Literatur Ich lese gerade
Die verlinkte Rezension erklärt den Inhalt besser als ich es könnte.
Begeistert bis zur letzten Seite habe ich soeben und innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal "Alibi für einen König" von Josephine Tey gelesen. Ein tolles Buch, spannend, geschichtlich informativ und witzig. Das Buch ist vor 70 Jahren entstanden und ist erst vor kurzem neu aufgelegt worden.
Von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers’ Association wurde "Alibi für einen König" zum "besten Kriminalroman aller Zeiten" gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.
Zum Inhalt:
Inspector Alan Grant von Scotland Yard liegt nach einem Sturz mit gebrochenem Bein in einem Londoner Krankenhaus und langweilt sich zu Tode.
Freundin Martha regt an, sich ersatzweise mit ungelösten Fällen der Kriminalgeschichte zu beschäftigen und versorgt ihn mit diversen Porträts berühmter Verbrecher, darunter das von Richard III.
An dessen Gesicht bleibt der Inspector hängen und findet, dass es so gar nicht zu einem ruchlosen Verbrecher zu passen scheint, der vor 400 Jahren seine beiden kleinen Neffen brutal ermordet haben soll, um sich selbst den Thron zu sichern.
Zusammen mit einem jungen amerikanischen Historiker (Spitzname "das lockige Lämmchen") macht er sich daran, das ebenso umfangreiche wie widersprüchliche historische Material zu sichten und den Fall neu aufzurollen - mit der Erkenntnis, dass der Richard III. angelastete Mord geschichtlich überhaupt keinen Sinn macht ....
Viele Grüße an alle Interessierten,
vivienne
Es ist das erste Buch der US-Autorin Anita Shreve "Wenn die Nacht in Flammen steht",das ich von ihr lese.
Es gefällt mir sehr gut.
Es handelt von einer jungen Ehefrau mit zwei kleinen Kindern - mit einem 3. ist sie schwanger.
Durch eine Brandkatastrophe in der Nähe von Maine (USA) verlieren sie und die Bewohner eines kleinen Ortes ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut. Der Ehemann, der ausserhalb beruflich tätig war, ist verschollen - in der gesamten Aufregung verliert sie auch noch ihr Kind, mit dem sie schwanger ist.
Alles spielt sich Ende der 40er Jahre ab, wo Frauen noch andere Lebensperspektiven haben als heute - aber durch solche grausamen Schicksale dann auch ihr Leben ändern müssen, um zu überleben.
Die Autorin hat laut Verzeichnis viele Bücher geschrieben - werde mir auch davon ausleihen, wenn ich mit diesem fertig bin. Olga
Ich genieße gerade zum 2. Mal, jetzt aber als Hörbuch "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling - vom Autor vorgelesen ein gleich mehrfacher Genuss. Ein Buch mit viel Situationskomik, so richtig zum Entspannen ...
Hape Kerkeling ist nicht nur ein großartiger Komiker, sondern auch ein Fremdsprachentalent und ein wunderbarer Erzähler.
vivienne
Du hast hast völlig recht mit allem, was du schreibst. Der Mann ist irgendwie genial, und sein Humor ist in gewisser Weise dem von Loriot ähnlich, weil er nie verletzend ist, sondern immer von einer großen Toleranz und Klugheit und auch so etwas wie Weisheit getragen. Loriot war auch ein großes Vorbild von ihm.
Ich habe beide Bücher gelesen, auch „Der Junge muss an die frische Luft“ mit seinen Kindheitserinnerungen.
Aber auch die Filme finde ich besonders gut, vor allem der Film über seine Kindheit ist einfach großartig mit tollen Schauspielern und einem Kinderdarsteller, der ihn so echt verkörpert, dass es erstaunlich ist. Er selber fand sich da ja auch gut dargestellt und hat die Dreharbeiten begleitet.
Schade, dass man ihn kaum noch sieht und er nichts Neues mehr im Fernsehen zeigt. Ich hoffe aber noch auf seine Rückkehr irgendwann.
Hallo Vivienne,
da Hape Kerkeling mit viel Selbstironie und Witz schreibt, und sein Buch als autobiografische Erzählungen sehr unterhaltsam ist, habe ich die Wandergeschichte über den Jakobsweg auch gerne gelesen.
Sein anderes Buch und dessen Verfilmung "Der Junge muss mal an die frische Luft" hat mir auch gefallen.
Viele Grüße
Rosi65
Schneeflocken wie Feuer – Elfi Conrad
Während eines Klassentreffens holen Erinnerungen die fast 80-jährige Dora ein an ihr 17-jähriges Ich, das wagte, dem eigenen Begehren nachzugehen: den von Rockmusik begeisterten Musiklehrer zum Tanz aufzufordern und mit ihm gesellschaftliche Tabus zu durchbrechen
Der Verführer von Doras Mutter war Adolf Hitler. Als Vertriebene aus Niederschlesien hängt sie ihrer Heimat und dem NS-Regime nach. Die Erzählungen der Mutter und die Folgen des Zweiten Weltkriegs prägen Doras Leben. Die ihr zugeschriebene Rolle als ältere Tochter, Schülerin, junge Frau beherrscht sie zwar perfekt, dennoch kann sie sich nicht mit den dazugehörigen Grenzen abfinden.
