Literatur Ich lese gerade
Ich lese nun den dritten Band der "Morgenstern"-Serie von Karl Ove Knausgård, "Das dritte Königreich", und bin wieder begeistert. Wie im ersten Band werden wieder ein knappes Dutzend Geschichten von/über Menschen erzählt, die sich am Tag des Auftauchens des "Morgensterns" oder an den Tagen danach abspielen. Es kommen auch einzelne Personen vor, die bereits im ersten Band eine Rolle spielten. Der zweite Teil hat mich ja ein wenig geärgert, weil er am Schluss z.Tl.in Englisch geschrieben war, insgesamt aber hat mir auch der gefallen. Aber Band 3 ist wie Band 1 geradezu grandios in Sprache und Inhalt!
Dieser Mann kann wunderbar erzählen, und nach wenigen Seiten ist man wieder "drin" und mag gar nicht mehr aufhören. Ich war nie ein Freund dicker Bücher, aber diese "Wälzer" von Knausgård liebe ich! Da es offen ist, wieviele Bände noch erscheinen werden (angeblich weiß der Autor das selbst nicht), hoffe ich nur, dass die Serie abgeschlossen sein wird, bevor ich das Zeitliche segne...
DW
Ich bin ein sehr grosser Fan des SChauspielers Matthias Brand - Sohn von Willi Brandt.
Nun lerne ich ihn an Schrifsteller kennen, weil ich gerade sein Buch "Blackbird" lese. Wunderbar. Es handelt von einem 15-jährigen Jungen in der Pubertät, dessen Leben sich von einem Tag auf den anderen gravierend ändert. Sein bester Freund erkrankt an Krebs und wird diesen auch nicht überleben.
Die Buben-Clique versucht dies zusammen für sich zu lösen (zu den ERwachsenen hat man in der Pubertät weng Vertrauen und findet sie allgemein nur peinlich).
Dazu kommt noch ein weiteres Erlebnis: die erste Liebe geschieht dem jungen Mann, womit er auch Probleme hat, mit diesen tiefen Gefühlen umzugehen.
Alles handelt ca in den 70er Jahren - also ohne Smartphone und Internet. Der Stil ist so wunderbar, auch trotz all der TRagik mit viel Humor geschrieben und das tut mir gut. In diesen tragischen Zeiten einfach auch mal über den Inhalt eines Buches kichern zu können.
Sehr zu empfehlen. Olga
Ich auch! Danke für den Tipp, liebe Olga.
Ich bin nach längerem Suchen auf ein Buch von Marc-Uwe Kling gestoßen, der mit „Views“ einen aufregenden Gegenwartsroman/Krimi geschrieben hat, der mich schnell in seinen Bann zog. Die Geschichte handelt vom Verschwinden eines jungen Mädchens, einem Vergewaltigungsvideo, das viral geht und immer mehr Fragen aufwirft. Später wird die Authentizität des Videos in Frage gestellt. Vorher jedoch eskaliert die Situation, Rechtsextreme schlagen aus der Situation Profit; auch die KI spielt eine Rolle, und somit kann diese Geschichte aktueller kaum sein. Und - sein Schreibstil ist sehr "lebendig".
LG Ladouce
Danke Ladouce - ich freue mich immer sehr, von Ihnen zu lesen und Ihre Buchtips wandern "automatisch" auf meine dafür zuständige To-Do-List!
Ja, dieser Buchtitel klingt sehr aktuell - werde mal morgen in der Bücherei mich erkundigen. LG Olga
Hallo Olga - vor Jahren kaufte ich mir auch Bücher von Martin Suter. Es war auch ein 'Allmen' dabei. Der mit den Libellen. Der Held heisst mit vollem Namen Johann Friedrich von Allmen. Von Allmen ist ein häufiger Name in der Schweiz. Es existiert auch ein Berg namens Allmen. (Ich bin sogar schon mal mit dem Dampfzug daran vorbeigefahren 😉). Vielleicht stammt das Geschlecht 'von Allmen' aus der Gegend dieses Berges. Das ist jedoch meine Interpretation. Wenn mich nicht alles täuscht, so erklärt Allmen irgendwo in einem Buch, warum er auf das 'von' verzichtet.
