Literatur Ich lese gerade
Ich habe soeben das neueste Buch meines Lieblingsautors zu Ende gelesen: Jon Fosse, Ein Leuten. Das Buch erhielt von vielen maßgeblichen Kritikern keine guten Kritiken, was ich überhaupt nicht verstehen kann.
Es ist ein typischer Fosse, mit "seinen" Themen Unsicherheit, Einsamkeit, Sterben, Tod, Gott, Zweifel. Bis hierhin könnte man kritisieren, dass er fast immer diese Themen behandelt. Aber welcher Autor tut das letztendlich nicht?
Aber um Typisches geht es gar nicht, sondern um eine Sprache, die GANZ einfach zu sein scheint, die es aber in sich hat. Ich habe erst im letzten Drittel verstanden, warum Fosse "so" schreibt, nämlich, weil er versucht, zeitidentisch das aufzuschreiben, was er im Augenblick des Schreibens (für den Leser: des Lesens) denkt und fühlt.
Das haben schon andere Autoren gemacht, Samuel Beckett in seinem "Malone stirbt", Handke in seinen kürzeren Texten, und andere. Aber meiner Meinung nach hat das noch niemand so "einfach", "ungekünstelt" und herausragend geschafft wie der Literaturnobelpreisträger 2023 Jon Fosse.
Einziger Kritikpunkt: Der Text hat nur 77 Seiten, dazu noch recht groß gedruckt, kostet aber 22 Euro. Aber da kann Fosse nichts für, das ist Sache seiner Verlage.
DW
Ich habe soeben das neueste Buch meines Lieblingsautors zu Ende gelesen: Jon Fosse, Ein Leuten.
DW
Korrektur, der Titel heißt natürlich "Ein Leuchten".
Ich lese ausnahmsweise derzeit auch mal ein Buch: Hanser Verlag Michael Krüger.
DW, du hast recht, auch dieser weit gereiste Autor schreibt wie in einer großen Blase, ich als Literatur-Laie hab bei diesem Buch den Eindruck, es gibt nichts wichtigeres als Literatur, Schriftsteller, Bücher, Reisen, Erlebnisse mit Schriftstellern etc.
dennoch interessant geschrieben und bringt gewinnbringende Gedanken.
Servus
Ich lese gerade das neue Buchvon Bernhard Schlink "Das späte Leben".
Diesen Autor lese ich ausgesprochen gerne, weil mich die Themen seiner Bücher interessieren und ich auch seinen Schreibstil sehr gut finde.
In diesem Buch geht es um einen 76-jährigen Mann (ehemaligen Uni-Professor für Recht),der seit einigen Jahren mit einer sehr viel jüngeren Frau verheiratet ist und beide auch einen Sohn haben, der noch im Kindergarten-Alter ist.
Der Mann erfährt bei einem Routine-Besuch beim Arzt,dass er Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium hat und auch Therapien nicht mehr viel helfen würden - die geschätzte Rest-Lebenszeit veranschlagt der Arzt mit 6 Monaten.
Nun steht der Mann vor dem grossen Problem, wie er mit seiner Familie diese letzten 6 Monate noch leben möchte.Wie er richtig schreibt, entfallen schon mal Zahnarzt- und Krebsvorsorge.
Der Arzt eröffnete ihm auch ,dass die ersten Monate durch ein hohes Schlafbedürfnis und ERschöpfungszustände gekennzeichnet sein werden; aber dann wenn die Knochen usw. betroffen sind, eine grosse Schmerzphase bis zum Tod eintreten würde.
Er muss nun also auch mit seiner Frau besprechen, wie sie dies familiär regeln werden - eine Palliativ-Station oder ein Hospiz?
Durch den sachlichen Schreibstil des Herrn Schlink ist das kein Buch, bei welchem sofort die grosse Trauer Einzug hält - wer es liest und schon älter ist, dürfte auch Antworten auf eigene Fragen darin finden, mit denen man sich vermutlich konfrontiert sieht. Olga
vom thrillerautor sebastian fitzek "splitter" gelesen-" was wäre, wenn wir die schlimmsten ereignisse unseres lebens für immer aus unserem gedächtnis löschen könnten? und was, wenn etwas dabei schiefginge?"