Zum Schluss der Geschichte ließ mir dann noch ein Wort die Haare zu Berge stehen, es war die Rede von „Teenagerinnen“. Das war dann doch das Gendern auf die Spitze des Erträglichen getrieben!
LG Ladouce
Ich bedaure das auch, liebe Rispe. Denke aber - da Hape Kerkeling nicht nur ein hochbegabter, sondern auch intelligenter Mensch ist, dass er sich im Kreise derer, die sich heute als "Comedians" bezeichnen und Dinge abliefern, über die ich nur selten lachen kann, nicht bewegen möchte. Finanzielle Notwendigkeiten dürften nicht bestehen und es kann ja auch sein, dass er ein weiteres Buch schreibt.
Schade, dass man ihn kaum noch sieht und er nichts Neues mehr im Fernsehen zeigt. Ich hoffe aber noch auf seine Rückkehr irgendwann.
Das würde mich dann auch wieder freuen. Olga
Wow - liebe Ladouce - da haben Sie ja wieder mal ein strammes Leseprogramm zu bewältigen!
Ich lese von Kent Haruf "Das Band,das uns hält". Von diesem US-Autor sind und waren ja einige LeserInnen zu Recht sehr angetan. Dieses Buch war sein erstes, das nun vor einigen Monaten auch in deutscher Sprache erschienen ist. Es wird keine weiteren Bücher mehr von ihm geben,da er verstorben ist.
Ich brauchte dieses Mal ein wenig länger, um in das Buch zu finden - war dann aber sehr schnell sehr begeistert und kann es wirklich empfehlen (auch denen, die bisher mit diesem Autor noch nicht so vertraut sind). Olga
Liebe Olga (und liebe Rispe, von der ich ja weiß, dass auch sie Haruf-Fan ist),
ich lese nun auch das vor kurzem erschienene "neue" Buch von Kent Haruf, "Das Band, das uns hält".
In seinem Gesamtwerk ist es zwar sein erster Roman, aber schon in diesem seinen Erstling spielt die Handlung in Holt, der imaginären Stadt, in der alle Haruf-Romane spielen. Es geht hierbei um das Leben einer 80jährigen Frau, ihr schweres Leben von Kindheit an, um ihre Hoffnungen und Resignationen, und eine schwere Entscheidung zu Ende ihres Lebens, und wieder sind die Charaktere so liebevoll gezeichnet, so kantig, so authentisch, so überzeugend, so im Tiefsten human.
Obwohl ich es noch nicht beendet habe, möchte ich hier eine große Empfehlung aussprechen für alle Haruf-Fans und solche, die offen dafür sind, es zu werden. Ich war nach wenigen Seiten wieder im "Haruf-Bann"... Sie, Olga, brauche ich davon ja nicht überzeugen, aber vielleicht sind andere Mitglieder ja neugierig auf einen großen amerikanischen Autoren.
Das Schubert-Buch habe ich vor kurzem auch gelesen und war sehr berührt über dieses Dokument einer großen Liebe, auch in schwersten Zeiten.
DW
Gerade habe ich erst einmal gestöbert, ob denn auch andere hier schon Bücher des japanischen Autors Haruki Murakami erwähnt haben und ich bin ganz begeistert, dass es hier doch auch einige Fans gibt - er ist ja nun auch schon einige Jahre weltweit bekannt und seine Bücher begeistern so viele Menschen.
Sein Stil ist für mich die ideale Mischung von Gabriel García Márquez und Raymond Chandler plus der Elemente, die so typisch sind für japanische Literatur. Es ist dieser Magische Realismus , den man von Marquez kennt und der geistreiche Humor und die scharfsinnigen Gedanken eines Chandlers - das gefällt mir sehr. Vor kurzem las ich "Kafka am Strand" und jetzt lese ich
Erste Person Singular
ich kopiere mal nur den Klappentext von Amazon
es ist mein 7. Buch von ihm und wieder legt man es kaum aus der Hand. Ich freue mich schon auf sein neues Buch mit Erzählungen, das im Oktober unter dem Titel "Honigkuchen" erscheint.Frauen, die verschwinden, eine fiktive Bossa-Nova-Platte von Charlie Parker, ein sprechender Affe und ein Mann, der sich fragt, wie er wurde, was er ist: Die Rätsel um die Menschen, Dinge, Wesen und Momente, die uns für immer prägen, beschäftigen die Ich-Erzähler der acht Geschichten in ›Erste Person Singular‹. Es sind klassische Murakami-Erzähler, die uns in eine Welt aus nostalgischen Jugenderinnerungen, vergangenen Liebschaften, philosophischen Betrachtungen, Literatur, Musik und Baseball entführen. Melancholisch, bestechend intelligent und tragikomisch im allerbesten Wortsinn sind diese Geschichten, die wie beiläufig mit der Grenze zwischen Fiktion und Realität spielen und immer wieder den Verdacht nahelegen, dass Autor und Ich-Erzähler mehr als nur ein paar Gemeinsamkeiten haben.