Gelesen habe ich von Suter:
'Small World' (ein anrührender Roman zum Thema Alzheimer)
'Ein perfekter Freund' (der gar nicht soo perfekt ist)
'Der Teufel von Mailand' (ein Psychothriller).
Gefallen haben sie mir alle.
Nachdem ich in der letzten Zeit gar kein gutes Händchen mehr habe, ein mich fesselndes Buch zu finden, werde ich lieber schon mal Gelesenes wieder hervorholen.
Da ich Bücher im Bett lese, dürfen sie, vom Gewicht her, nicht allzu schwer sein. Das schränkt die Auswahl beim Kauf sehr ein. Aber wenn man so vergesslich ist, wie ich, kann man ja getrost ein Buch mehrmals lesen.
Gruss Inge
Danke für den schönen Bericht.
Von Suter habe ich in den letzten Jahrzehnten alles gelesen - bis auf sein Buch über den bayerischen Fussballer Schweinsteiger.
Er ist für mich nach wie vor einer der besten Schriftsteller, die ich kenne.
Ich lese auch abends im Bett, habe dafür eine Kissen-Konstruktion erfunden, damit mir die Arme und Hände nicht einschlafen. Aber ich kann Ihnen auch den E-Book-Reader empfehlen. Der ist klein und leicht und sehr bequem - ich benütze ihn auf Reisen sehr gerne.
Und wg. Buch-Tips: ich finde diese Rubrik sehr gut und freue mich immer über die Empfehlungen. Dazu bin ich auch Fan von Denis Scheck und seiner Büchersendung "Druckfrisch" und den Bestseller-Listen z.B. im Stern.
Aber auch meine Bücherei ist gut sortiert (ich kaufe ja keine Bücher mehr, sondern entleihe sie).
Weiterhin schönes und genussvolles Lesen - lg Olga
ZitatDrei Menschen. Zwei Generationen. Ein Geheimnis.
Woher kommt diese tiefe Wut, die Alex in sich trägt? Auf der Suche nach Antworten stößt er auf die Geschichte seiner Großmutter, die zeigt, wie sich Leidenschaft und Eifersucht über Jahrzehnte und Generationen hinweg in eine Familie graben können.
Sommer 1932: Die 24-jährige Karin verliebt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Aber es gibt ein Problem: Karin ist mit Sven verheiratet, einem stürmischen, hochrangigen Schriftsteller mit einer grausamen Ader. Wird sie es wagen, ihren Mann verlassen und ein anderes Leben mit ihrer neu entdeckten Liebe beginnen? 68 Jahre später fragt sich Karins Enkel Alex, Autor und dreifacher Vater, warum er eine solche Wut in sich trägt; eine Wut, die seinen Kindern Angst macht und eine Kluft zwischen ihm und seiner Frau schafft. Er stößt auf die Geschichte zweier unglücklich Liebender, deren Wogen bis zu ihm reichen.
»Sein Buch ist kein Krimi und könnte doch aufregender nicht sein.« Christine Westermann, Stern
Noch stehe ich für den Titel "Die Geschichten in uns" von Benedict Wells auf Warteliste, freue mich aber schon, von diesem äusserst begabten, jungen Autor (aus der Familie von Schirach) ein neues Buch lesen zu können.
Olga
Vielen Dank Olga. Diese Lesegeräte wurden mir auch schon von anderer Seite (@britti) empfohlen. Aber ich mag 'richtige' Bücher lieber. Diverse 'Konstruktionen' mit Kissen etc. um einigermassen beschwerdefrei im Bett lesen zu können kommen immer wieder zum Einsatz.