Ich lese gerade den neuen Roman der jungen, spanischen Erfolgsautorin Carla Montero, von der glaube ich erst nur 2 Romane in deutscher Sprache erschienen sind, die ich auch beide kenne und gerne empfehlen möchte.
Das, was ich gerade lese, ist ein historischer Roman mit dem Titel "El viñedo de la luna" -
Der Weinberg des Mondes ist ein historischer Roman, der von der preisgekrönten spanischen Anwältin und Autorin Carla Montero Manglano geschrieben wurde. Das Werk erschien am 11. Januar 2024 iin Spanien und soll in wenigen Wochen auch in Deutschland erscheinen.
Carla Montero ist nach nur 2 vorherigen Romanen zu einer der relevantesten Autorinnen historischer Dramen in der spanischsprachigen Literaturszene geworden.
In dem neuesten Buch bringt sie zwei der komplexesten universellen Kontexte des letzten Jahrhunderts zurück: den Zweiten Weltkrieg und den Spanischen Bürgerkrieg. Zu diesen Themen gesellen sich das Exil, eine Dreiecksbeziehung und bezaubernde Landschaften, die im Kontrast zu dem Schrecken stehen, den man in den Hauptstädten des Westens erlebt hat.
Zum Inhalt:
Aldara ist eine Spanierin, die nach Ausbruch des Bürgerkriegs ins Exil nach Frankreich geht. Überstürzt heiratet sie Octave de Fonneuve, einen der Besitzer der Domaine de Clair de Lune, einem sehr wichtigen Weingut im Burgund. Obwohl seine Familie mit ihrer Ankunft nicht glücklich zu sein scheint, bringt die Gesellschaft ihres Mannes dem Protagonisten Seelenfrieden. Trotzdem wird Octave verhaftet.
Als die Deutschen in Frankreich einmarschieren, wird der Mann gefangen genommen und lässt Aldara mit den ständigen Schikanen seines Schwagers und dem Misstrauen seines Schwiegervaters allein zurück. Die deutsche Besatzung stellt eine bedeutende historische und gesellschaftliche Veränderung dar, ebenso wie ihre neue Situation der Verwüstung. Aufgrund seiner Loyalität und Liebe zu Octave beschließt er jedoch, die Zügel des Familienunternehmens zu übernehmen, das unter dem Blick der Nazis steht.
Der Weinberg des Mondes präsentiert nach eigener Aussage eine Geschichte, die von zwei Kriegen geprägt ist, aber gleichzeitig von Liebe und Romantik geprägt ist. In diesem Sinne wird die eiserne Entschlossenheit der Protagonistin auf die Probe gestellt, als sie zwei Herren begegnet: einem deutschen Leutnant, der in der Villa seiner Schwiegereltern wohnt, und einem alliierten Piloten, der in Ungnade fällt.
Letzteren versteckt sie, der von der Gestapo verfolgt wird. Gleichzeitig ist die Hauptfigur in die französische Résistance verwickelt, so dass sie sehr vorsichtig sein muss, um ihre Rosinen nicht zu entdecken. Gleichzeitig wird Aldara von den Geheimnissen belagert, die sie über die Menschen entdeckt, die in der Familienvilla leben. Wird er sicher aus dem Chaos herauskommen?
Der historische Roman ist ein Subgenre der Erzählung, das durch jede Handlung in einem bestimmten Zeitraum spielt. Eines der Hauptmerkmale dieses Genres ist, dass die historische Realität in der Geschichte Gewicht hat, und in der Tat finden die Ereignisse bei vielen Gelegenheiten in einem bemerkenswerten Moment statt, der als Teil des Konflikts erzählt wird.
