ich frage mich beim lesen dieses Threads gerade, warum ihr nicht diese tollen Bücher und Beschreibungen in die Gruppe lesenswert einsetzt. Dann hätten andere Interessierte auch etwas davon.
http://community.seniorentreff.de/lokales/gruppen/lesenswert;gruppe0,256

Hallo johanna,

meinst du hier wirklich alle?
Ich persönlich fände es schwierig bis unmöglich, "meine" Bücher bei "lesenswert" zu erwähnen. Was man gerne liest, ist doch Geschmacksache....

Lieben Gruß
Morrison

Entweder lesen die Leute das umfangreiche Buch nicht oder erkennen sich darin nicht selbst? Ich bin gespannt, wie es auf mich wirken wird. Olga

Ich hab dieses Buch sehr gern gelesen, und es ist mir auch ziemlich egal, ob J. Zeh auch in so einem Dorf lebt oder nicht. Dieser Roman ist sehr unterhaltsam, und ich würde ihn jederzeit empfehlen.
Ihre früheren Bücher hingegen gefallen mir nicht. Hab's versucht, aber da springt kein Funke über, außer bei "Nullzeit", dieses Buch gefiel mir auch.

Morrison das ist immer Geschmacksache, was man gern liest oder auch nicht - egal ob es hier steht oder nicht....so hatte ich das ja nicht gemeint. Denn auch in der Gruppe lesenswert werden Bücher vorgestellt - genau wie hier.....

Ich habe gerade diese Buchbesprechung unter "lesenwert" platziert.

karl

Vielen Dank - ich hatte gehofft, dass jemand dieses Buch von Juli Zeh schon gelesen hat; oft fällt mir hier auf, dass die Leute "alte" Bücher lesen und weniger die neu erschienenen. Warum ist das wohl so? Mich interessiert es immer sehr, was jüngere Autoren so erleben und wie sie unsere Gesellschaft beurteilen. Aber dies ist natürlich meine persönliche, subjektive Beurteilung.
Mir ging es mit Juli Zeh bisher ähnlich wie Ihnen; ich konnte mit ihr als Autorin auch nicht so richtig "warm" werden und habe mich deshalb zu spät in der Bücherei angemeldet und auf die Warteliste setzen lassen. Das habe ich jetzt davon.....
Diesen Thread "ich lese gerade" mag ich übrigens seit vielen Jahren sehr.Bei einigen Mitgliedern, die viel lesen und dann meinem Wunsch-Stil entsprechen, habe ich auch schon viele wertvolle Tips erhalten. Das möchte ich eigentlich nicht ändern müssen. Olga

Ich lese neue und alte Bücher, je nach Laune. Und sowohl neue als auch alte Bücher mehrmals.

Seit Jahren mag ich sogenannte Männerromane, also Romane, die von Männern für Männer geschrieben sind. Sie enthalten keinen Kitsch wie viele sog. Frauenromane.
Zur Zielgruppe gehöre ich ganz bestimmt nicht, ist mir aber egal. Locker-leicht geschrieben, aber auch nicht anspruchslos.

Können es sich Autoren (männliche und/oder weibliche) leisten, eine Zielgruppe zu definieren? Ich denke nicht, da der Markt der SChreiberlinge zu gross ist und nur wenige es wirklich in die Bestseller-Listen bringen, bzw. wirklich davon leben können?
Als Zielgruppe definiere ich mich selbst, wenn ich mich für ein Buch entscheide. Bei mir geht das immer so,dass ich die ersten SEiten anlese und wenn mir der Stil gefällt, nehme ich es mit. Meine Mitgliedschaft in der Bücherei ist dabei sehr hilfreich, weil ich nicht mehr viel Geld für Bücher ausgebe, die mir dann doch nicht gefallen. Ich gebe sie dann einfach zurück, wenn das so ist. Olga

Hi Olga, jetzt bin ich neugierig geworden auf das Buch. Ich habe mir dazu einiges mal im Netz zu durchgelesen und werde es mir für den Urlaub auf der Kurischen Nehrung mitnehmen.

Mir fiel dazu nur ein, was mir eine alte Schulfreundin berichete, die schon seit ewigen Zeiten im Kreis Zittau lebt, wo ihr Mann Arzt war. Dort, in den Nachbarort Hirschfelder, siedelte sich vor einigen Jahren der Schweizer Moderator und Journalist Dieter Moor, der jetzt Max heisst, mit seiner Frau an. Die Frau betreibt dort einen Bio-Hof und züchtet u.a. Büffel. Er hat Bücher über seine Zuwanderung aus der Schweiz geschrieben und berichtet dort in schillernden Farben, wie schön alles ist und wie sehr ihn alle mögen. Nur sieht die Realität wohl ganz anders aus und die Bewohner sind ziemlich genervt von diesem Paar. Nicht nur, dass jedes WE hundrte von Leute kommen um zu sehen, wie die Moors leben, besonders die Frau muss wohl sehr rechthaberisch sein und über den Kopf der Leute hinweg einfach Entscheidungen getroffen haben. Ich glaube, die wären froh, diese Klugscheisser wieder los zu werden Hier ein eetwas älterer Zeitungsartikel dazu:

Danke Wolkenschieberin - Herr Moor ist uns natürlich ein Begriff; er moderiert ja seit langem ein Kulturmagazin in der ARD.
Ich denke, wenn die Touris, die wegen der Moors kommen, genug Geld in dem Kaff lassen würden, würden die auch anders darüber urteilen. Das sind doch oft strukturschwache Gebiete, die froh sein sollten, wenn überhaupt noch jemand auf sie aufmerksam wird. Aber jedem recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann, oder?
Wenn Sie sich die "Zeh" mitnehmen, empfehle ich den E-Book Reader; laden Sie sich die Schwarte drauf. Das Buch hat 700 Seiten und ist recht schwer. Mich stört das dann, wenn ich im Bett lese und mir die ARme einschlafen; werde auch laden und fange noch diese Woche damit an. Viel Spass dabei und gute Reise. In der Nähe war ich mal, wenn man hierzu Danzig und Sopot zählt - ist das so? Olga