Literatur Ich lese gerade

olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64

Ich lese mittlerweile seit Jahrzehnten sehr gerne die Bücher des freundlichen, eleganten Schweizers Martin Suter. Heute holte ich mir den neuesten Titel "Allmen und Herr Weynfeldt" aus meiner Bücherei.

Dieser Allmen ist ja LeserInnen dieser Buchreihe ein Begriff. Bisher dachte ich immer, es sei einfach ein Name. Meine Schweizer Freundin informierte mich und erklärte mir, dass "Allmen" auch aus der englischen Sprache in die deutsche dergestalt übersetzt werden kann, dass es alle Männer heisst.
Das wäre natürlich witzig und würde zu Herrn Suter passen, wie ich finde. Olga

olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64

Vor einigen Wochen verstarb Paul Auster; diesen US-amerikanischen Autoren verehre ich seit vielen Jahren.
Heute holte ich mir in meiner Bücherei sein letztes Buch "Baumgartner" . Ein dünnes Buch,welches thematisch das Alter und die Liebe behandelt. Ich freue mich darauf, es zu lesen und dem Autor nochmals nah sein zu können. Olga

Ladouce46
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46

Dieses Buch von Paul Auster habe ich zum letzten Geburtstag von meinem Sohn geschenkt bekommen. Leider kann ich mich mit diesem Thema nicht so anfreunden. Aber wer weiß, vll. schaue ich doch mal rein.

Ich lese z.Zt. „Xerox“ von Fien Veldmann.

Drucken – Fehlercode – Papierstau: Das Leben der jungen Bürokraft ist eintönig und stumpfsinnig. In einer Welt voller pseudo-wichtiger Bullshit-Jobs und einer Hackordnung, die nur oberflächlich von modischem Managementgesäusel kaschiert wird. Selten hat eine Autorin die sinnentleerte urbane Bürowelt so eindringlich beschrieben wie die Niederländerin Fien Veldman in ihrem hochgelobten Debütroman "Xerox". Wie fühlt es sich an, wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt, einen Bürojob annimmt und bald schon spürt, dass hier alle ihren Platz haben, alle ihre Codes verstehen, nur man selber ahnt, dass man nie dazugehören wird? Wenn am Arbeitsplatz nur der Drucker einem zuhört?
Die Erzählweise ist sehr eigen und ich habe etwas gebraucht, um in die Story zu finden. Belohnt wurde ich mit einem vielschichtigen Leseerlebnis.
LG Ladouce
 


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Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Ladouce46 vom 20.06.2024, 13:23:08
Ich lese z.Zt. „Xerox“ von Fien Veldmann.

Dr
LG Ladouce
 

danke für diesen Tipp. Die Beschreibung spricht mich an und vor alle - ich finde mich und meine Arbeitswelt im Kern wieder. 
Jetzt habe ich mir das mal als EBook in der Onleihe vorgemerkt. Ich bin gespannt.
olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ladouce46 vom 20.06.2024, 13:23:08
Dieses Buch von Paul Auster habe ich zum letzten Geburtstag von meinem Sohn geschenkt bekommen. Leider kann ich mich mit diesem Thema nicht so anfreunden. Aber wer weiß, vll. schaue ich doch mal rein.
 
Liebe Ladouce,

so einen Sohn hätte ich auch gerne - ist aber wirklich zu spät für solche Gedanken für mich!

Das Buch von Paul Auster ist ja recht dünn (200 Seiten) und eine mir immer wieder imponierende Schnell-Leserin wie Sie hat das in einem Rutsch durch....
Ich brauche immer länger beim Lesen, weil mich dann mein Kopfkino gedanklich in eine andere Richtung treibt - das mag ich aber auch gerne bei Büchern. Olga
Ladouce46
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46
Der Untergang der Wager – David Grann

 Januar 1742. Ein windschiefes Segelboot strandet an der Küste Brasiliens, an Bord 30 Männer, die einzigen Überlebenden des königlichen Eroberungsschiffs »The Wager«, das in einem Sturm zerschellt ist. Sechs Monate später: Drei Schiffbrüchige werden in Chile an Land gespült und erklären die 30 Männer zu Meuterern, die skrupellos gemordet hätten … Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Das soll ein britisches Kriegsgericht entscheiden. Es geht um Leben oder Tod. David Grann spinnt aus dem Archivmaterial eines historischen Kriminalfalls eine packende und atmosphärisch dichte Abenteuererzählung. Schuld und Unschuld, Treue und Verrat liegen eng beieinander.
War prima zu lesen!°!!