Es ist ein bisschen untertrieben zu sagen, dass der in Madrid geborene Autor historische Romane liebt. Fast alle seine literarischen Titel gehören mehr oder weniger zu diesem Genre. Dank ihrer Leidenschaft wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie z.B. dem Circle of Readers Novel Award. Viele seiner Werke beschäftigen sich mit Themen wie alten Sekten, Verschwörungen und Spionage.
Es gibt jedoch immer eine historische Komponente in der Handlung, sei es eine Figur, ein Objekt, das den Protagonisten metaphorisch in andere Zeiten versetzt, der Kontext des Buches selbst oder die Leidenschaft der Hauptfiguren für antike Themen. So ist Carla Montero Manglano zu einer der Referenzen geworden, wenn es um dieses spannende Genre geht.
Über die Autorin, Carla Montero Manglano
Carla Montero Manglano wurde am 14. August 1973 in Madrid, Spanien, geboren. Sie studierte Jura und Betriebswirtschaft, verließ diese berufliche Laufbahn aber bald, um sich ihrer wahren Berufung zu widmen: dem Schreiben.
Im Jahr 2009 überraschte sie die Kritiker mit dem Gewinn des Romanpreises Círculo de Lectores für ihr Werk " Una dama en juego". Es folgte eine Reihe von literarischen Erfolgen, die eine große Zahl von Menschen bewegt haben.
Ihr Werk zeichnet sich dadurch aus, dass es den historischen Rahmen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts repräsentiert, aber auch meist weibliche Protagonisten einbezieht und Intrigen ausübt. Carla Montero Manglano hat aus spannenden und gut recherchierten Fakten interessante Welten geschaffen.
In deutscher Sprache erschienen bisher
Das Mädchen mit den Smaragdaugen
und
Der Wildblütengarten
Rezension und Inhaltsangabe zu beiden Büchern gibt es hier:
Carla Montero: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks
Mein erstes Buch von Uwe Timm war die "Entdeckung der Currywurst"
und später las ich: "Am Beispiel meines Bruders".
Und heute Nacht fiel es mir zufällig auf mein Smartphone:
"Alle meine Geister" -
Die rief ich dann auch ;-)
und konnte kaum das Smartphone wieder ausstellen,
lauschte dem hervorragenden Vorleser Gert Heidenreich. :-)
Adoma
..... einen richtigen Familien-/Frauen-Schmöker mit ca 500 Seiten: Autorin Elisabeth Sandmann schrieb das Buch "Porträt auf grüner Wandfarbe".
Die Handlung beginnt im ersten Weltkrieg und geht dann bis in die 2000er Jahre; betrachtet werden verschiedene Generationen einer deutsch-jüdischen Familie, von denen in der Nazi-Zeit viele in KZ`s ermordet wurden, bzw. noch fliehen konnten in sichere Länder.
Eine Enkelin dieser Familie, die in GB geboren und sozialisiert wurde, geht dieser Familiengeschichte auf die Spur zusammen mit älteren Mitgliedern, die noch leben und sich erinnern können.
Das ist sehr spannend und flüssig geschrieben - jemand wie ich,die ich solche langen Geschichten sehr mag, begeistert das.
Es fehlte mir nur anfangs ein Register mit Erklärungen zu den einzelnen Namen und Personen, weil ich zuviel durcheinanderbrachte. Das hat sich jetzt aber gelegt und ich bin im "flow". Olga
Ich habe gerade das Buch "Thymian und Steine" von Sumaya Farhat-Naser, "Eine palästinensische Lebensgeschichte" gelesen, die mich sehr bewegt hat.
Sie war die 1, Frau in Gaza, die zwischen 1950-1960 Abitur machte. Sie hatte das Glück als armes Kind palästinensischer Eltern in einem evangelischen Mädchen-Internat in Jerusalem, unterhalten und geleitet von deutschen Diakonissinnen bis zum Abitur lernen zu können. Mit einem Stipendium studierte sie schließlich in Deutschland, kam mit dem Doktortitel zurück und arbeitete ab da an der Universität von Birsit in Gaza.