Die div. TV-Sendungen zu Bücherempfehlungen kenne ich, aber ich finde sie nicht sehr hilfreich. D. Scheck mag ich irgendwie nicht. Er geht oft recht brutal mit angeblich 'schlechten' Autoren um. Die CH-Sendung, in der auch Elke Heidenreich oft vertreten ist, schalte ich manchmal vorzeitig ab. Wenn vier oder fünf Personen sich gegenseitig wichtigtuerisch widersprechen müssen, dann ist das nicht hilfreich.
Zurzeit lese ich 'In einer dunkelblauen Stunde' von Peter Stamm. Ich habe mich seitenlang gefragt, warum dieses Buch so lobend besprochen wurde. Ich fand einfach keinen Zugang, jetzt auf Seite 129 bessert es sich langsam. Mich irritiert der Schreibstil in diesem Buch, den ich von Peter Stamm bisher nicht kannte: Ständiger Wechsel von Gegenwart, Vergangenheit, Vermutungen und Tatsachen.
Klappentext
Seit Tagen wartet die Dokumentarfilmerin Andrea mit ihrem Team auf Richard Wechsler in seinem Heimatort in der Schweiz. Bei ersten Aufnahmen in Paris hatte der bekannte Schriftsteller wenig von sich preisgeben wollen und nun droht der ganze Film zu scheitern. In den kleinen Straßen und Gassen des Ortes sucht Andrea entgegen der Absprache nach Spuren von Wechslers Leben. Doch erst als sie wieder seine Bücher liest, entdeckt sie einen Hinweis auf eine Jugendliebe, die noch immer in dem kleinen Ort leben könnte. Eine Jugendliebe, die sein ganzes Leben beeinflusst hat und von der nie jemand wusste.
Peter Stamm wohnt in Winterthur und ich konnte auch schon heimlich beobachten, als er in meinem Lieblingsbistro sich Notizen machte. Das muss doch neugierig machen, oder 😉 Ausserdem ist er politisch gesehen ein 'Grüner'. Grün ist doch die Hoffnung ...
Sein Buch 'Weit übers Land' las ich vor längerer Zeit. Es gefiel mir sehr gut, vielleicht weil ich den Wunsch 'einfach davonzulaufen' sehr gut nachempfinden kann.
Beschreibung aus dem Internet
Ein Mann steht auf und geht. Einen Augenblick zögert Thomas, dann verlässt er das Haus, seine Frau und seine Kinder. Mit einem erstaunten Lächeln geht er einfach weiter und verschwindet. Astrid, seine Frau, fragt sich zunächst, wohin er gegangen ist, dann, wann er wiederkommt, schliesslich, ob er noch lebt.
Jeder kennt ihn: den Wunsch zu fliehen, den Gedanken, das alte Leben abzulegen, ein anderer sein zu können, vielleicht man selbst. Peter Stamm ist ein Meister im Erzählen jener Träume, die zugleich locken und erschrecken, die zugleich die schönste Möglichkeit und den furchtbarsten Verlust bedeuten. »Weit über das Land« ist ein Roman, der die alltäglichste aller Fragen stellt: die nach dem eigenen Leben.
Sodele, jetzt geht's ab auf den Markt (noch nicht über's Land). Olga ich wünsche ebenfalls weiterhin frohes Lesen und auch sonst eine gute Zeit.
Grüessli 😊 --- Inge
PS an alle MitleserInnen.
Hat jemand das Buch 'Altern' von Elke Heidenreich gelesen?
Da mich auch dieses Buch nicht vom Hocker gerissen hat, würde mich Euer Empfinden interessieren.
DAnke für den netten Bericht.
Bei "Altern" von Elke Heidenreich stehe ich ebenfalls auf der Warteliste meiner Bücherei. Ich mag die Autorin seit Jahrzehnten sehr, sehr gerne. Sie ist intelligent, frech und mutig - das sind Eigenschaften,die ich an Menschen sowieso sehr schätze und über die ich auch teilweise verfüge.
Wenn ich das Buch endlich gelesen habe, melde ich mich dazu.... Alles Gute. Olga