Treibgut – Adrienne Brodeur

Sommer auf Cape Cod. Alle Mitglieder der Familie Gardner verheimlichen etwas. Ken, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Vorzeigefamilie und politischen Ambitionen, versucht mit aller Macht, seine Ehekrise zu verbergen. Abby ist Künstlerin und schämt sich dafür, immer noch auf das Wohlwollen ihres Bruders angewiesen zu sein. Adam, der Vater der zwei, sieht unterdessen seinem 70. Geburtstag entgegen. Um ein letztes Mal als Forscher zu glänzen, setzt der brillante Meeresbiologe heimlich seine Medikamente ab - mit fatalen Konsequenzen.

Auch flüssig zu lesen.
LG Ladouce

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Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Zaunkönigin
Wir waren nur Mädchen - Buzzy Jackson

Ein großer Roman nach der wahren Geschichte einer einmalig mutigen Frau

Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Hannie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist »das Mädchen mit den roten Haaren« die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Hannie indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan zu entwickeln, mit verheerenden Konsequenzen ...
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46

Wo die Geister tanzen – Joana Osman

Sabiha und Ahmed sind fest verwurzelt in ihrer Heimatstadt Jaffa. Hier eröffnen sie ein eigenes Kino, um in der letzten Reihe bei Filmen mit Shirley Temple zu weinen, und ziehen ihre Söhne groß. Doch 1948, mit dem ersten arabisch-israelischen Krieg und schließlich der Gründung Israels, beginnt für die Familie eine Odyssee. Sie fliehen in den Libanon und weiter in die Türkei, stets auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Sie leben in Abbruchhäusern und werden von keinem Staat anerkannt. Sie trauern um die Verstorbenen und verlieren doch nie die Lust am Leben und erst recht nicht ihren Humor.
Die Autorin schreibt:  „Es war mir wichtig, dieses so schwere Thema nicht mit noch mehr Pathos oder Schwermut zu belasten. Kein Leben ist immer nur hell oder nur dunkel. Tragik und Komik gehen Hand in Hand.“ Wo die Geister tanzen ist eine Geschichte voller Elend, sie ist aber auch voll mit Überlebenswillen und Witz und daher absolut zu empfehlen.
LG Ladouce

olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64

Von Lieset Dill "Tagebuch einer Mutter".
Dieses Buch wurde bereits in den 40er Jahren geschrieben und neu aufgelegt und auch teilweise etwas modernisiert.
Es handelt von einer jungen Frau,die nach dem Kriegstod ihres Mannes, einem Offizier, allein mit 4 Kindern und ziemlich mittellos versucht, ihr Leben in neue Bahnen zu lenken.
Dies ist extrem schwierig, vor allem in damaligen Zeiten, wo Frauen ja noch vorwiegend dazu erzogen wurden, an der Seite eines Mannes diesem das Leben schön zu gestalten und auch möglichst vielen Kindern, was vorausgesetzt wurde.

Diese Frau ist aber kraftvoll, hat Humor und Optimismus. Sie spielt Klavier und schreibt Gedichte und etwas Prosa, die sie dann heimlich Verlagen und Zeitungen anbietet und damit auch etwas Geld verdient.
In dem angemieteten Häuschen vermietet sie zudem ein Zimmer, was auch ihre Einnahmesituation etwas verbessert, aber natürlich zusätzliche Arbeiten macht.
Das frühere Vemögen - auch aus ihrem wohlhabenden Elternhaus - ist durch Kriegswirren nicht mehr existent und die Offiziers-Pension ihres gefallenen Mannes für sie als Witwe meist nicht ausreichend.

Es ist bewundernd, wie diese Frau ihr Leben schafft - teilweise dürften es auch Auszüge aus dem Leben de Autorin sein.
Wie leicht haben wir als nachfolgende Frauen-Generation es doch (gehabt) und wie oft vergessen wir das. DAs Buch ist sehr zu empfehlen. Olga

Adoma
Adoma
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Adoma

Ich höre gerade...

- vorgelesen von Ulrich Matthes -

Eine Arbeiterin von Didier Eribon

" Didier Eribons neuer Titel ist hochpolitisch: Er legt schonungslos dar, wie sehr die Politik, aber auch die Philosophie, ja wir alle die skandalöse Situation vieler alter Menschen lange verdrängt haben.  Zugleich erweist er sich erneut als großer Erzähler: Anhand suggestiver Episoden und berührender Erinnerungen zeigt er, wie wichtig Familie und Herkunft für unsere Identität sind. ..... "
©2024 Suhrkamp Verlag (P)2024 der Hörverlag


Adoma


 

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