Eins ihrer größten Anliegen war die Verbesserung der Lebensumstände, Unterrichtung und Emanzipierung der Palästinenserinnen und vor allem der Verständigung zeischen Israelis und Palästinensern. Sie traf sich bald mit vielen Frauenverbänden der westlichen Welt, sogar mit Israelinnen, die wenig oder überhaupt nichts über die prekäre Lage und die vielen Flüchtlinge wussten und gewann an Ansehen.
1994 entschloss sie sich dieses Buc h zu schreiben und ich kann nur sagen, dass es manchem user hier im St zu der Einstellung verhelfen würde, die Rollen und Schuldfrage am derzeitigen Gemetzel von beiden Seiten, einmal neu zu überdenken, im Besonderen Israel betreffend.
Als die Palästinenser den Teilungsvorschlag der UN ablehnten, was ich gut verstehen kann, denn er war nicht gerecht, kam es zum Krieg, auch mit den anderen arabischen Völkern, die sich auch empörten, vor allem mit Ägypten - und Israel gewann und besetzte Palästina.
Wie Israel dann in den besetzten Gebieten hauste, kann man sich kaum vorstellen und das hat mich in diesem Buch stark erschüttert. Die Juden, die durch uns so viel erlitten hatten, wie Untermenschen behandelt wurden, machten nun das Gleiche mi Anderen?
Das Israel kein Interesse an einem Zusammenleben mit Palästinensern hat, ist klar, sie wollen nicht!
Sie wollen sie los werden, entweder tot oder vertreiben so sieht es zur Zeit aus und keiner kann scheinbar zur Zeit etwas tun.Wir sind mit unserer Schuld verstrickt und Amerika könntec, aber daran glaube ich nicht, viele Amerikaner sind Juden oft mit erheblichem Einfluss und letzendlich werden sie Israel nicht fallen lassen, weil auch sie letztendlich an das "gelobte Land"
glauben wollen.
Da war schon der Schlachtruf der frühen Zionisten Anfang des vorigen Jahrhunderts: "Ein Volk ohne Land, damit meinten sie sich, in ein Land ohne Volk, damit meinten sie Palästinenser, Berber und Juden, die aber schon seit Jahrhunderten friedlich dort zusammen lebten, die waren aber für sie gar nicht existent.
Am 2.11.1917 schrieb der britische Außenminister Arthur Balfour an Lord Walter Rotschild, den Präsidenten der "English Zionist Federation" einen Brief, in dem er der Gründung einer jüdischen, nationalen Heimstätte in Palästina die Unterstützung seiner Regierung zusagte.
Das war eigentlich schon der Anfang der ganzen traurigen Entwicklung.
30 Jahre späte 1948 war es dann so weit, wie die Autorin schreibt, dass Palästina von Fremden an Fremde versprochen wurde und der Konflikt begann.
Die Autorin ist Politikwissenschaftlerin, Militärstrategin und Zukunftsforscherin, sie berät Regierungen und internationale Organisationen. Ihre Beiträge in einigen Talkshows beeindruckten mich, und als ich sah, dass es auch ein Buch von ihr gibt, habe ich es mir ausgeliehen, auch wenn ich mich zunächst fragte, ob das wirklich (noch) ein Thema für mich ist.
Nun habe ich damit angefangen und bin angenehm überrascht. Die Autorin schreibt klug, aber nicht elitär. Sie bemerkt, dass viele von uns im Allgemeinen chronisch pessimistisch sind, und zwar ständig, in Bezug auf so ziemlich alles, fast so, als wäre Pessimismus eine intellektuelle Leistung - eine Beschreibung, die wohl auch auf mich zutrifft.
Sie verspricht eine Bedienungsanleitung für die Zukunft, wie für einen Staubsauger. Ich bin gespannt, und wenn ich in dem Buch Gründe finden sollte, von meinem Pessimismus wegzukommen, würde ich mich freuen.
(Wikipedia)